Aus aktuellem Anlass erinnern wir heute an einen Beitrag aus dem SoE-Archiv: Blinder Fleck.
Dass offenbar noch in 100 m Entfernung Kinder durch das israelische Geschoss verletzt wurden, erklärt sich anscheinend durch die verwendete Munition. Offen bleibt jedoch, warum Schatten ein beträchtliches Stück wandern, bevor den Kindern erste Hilfe geleistet wird.
Generell gilt: Nicht nur für einen Panzerkommandeur ist ein Kameramann mit geschulterter Kamera nicht von einem Terroristen mit Panzerfaust zu unterscheiden. Schon gar nicht in der frontalen Ansicht, die sich offenbar den israelischen Soldaten bot.
Update am 20.04.2008
Entweder es stimmt nicht, dass Israels Armee seit Jahren mit Vorsatz Journalisten ins Visier nimmt – oder Zahal ist heillos inkompetent:
Shana, a 23-year-old cameraman for the Reuters news agency, was the first Gaza journalist to be killed in the territory in the past eight years of Israeli-Palestinian fighting.
Eight other journalists have been killed covering the West Bank and Gaza Strip since 1992, according to the New York-based Committee to Protect Journalists.
Herrje, als ich es eben bei der Jpost sah, fragte ich mich schon, was das jetzt wieder für ein Unsinn ist. Danke.
Rowlf,
ich meine, dass die Jugendlichen „verletzt“ spielten. Shana war dabei, etwas Pallywood zu filmen, als die Szene echt wurde.
http://beer7.wordpress.com/2008/04/21/mein-senf-zum-tod-des-reutersfotographen-fadel-shana/
Auf Bild 322 sieht man im Hintergrund einen Mann in schwarzem Oberteil. Das koennte Shana sein, wenn er auf Bild 285 richtig identifiziert wurde.
Ist es eine Kamera, eine tragbare PALR? Wer weiss?
Wer sich als Journalist ohne Not in den Gaza begibt, hat i. d. R. nur eines im Sinn: israelfeindliche Berichterstattung.
Objektive Reporter würde die Gaza-Bagage garnicht hereinlassen.
Insofern sicher menschlich bedauerlich: aber zu Risiken und Nebenwirkung…
Folgt man den link zu den wandernden Schatten und von dort aus zur yahoo-Gallerie, so scheint Gaza ja überhaupt eine interessante Gegend zu sein: Schatten wandern enorm schnell, Kindheit dauert sehr lange, das Blut palästinensischer Kameramänner trocknet an der Luft entweder ausserordentlich langsam oder bleibt selbst als eingetrockneter Fleck noch rot, und die Druckereien arbeiten mit einer Effizienz, von der man andernorts nur träumen kann: Sie liefern innerhalb weniger Stunden Poster mit dem Portrait des Getöteten, und das in einer Gegend, in der bekanntlich ein Genozid stattfindet und die Energieversorgung nicht mal ausreicht, um das tägliche Brot zu backen. Chapeau.
Links:
– Gallerie:
http://news.yahoo.com/nphotos/Cameraman-killed-Gaza/sm/events/wl/042108fadelshana/im:/080421/ids_photos_india_wl/ra1656882674.jpg/;_ylt=AnOnR30urliYSzVTIh0CuKWaK8MA
– Blutwunder (Bild 2 von 39):
http://news.yahoo.com/nphotos/Cameraman-killed-Gaza-Pool-Gaza-City-Israeli-army/ss/events/wl/042108fadelshana/im:/080421/ids_photos_india_wl/ra1656882674.jpg/print;_ylt=AotdeCnJAVN.nin4o2J9k36aK8MA
– Druckereierzeugnisse (Bild 3 von 39):
http://news.yahoo.com/nphotos/Cameraman-killed-Gaza-Pool-Gaza-City/ss/events/wl/042108fadelshana/im:/080417/photos_ts/2008_04_17t101826_450x300_us_palestinians_israel_gaza_reuters/print;_ylt=AotdeCnJAVN.nin4o2J9k37mWMcF
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Ballastiwood lässt grüßen…