Im Fall Langer und Gesinnungsgenossen geht es nicht um sachliche Kritik, sondern um Rufmord am jüdischen Staat
In Israel leben 7,4 Millionen Menschen. 80 Prozent sind jüdisch, ein Fünftel zumeist muslimische Araber, aber auch Drusen und Tscherkessen sowie einige zigtausend Gastarbeiter, u.a. aus Ostasien und Schwarzafrika. Etwa 70 Prozent der Israelis sind im Land geboren, etliche Hunderttausend haben ihre Ursprünge in Russland und Australien, den USA und Polen, Rumänien und Marokko, Frankreich, Äthiopien oder Argentinien; sie stammen aus mehr als 100 Ländern der Erde. Im Bus sitzt der Jude aus Weißrussland neben dem Falascha, der Druse aus Obergaliläa neben der im Jemen Geborenen, der Ultraorthodoxe neben dem Hippie, der Soldat neben der Friedensbewegten.
Man darf bezweifeln, ob – mit Ausnahme der USA – ein zweites Land mit einer solch heterogenen Gesellschaft existiert. Naturgemäß erwachsen aus dieser Heterogenität viele Spannungen und Probleme, aber da die israelische Gesellschaft eine kleine und freie und offene ist, lässt sich nichts unter den Teppich kehren: Politiker werden wegen Korruptionsverdacht von der Polizei vernommen, Fälle von Kinderarmut oder schlechter Behandlung ausländischer Arbeitskräfte aufgedeckt, die Armee untersucht und sanktioniert Vorkommnisse, in denen sich Soldaten nicht gemäß dem Ethos der IDF verhalten haben.
In der Knesset sind zurzeit ein Dutzend Parteien vertreten, von ganz links bis ganz rechts, darunter mit der Vereinigten Arabischen Liste, Chadash und Balad drei arabische. Auch „zionistische“ Parteien wie Kadima und Avoda haben arabische Mitglieder, darunter Knessetabgeordnete. Arabische Israelis im diplomatischen Dienst vertreten den Staat im Ausland als Botschafter und Generalkonsul, lehren als Professoren an israelischen Universitäten und sprechen am Obersten Gerichtshof Recht.
Auf der Straße, im Radio, im Fernsehen, überall ist jeden Tag, jahrzehntelang, jeder Aspekt des Lebens im Land, innen- und außenpolitisch, mehr als erschöpfend durchdiskutiert worden („zwei Juden, drei Meinungen“). Die Israelis sind eifrige Zeitungsleser, die Presselandschaft extrem vielfältig. Es seien als Beispiele genannt: die hebräischen Blätter Ha’aretz, Ma’ariv und Yediot Acharonot, die religiös-zionistische HaTzofe, die arabischen Zeitungen Al-Quds und Al-Itihad, die ultraorthodoxe haModia, die russischsprachige Westi, die rumänische Viata Noastra.
Als „Kritik“ verbrämte Hetze
Zu glauben oder auch nur zu behaupten, es sei notwendig, eine solch quicklebendige und pluralistische Gesellschaft aus einem Tübinger Wohnzimmerfenster oder einem Keller in Neu-Isenburg heraus Mores zu lehren, zeugt von einer atemberaubenden Hybris. Millionen Israelis mit ihren Hoffnungen und Ängsten, mit ihren jeweils eigenen Erfahrungen, zu denen auch grausame Terroranschläge gehören, können sich überall aus erster Hand informieren und sich selbst ein Bild von der Lage machen. Dementsprechend treffen sie ihre Wahlentscheidung. „Kritik“ aus dem Ausland brauchen sie grundsätzlich so nötig wie ein Loch im Kopf; sachliche und notwendige Kritik an welchen Missständen auch immer wird im Land selbst geleistet, gelegentlich auch einseitige und überzogene, wie die von Amira Hass oder Gideon Levy.
Es ist also nicht die Frage, ob man Kritik an israelischer Politik üben darf. Die Frage an sich ist lächerlich. Der Punkt ist allein, dass alles, was der kleine Klüngel von selbst ernannten „Israelkritikern“ jüdischer Herkunft in Deutschland jeden Tag aufs Neue verbreitet, mit ernst zu nehmender Kritik schlicht nichts zu tun hat. Es ist vielmehr das immer gleiche Sammelsurium von maßlosen Anschuldigungen und grotesken Verleumdungen, das wie zum Hohn auch noch als Freundschaftsdienst ausgewiesen wird. In Deutschland gibt es bekanntermaßen einen Markt dafür, und genau das ist der Grund, warum sich Menschen wie Felicia Langer und Abraham Melzer bereitwillig als nützliche Idioten im Dienste der Wiedergutwerdung der Deutschen hergeben, garantiert es ihnen doch eine Aufmerksamkeit, die sie qua Persönlichkeit oder Qualifikation nie im Leben erlangen könnten. Nur so lässt sich erklären, warum sie auf diesem fragwürdigen Markt ihren ebenso wackligen wie schmierigen Stand mit inbrünstiger Besessenheit betreiben. Sie kennen ihre Kundschaft, das ist das einzig Positive, was sich über sie sagen lässt. Gäbe es diese Kundschaft nicht und müssten sie irgendeinen anderen Artikel anpreisen, sie würden nicht einen einzigen in SEMIT eingewickelten toten Fisch verkaufen.
Hoffnungslos ins Abseits manövriert
Insofern verstehen sie ihr sehr spezielles Geschäft. Sie wissen, dass sie mit sachlicher Kritik in Israel nur offene Türen einrennen und in Deutschland niemanden hinter dem Ofen hervorlocken würden. Aber ein großes Verbrechen wie der Holocaust verlangt zur Relativierung nicht nur, die Opfer von damals zu den Tätern von heute zu stempeln und die Täter von damals zu den Bewährungshelfern von heute zu befördern, es verlangt auch eine gewisse Größenordnung der vermeintlich von den rückfällig gewordenen Opfern begangenen Tat. Ein bisschen Demütigung am Checkpoint, eine Ausgangssperre nach einem Terroranschlag, eine Strafaktion der Armee – das bringt es nicht, das wird in Israel selbst beobachtet, diskutiert und kritisiert. Nein, um die Shoah zu relativieren, bedarf es des ganz großen Verbrechens, also werden „Völkermord“, „Staatsterror“ und „Rassismus“ halluziniert und der unliebsame Regierungschef als „Nationalfaschist“ verteufelt. Nebenbei stilisieren sich die vermeintlichen Kritiker so auch noch zu todesmutigen „Dissidenten“ und „Widerstandskämpfern“, ganz so, als hätte Felicia Langer Bibi Netanyahu höchstpersönlich die Aktentasche unter den Schreibtisch gestellt. Tatsächlich haben sich diese Desperados so weit vom Konsens entfernt, dass sie, in einer finsteren Ecke mit Hisbollah und Hamas gelandet, von Nazis und radikalen Linken Applaus bekommen und Kanzlerin Merkel für ihre Haltung geißeln, während sie dem iranischen Präsidenten bescheinigen, „die Wahrheit“ zu sagen. Nichts wäre grotesker, als dieser schrägen Schar die für sich reklamierte Lufthoheit über dem moralischen Stammtisch zu überlassen. In Israel selbst gibt es vielleicht ein paar Hundert Leute, die ähnlich aus der Spur geraten sind, so wie es auch unter 80 Millionen Deutschen reichlich obskure Gruppen gibt, denen man zu Recht nicht zuhört.
Man könnte nun einwenden, dass auch diesem ebenso dummdreisten wie lärmenden Häuflein von Wichtigtuern die Aufmerksamkeit, nach der sie so gieren, verweigert werden sollte, und das ist im Prinzip auch richtig. Andererseits dienen sie ohne Zweifel als – wenn auch welkes – Feigenblatt für den neuen Antisemitismus, der sich als Antizionismus tarnt. Sie und ihre durchsichtigen Motive bloßzustellen ist ein notwendiger Beitrag, um den modernen Judenhass bloßzustellen, der sich von diesen unappetitlichen jüdischen Kronzeugen nährt und nach dem Prinzip funktioniert: Wenn man eine Handvoll „guter Juden“ kennt, kann man sich reinen Gewissens auf Millionen Juden stürzen, die angeblich moralisch auf dem Holzweg sind. Dieses schmutzige Spielchen, das nur mit willigen Helfern wie dem Tübinger OB Palmer bis zu einem gewissen Grad funktioniert, gilt es zu stören, da sind wir gern Spielverderber. Nicht nur sieben Millionen Israelis werden es uns danken, es ist auch ein Dienst an der Wahrheit und der Aufklärung, etwas, mit dem die Langersche Seilschaft nichts, aber auch gar nichts am Hut hat.
Klasse! Einfach nur klasse!
Abgesehen davon, dass es weniger als 80% sind. Wie kommst Du auf diese Zahl?
So ein Schwachsinn kommt raus, wenn ein Philosemit uns Juden Moral predigen will.
Rufmord am jüdischen Staat.
Haben Sie noch mehr solche Witze auf Lager.
Mit vollen Hosen läßt sich gut stinken, behauptet Ihr Freund Broder. Sie stinken aber schon mit leeren Hosen.
Ich sagte es ja bereits: Ein Philosemit wie Sie ist ein Antisemit, der die Juden liebt. Von solchen Abschaum wie Sie möchte ich aber wirklich nicht geliebt werden.
Und übrigens: Von den sieben Millionen Israelis sind mehr als 1,5 Millionen keine Juden sondern Palästinenser. Ob die sich über Ihre Art die Wahrheit zu verfälschen freuen werden?
Auch die übrigen 5,5 Millionen Juden sind nicht alle so dumm, wie Sie glauben und behaupten.
@ Abraham Melzer
Ah, Sie schon wieder! Herzlich willkommen. Ich freu mich immer wieder, wenn Sie Ihre vollkommene Hilflosigkeit so eindrucksvoll demonstrieren.
Selbst die 1,4 Millionen Araber (die ich übrigens erwähnte) können ob des von Ihnen verbreiteten groben Unfugs nur den Kopf schütteln, dessen seien Sie gewiss. Die 5,5 Millionen Juden sowieso. Ihr Extremistengrüppchen ist hier wie dort eine Marginalie, ein Mitesser auf der Nase, störend, gewiss, aber kein großes Drama.
@ Melzer
„Von den sieben Millionen Israelis sind mehr als 1,5 Millionen keine Juden sondern Palästinenser.“
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Claudio schreibt: „In Israel leben 7,4 Millionen Menschen.“
Im übrigen schulden Sie mir noch eine Antwort aus dem letzten Beitrag. Schon vergessen?
Und grüßen Sie Cicero von mir recht herzlich, der den Cato zitiert hat! 😉
Shalom
Avram
@ Melzer
„Von solchen Abschaum wie Sie möchte ich aber wirklich nicht geliebt werden.“
Machen Sie sich mal keine Sorgen. Niemand liebt Kollaborateure. Selbst die Verbrecher, denen sich sie an den Hals schmeissen, haben fuer diese nuetzlichen Idioten nur Verachtung uebrig.
„denen sie sich an den Hals schmeissen“ sollte es natuerlich heissen. Mein Gott, Melzers Grammatikschwaeche ist wohl ansteckend 😉
Herr Melzer, weshalb sollte denn ein Philosemit (abwertender Kampfbegriff der Nazis btw) nicht positiv über Israel schreiben?
Wenn nichtjüdische „Kritische Freunde Israels“ kritisch über Israel berichten, findet das doch auch manchenorts rege Zustimmung – einige machen sogar eine Profession daraus.
@ melzer
Ich weiß ja nicht, was Sie in den Sechzigern und Siebzigern so alles von Vater Josefs Geld als Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen haben. Aber es sieht so aus, als seien Sie schon in einer (eigentlich) verfrühten Phase von galoppierendem Altersschwachsinn.
Sie setzen sich mit (fast) keinem Wort mit dem ausgezeichneten Artikel von Claudio Casula inhaltlich auseinander, bezichtigen ihn des „Schwachsinns“ zitieren Broder mit Worten, die dieser nur auf Sie (denn nur auf Sie passt es) gemünzt hat und dort, wo Sie etwas Inhaltliches anmerken wollen, haben Sie den Artikel noch falsch gelesen.
Das erinnert mich an Ihren kürzlichen Versuch, die alten Lateiner zu bemühen (Cicero!!! und „hic et nunc“). Habe gebrüllt vor Lachen. Lateinisch zitieren können Sie also auch nicht. Aber das handhaben Sie wie alle anderen Themen, über die Sie sich äußern.
Bei Ihnen stehe ich immer vor der Frage: Glaubt der das selbst, was er so in die Welt stottert, oder ist er einfach so mutig, dass er alles rausplappert, was er so denkt.
@ Claudio
sie würden nicht einen einzigen in SEMIT eingewickelten toten Fisch verkaufen.
Ein schönes Bild! 😀
Ich sehe, Du hast doch auch noch das „alte“ Israel erlebt, in dem die meisten Waren noch in Zeitungspapier eingewickelt über den Ladentisch gingen! Ich habe es sogar einmal erlebt, daß ein Käufer fragte, ob man ihm seine Waren nicht in die Zeitung vom aktuellen Tag einpacken könne. 😛
Zum Thema selbst, muß ich sagen, daß man sich normalerweise sagen würde: „Ach, laßt die Deppen doch nur ruhig reden!“. Doch in diesem konkreten Fall wäre dies absolut fatal, denn Schweigen auf diese Lügentiraden, weitläufig als Wahrheit angesehen wird. Natürlich braucht es dazu auch willige Rezipienten, aber daran scheint es wahrlich nicht zu mangeln. Daher kann und darf man auf diese Hetz- und Hasstiraden der besagten Kreaturen nicht schweigen.
Besonders widerlich finde ich, daß je weniger Holocaust-Überlebende existieren, desto dreister die Lügen werden. War es bislang noch schwierig, etwas gegen die eingebrannten Nummern in den Armen der KZ-Opfer zu sagen, scheint es manchen dreisten Spießgesellen immer leichter zu fallen, von der Auschwitzlüge zu reden, je weniger lebende Zeugen es gibt. Und damit meine ich nicht nur den wahnsinnigen Ahmed aus dem Iran; nein, auch hierzulande gibt es immer mehr Stimmen, die es wagen, diesen dunklen Makel der Geschichte durch Leugnung reinwaschen zu wollen.
Ob es nun manche nicht kapieren können oder wollen, der Holocaust war und ist in der Menschheitsgeschichte einmalig. Diese systematische und organisierte Massenvernichtung von Menschen – und ich rede hier nicht nur von Juden, denn die NS-Ideologie hatte da ihre eigenen Maßstäbe, welches Leben lebenswert ist und welches wegen „Minderwertigkeit“ ausgelöscht werden darf (darunter fielen unter anderem körperlich und geistig Behinderte, Homosexuelle, Kleinwüchsige, uvm) – hat es davor nicht gegeben und wird es hoffentlich auch danach nie wieder geben. Jeder Holocaustvergleich ist deswegen ein Hohn gegenüber der Opfer des NS-Regimes. In diesem Punkt haben die Nazis die Meßlatte so weit nach oben gelegt, daß da – so hoffe ich zumindest – zukünftig keine Organisation oder Institution heranreichen wird.
Ich würde mir wünschen, daß jeder oder jede, der oder die es wagt, eine Situation mit dem Holocaust zu vergleichen versucht, dazu verdonnert wird, sich mehrere Stunden Bild- und Filmmaterial über die Gräueltaten während des Holocaust ansehen muß. Und danach würde ich die Person fragen, ob sie es in der heutigen Zeit erlebt hat, wie aus menschlicher Haut Lampenschirme oder aus menschlichen Knochen Kunstschnitzereien erstellt werden.
Und deshalb, werte „Israelkritiker“, darf es nicht sein, daß ihr mit euren dreisten Lügen durchkommt. Insbesondere, wenn Juden auf das Ansehen ihrer Vorfahren spucken, nur um ihrem elenden Dasein damit meinen, einen Sinn zu geben, dann ist das doppelt verwerflich! Es stimmt zwar, daß nach dem jüdischen Glauben das Leben als das höchste Gut auf Erden gilt, aber anzunehmen, daß damit nur das eigene Herzchen gemeint und Judaismus als Freibrief für Egoismus verwendet werden kann, der ist hier stark im Irrtum.
Danke, Claudio et al, daß Ihr Euch hier auf SoE dafür stark macht, den Ewiggestrigen die Stirn zu bieten!
Shalom
Avram
@Avram
Besonders widerlich finde ich, daß je weniger Holocaust-Überlebende existieren, desto dreister die Lügen werden. War es bislang noch schwierig, etwas gegen die eingebrannten Nummern in den Armen der KZ-Opfer zu sagen, scheint es manchen dreisten Spießgesellen im-mer leichter zu fallen, von der Auschwitzlüge zu reden, je weniger lebende Zeugen es gibt.
Genau das befürchte ich eigentlich (vorerst) auch.
Und: Diese Typen glauben, die biologische Uhr ticke für sie; sie spekulieren darauf, dass nach Giordano und anderen ein Vakuum entstehe, was qualifiziertes Geschichtsbewusstsein betrifft – sowohl was die Vergangenheit als auch die Gegenwart betrifft.
Ich glaube aber ganz fest daran, dass Aufrichtigkeit und Wissensdurst siegen werden. Im Gegensatz zu diesen traurigen Gestalten glauben wir an ehrliche Anfragen, die Menschen an die Geschichte stellen.
Melzer & Co sollten sich nicht täuschen, wenn sie glauben, sie könnten junge Menschen hinters Licht führen, die ehrlich nach Antworten suchen.
Sie werden verlieren.
Weil sie das genau wissen und ihre Eitelkeit und ihren Hass nicht überwinden können, werden sie auch nie zur Einsicht gelangen.
Aber vielleicht geschehen ja noch Zeichen und Wunder. Hoffen wir’s.
@ Bernd Dahlenburg
Ich hoffe mit Ihnen!
Shalom
Avram
@Avram
Herzliche Grüße
Bernd
Lieber Herr Casula,
Sie schreiben: „Nicht nur sieben Millionen Israelis werden es uns danken, es ist auch ein Dienst an der Wahrheit und der Aufklärung […]“
Da haben Sie sich aber einiges vorgenommen… Um ehrlich zu sein, ist mir Ihr Größenwahn fast genauso suspekt wie der, der von Ihnen völlig zu recht kritisierten „Israel-Kritiker“.
Letztlich ist Ihnen eines gemein: Die Kritik ist immer aggressiv und erbarmungslos – egal aus welcher extremen Motivation heraus sie entsteht. (Zu der Gruppe der Israel-Kritiker haben sie in Ihrem Beitrag ja bereits einiges gesagt. Im Lager der sog. „Israel-Freunde“ paart sich eine angebliche Israel-Liebe mit einem unglaublichen Hass auf Moslems. Siehe PI.)
Dass es Ihnen (bzw. Broder und Co.) bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Frau Langer (das ich übrigens auch nicht ok finde) nicht um sachliche Kritik und eine ordentlich geführte Kontroverse geht, kann man sehr gut ablesen an dem Briefwechsel zwischen Herrn Broder und Herrn Palmer, dem Oberbürgermeister von Tübingen. Statt sachlich zu argumentieren ist Broder von Beginn an beleidigend und ausfallend geworden. Es ging leider an KEINER STELLE um die Sache. Es ging immer nur um Beschimpfungen. Als Palmer Broder einen persönlichen Gesprächstermin (per Telefon) angeboten hat, hat Broder natürlich umgehend abgelehnt. Ich denke, so ein Verhalten spricht Bände.
Ich glaube, dass jeden vernünftigen Menschen so ein infantiles Gehabe auf die Nerven geht bzw. ankotzt! Es muss wieder eine sachliche und argumentative Kritik die Oberhand gewinnen!
Schöne Grüße,
Alexander Fuchs
@ Alexander Fuchs
Sie haben recht, die Kritik fällt mitunter erbarmungslos aus – mit dem Unterschied, dass ich meine Kritik begründen kann. Und dass Herr Melzer eben keine fundierte Kritik übt sondern wild um sich beißt. Das Urteil überlasse ich dem denkenden Leser, ebenso wie beim Briefwechsel Broder/Palmer. Wer da wen argumentativ auf die Bretter geschickt hat, dürfte offensichtlich sein.
Schöne Grüße zurück.
CC
Wer hat wen „auf die Bretter geschickt“? Ist das der Sinn eines „Hintergrundberichts“?
Kennen Sie den Grundsatz:
„Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute. Ein Mindestmaß kritischer Distanz zum Thema (und der eigenen Rolle) ist auch bei sogenannten Herzblut-Themen geboten.“
@ Mercator
Jaja, Hajo Friedrichs. Gähn. Damit meinte er aber (hoffentlich) nicht, dass man zu einer Demokratie und einem klerikalfaschistischen Regime Äquidistanz bewahren sollte. Man kanns auch übertreiben mit der Neutralität. „Auf die Bretter geschickt“ bezog sich auf dem Mailwechsel zwischen Broder und Palmer. Ansonsten im Westen nichts Neues: Melzer scheut die Auseinandersetzung mit meiner Argumentation und beschränkt sich auf Beleidigungen. Nun ja.
@ casula
Warum gähnen Sie? Kann dieser Satz nicht eine kleine Orientierung für die Heissporne, 150-Prozenter und total Überzeugten sein? Es dreht sich dabei nicht um eine Äquidistanz, sondern um eine Minimaldistanz zum eigenen Anliegen. Ist das für Sie nicht relevant?
„Auf die Bretter geschickt“ – Wer hat wen auf die Bretter geschickt?
Hat sich nicht Broder mit seinen wilden Schwingern nicht selbst in die **** geschlagen? Hat der Mann sich noch im Griff?
Haben Sie oder einer Ihrer Freunde irgendjemanden, der nicht Ihrem Zirkel angehört, mit Ihren Argumenten für Ihr Anliegen gewinnen können?
@ „Oscar Mercator“
Falls Sie denken sollten, dass ich noch nicht versucht hätte, die Dinge aus anderer Perspektive zu betrachten, sind Sie auf dem Holzweg. Ich kenne alle Argumente der Gegenseite und lasse sie immer in meine Überlegungen einfließen. Daraus folgt: ich habe eine ganz entschiedene Haltung zum Nahost-Konflikt: pro Friedenskräfte (und damit meine ich nicht die, die sich dafür halten) und contra Hassprediger und Terroristen. Wenn letztere keinen Einfluss mehr haben, ist das gut für Israel und für die Araber.
Warnung: bedenken Sie künftig ihre Wortwahl, sonst kann ein entsprechender Kommentar hier leider nicht veröffentlicht werden.
Zur letzten Frage: oh ja, durchaus! Leute wie Sie werde ich mit Argumenten wohl nicht erreichen können, aber das liegt nicht an der Güte der Argumente. Mir reicht es, wenn ich denkende Menschen erreiche.
@Oscar Mercator (alias Othmar Kaufmann?)
“Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute. Ein Mindestmaß kritischer Distanz zum Thema (und der eigenen Rolle) ist auch bei sogenannten Herzblut-Themen geboten.“
——————-
Klingt merkwürdig, wenn gerade Sie das schreiben.
Und was heißt „nicht zu eigen machen“? Ein Kommentar transportiert immer eigene Meinung – sonst würde man das Ding nicht so nennen. SoF ist keine Nachrichtenagentur.
Vielleicht setzen Sie sich in einer ruhigen Stunde mal‘ hin und studieren die verschiedenen journalistischen Stilformen.
Lieber Bernd,
Es dreht sich darum, ein bisschen Mindestabstand zur eigenen Sache zu haben – und den anderen nicht die Ehre abzuschneiden. Ich bin, wie Sie wissen, der Polemik nicht abgeneigt. Schauen Sie sich den Briefwechsel Broder./. Palmer nochmals an: da wird nur einer unflätig und ausfällig. Wenn man Ihnen auf die Füsse tritt, dann ist das „an Gemeinheit und Infamie nicht zu übertreffen“, nicht wahr (http://taylorbob.wordpress.com/2009/07/27/hysterisches-gekeife/#comment-734) ? Also, Magister für Evangelische Gotteskunde, was ist dem goldenen Satz?
@ Mercator
Lieber Bernd,
Bitte lassen Sie das!
Sie wollen hier eine Vertrautheit vortäuschen, die nicht existiert. Schlechter Stil!
Oder kennen Sie irgendeine Mitteilung an Sie, die mit „Lieber Othmar“ begann?
@ Mercator
Entweder Sie nehmen Ihre Diskussionspartner hier ernst, oder wir weisen Ihnen die Tür. Ende der Durchsage.
Ihr Zitat:
„Statt sachlich zu argumentieren ist Broder von Beginn an beleidigend und ausfallend geworden. Es ging leider an KEINER STELLE um die Sache. Es ging immer nur um Beschimpfungen.“
Empfinde ich absolut nicht so, erst die Antwort wurde mit einer ziemlichen Unterstellung beantwortet. Was war an der ersten Mail unsachlich, ich denke eher, daß Herr Broder tatsächlich von Unkenntniss oder einer Panne ausgegangen ist. In Zweifel immer für den Angeklagten oder gilt das nicht mehr ? Herr Palmer aber hat sehr persönlich und unsachlich geantwortet. Nun ja………eine Frage hat Herr Broder allerdings noch vergessen, man hätte unbedingt auch auf das Vorwort von Norman Finkelstein hinweisen müssen, bei dem sich Frau Langer auch verewigt hat:
Antisemitismus als politische Waffe, Israel, Amerika und der Mißbrauch der Geschichte. Mit e. Vorw. v. Felicia Langer, tolles Vorwort.
Auch Herr Karsli befand noch im Januar: Heute sind wir alle Hamas !!!!!! Leider haben Anzeigen nichts gefruchtet………denn genau vor seinen Augen riefen auch Demoteilnehmer: Juden ins Gas, Frauenmörder Israel, Kindermörder Israel………und genau bei einer dieser Demos mußte eine Israelfahne eingeholt werden, weil sich die Polizei nicht traute, dem „Temperament“ der Demonstranten entgegen zu treten, schlimm, was heute wieder in Deutschland unbestraft geschehen darf. Und genau diesem müssen wir entgegen treten, es darf nicht zugelassen werden. NIE MEHR, verstehen Sie ?
Hier die Mail zu Ihrer besseren Übersicht:
sehr geehrter herr palmer,
ich arbeite an einem hintergrundbericht über den fall felicia langer für das wall street journal europe und wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie mir vier fragen beantworten würden:
1. war ihnen zum zeitpunkt des antrags, frau langer das bvk zu verleihen, bekannt, dass frau langer vor drei jahren den “menschenrechtspreis” der “Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V.” erhalten hat, einer vereinigung ehemaliger stasi-mitarbeiter?
2. war oder ist ihnen bekannt, dass frau langer die rede des iranischen präsidenten bei der “durban-2-konferenz” in genf ausdrücklich als einen beitrag zum frieden gelobt hat, während sie in den meisten medien vor allem als anti-israelische hetze aufgenommen wurde?
3. sind ihnen die gründe bekannt, die frau langer bewogen, 1990 von israel in die bundesrepublik zu ziehen?
4. kennen sie einen einheimischen deutschen kommunisten, der für seinen einsatz um die menschenrechte mit dem bvk erster klasse ausgezeichnet wurde?
und schließlich:
5. sind ihnen die fälle “Hans Ernst Schneider alias Hans Schwerte” und “Heinrich Wilhelm August Bütefisch” bekannt?
ich möchte gerne versuchen, dann fall lange zu entskandalisieren und als das darzustellen, was er vermutlich ist: eine vermeidbare panne in der kommunikation unter behörden.
für eine rasche antwort wäre ich ihnen sehr dankbar
henryk m. broder, berlin, 21.7.09
Ich wäre nicht so sachlich geblieben, das ganz ehrlich.
Die Kochrezepte auf der Rückseite von Semit sind wohl annehmbar und das Einzige dort, was keine Übelkeit verursacht. Vielleicht sollten Melzer, Langer et al. sich darauf beschränken (Arendt ausgenommen, der bekommt ja keinen geraden Satz auf die Reihe und würde selbst ein Kochrezept noch verhauen).
Ich glaube, dass jeden vernünftigen Menschen so ein infantiles Gehabe auf die Nerven geht bzw. ankotzt!
„wenn Juden auf das Ansehen ihrer Vorfahren spucken“… dazu Originalton Henryk Broder:
Ich war auch in Auschwitz, das schönste dort ist die Cafeteria, dass meine Großeltern hier vergast und verbrant wurden interessiert mich nicht.
@ Abraham Melzer
Nehmen Sie mal ein Beruhigungsmittel. Oder besser noch: Suchen Sie einen Arzt auf. Mit Ihrem hyperventilierenden Geschreibsel machen sie alles nur noch schlimmer.
@ Claudio Casula
Nun lassen Sie ihn schon. Alles, was er möchte, ist „Von solchen (sic!) Abschaum wie Sie (sicsicsic!!!)“ nicht geliebt zu werden. Diesen Gefallen kann man ihm in der Tat ohne große Mühe tun.
@ Alexander Fuchs
1. heißt dieses Blog „Spirit of Entebbe“ und nicht „PI“,
2. heißt dessen Betreiber Claudio Casula und nicht Henryk M. Broder
Ich stimme Ihnen zu, was PI betrifft, das war teilweise ekelhaft. Auch die Methoden von Broder sagen mir persönlich nicht immer zu. Allerdings können Sie nicht beliebig Personen gleichsetzen, nur weil sie in einem Punkt die gleiche Meinung haben. Hass auf Moslems werden Sie hier vergebens suchen.
@ Timo Bonengel
Sehr richtig! Danke für die Feststellung.
Tja, das sind die denkenden Leser, die Herr Melzer nicht hat und nie haben wird. Aber es ist erfreulich, dass die Finanzierung seines Käseblatts bis Mitte 2010 gesichert ist, das wird uns noch einige vergnügliche Stunden bereiten.
Aber es ist erfreulich, dass die Finanzierung seines Käseblatts bis Mitte 2010 gesichert ist, das wird uns noch einige vergnügliche Stunden bereiten.
Bitte nicht, Claudio 😉
Lassen wir endlich mal‘ Othmar Kaufmann zum Zug kommen.
Der hat seine Chance auch verdient. Er hält sich für intelligent, weil er in Potsdam „künstlerisch“ unterwegs ist.
Sogar in Latein hat er mich zitiert.
Wow!
Was hilft es ihm, wenn er bei Arendt über 10 Ecken rumdümpelt?
Mein Beitrag etwas weiter oben gehört hier her.
@ Melzer
1. an anderer Stelle können Sie es nicht lassen, über Broder herzuziehen, aber hier zitieren Sie ihn ständig. Sind Ihnen die Worte ausgegangen, als daß Sie sich ständig fremde ausleihen müssen?
2. finde ich diesen Ausspruch von Broder gar nicht gut!
3. infantil sind bisher nur Sie, da Sie noch kein einziges Argument auf die Reihe gebracht haben, sondern nur wie ein Kleinkind wild um sich treten!
Entweder Sie ändern Ihre Methoden oder gehen wieder mit den Kindern spielen. Hier ist erst frei ab 18!
Shalom
Avram
@Abraham Melzer
müssen wir uns eigentlich groß darüber unterhalten, auf wie vielen Nazi- und poststalinistischen Seiten Sie und Ihre Freunde (zu Recht[!]) zitiert werden und warum die ihre Gründe dafür haben?
Und lassen Sie doch endlich diesen erbärmlichen Rekurs auf PI.
Kann Claudio Casula etwas dafür, wenn er von PI als Beleg herangezogen wird?
Können Broder und wir etwas dafür, wenn es uns genauso ergeht?
Der entscheidende Unterschied:
Sie werden im Original zitiert – unsere Texte aber werden abgeschöpft, so wie es E.A. bei mir gemacht hat.
@ Bernd Dahlenburg
>> @Abraham Melzer (…) Und lassen Sie doch endlich diesen erbärmlichen Rekurs auf PI.<<
Abraham Melzer hat PI mit keinem Wort erwähnt. Alexander Fuchs war es, der PI ins Spiel gebracht hat.
Btw: PI scheint das Schmuddelkind zu sein, das niemand als Spielkamerad haben mag, dem aber jeder neidisch beim Plantschen im Matsch zusieht.
Selbst wenn, selbst wenn…
Ich wurde zu Zeiten der TäTäErr intensiv von der Stasi beobachtet – seitdem mir das klar war versuche ich -bis heute 😉 – egal was ich sage, egal wo ich es sage, egal zu wem ich es sage, so zu halten, daß ich zu dem gesagten stehen kann…
selbst wenn also HMB oder Claudio auf PI aktiv wären – müßten sie nicht auch dann eher an ihren Worten gemessen werden, als daran, daß sie mit den Schmuddelkindern spielen?
Mal davon abgesehen, was ist schlimmer – „Linke“, die ohne sich zu schämen „Tod den Juden“ schreien, oder ein heftiger Streit mit Irregeleiteten auf PI !? 😀
@ Abraham Melzer:
>>Ich war auch in Auschwitz, das schönste dort ist die Cafeteria, dass meine Großeltern hier vergast und verbrant wurden interessiert mich nicht.<<
Können Sie dieses angebliche Broder-Zitat anhand einer Quelle belegen? Womöglich samt Kontext?
@ Malte S. Sembten
Ich habe die Quelle, aus welchem ein Teil des Zitates stammt hier gefunden. Daraus gehen zwei Dinge eindeutig hervor:
1. Da, laut Broder, Melzer den Gerichtssaal noch vor der Urteilsverkündung verlassen hat und Broder sich an den Oberstaatsanwalt erst nach der Verhandlung gewandt hat, kann das Zitat kein „Originalton“ sein, denn dazu hätte Melzer unmittelbar dabei sein müssen. Melzer bezieht sich aber offensichtlich auf Broders Artikel und somit handelt es sich um ein Zitat und keinen Originalton.
2. Aus der besagten Quelle geht der letzte Teil des von Melzer verwendeten Zitates nicht hervor. Und da Melzer, wie oben erläutert, kein Augenzeuge der Geschehnisse gewesen ist, kann man auch nicht annehmen, daß er über Informationen verfügt, die in Broders Artikel unterschlagen wurden. Die einzige mögliche Schlußfolgerung daraus ist, daß das Zitat von Melzer eigenmächtig ergänzt worden ist. Zu welchem Zweck? Nun, da überlasse ich es dem geneigten Leser (und der geneigten Leserin natürlich auch), sich selbst seine (ihre) Meinung darüber zu bilden! 😉
Shalom
Avram
@ Avram:
THX für den Link!
Das mit Broders Eltern & Großeltern scheint ein Kommentar von Melzer zum Broder-Zitat zu sein, den Melzer dem Zitat einfach einverleibt hat.
Aber von wegen Zitat. Laut Melzer sagte Broder: „… das schönste dort [in Auschwitz] ist die Cafeteria.“ Laut Broder sagte Broder: „… am besten hat mir dort die Cafeteria gefallen.“
Das falsche Zitat klingt zynischer, scheint es doch zu besagen, dass es im Vernichtungslager Auschwitz viel schönes zu sehen und zu erleben gibt (wovon die Cafeteria nur das Highlight darstellt).
Das O-Zitat klingt eher so: Es gibt in Auschwitz nichts, was einem gefallen könnte, außer vielleicht der Cafeteria (die als einziges an diesem Ort nichts mit der Menschenvernichtung zu tun hat).
Vielleicht wollte Broder die selbstgefällige Bemerkung des Staatsanwalts, dieser sei schon zweimal in A. gewesen, auch nur mit einer sarkastischen Anspielung auf Auschwitz als „Touristenattraktion“ kontern. A. zu besuchen ist für sich genommen noch kein Beweis von besonderem Geschichtsbewusstsein, sondern mag viele Gründe haben. Für manche mag es nur gruseliges Sightseeing sein, von dem man sich in der angeschlossenen Cafeteria bei Kaffee und Kuchen entspannt. Zwar glaube ich nicht, dass es Leute gibt, die A. so besuchen, wie sie Disneyland besuchen würden — aber dass mancher A. besucht, wie er das London Dungeon besuchen würde, das halte ich für möglich. In der Gedenkstätte Dachau erlebte ich vor Jahren Mitglieder einer italienischen Touristen-Gruppe, die die Absperrungen zu den Verbrennungsöfen überstiegen und sich vor einem der Öfen in der gleichen Pose ablichten ließen wie Großwildjäger vor einem erlegten Nashorn.
(P.S.: Gibt es in Auschwitz tatsächlich eine Cafeteria, wo man im Anschluss an die Besichtigung der Krematorien Kaffee mit Sahne und Käsetorte schmausen kann?)
Korrektur:
Das mit Broders Eltern & Großeltern scheint ein Kommentar von Melzer zum Broder-Zitat zu sein, den Melzer dem Zitat einfach einverleibt hat.
Sorry, kleiner Fehler von mir:
Melzer redet nur von den Großeltern. Zumal Broders Eltern den Holocaust überlebten.
@sachlich und ordentlich Kontroverse führender Kritiker
Broder hat schwere Vorwürfe gegen Frau Langer erhoben, die Herr Palmer hätte korrigieren können. Palmer hatte nichts aber auch gar nichts in der Sache entgegenzusetzen. Bei seiner Auseinandersetzung mit den Vorwürfen ging es ausschließlich um das „wie“ und nicht um das „was“ der Fragestellung. Leider. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Clemens Heni hat heute einen neuen Text verschickt, der sich mit dem „Schwäbischen Tagblatt“ befasst:
http://clemensheni.wordpress.com/2009/07/31/schwabisches-tagblatt-protegiert-langers-antisemitismus-seit-1991/
Für alle, die Clemens‘ ersten großartigen Kommentar noch nicht gelesen haben. Hier:
http://clemensheni.wordpress.com/2009/07/26/boris-palmer-und-der-wohlfuhl-antisemitismus/
Ein bisschen schmunzeln musste ich wegen der giftgrünen Headline, aber es lohnt sich, seinen Beitrag abzuspeichern.
Matthias Christl
@sachlich und ordentlich Kontroverse führender Kritiker
Broder hat schwere Vorwürfe gegen Frau Langer erhoben, die Herr Palmer hätte korrigieren können. Palmer hatte nichts aber auch gar nichts in der Sache entgegenzusetzen. Bei seiner Auseinandersetzung mit den Vorwürfen ging es ausschließlich um das “wie” und nicht um das “was” der Fragestellung. Leider. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Bingo!
Geradezu entlarvend war auch Palmers abschließende Bemerkung gegenüber Broder:
„Besten Dank! Kleiner Tipp noch:
Tübingen liegt nicht in Baden, sondern in Württemberg. Macht aus Vermont vermutlich keinen Unterschied.
Es wäre aber dennoch besser für Sie, das Recherchieren zu lernen.“
Das ist genau dieses überheblich-näselnde Besserwisser-Gehabe, mit dem viele Linke in Internetforen wie SPON etc. Gegner wie mich (und uns) zum Schweigen bringen wollen. Als ob Geografiekenntnisse etwas mit der Diskussion zwischen Palmer und Broder zu tun hätten.
Wenn man in der Sackgasse gelandet ist bemüht man eine Etikette, die dem Mainstream gefällt.
Wie billig!
@ Bernd Dahlenburg
(Schon wieder ich. Ist aber nichts Persönliches.)
>> Geradezu entlarvend war auch Palmers abschließende Bemerkung gegenüber Broder:
“Besten Dank! Kleiner Tipp noch:
Tübingen liegt nicht in Baden, sondern in Württemberg. Macht aus Vermont vermutlich keinen Unterschied.
Es wäre aber dennoch besser für Sie, das Recherchieren zu lernen.”
Das ist genau dieses überheblich-näselnde Besserwisser-Gehabe, mit dem viele Linke in Internetforen wie SPON etc. Gegner wie mich (und uns) zum Schweigen bringen wollen. Als ob Geografiekenntnisse etwas mit der Diskussion zwischen Palmer und Broder zu tun hätten.<<
Mal ehrlich: Die Häme über Melzers Alter Ego Cicero, der Cato spielt, oder über Arendts Defizite im Schriftdeutschen – kurz: humanistische Bildung und deutsche Grammatik – haben auch nichts mit der eigentlichen "Diskussion" zu tun.
Gerade Broder ist ein Meister darin, Auseinandersetzungen mit Polemik-Prisen scharf zu würzen. Manchmal würzt er ungenießbar scharf. Aber wollen wir darauf verzichten?
Eine schöne Antwort wäre gewesen: „Abgesehen davon, dass Tübingen nicht in Baden liegt, sondern in Württemberg, was aber aus Vermont vermutlich keinen Unterschied macht, beantworte ich Ihre Fragen gerne.“…
Dazu reicht es aber bei Palmer nicht.
Nun ist Tübingen aber auch nicht ein so wichtiger Ort, dass man überalll auf der Welt wissen muss, ob es in Baden, in Württemberg oder in Baden-Württemberg liegt.
Scheinbar plant Herr Palmer, zumindest gedanklich, den einundsiebzigsten Versuch der Selbständigwerdung eines „Bundeslandes Baden“
Wenn sich einer im Diesseits nicht richtig orientieren kann, wie denn bitteschön im Jenseits, Magister für Gotteskunde?
Tun wir dem Abi einen Gefallen und haben ihn nicht mehr lieb?
Oder sind wir Sadisten und haben ihn trotzdem lieb?
. finde ich diesen Ausspruch von Broder gar nicht gut!
immerhin. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
@ Melzer
es lebe die selektive Wahrnehmung. Alles, was nicht ins Konzept passt, wird einfach ausgeblendet.
Ich vergaß übrigens einen kleinen Nebensatz:
„2. finde ich diesen Ausspruch von Broder gar nicht gut,“ sofern er tatsächlich so von ihm stammen sollte!
Der Satzbau, die Orthographie und die Interpunktion sprechen eher dagegen, denn im Gegensatz zu Ihnen kann sich Herr Broder ziemlich gut in der deutschen Sprache ausdrücken.
Ich werde Herrn Broder mal danach fragen. Dann reden wir weiter über dieses Thema …
Und im übrigen bin ich der Meinung, daß Sie erklären sollten, warum Sie im Beitrag „Zur Achse Teheran-Tübingen“ behauptet haben, CC hätte keine Ahnung.
Die Aussage „Keine Ahnung haben …“ impliziert, daß Sie glauben, eine Ahnung zu haben. Nun, wenn dem so ist, dann teilen Sie doch bitte Ihre Ahnung mit den Ahnungslosen.
Shalom
Avram
Nachtrag
@Abraham Melzer
Erklären Sie uns mal diesen von Ihnen geprägten Satz:
Rufmord am jüdischen Staat.
Danke!
@Melzer
weil Sie nicht (peinlicherweise) antworten wollen, erledige ich diese Aufgabe:
Sie sprachen selbst vom jüdischen Staat
Richtig…richitig…richtig…richtig…richtig…?
Oh, die Wasserglas-Stürmer um das Suppenhuhn Henryk M. Broiler und seine Kampfdackelarmee hat also weiterhin die Hoffnung, quer durch das Sommerloch eine Dame zu treiben, über die man sicherlich auch unterschiedlicher Meinung sein kann. Hat Arno „Rolf-Verleger-ist-ein-Volksschädling“ Hamburger nun endlich sein Kreuz zurück gegeben?
Ist schon einer von der Achse der Belanglosen auf die Idee gekommen, auch posthum das Abzeichen von Ceaucescu zurück zu fordern?
Die Diskussion verdeutlicht in erster Linie, dass ein paar Frührentner, die von „Spiegel“ oder „Springer“ ihr Gnadenbrot erhalten, anscheinend in den Ferien nichts zu tun haben und daher in die Hoffnung setzen, dass sich die Fassungslosigkeit über ihren eigenen Verlust an Bedeutung durch ein erhöhtes ideologisches Sendungsbewusstsein kompensieren lässt.
Was wäre nun der Indikator für den Erfolg der Feuerherdt & Co. – Kampagne?
Rückgabe des BVK?
Suizid von Frau Langer?
Begrüßungsgeld für den eigenen Herzkaschperl, weil die Erregung im Innern des stalinistisch geprägten Mobs größer ist als die äußere Wirkung?
Weiterhin ein „Wir-haben-immer-recht-aber-uns-glaubt-ja-keiner-obwohl-wir-die-guten-und-alle-anderen-die-bösen-sind“-Gejammer mit gelegentlichen Injurien gegen die Belanglosen aus dem Gegenlager?
Immerhin-wenn diese Kapriolen auch nicht wirklich bedeutsam sind, dann hat das Geschwader Casula zumindest Unterhaltungswert.
Wer ist dieser Melzer, der sich hier nach allen Regeln der Kunst blamiert? Und warum wird er durch Antworten Ernst genommen?
A. Melzer & Co. werfen den Israelis und Juden, die für die Existenz dieses Staates eintreten, von Nationalismus über Chauvinismus und bis Rassismus alles mögliche vor. Und was macht nun A. Melzer selbst, er beruft sich – ohne dazu legitimiert zu sein – auf „uns Juden“. Als ob die Tatsache, dass er Jude ist, auch besagen würde, dass seine Aussage wahr ist beziehungsweise, dass alle anderen Juden seine abstrusen Beschuldigungen teilen würden.
A. Melzer & Co leisten den Israelbashern und den Antisemiten lediglich einen Beitrag, sie sind die sprichwörtlichen „besten jüdische Freunde“ auf die sich diese rot-bräunliche Meute gerne beruft.
A. Melzer glaubt – weil er Jude ist – immer Recht zu haben, auch wenn er abgrundtiefe Unkenntnis aufs unangenehmste mit jenem Selbstbewußsein verknüpft, das eben kein reeles Bewusstsein des eigenen Kenntnisstandes ist.
@Timo Bonengel
sie haben recht. aber vielleicht bin ich gerade als „islamkritischer mensch“ frustriert, dass keiner von der achse bzw. deren umfeld sich kritisch mit dem rassistischen tun von PI auseinandersetzt. immerhin betreiben die sog. „politisch unkorrekten“ einen der erfolgreichsten blogs (wenn nicht den reichweitenstärksten überhaupt) in deutschland. zudem führt sie der verfassungsschutzbericht als rechtsextreme gruppierung. aber statt sich mal mit diesem phänomen auseinanderzusetzen (wenigstens in EINEM artikel) schweigen sich broder und co. über ihre unfreiwilligen (?) verwandten aus.
bzw. ganz im gegenteil: mit joachim steinhöfel gibt es mittlerweile einen PI-autor, dessen beiträge auch auf der achse-des-guten veröffentlich werden.
@claudio casula
ob herr broder oder herr palmer in ihrer auseinandersetzung die besseren argumente hatten, spielt doch gar keine rolle. meiner einschätzung nach überlagern die beschimpfungen von herrn broder jedes sachliche argument. obwohl ich viele kritikpunkte von broder teile, bin ich abgestoßen, weil ich merke, dass es broder nie um ein ernsthaftes gespräch ging, sondern ein beschimpfung-muster abgearbeitet wurde, wie man es in seinen anderen beiträgen oder briefen auch findet.
um nicht falsch verstanden zu werden: dies ist sein gutes recht als journalist! und ich bin auch der meinung, dass er gerade deswegen so viele fans in seinem umfeld hat.
jedoch taugen solche auseinandersetzungen nicht dazu, auf sachlicher ebene weiter zu kommen.
dass palmer dieses infantile spielchen mitgemacht hat, war nicht sehr klug. er hätte es bei einem persönlichen gesprächsangebot belassen sollen, statt dies in briefen klären zu wollen. so hat er sich, in der tat, zum spielball und schließlich auch zum idioten gemacht.
@ Alexander Fuchs
Herr Palmer hätte ja rechtzeitig zurückrudern bzw. schlau auf Broders Fragen antworten können, statt den Spieß platt umzudrehen. Gut, er ist eben uneinsichtig. Das sind zwar viele, aber nicht bei jedem hat die Uneinsichtigkeit solche Konsequenzen. Einige Herrschaften aus dem Dunstkreis Langers & Melzers werden jetzt ständig auf den staatlichen Kosher-Stempel verweisen, das ist in der Tat eine kleine Katastrophe, jedenfalls wenn man das BVK ernst nimmt.
>>… jedenfalls wenn man das BVK ernst nimmt.<<
Das BVK war schon lange vor dem Wegwurf an Frau Langer ein Karnevalsorden.
Nur deshalb, weil die Leute, die das BVK verleihen, es ernst nehmen (zumindest offiziell), ist der Vorgang, das BVK an den Busen der Frau Langer zu patschen, ein Skandal.
@ alexander fuchs
„immerhin betreiben die sog. “politisch unkorrekten” einen der erfolgreichsten blogs“
Absolut richtig. Das Blog ist vor allem auch deshalb so erfolgreich, weil es den Spieß umkehrt: Hier sind nicht alle Juden böse, nein, stattdessen versucht man den Eindruck zu erwecken, der Moslem an sich neige zum Paktieren und Verschwören, um das nachzuholen, was den Osmanen im 16. Jahrhundert nicht gelang (btw: auch der von Broder verehrte Wilders sondert derartiges ab). Hier (Arendt und co) wie dort (pi and friends) frönt man eben einem einfachen, schwarz-weißen Weltbild. Das gefällt und kommt gut an. Allerdings verrät der Tonfall dann doch einiges über die Intention der Betreiber.
Deswegen ist auch die Achse mit Vorsicht zu genießen, auch wenn dort einige sehr gute Autoren tätig sind.
Ich fasse mich kurz: Der Artikel ist spitze! Danke! Gerne mehr davon…
„Das ist genau dieses überheblich-näselnde Besserwisser-Gehabe, mit dem viele Linke in Internetforen wie SPON etc. Gegner wie mich (und uns) zum Schweigen bringen wollen.“
Zugegeben, aber könnte Broder nicht diese kleinbürgerliche Angeberei damit, dass und wie sehr er (ER ER ER!) in der Welt rumkommt, lassen? Damit hat er Palmer die Steilvorlage für das einzige Tor, das dieser schießen konnte, geliefert.
Im übrigen war der Emailwechsel nicht „von Beginn an“ beleidigend. Ich nehme Broder sogar ab, daß er das tatsächlich für eine Behördenpanne gehalten hat, weil es jenseits dessen ist, was man selbst den miesesten Linken zutraut.
Können Sie den Melzer nicht sperren? Mir persönlich macht es keinen Spaß, der Selbstzerstörung eines Menschen zuzusehen, und er ist nicht einmal komisch.
„… zudem führt sie der verfassungsschutzbericht als rechtsextreme gruppierung.“
Tolles Argument! Auch die „Antideutschen“, zu deren Dunstkreis dieses Blog ja wohl gehört, werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Also husch husch, schnell weg hier, Herr Fuchs!
Der Verfassungsschutz wird immer wieder gerne genommen, wenn er Leute im Visier hat, die einem nicht passen. Da die Tatsache, vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden, nichts – aber auch garnichts – über die Redlichkeit des Beobachteten aussagt, ist dieses Argument intellektuell wenig integer und zeugt außerdem von Hilflosigkeit. Im übrigen: Warum zwingen Sie dem Publikum hier Ihre Meinung über PI auf, ein Thema, das nichts mit dem Artikel, in dessen Kommentarbereich wir uns hier bewegen, zu tun hat. Haben Sie ein persönliches Hühnchen zu rupfen oder sind sie nur neidisch auf den Erfolg?
Toller Artikel Herr Casula,
was mich bei der gesamten Sache so beängstigt, ist tatsächlich der „Antisemitismus/Antizionismus“ dem diese Gruppe Vorschub leistet und geleistet hat, nie habe ich in öffentlichen Foren so viele israelfeindliche Kommentare lesen können wie seit der BVK Verleihung an Frau Langer, es ist erschreckend. Zumal sich Israel eh gerade in einer schwierigen und wieder einmal existenzbedrohlichen Lage befindet, Druck aus Europa, den USA, der UNO und weiß ich noch von wem bekommt, ohne daß sich die Herrschaften fragen, ob Israel, sollte es deren Forderungen (siehe Polenz) nachgeben, überhaupt noch überlebensfähig sein kann, dann stehen die Bundestagswahlen vor der Tür, wobei mancher Politiker seinen Mantel nach dem Wind hängen wird. Ich finde es bedrohlich, wenn sich diese antiisraelische Stimmung verschlimmern und gutgeheissen werden würde. Sollte sich ein Herr Melzer und Co. vielleicht einmal fragen, woher dies denn nun kommt, ob es nicht doch auch daher kommt, daß Frau Langer für ihre Statements selbst den Muslimmarkt (dessen antisemitische Einstellung ja hinreichend bekannt ist) und die offizielle Iranseite nicht verschonte, und ausgerechnet ihre „Israelkritik“ dort plazierte. Wenn man in der Öffentlichkeit steht, muß man wissen, was man tut, denn an Ihren Taten werden sie gemessen, die Konsequenzen werden wir erst in der Zukunft sehen können.
Dann sollte man auch bedenken, daß ja nicht nur ein Herr Broder sich gegen Frau Langer als „Menschenrechtlerin“ ausgesprochen hat, sondern ein breites Spektrum an politisch weder links noch rechts stehenden Persönlichkeiten, selbst der Staat Israel hat sich gewehrt und sich gegen die Verleihung ausgesprochen. Ich habe mit Freunden in Israel gesprochen, die sich nicht öffentlich gemeldet haben, aber ALLE der gleichen Meinung waren, daß es kein gutes Omen für Israel sein würde, sollte sich die BRD wirklich nicht entschliessen, Frau Langer das BVK abzuerkennen.
Und wenn ich die Aussprüche dieser Frau Lange lese, dann sage ich nur, der Antisemitismus kann noch zur vollen Blüte gelangen, wenn man nur einige Juden dazu bekommt, diesen auch zu fördern. Erschreckend, was in Deutschland wieder möglich ist.
Zu PI möchte ich noch eines bemerken, seine Israelbeiträge sind, im Gegensatz zu den meisten Tageszeitungen absolut in Ordnung und erreichen somit auch viele Menschen, die zumindest bisher ihre Israelinformationen auschliesslich von den Qualitätsmedien (Spiegel ect.) bezogen haben und so das israelfeindliche Bild ein wenig gerade rückt. Das halte ich für positiv, und auch der Umstand, daß „Islamkritik“ eben auch Israel betrifft, denn es handelt sich heute eben doch um mehr ein religiöses Problem, als ein Problem, bei welchem es nur um Land geht. Das zu erkennen, bringt die Realität etwas näher an die Menschen. Man sollte sich nur objektiv die Brennpunkte dieser Welt anschauen und seine logischen Schlüsse ziehen.
Shalom Zahal
Zugegeben, aber könnte Broder nicht diese kleinbürgerliche Angeberei damit, dass und wie sehr er (ER ER ER!) in der Welt rumkommt, lassen? Damit hat er Palmer die Steilvorlage für das einzige Tor, das dieser schießen konnte, geliefert.
Ich lese Broders Reiseberichte oft, aber am meisten interessieren sie mich, wenn er in Holland unterwegs ist, weil ich seit 30 Jahren (aus familiären Gründen) dort aufkreuze.
Man sollte ihm seinen Spleen lassen,denke ich. Und sich mit ihm freuen.
Was bringt es mir, wenn ich neidisch bin? Dann lese ich doch lieber Reiseberichte von Menschen, die die Situation vor Ort schön und unterhaltsam beschreiben können.
Wenn ich mich auf deinem Blog so umschaue, Calamitas, dann „hoab i schoa komisch Gfui, wenn du sowas sagscht“.
Grüße aus dem tiefen und ewig freien Bayern.
Bernd
Der hier ja ohnehin offensichtlich vielzitierte Broder hat schonmal darauf hingewiesen, aber ich tu es dann auch noch mal von der Inkriminierten Seite aus: Wieso werden eigentlich alle Deutschen, nur weil sie ausnahmsweise mal nicht antisemitisch sind, sofort als „Antideutscher Dunstkreis“ bezeichnet?
Sind wir noch so in der Terminologie drin von damals?
Offensichtlich.
Es mag sein, dass ich mich mit der Mutmaßung in die Nesseln setze, aber nach dem was ich bis jetzt beobachten konnte, scheint mir keiner der Autoren dieses Blogs Kommunist zu sein – folglich auch keine Antideutschen.
Was nichts daran ändert, dass ich mich um einiges lieber mit solchen „unkommunistischen“ Gestalten umgebe als mit denjenigen, die hierzulande das Wort längst zu einem Schimpfnamen gemacht haben… angefangen bei Langer und Konsorten.
Noch ein kleiner Beitrag zu dem zugeschriebenen Ausspruch mit der Cafeteria: Ich für meinen Teil sehe da kein Problem drin. Wenn soetwas gesagt wird von jemandem der sonst eben genau das tut, was der angebliche Autor tut, dann ist das schlicht und einfach so zu werten, dass da jemand die Historisierung des Holocaust ablehnt um darauf zu verweisen, dass Antisemitismus ein TAGESAKTUELLES Problem ist und die heuchlerische Liebe der Deutschen zu den (toten) Juden zumeist eben nur als Farce aufgekocht wird, um gegen die Lebenden zu wettern.
@Malte S. Sembten:
„Gerade Broder ist ein Meister darin, Auseinandersetzungen mit Polemik-Prisen scharf zu würzen. Manchmal würzt er ungenießbar scharf. Aber wollen wir darauf verzichten?“
Keinesfalls. „Lachen ist gesund“ hieß es schon vor Jahrzehnten bei readers digest – daher ist Broder-Lektüre für mich einmal am Tag die richtige Medizin. Alleine die Zusammenstellung seines Briefwechsels mit Palmer ist schon derart witzig, daß man sich darüber nur ausschütten kann vor Lachen. Und am besten wird HB, wenn er im vollen Saal sich mit Schreihälsen der LINKEN auseinandersetzen muß. Der Mann müßte noch viel mehr Preise bekommen.
Vermutlich mussten Sie so lange überlegen, ob man „inkriminiert“ groß oder klein schreibt, dass es Ihnen entgangen ist, dass ich „Antideutsche“ in einem nicht-inkriminierenden Sinne verwendet habe. Es dürfte übrigens sehr schwierig sein, sich in Deutschland und als Deutsche(r) ehrlich gegen Antisemitismus zu wenden und dabei NICHT „antideutsch“ zu werden. Mit „Kommunist“ hat das nur für denjenigen was zu tun, der sich außerhalb von Klischees gedanklich nicht zu bewegen vermag.
Herr lass‘ Hirn regnen!
Es dürfte übrigens sehr schwierig sein, sich in Deutschland und als Deutsche(r) ehrlich gegen Antisemitismus zu wenden und dabei NICHT “antideutsch” zu werden.
Da ist was dran.
Ein wenig einverstanden.
Die Frage ist aber, was man aus diesem „Potential“ macht:
Will man die Idee der FREIHEIT fördern oder will man Raum schaffen für Leute, die jetzt schon in den Startlöchern sitzen und nur darauf warten, bis „ihre“ Zeit gekommen ist?
„Wenn ich mich auf deinem Blog so umschaue, Calamitas, dann “hoab i schoa komisch Gfui, wenn du sowas sagscht”.“
Leck mich am Allerwertesten, Dahlenburg!
Calamitas
Leck mich am Allerwertesten, Dahlenburg!
Warum so aggressiv – „Flache Erde“?
@CC
A. Melzer hat Dich als Abschaum bezeichnet. Das ist eine eindeutige Beleidigung und Verleumdung. An Deine Stelle würde ich eine Strafanzeige gegen A. Melzer erstatten.
Wie lange willst Du dich von einem Melzer beleidigen lassen?
Gruß
Joram
@ Joram
Die Art und Weise, in der sich Herr Melzer hier präsentiert, sagt mehr über Herrn Melzer aus als über mich. Deshalb habe ich seinen Kommentar hier veröffentlicht. Es sollte ja schon peinlich genug sein, sich in anderer Leute Wohnzimmer zu übergeben, aber ganz gewiss ist es noch peinlicher, wenn es jeder mitkriegt.
Wegen eines im Grunde bedauernswerten Menschen wie Melzer meine kostbare Zeit vor Gericht zu verplempern, wird mir nicht in den Sinn kommen. Würde mich jemand anders beleidigen, dächte ich vielleicht anders darüber. Es ist schon in Ordnung so: Herr Melzer richtet sich durch seine Worte selbst. Jemand, der ständig das Wort „menschenverachtend“ Im Munde führt und dann Andersdenkende als „Abschaum“ bezeichnet, outet sich als das, was er ist.
Wenn irgendwas Positives dabei rauskommt, dann vielleicht, dass Herr Melzer und seine ebenso erbärmlichen Mitstreiter irgendwann damit anfangen, erst einmal frische Luft zu schnappen und das Gehirn einzuschalten, bevor sie sich mit hochrotem Kopf am PC ihrer Logorrhoe ergeben. Die Hoffnung ist allerdings gering.
Joram, Abschaum sind hier noch einige mehr, als nur C.C.
@ melzer
Ist Ihnen Ihr Auftritt hier nicht langsam peinlich? Ganz offensichtlich haben Ihre Eltern Sie aufwachsen lassen, anstatt Sie zu erziehen.
Sie sind erbärmlich, von Ihnen kommt hier kein einziges Argument, Sie haben inhaltlich rein gar nichts zu erwidern. Ihre kindischen Provokationsversuche sind einfach nur peinlich. Da Sie das nicht tun werden, schäme ich mich eine Runde für Sie mit.
Unterlassen Sie bitte Ihre unsachlichen Beleidigungen, erbrechen Sie sich wieder auf ein paar Seiten Papier und verkaufen das dann weiter in Bahnhofskiosken ans entsprechende Klientel. Danke.
@ Timo Bonengel
Also, von jemandem wie Melzer als „Abschaum“ bezeichnet zu werden, das ist doch eigentlich eine ehrenvolle Auszeichnung.
@ Peter
Selbstverständlich. Aus purer Eitelkeit habe ich den Kommentar ja auch freigeschaltet, har har.
Es war natürlich klar, dass einem hier postwendend ein „autoritärer Charakter“ unterstellt wird, wenn man Pöbler und Trolle ausschließt, aber damit können wir leben. Haben ja schließlich lange genug herumdiskutiert.
Es ist immer wieder schade, wenn ein offenes Forum von einigen wenigen gesprengt wird, die kein wirkliches Bedürfnis an einer Diskussion haben. Deshalb gibt es im Interesse aller seriösen Leser nur zwei Möglichkeiten: a) wir schließen Leute aus, die erkennbar nur an Krawall interessiert sind und handeln uns damit den vorhersagbaren Vorwurf ein, keine andere Meinung zulassen zu wollen – was angesichts der jahrelangen Praxis hier lächerlich ist – oder b) wir lassen nur noch Feedback zu, ohne dass ein Austausch zwischen den Lesern möglich ist. Das wäre, gerade weil wir uns bei SoE über viele kluge und angenehme Kommentatoren freuen, sehr schade. Daher gilt bis auf weiteres Lösung a.
Man muss im Jahr 2009 nicht mehr über den Teilungsplan von 1947 diskutieren, so kommen wir hier keinen Schritt weiter. Man möge sich auf inhaltliche Zustimmung/Kritik/Ergänzungen/Anregungen/Links/Fragen oder was auch immer zu den Blogeinträgen beschränken, aber bitte insbesondere von persönlichen Angriffen, Ablenkungsmanövern, Zeitdiebstahl und vor allem bösartiger Propaganda absehen. Wenn man irgendwo zu Gast ist, rotzt man ja auch nicht auf die Herdplatte, macht abfällige Bemerkungen über die Tochter des Hauses oder pöbelt über den Gartenzaun. Wir wissen, dass das für den ganz überwiegenden Teil unserer Leserschaft selbstverständlich ist. Offensichtlich aber für manche Zeitgenossen nicht. Diese mögen sich mäßigen oder sich einen antiautoritären Gastgeber suchen, der sich auf der Nase herumtanzen lässt.
Ich habe fertig.
Nebenbei: Giordano will sein BVK nun doch lieber behalten, ruft aber zugleich den BP auf, Langer dasselbe dennoch abzuerkennen.
Man sollte keinen dreifachen Salto vom Fünfmeterbrett ankündigen, wenn man sich nicht sicher ist, die Traute dafür zu besitzen. Bzw. man sollte nie eine Drohung ausstoßen, die man nicht auch wahrzumachen bereit oder in der Lage ist.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,640103,00.html
@Malte S. Sembten
Da haben wir ihn wieder, den Versicherungswahn der deutschen Spießer. Die wagen nur dann den 1-fachen Salto vom 50cm-Brett vor Publikum, wenn sie vorher für den Fall des Mißlingens bei der Münchner Rück sich fünffach abgesichert haben. Mit 18 den ersten Bausparvertrag, mit 30 Abteilungsleiter beim Kulturamt oder wenigstens verbeamteter Studienrat (auf jeden Fall kein Ingenieur in einem Kaltwalzwerk), da rümpft man dann gerne die Nase über Leute wie Ralph Giordano, die nicht „die Traute dafür zu besitzen“ zu scheinen, den angekündigten dreifachen Salto vom Fünfmeterbrett dann doch durchzuführen.
Jeder, der Giordano mal kurz erlebt hat, der sich mit seinem Leben befaßt hat, der auch nur eines seiner zahlreichen Bücher gelesen hat, wird ihm vollstes Verständnis entgegenbringen für seine Weigerung, sein Bundesverdienstkreuz zurückzugeben. Auch wenn es schrecklich ist, daß ein Arschloch wie F.Langer dieses bekommen hat. Gerade diese Wendungen bei Giordano zeichnen ihn als toleranten, nachdenklichen und nicht-diktatorischen Menschen aus (man denke nur an Hochhuth/Zentrum gegen Vertreibungen/seine „stalinistische“ Vergangenheit).
Angesichts der Lebensleistung (besonders für Israel) eines solchen Mannes, der mit immerhin 86 Jahren jeden Tag Morddrohungen von Irren am Telefon zu verarbeiten hat, betrübt es mich besonders, in diesem Blog eine solche spöttisch-moralisch-herablassende Bemerkung über einen Mann zu lesen, der das nun wahrlich nicht verdient hat.
@ vonhaeften
Felicia Langer als „Arschloch“ zu bezeichnen ist einfach nicht korrekt. Die korrekte Form wäre „Arschlöchin“.
1. Abmahnung vom Gleichstellungsbeauftragten!
@ Stefan
Also, um hier nicht weiter die deutsche Sprache zu vergewaltigen und sich der Kritik auszusetzen, unflätig zu sein, würde ich vorschlagen, man einigt sich auf die unverfängliche Bezeichnung „großer weißer Vogel“! 😉
Shalom
Avram
@ Avram
Ja, bitte. Dank an Heinz Erhard.
Ich bitte als Freund der gepflegten Schmähung auch darum, künftig auf allzu platte Verbalinjurien möglichst zu verzichten.
@ Claudio
Test bestanden! You can say you to me! 😆
Shalom
Avram
das ist ja quatsch! die ‚ärschin‘ würde gehen. ‚das loch‘ ist sächlich, qua definitio also geschlechtsNEUTRAL. mein vorschlag: mensch greift auf das bennenungssystem der bw zurück: arschloch (w).
1. abmahnung der semantikbeauftragten
@ Jenny
Streng genommen ist der gesamte Ausdruck sächlich, aber nicht sachlich und geht daher nicht! 😉
Ich glaube, wir wissen alle, was wir von Frau Langer halten ohne sie explizit mit netten Adjektiven zu beglücken.
Könnten wir hiermit diese Diskussion beenden? 🙂
Shalom
Avram
Ich habe mehrere Bücher Giordanos und auch seine Autobiographie gekauft und gelesen. Gerade weil ich große Hochachtung vor ihm empfinde, enttäuscht es mich ein wenig, dass er seine Drohung, das BVK zurückzugeben offenbar nicht genügend reflektiert hatte. Vielleicht war er auch allzu sicher, dass die Drohung wirkt und ihre Ernsthaftigkeit nicht bewiesen werden muss. Außerdem lässt er jetzt Arno Lustiger (soweit man das von außen beurteilen kann) im Regen stehen.
Es stimmt ja nicht, dass er sich, wie Sie schreiben, „weigert, sein BVK zurückzugeben“ — so als würde ihn jemand in böser Absicht dazu nötigen. Vielmehr hat er, nachdem F. Langer ihr BVK immer noch am Busen trägt, gemerkt, dass seine Drohung, es in diesem Fall zurückzugeben, etwas voreilig und unbedacht war.
Irren ist menschlich, das gilt auch für einen herausragenden Menschen wie Ralph Giordano. Aber gerade wenn man aus der Masse herausragt, kann öffentliches Irren auch peinlich sein.
Von einem 86jährigen Denker seines Formats hätte ich ein von Beginnn an bedachteres Handeln erwartet – oder eben Konsequenz, auch wenn sie schmerzt. Dabei verstehe ich durchaus, dass gerade Giordano das BVK als eine der Genugtuungen, die dem Verfolgten Nazi-Deutschlands in seiner späteren Karriere widerfuhren, ganz besonders hoch schätzt.
Meiner Gesamtwertschätzung für Ralph Giordano tut das keinen Abbruch. Aber es ist ein kleiner Stich.
P.S.:
>>Da haben wir ihn wieder, den Versicherungswahn der deutschen Spießer. Die wagen nur dann den 1-fachen Salto vom 50cm-Brett vor Publikum, wenn sie vorher für den Fall des Mißlingens bei der Münchner Rück sich fünffach abgesichert haben.<<
Giordano ist der Sprung nicht misslungen, er hat den Sprung gar nicht getan.
Dementsprechend habe ich nicht impliziert, dass man eine Versicherung abschließen muss, bevor man vom 5-Meter-Brett springt, sondern dass es keinen tollen Eindruck macht, mit entschlossener Miene unter den bewundernden Blicken des Publikums auf den Turm zu steigen und dann, statt den Sprung zu unternehmen, trockenen Fußes wieder hinabzusteigen. Das ist nur ein Vergleich — es mag, auf diesen Fall bezogen, bessere geben — um zu sagen: Großen Ankündigungen sollten auch die entsprechenden Taten folgen. Oder man lässt sie lieber bleiben.
Giordano meldet sich in der Causa selbst zu Wort:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article4263690/Warum-Giordano-sein-Bundesverdienstkreuz-behaelt.html
(Fast) nur ekelerregende Kommentare dazu und zur Person Giordanos.
Der Kommentar, dessen Verfasser bedauerte, dass Rüttgers (auf dem Welt-online-Foto dabei abgebildet, wie er G. das BVK umhängt) keine Schlinge in das Band des BVK geknüpft habe, wurde vom Moderator immerhin gelöscht.
Ich möchte es ja nicht zu weit treiben, indem ich jetzt in traditioneller Forumsmanier Ihren Kommentar satzweise auseinandernehme. Das ist er und auch meine Zeit nicht wert, außerdem ist es nicht der Sinn dieses Blogs, endlose Streitereien abzudrucken.
Nur zu Ihrem „P.S.“ möchte ich etwas sagen:
Sie meinen, sie hätten „nicht impliziert, dass man eine Versicherung abschließen muss, bevor man vom 5-Meter-Brett springt“. Impliziert haben Sie sicher nichts. Das wäre auch zu viel verlangt. Aber sie haben etwas geschrieben, aus dem ich „gefolgert“ habe (ich schreibe gerne deutsche Beiträge), daß Ihre Kritik an Giordano den Eindruck erweckt, Sie handelten selbst (oder würden dasselbe Handeln weiterempfehlen) nach dem Motto eines Helmut Kohl, der aufgrund des Ehrenwortes gewissen Spendern seiner Partei gegenüber nie deren Namen verraten hat. Diese Form der Halsstarrigkeit ist besonders befremdend. Giordano hingegen hat seine früheren Fehler immer offen eingestanden, Kohl würde das nie tun (es sei denn unter geistiger Umnachtung), er würde wahrscheinlich noch nicht mal den Archivaren 500 Jahre nach seinem Ableben gestatten, seine Schweinereien aufzudecken. Kohl ist also der Typ Politiker, der zu seinem Wort steht und es einhält. Er geht aufs Brett und springt dann auch.
Um den blöden Politikerterminus „es geht mir um“ zu benutzen: es geht mir um eine bestimmte Grundhaltung, zu der „man“ zu stehen hat, aber nicht nur zu drei/viertel oder 1/2 – wenn, dann doch bitte 100%ig. „Wer A sagt, muß auch B sagen“ – und wenn er es nicht schafft, dann zeigen alle auf ihn und sagen: ja warum hast du überhaupt A gesagt?
Statt also auf Giordano zu zeigen und ihn mit den Worten „Großen Ankündigungen sollten auch die entsprechenden Taten folgen. Oder man lässt sie lieber bleiben.“
zu beleidigen (nichts anderes ist das, was Sie geschrieben haben) , sollten Sie in Zukunft über Ihre „Implikationen“ mehr nachdenken und mehr Menschlichkeit walten lassen.
Und „große“ Ankündigungen: die werden ja erst „groß“ durch die Medien. Das kann man Giordano nicht anlasten. Wenn der auch nur mal halbwegs gegen den Mainstream am Telefon was hustet, schreibts sofort SPON oder die FAZ auf der Titelseite. Es handelt sich also höchstens für besserwisserische Salonzionisten um eine „große“ Ankündigung, die umso „größer“ aufgeblasen wird, je weniger sie vom Ankündiger eingehalten wird – der übrigens nirgends unter Eid ausgesagt hat, daß er genauso handeln würde.
(Leider ist beim Freischalten meines Kommentars ein Satz rausgeflogen, so dass der Sinn verloren geht. Und aus irgendeinem Grund landen meine Kommentar seit einiger Zeit immer irgendwo in der Mitte der Kommentarschlange statt am Ende)
@ vonhaeften (am August 5, 2009 um 11:14):
>> … außerdem ist es nicht der Sinn dieses Blogs, endlose Streitereien abzudrucken.<>Aber sie haben etwas geschrieben, aus dem ich “gefolgert” habe (ich schreibe gerne deutsche Beiträge) …<<
Vielleicht lassen Sie Ihre spezielle Art des Folgerns in Anführungsstrichen und auf deutsche Art in Zukunft einfach bleiben? Sie würden dann auch viel Ihrer wertvollen Zeit sparen.
“Wer A sagt, muß auch B sagen”
Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.
Bertolt Brecht
8)
@Avram:
Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war. (Bertolt Brecht)
Klingt ganz gut! Aus einer falschen Aussage folgt allerdings (nach den Regeln der elementaren Aussagenlogik) jede Aussage, so daß aus dem „muß“ dann ein „darf B sagen, darf aber auch Nicht-B sagen“ wird.
Jetzt aber schluß.
OK, ich will hier auch noch meinen bescheidenen Beitrag leisten, nachdem Sie sich beide nicht einigen können:
Ein alter, väterlicher Freund, Ur-Frankfurter und Hesse pflegte immer zu sagen:
„Wer A sagt, muss auch rschloch sagen…..“
Können wir uns auf dieser basis einigen und dieses Kapitel beenden?
Sorry für die drastische Sprache.
@Rainer David W. Früh
“Wer A sagt, muss auch rschloch sagen…..”
Können wir uns auf dieser basis einigen und dieses Kapitel beenden?
Sorry für die drastische Sprache.
——————————————–
Gerne. Den Spruch mit dem „rschloch“ muß ich mir merken.
„Joram, Abschaum sind hier noch einige mehr, als nur C.C.“
Bitte jetzt keine Selbstkritik, Melzer, so weit müssen Sie hier auch nicht gehen!
[…] geht es nicht um sachliche Kritik, sondern um Rufmord am jüdischen Staat, schreibt Claudio Casula am Anfang. Dann folgt eine intensive Begründung der […]
@ Claudio
„zwei Juden, drei Meinungen“
Nicht wirklich … nach der talmudischen Beweisführung kann man jede Sache von der einen oder von der anderen Seite betrachten. Folglich hat jeder Jude mindestens zwei Meinungen (und das unabhängig von seiner Religiösität), ergo haben zwei Juden mindestens 4 Meinungen. 😉
Aber, das nur mal so am Rande!
In diesem Kontext vielleicht auch eines meiner Lieblingszitate von Wieslaw Brudzinski: „Steigerung des Luxus: eigenes Auto, eigene Villa, eigene Meinung.“ 😀
Shalom
Avram
@ Avram
Beide Anmerkungen sind großartig. Danke sehr! :o)
Na, hier wird ja ganz schön geholzt.
Intellektuell ist das nicht.
Erwachsen erst recht nicht, es macht eher einen pubertären Eindruck.
Meine Hoffnung ist die „Peace Now“-Bewegung in Israel, von der man hierzulande wenig hört.
Pazifismus und Ausgleich der Interessen muss an die Stelle jedweder in- und ausländischer Parteinahme treten, will man sich nicht des Rassismus und Chauvinismus schuldig machen.
Selbstverständlich gilt das AUCH in Israel.
Dass Militarismus nichts löst, muss endlich in die Köpfe aller.
Es geht nicht um das Judentum, das eine Religion unter so vielen ist; es geht um Humanismus, um das gleiche Recht aller Menschen.
Dies MUSS jeder Religion und Ideologie vorrangig und diesen übergeordnet sein.
Eben dies wird die zwingende und im übrigen auch logische Konsequenz aus dem Holocaust sein müssen.
Seine militärischen Abenteuer in letzter Zeit haben Israel nichts gebracht.
@ largeyev
„Wenn Sie mit „militärische Abenteuer“ die Feldzüge im Libanon und Gaza meinen: Die haben sehr wohl was gebracht, jedenfalls den Bürgern in Galiläa und denen in Reichweite der Raketen aus Gaza: Der Raketenhagel ist verstummt.
Was das „Holzen“ betrifft: ich persönlich fechte lieber mit dem Florett. Herr Melzer dagegen steht auf Pankration, bei ihm muss man leider etwas herzhafter zulangen.
@largeyev
Oh heilige Einfalt. Das einzige, was hier nicht besonders intellektuell ist, sind die 11 Sätze von @largeyev, gekrönt vom letzten:
„Seine militärischen Abenteuer in letzter Zeit haben Israel nichts gebracht.“
Von welchen „militärischen Abenteuern“ reden Sie da?
@ Arbeiter der Stirn:
>>Intellektuell ist das nicht.<<
Mir fällt ein Stein vom Herzen.
@ largeyev
Von „Peace Now“ hört man auch in Israel nur noch wenig. Die lecken sich immer noch die Wunden nach dem Gaza Desaster.
Es gab eine Zeit, da haben viele Menschen in Israel die Ideen von „Peace Now“ sehr wohlwollend aufgenommen. Die von ihnen präferierte Formel lautete: „Land für Frieden“. Sie waren auch eine der lautesten Befürworter der Initiative „Gaza first“. Der Rückzug aus dem Gazastreifen sollte ein Zeichen des guten Willens Israels sein und wenn die Araber sehen, daß Israel ihnen entgegenkommt, dann würden sie sich auch eines besseren besinnen und den Weg zum Frieden einschlagen. So weit die Theorie. Aber dann kam es ganz anders. Israel hat sich aus dem Gazastreifen zurück gezogen. Und was war die Antwort darauf:
1. Zerstörung der gesamten, von Israel zurückgelassenen Infrastruktur. Gewächshäuser wurden dem Erdboden gleich gemacht.
2. Zerstörung der Synagogen. Normale Menschen hätten die Gebäude zu anderen Nutzungszwecken umfunktionieren können, statt alles zu zerstören.
3. Militante Schergen bezogen im neu zugänglichen, grenznahen Gebiet Stellung und feuerten Raketen auf Israel – und dies völlig ohne jegliche Provokation!
Und all das geschah gleich in den ersten paar Tagen nach dem israelischen Rückzug. Danach kam in Israel Ernüchterung auf, daß es vielleicht doch nicht so einfach ist, Frieden zu schließen. Dementsprechend war das Interesse an „Peace Now“ dramatisch gesunken.
Humanismus ist eine schöne Idee. Dann gehen Sie doch einmal in den Iran und erzählen dem Herrn Chamenei von Kants Spruch: „Der Nächste ist für meine Freiheit, was die Luft für mich zum atmen.“
Shalom
Avram
@largeyev
Mir scheint, sie wissen nicht viel über “Peace Now” – und Israel…
Vor einigen Jahren war diese Bewegung in Israel sehr stark, inzwischen ist sie im Land völlig unbedeutend – und daran wird sich vermutlich so schnell auch nichts ändern, denn auch politisch links stehende Israelis mußtes auf eine sehr schmerzliche Weise lernen, daß einseitige Zugeständnisse leider nicht immer der richtige Weg zu mehr Frieden sind, sondern manchmal durchaus zu mehr Gewalt, mehr Toten führen.
Die Auflösung aller Siedlungen, der vollständige Abzug aus dem Gazastreifen haben seltsamerweise ebensowenig zu mehr Frieden geführt, wie die vollständige Räumung des Libanon. Menschen, die in solch einer Situation mehr „Pazifismus und Ausgleich“ fordern, werden da schnell als weltfremd eingestuft… zumal, wenn sie weit außerhalb der Reichweite von Raketen und Terroristen sitzen.
„Dass Militarismus nichts löst, muss endlich in die Köpfe aller.“ klingt gerade aus dem Munde eines Deutschprachigen etwas geschichtsvergessen, wie wurde die Welt denn von der Geißel Nationalsozialismus befreit, wenn nicht durch militärische Gewalt!? Und seine militärischen Abenteuer haben Israel bisher zumindest vor der völligen Vernichtung, dem erklärten Ziel seiner Feinde bewahrt…Israels Humanismus hätte dies ebensowenig geschafft, wie seine Friedensliebe.
@largeyev
„Seine militärischen Abenteuer in letzter Zeit haben Israel nichts gebracht.“
Das ist richtig, wenn man vom Überleben Israels seit 1948 mal absieht…..
@largeyev
die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der naive Glaube, dass der Konflikt vom guten Willen der Israelis abhängt.
Denn zu einem Frieden braucht man Partner. Wir sehen ja wie Palästinenser Palästinenser, wie Muslime andere Muslime behandeln.
Es gibt unter den Palästinensern und Arabern nicht viel Pazifisten.
Und Pazifismus hat noch kein Problem gelöst.
Hätten in den Demokratien die Pazifisten die Oberhand gehabt, dann würden die Gaskammern von Auschwitz-Birkenau noch immer im Betrieb sein.
Die britischen und französischen Kommunisten und Pazifisten die in der Zeit vom August 1939 bis Juni 1941 vom „imperialistischen Krieg“ gefaselt haben, halfen den Nazi indirekt.
largeyev, wie man es immer dreht und wie man es immer wendet, die israelische Armee verhindert es, dass Araber das durch die Alliierten unterbrochene Projekt des Massenmordes an Juden der deutsch-österreichischen Volksgemeinschaft vollenden.
Schauen Sie sich http://www.memri.org/ an, und überzeugen Sie sich, wie muslimische Kleriker schon Kinder zum Haß gegen Juden aufhetzen. Z.B.
http://www.memri.org/bin/latestnews.cgi?ID=SD246609
„Pazifismus“
Wenn die Alliierten und Israel so gedacht hätten/denken würden, hätten Sie noch Ihren Adolf und Israel wäre schon längst Geschichte. Nazideutschland hat das nie interessiert und Hamas und Konsorten interessiert das nicht, gescheige denn sie würden auch nur erwägen, so zu handeln.
Das Judentum ist im übrigen nicht nur eine Religion. Das hättens ja mal schon feststellen können und müssen.
Und lassens bitte den Holocaust, um ihre weltfremden Ideen damit auch noch zu missbrauchen.
Kann man’s Melzer Abi eigentlich auch für Bar Mitzvah, Geburtstag oder Hochzeit buchen?
Da bin ich aber gespannt, lieber Bernd und Magister für Gotteskunde. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie hier oder anderwo mir einen Punch oder Counterpunch verschaffen. Meine E-mail-Adresse kennen Sie ja. Ich fürchte den Herrn, jedoch nicht sein Bodenpersonal („Aber ich habe dich, unsere Freunde und Gott auf meiner Seite. Herzliche Grüße
Bernd“ http://taylorbob.wordpress.com/2009/07/27/hysterisches-gekeife/). Sagen Sie bitte auch an, wenn Sie Ihre Bundestagsabgeordneten gegen mich in Bewegung setzen (http://einestages.spiegel.de/external/ShowAuthorAlbumDiscussion/a4473/l0.html#6117). Ken?
@Avram
„“2. finde ich diesen Ausspruch von Broder gar nicht gut,” sofern er tatsächlich so von ihm stammen sollte!“
Gerade derartiges kann man nicht ohne den Zusammenhang, in dem etwas gesagt wurde, verstehen.
Soweit ich weiß, hat sich ein Oberstaatsanwalt nach dem Urteil an Broder gewandt und überheblich zu Broder gesagt, er wäre schon zweimal in Auschwitz gewesen und er Broder habe der jüdischen Sache keinen guten Dienst erwiesen.
Darauf war die Antwort Broders: „Ich war auch schon in Auschwitz, die Cafeteria hat mir am besten gefallen“. Der Rest, den Melzer dazu schreibt, ist mir nicht bekannt.
Die Antwort Broders ist schon ironisch zu verstehen auf die Aussage des Oberstaatsanwalts. Denn der würde ja auch nicht zu einem Prozeßbeteiligten sagen „Sie haben der christlichen Sache ….“, aber da er meinte, explizit das „jüdische“ betonen zu müssen, ist das durchaus antisemitisch.
Übrigens ist das, was Henryk Broder sagte, bei achgut nachzulesen (vielleicht Stichworteingabe)
@ Medea
Vielen Dank für die Info. So etwas habe ich mir eigentlich schon fast gedacht. Es passt zu dem Wadenbeißer Melzer. Warum denn bei der bitteren Wahrheit bleiben, wenn die Lüge schmeckt so süß?
Ich habe den Artikel bei achgut leider nicht gefunden, aber dann über Google über eine andere Quelle. Ja, so macht der Ausspruch für mich Sinn. Und das Beste: Laut Broder hat Melzer noch vor der Urteilsverkündung den Gerichtssaal verlassen. Und dieser Ausspruch erfolgte nach der Verhandlung im Gerichtssaal. Daher hat Melzer die Info gar nicht aus erster Hand. Sich die Fakten nach eigenem Gusto zurecht zu biegen spricht eindeutig für den Charakter dieser Person.
Shalom
Avram
@ Avram
Es ist typisch für Melzer & Co. satirische Aussagen von Broder darzustellen, als sei es total ernst gemeint und natürlich aus dem Zusammenhang zu reißen.
Broder reagiert oft satirisch auf Dinge, die er nicht mag oder will. Es gab mal eine Anfrage von arte, die den Film Shoah wiederholen wollten, Broder möge den Kommentar dazu sprechen. Offenbar als eine Art Vorzeigejude.
Broder antwortete darauf, seine Mutter sei zwar in einem renommierten deutschen Lager im Osten gewesen, er würde aber viel lieber über das Sexleben von Isländern sprechen.
Das ist nachzulesen in einem Buch von Broder. In welchem, weiß ich jetzt nicht, das müsste ich nachsehen.
Ganz allgemein wird die Form von „bitterböser“ Satire in Deutschland selten verstanden. Und wie Broder sagt, wer Dirk Bach, Hella von Sinnen und Mario Barth lustig findet, hat keine Ahnung von Ironie.
@ Medea
Also, ich würde Broder auch lieber über das Sexleben der Isländer reden hören, als über die Shoah. 😉
Über die Shoah weiß ich mehr als genug von Überlebenden aus persönlichen Erzählungen. Ich habe unzählige Bücher über diese Zeit gelesen, aber dort erfährt man Fakten und Zahlen. Ich glaube, nichts macht einem das wahre Ausmaß der Geschehnisse so begreiflich, wie ein Gespräch mit einem Überlebenden.
Ich habe mich vor vielen Jahren mit einer Frau unterhalten, die Auschwitz überlebt hat. Während unseres Gespräches rutschte ihr ein Ärmel etwas hoch und ich konnte das Brandmal auf ihrem Arm sehen. Als sie bemerkte, daß ich es gesehen hatte, hat sie schnell den Ärmel wieder heruntergezogen und bekam einen derart verlegenen Gesichtsausdruck, daß es einem durch Mark und Bein ging. Es waren keine Worte nötig, um ihre Gefühle zu beschreiben. Ihre Mimik sprach Bände. Es war jenes Schamgefühl, welches bei vielen der Opfer der NS-Zeit vorhanden war. Die Opfer schämten sich für das, was ihnen angetan wurde, während die Täter weder Scham noch Reue empfanden.
„Und wie Broder sagt, wer Dirk Bach, Hella von Sinnen und Mario Barth lustig findet, hat keine Ahnung von Ironie.“
Diese sind ja auch nur Klamauken, die Humor für die breite Masse produzieren. Satiriker haben ein ganz anderes Publikum.
Shalom
Avram
@ Avram
„Es war jenes Schamgefühl, welches bei vielen der Opfer der NS-Zeit vorhanden war. Die Opfer schämten sich für das, was ihnen angetan wurde, während die Täter weder Scham noch Reue empfanden.“
Es war leider noch mehr als Scham, Avram. Im Gegensatz zu den selbstgerechten Tätern und Zuschauern hatten die Überlebenden neben Scham und Trauer noch etwas: Schuldgefühle.
Meine Mutter s.A. hatte (neben einem gepackten Koffer) diese Schuldgefühle, überlebt zu haben bis zu ihrem Tod, 1986.
Diese konnte ihr in den wenigen Gesprächen, die man darüber mit ihr führen konnte, niemand nehmen und professionelle Hilfe lehnte sie ab.
Es gäbe ein Mittel, Melzer & Co zufriedenzustellen. Henryk Broder und Claudio Casula müßten für geistig Arme, nach jedem Satz, der satirisch oder ironisch gemeint ist in Klammern hinschreiben (Achtung Satire!) oder (Achtung Ironie!).
@ Karl Pfeifer
Aber Achtung, Melzer würde in seiner totalen Verblödung hinter seine Beiträge dann auch „Satire“ schreiben, weil er meint, das müsse so sein. Dann hätten wir den Salat!
@Bernd Dahlenburg
„Man sollte ihm seinen Spleen lassen,denke ich. Und sich mit ihm freuen.“
„Und sich mit ihm freuen“. Das finde ich sehr gut. Denn es ist ja von ihm Freude, dass er diese Möglichkeit hat.
Was mir daran gut gefällt, dass Henryk Broder in der Lage ist, sich immer noch über so etwas zu freuen und es nicht als selbstverständlich erachtet, obwohl es ja längst „normal“ für ihn ist.
@Mercator (alias O- Kaufmann?):
Wissen Sie eigentlich, dass Ihre Rundschreiben an verschiedene Personen, mit denen ich nichts zu tun habe (hatte), verdächtig nach Denunziation riechen?
Und bitte: Hören Sie endlich damit auf, mich schwach anzulabern bzw. meine Adresse für lau anzubieten.
Es könnte sonst sein, dass das ganz schnell auf Sie zurückschlägt. Meine Recherchekenntnisse sind auch nicht von schlechten Eltern.
@ Malte S. Sembten
„Gibt es in Auschwitz tatsächlich eine Cafeteria, wo man im Anschluss an die Besichtigung der Krematorien Kaffee mit Sahne und Käsetorte schmausen kann?“
Ich weiß es nicht, da ich selbst noch nicht dort gewesen bin und auf der Homepage kein Hinweis für eine Cafeteria zu finden ist.
Ich habe bislang nur Buchenwald besucht und danach war mir nicht nach Kaffee und Kuchen zu mute, so daß ich nicht einmal sagen kann, ob es dort eine Cafeteria gibt.
Shalom
Avram
@ Mercator/Kaufmann
Machen Sie so viele Screenshots wie Sie wollen, hier wird kein Kommentar von Ihnen mehr erscheinen.
Ein schönes Leben noch.
@ Avram:
Ich meinerseits kann mich nicht entsinnen, auf dem Gelände der Gedenkstätte Dachau einen gastronomischen Betrieb gesehen zu haben. Nur einen Shop. Dort wurden aber nicht etwa Souvenir-Streifenjacken, Kapo-Armbinden, rote, grüne und violette Winkel und Holzschuhe verkauft, sondern Bücher und Schriften.
Falls es „in“ Auschwitz eine Cafeteria gibt, dann sicherlich außerhalb des Gedenkstättengeländes.
Egal. Broder wollte (wie schon gesagt) mit seiner etwas schnoddrig wirkenden Bemerkung vielleicht zum Ausdruck bringen, dass ein Auschwitz-Besuch noch lange keine Weihe oder „Hadsch“ darstellt, die jeden Pilger automatisch zum moralisch ausgereiften Bessermenschen macht, der unanfechtbare Meinungen zu „Judenthemen“ verkünden darf.
Naja, in Terezin (Theresienstadt) gab es (jedenfalls bis weit in die neunziger Jahre in der so genannten und berüchtigten „Kleinen Festung“ eine Cafetria/“Erfrischungsraum“. Und wollen Sie wissen wo?
Im Aufenthaltsraum der SS.
An Authenzität kaum zu überbieten, oder?
„There’s a basic cafe and cafeteria in the main visitors‘ centre of Auschwitz 1 and a coffee machine in the bookshop at Birkenau. More options are in a commercial complex across the street from Auschwitz 1, although the quality of one (the Art Hamburger) is rather poor, but a cheap and quick eat. There are hot dog stalls and similar outlets outside the main museum at the end of the bus/car park.“
(http://wikitravel.org/en/Auschwitz)
„WHEN DERMANSKY AND STEINBOECK DISCOVERED THERE IS A CAFETERIA AT AUSCHWITZ, THEY WERE COMPELLED TO RETURN TO CREATE A WORK THAT CAPTURES THE DARK IRONY IMPLICIT IN DINING THERE.“
(http://www.georgsteinboeck.com/cafeteria.htm)
Hier noch einmal der zweite Link ohne Klammern, so dass er diesmal hoffentlich funktioniert:
http://www.georgsteinboeck.com/cafeteria.htm
Eigentlich lese ich auf dem Blog SoE sehr gerne,
aber was sich hier in diesem Strang tut, bringt mich fast zum Erbrechen :
Erstens
von Avram am August 3, 2009 um 4:51 (als Antwort auf Medea)
„… Ich habe mich vor vielen Jahren mit einer Frau unterhalten, die Auschwitz überlebt hat. Während unseres Gespräches rutschte ihr ein Ärmel etwas hoch und ich konnte das Brandmal auf ihrem Arm sehen. Als sie bemerkte, daß ich es gesehen hatte, hat sie schnell den Ärmel wieder heruntergezogen und bekam einen derart verlegenen Gesichtsausdruck, daß es einem durch Mark und Bein ging. Es waren keine Worte nötig, um ihre Gefühle zu beschreiben. Ihre Mimik sprach Bände. Es war jenes Schamgefühl, welches bei vielen der Opfer der NS-Zeit vorhanden war. Die Opfer schämten sich für das, was ihnen angetan wurde, während die Täter weder Scham noch Reue empfanden. …“
Bitte, was hat da eine Caffeteria in Auschwitz zu suchen ???
–
Zweitens
von largeyev am August 2, 2009 um 8:42
„… Meine Hoffnung ist die “Peace Now”-Bewegung in Israel, …
Pazifismus … muss an die Stelle jedweder in- und ausländischer Parteinahme treten, …
Dass Militarismus nichts löst, muss endlich in die Köpfe aller. …
Dies MUSS jeder Religion und Ideologie vorrangig und diesen übergeordnet sein.
Eben dies wird die zwingende und im übrigen auch logische Konsequenz aus dem Holocaust sein müssen.
Seine militärischen Abenteuer in letzter Zeit haben Israel nichts gebracht. “
Klingt wie
—Stell dir vor, es gibt Krieg – und keiner geht hin—
diesen Schwachsinn bemerken die „Ultra-Pazifisten“ erst, wenn sie tot sind, weil sie jemand, der nicht so denkt, erschossen hat !
Drittens
sind die oben schon mehrfach kritsierten Aeusserungen einiger Kommentatoren nicht ohne Abscheu zu lesen – es verleidet einem den Tag !
was hast du gegen „Stell dir vor, es ist Krieg“?
„Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin – dann kommt der Krieg zu Euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.“
@ Avram
„Satiriker haben ein ganz anderes Publikum.“
Fakt ist, dass hier Satire oft nicht verstanden wird. Z. B. wirkt die Aussage von Broder auf Malte S. Sembten „schnoddrig“. Die Aussage ist aber Satire in ihrer besten Art, nämlich „bitterböse“. Es ging ja nicht nur um die Aussage des Oberstaatsanwalts, er sei zweimal in Auschwitz gewesen, er sprach ja explizit von der „jüdischen Sache“, der Broder keinen Gefallen getan habe.
Es gibt ja wohl ganze Gruppen von Besuchern und die werden sicher mal Durst und Hunger haben, insofern kann ich mir vorstellen, dass es eine Cafeteria gibt, wo auch immer die da stehen mag.
@ Medea
„Fakt ist, dass hier Satire oft nicht verstanden wird.“
Und das im Land der Dichter und Denker? 😉
Nun, mangels Nachfrage ist ja auch das Angebot entsprechend. Vielleicht setze ich mich jetzt in ein Fettnäpfchen, aber mir fällt außer Dieter Hildebrandt spontan kein kontemporärer deutscher Satiriker ein.
Ich habe mich schon immer gefragt, warum Kishon in Deutschland so beliebt gewesen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand ohne den nötigen Background den Humor richtig verstehen konnte. Und der konnte manchmal richtig „bitterböse“ sein! 🙂
Eigentlich spielt es doch keine Rolle, ob in Auschwitz eine Cafeteria wirklich existiert. Jedenfalls nicht für die Bemerkung vom Broder. Natürlich hat Broder dem Oberstaatsanwalt eine passende Antwort gegeben. Er hätte ebensogut „Nebbich, wus wollt ihr?“ fragen können, aber dieser Bemerkung hätte der Wortwitz und die unterschwellige Zurechtweisung gefehlt.
Shalom
Avram
@ Avram:
Die Auschwitz-Cafteria gibt es. Beleg von mir siehe irgendwo weiter oben (dieser Thread ist mittlerweile reizvoll labyrinthisch und hat so viele Kommentare wie sonst nur von PI gewohnt).
Die besagte Broder-Replik könnte man sicher uferlos interpretieren. Aber wahrscheinlich hat Broder selbst, als er sie spontan aussprach, sich keine Gedanken über eine tiefere Bedeutung gemacht. Er wollte wohl nur dem selbstgerechten Verweis des Oberstaatsanwalts auf dessen beide Auschwitz-Besuche die Luft rauslassen.
Kishon wurde unweigerlich bei uns an der Schule in den Vertretungsstunden vorgelesen. Kishon und Roald Dahl.
@ Avram
Deutschland mag ja bekannt sein für Ordnung und Pünktlichkeit, aber sicher nicht für seinen Humor.
Und was Hildebrandt angeht, so hat er nur „linkes“ Kabarett gemacht und wie auch heute viele Kabarettisten nur das gesagt, was die Leute hören wollten. Dazu gehörte z. B. bis vor kurzem bei fast allen K. das Bush-Bashing.
Die wie ich und andere, die ich kenne, Satire geschrieben haben, waren alle traurig über den Tod von Kishon. Er hat uns erst auf den Weg gebracht.
Mir persönlich gefällt gerade dieses „bitterböse“ bei Kishon und bei Broder. Meist denkt man aber in Deutschland, Satire müsse lustig sein, muss sie aber nicht. Es kann einem auch das Lachen im Halse stecken bleiben.
Der Oberstaatsanwalt darf froh sein, dass ihm Broder so geantwortet hat und ihn nicht als das bezeichnet hat, was er ist.
@ Ausgesperrte
Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich Karl Pfeifer auf diesem Blog als Antisemiten bezeichnen lasse. Diese Zeiten sind vorbei. Bleiben Sie, wie Sie sind, wenn es sein muss, aber vor allem: wo Sie sind.
Ernsthaft? Jemand hat Karl Pfeifer als Antisemit bezeichnet? Ich fass‘ es nicht!
Auch auf die Gefahr hin, jetzt selbst verwiesen zu werden: Da faellt mmir wirklich nur noch die Bezeichnung „Abschaum“ ein.
Nee, wat gibbet nur fuer schaebbige Menschen!
@ Medea
„Deutschland mag ja bekannt sein für Ordnung und Pünktlichkeit, aber sicher nicht für seinen Humor.“
Och, wieso denn?
Einmal im Jahr, zur sogenannten fünften Jahreszeit, da wird der noch so furztrockenste Deutsche zur Stimmungskanone. Da setzt er sich ne Pappnase auf, trinkt ein paar Bierchen mehr als er verträgt und schon isser lustisch! 🙄
Ich habe keine Satire geschrieben und war auch über seinen Tod traurig. Die Art und Weise, wie er die kleinen und großen Schwächen der Menschen herausarbeiten und gnadenlos, aber mit einem gewissen Charme präsentieren konnte, war einfach brilliant.
„Der Oberstaatsanwalt darf froh sein, dass ihm Broder so geantwortet hat und ihn nicht als das bezeichnet hat, was er ist.“
Nun, es wäre nicht klug gewesen, einen Repräsentanten der Obrigkeit in einem Gerichtsgebäude zu beleidigen. Diese Kerle sind manchmal sehr nachtragend.
Shalom
Avram
Aus diesem Grunde wissen wir ja auch, warum ein Staatsanwalt nicht gleichzeitig auch Rechtsanwalt sein kann:
Man kann nicht den Staat und zugleich auch das Recht vertreten!
@vonhaeften
Niemand bestreitet doch die Lebensleistung von Giordano, auch nicht Malte S. Sembten. Ihr Beitrag geht an der Sache vorbei.
@Malte S. Sembten
Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte Giordano geschrieben, er denkt darüber nach, sein Bundesverdienstkreuz abzugeben und nicht medienwirksam groß anzukündigen, er gibt es zurück.
Spöttisch-herablassend finde ich Ihren Beitrag nicht.
@Stefan
aber wieso dieses „ö“? Müsste es dann nicht heißen
„Arschlochin“? 😉
Obiger Beitrag von mir (Malte S. Sembten (August 5, 2009 um 11:38) richtet sich @ vonhaeften.
Leider hat die „Direkt-Antwort“ nicht geklappt. Oder ich hab da was falsch gemacht.
@ Avram
Karneval/Fasching gibt es aber nur groß in katholischen Gebieten, in evangelischen merkt man selbst am Rosenmontag gar nichts.
Ohne jeden Zweifel, ja, Kishon war brillant.
„Nun, es wäre nicht klug gewesen, einen Repräsentanten der Obrigkeit in einem Gerichtsgebäude zu beleidigen. Diese Kerle sind manchmal sehr nachtragend.“
*lach* und das ist Henryk Broder bewußt. Daher hat er ja auch so formuliert und ihm nicht gesagt, wofür er den Oberstaatsanwalt hält.
@ vonhaeften:
>> … außerdem ist es nicht der Sinn dieses Blogs, endlose Streitereien abzudrucken.<>Aber sie haben etwas geschrieben, aus dem ich “gefolgert” habe (ich schreibe gerne deutsche Beiträge) …<<
Vielleicht lassen Sie Ihre spezielle Art des Folgerns in Anführungsstrichen und auf deutsche Art in Zukunft einfach bleiben? Sie würden dann auch viel Ihrer wertvollen Zeit sparen.
(Dass ständig zwei Sätze aus meinen Kommentar geflogen sind, lag offenbar an meinen Anführungszeichen. Daher leider nochmal. Hoffentlich landet der Kommentar jetzt an der richtigen Stelle.)
@ vonhaeften (am August 5, 2009 um 11:14):
>> … außerdem ist es nicht der Sinn dieses Blogs, endlose Streitereien abzudrucken.<>Aber sie haben etwas geschrieben, aus dem ich “gefolgert” habe (ich schreibe gerne deutsche Beiträge) …<<
Vielleicht lassen Sie Ihre spezielle Art des Folgerns in Anführungsstrichen und auf deutsche Art in Zukunft einfach bleiben? Sie würden dann auch viel Ihrer wertvollen Zeit sparen.
Beliebtes deutsches Fragewort mit H*:
Was soll denn der geneigte Leser aus diesem Satz folgern:
„Aber sie haben etwas geschrieben, aus dem ich “gefolgert” habe (…) daß Ihre Kritik an Giordano den Eindruck erweckt, Sie handelten selbst (oder würden dasselbe Handeln weiterempfehlen) nach dem Motto eines Helmut Kohl, der aufgrund des Ehrenwortes gewissen Spendern seiner Partei gegenüber nie deren Namen verraten hat.“
A hat etwas geschrieben, woraus
B folgert, dass das, was
A geschrieben hat, den Eindruck erweckt …
? ? ?
A hat etwas geschrieben,
was bei B den Eindruck erweckt …
Was gibts denn da erst noch zu folgern?
Oder verstehe ich da etwas falsch?
Dann bitte noch mal neu in Deutsch für Kenner.
*Hä?
„Wer A sagt, muss auch B sagen“:
Man braucht nicht immer den selben Standpunkt zu vertreten, denn niemand kann einen daran hindern, klüger zu werden.
sagte auch Konrad Adenauer
🙂
Und immer dran denken: Es geht auch in der „Israelkritik“ noch immer noch schlimmer:
http://www.shining-city.de/2009/08/07/israel-soll-untergehen-ein-denkanstos-der-gfbv-berlin/
Grüße,
Tobi
Das ist der „Fortschritt“ in der „Israel-Kritik“. Es gab die größten antisemitischen Demos nach 45 in Deutschland zur Zeit des Gaza-Kriegs, es gab Aufrufe wie „Kauft nicht bei Israelis“, Texte der Hamas-Hofschreiberin Ulrike Putz erscheinen häufig bei SpOn etc. Da war es nur folgerichtig, auch F. Langer für ihr Israel-Bashing das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.
Der „Fortschritt“ besteht jetzt darin, jeden einzelnen Israeli schuldig zu sprechen. Wer so etwas veröffentlicht wie diese „Gesellschaft“, steht auch hinter den Aussagen Mankells.
Es ist derart widerlich, dass mir schlecht wird.
P.S:
Was den „Fortschritt“ der Israel-Kritik angeht, so gibt es eine Art Arbeitsteilung
Die Arbeitsteilung sieht so aus, dass die einen den Israelis Schaden zufügen wollen, wenn nicht den Tod wünschen, während die Regierung so tut, als würde sie was gegen Iran und seine Atombombe tun, dazu einen Antisemitismus-Ausschuß gründet, deren Mitglieder aber vehement dagegen waren, dass Henryk Broder da mitarbeitet (abgesehen davon, würde Broder das selbst wohl nicht wollen). Dieser Antisemitismus-Ausschuss wird im übrigen sich auch nur mit sich selbst beschäftigen, bewirken wird er sicher nichts. Ich sehe das Ganze als zwei Seiten einer Medaille.
@ Tobi:
Jetzt also auch der Mankell. Dass er nicht mehr alle Flundern in der Pfanne hat, wusste ich allerdings schon.
Aber er steht nicht allein.
Noch ein Tintenkleckser, von dem ich nie ein Buch in die Hand nehmen werde: Jostein Gaarder („Sofies Welt“).
SPON zu Gaarder:
(…) Der 54-jährige Schriftsteller hatte einen scharfen Angriff gegen Israel veröffentlicht. In seinem Text sprach er dem Staat sogar das Existenzrecht ab: „Wir erkennen den Staat Israel nicht länger an.“ Wen außer sich selbst er mit dem mehrmals im Text verwandten Begriff „Wir“ gemeint hat, erläuterte Gaarder nicht.
Israel habe mit „seiner skrupellosen Kriegskunst und seinen widerwärtigen Waffen“ die eigene Legitimität „massakriert“, schrieb Gaarder. Die Umwelt solle besonnen und barmherzig reagieren, wenn nun „die gesamte israelische Nation aus eigener Schuld zu Fall kommt und Teile der Bevölkerung aus von ihr besetzten Gebieten in eine neuerliche Diaspora flüchten müssen“. (…)
Und das geht noch weiter!
Hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,430877,00.html
(P.S.: Bin gespannt, wo im Geflecht dieses labyrinthischen Threads mein Kommentar diesmal landet.)
@willow@peter@malte s. sembten@casula
Warum man hier den einen antworten kann, den anderen nicht, verstehe ich beim besten Willen nicht. Da ich (Volker) willow und peter nicht direkt antworten kann (kein Antwort-Button), „Volker“ (Antwort-Button) nicht antworten wollte, antworte ich jetzt eben „Malte S. Sembten“. Ist das beabsichtigt, dass die Diskussion hier so ungeordnet läuft?
Also zu willow und peter. Es ist gut, dass wir übereinstimmen, dass beide Seiten nicht als monolithische Blöcke gesehen werden. Was ich will, spielt hier keine Rolle. Ich frage lediglich, was unter den gegebenen Umständen möglich ist, ob und welche Schritte man gehen kann, ich habe weder eine „Endlösung“ noch die beste Lösung aller Zeiten im Sinn und anzubieten. Argumente wie „judenfrei“ und „ethnische Säuberung“ – sind das noch Diskussionsgrundlagen? – oder dezente Hinweise, doch lieber verschämt zu schweigen?
Gesetzt, es käme zu einer Zwei-Staaten-Lösung mit Souveränität der Palästinenser in ihrer staatlichen Entität. Würden dann die Siedler, die nicht diesen Palästinenserstaat akzeptieren wollen, ihre Siedlungen verlassen und nach „Israel“ „zurückkehren“? Was wäre, wenn es, auch beim besten Willen einer palästinensischen Regierung und einer einigermaßen effektiven Polizeitruppe nicht auszuschliessen, zu antisemitischen Gewaltakten gegen jüdische Bürger des palästinensischen Staates käme? Würde dann Israel, wie es das in aller Welt tut, diese Juden auffordern, nach „Israel“ zu kommen, weil sie nur dort sicher leben können? Oder würde Israel als Schutzmacht der Juden in Palästina einmarschieren? Es gibt noch viele Fragen praktischer Art, aber ich will den Fisch nicht im Wasser ersäufen.
Egal, wie „rein“ Israels Waffen sind und wie wohltätig die Besatzungspolitik, gegen das fast einhellige Urteil in aller Welt, dass es sich um ein Besatzungsregime handele, das beendet werden muss, anzukämpfen ist eine Sysiphus-Arbeit. Dabei werden Israel und seine Unterstützer den Stein noch nicht mal auf halbe Höhe schieben können. Aber Sysiphus muss man sich als glücklichen Menschen vorstellen?
Könnte man bei Carter, Langer, Mankell, ob man ihre Argumente für überzogen, total überzogen hält oder nicht (wie viele es tun, nicht nur exterminatorische Antisemiten), nicht einen diskutablen Kern ausmachen, nämlich, dass die Besatzungspolitik für beide Völker schädlich ist? Apropos Mankell, wie es der Zufall will, bin ich auf eine „Spiegelung“ seiner „defätistischen“ Anschauung des zukünftigen Falls Israels in dem neuen Buch „Das Recht auf Rückkehr“ von Leon de Winter, gewiss kein Gegner Israels, gestossen. In der WELT wird es von dem Achsen-Mitglied Hannes Stein vorgestellt. Ich gebe hier den Link
http://www.welt.de/die-welt/kultur/literatur/article4280430/Quatsch-mir-nicht-vom-Frieden.html
Mich würde interessieren, was ihr davon hält. Kostproben der Rezension:
„Was ist denn, lautet die schlimme Frage, wenn all die netten Israelis – wenn Amos Oz und David Grossman und die anderen linken Friedensträumer – sich ganz fundamental irren? Was ist, wenn es im bekanntesten aller Nahostkonflikte nur zwei Möglichkeiten gibt? Wenn die Israelis nur wählen können: die oder wir?…
Ist das hölzerne Pferd von heute etwa die Rücksicht, die jüdische Milde gegenüber einem tödlichen Feind? Fragen wird man ja wohl noch dürfen. …
Dem politischen Kommentator Leon de Winter trauen wir nur bedingt. Dem Geschichtenerzähler de Winter aber vertrauen wir absolut – und darauf kommt es ja am Ende an.“
Hat nicht jede Seite ihre böse Biene Maja?
Viel Hoffnung auf ein gutes Ende habe ich nicht, will diese allerdings nicht aufgeben. Es ist viel leichter, Maximalforderungen zu stellen und defätistisch zu sein. Die oder wir.
Hallo,
hatte heute morgen eine Antwort an
@peter und
@willow
geschickt. Die finde ich hier nicht. Eigenartig. Ist etwas schiefgegangen mit der Freischaltung?
@ Volker
Sie müssen was missverstanden haben. Es ist durchaus nicht so, dass hier ein Team von freundlichen Mitarbeitern sitzt, das rund um die Uhr Forumsbeiträge freischaltet. Die Blogbetreiber haben auch noch ein Privat- und Familienleben (und noch ein paar weitere Interessen).
Bei dieser Gelegenheit weise ich auch gern noch einmal darauf hin, dass hier nur nebenberuflich, also sporadisch gepostet und Kommentare veröffentlicht werden. Für wochenlange Diskussionen ist das hier einfach nicht der richtige Platz. In den kommenden Wochen wird es hier noch deutlich ruhiger zugehen. Urlaubs- und Ferienzeit, meine Lieben.
@ Volker
„hat nicht jede Seite ihre Biene Maja“. Falls die Farfour oder aehnliche antisemitische Plueschtierchen meinst – nein. Solche widerliche Propaganda in den Staatsmedien hat die Hamas und hatten die Nazis. Nicht Israel.
„Ethnische Saeuberung“ oder „judenrein“: Diese Begriffe habe ich nicht benutzt, ich finde sie in diesem auch nicht unbedingt gluecklich (auch wenn ich keinen moment daran zweifle, dass viele Araber genau das wollen). Aber sie einem arroganten Steinmeier vor den Latz zu knallen, darueber kann ich mich nicht empoereb.
Naechster Punkt – Mankell. Der sieht ja schon 1948 als Verbrechen. Damit ist er als vertrauenswuerdige Quelle diskreditiert. Fertig
Und was die Besatzung betrifft: Ja natuerlich ist so was schlimm, keine Frage. Nur haben eben die Israelis mehrere male angeboten, diese zu beenden – gegen Frieden und Sicherheit. Und haetten die Araber ihnen nicht zuerst die drei „Neins“ und zuletzt Arafats Ablehnung entgegengeschleudert, dann gaebe es jetzt auch keine Besatzung mehr.
Danke für den Hinweis. Ich habe den offenen Brief Mankells gelesen. Ich war erschüttert über den Reisebericht und die Folgerungen. kann das stimmen, was Mankell berichtet? Gibt es für Israel einen Ausweg aus diesem Dilemma oder nur die Wahl zwischen Pest (Hamastan) und Cholera (Besatzung)?
@Volker
Von welcher Besatzung sprichst du? Gaza ist nicht von Israelis besetzt.
Fahr einfach selber mal hin, schau dir die Sache an, rede mit den Leuten – ist gar nicht mal teuer, dafür sicher und überaus interessant… sehr gut möglich, daß auch du dann feststellst, daß die Berichterstattung über diese Gegend ziemlich merkwürdig ist – „seltsamerweise“ wird einfach „dem Araber“ jedes Märchen geglaubt, „dem Juden“ zum Ausgleich nicht einmal eindeutig Bewiesenes abgekauft, das Resultat ist dann jeweils meilenweit von der Realität entfernt!
PS: Ja, auch Prominente und/oder Intellektuelle können Judenhasser sein – auch dies lehrt die Geschichte…
Der offene Brief Mankells ist jetzt nicht mehr auf den Seiten der GfbV.
@medea
Was ist mit der West-Bank? Und Gaza war mal, was ist es heute? Ein souveräner Kleinstaat?
@ willow
Vielleicht ergibt sich das mal. Ist auch eine Zeitfrage. Wenn ich alles mit eigenen Augen verifizieren müßte, müßte ich Hansdampf in allen Gassen sein.
Da der Artikel nicht mehr vorliegt, Mankell hat, soweit ich mich erinnere, nicht nur aus zweiter Hand, sondern seine eigenen Eindrücke geschildert.
Ist das alles Lüge? Von Obama bis Carter bis Ban et tutti quanti fordern viele Persönlichkeiten ein Ende der „Besatzung“ und einen Stop für die Siedlungen. Gibt Israel die Herrschaft über diese Gebiete nicht auf, glaubst Du, wird es jemals die Palästinenser pazifieren können, davon überzeugen, dass diese Herrschaft gut für sie ist? Ich befürchte, das würde ein Schrecken ohne Ende sein.
@ volker (vom August 7, 2009 um 4:53):
>>Da der Artikel nicht mehr vorliegt, Mankell hat, soweit ich mich erinnere, nicht nur aus zweiter Hand, sondern seine eigenen Eindrücke geschildert.<<
Der Artikel mag auf der GfbV-Site gelöscht sein, aber er ist über das Cache noch immer einsehbar.
Einfach Folgendes ins Google-Suchfeld eingeben:
israels-apartheidspolitik-ein-offener-brief-henning-mankells
Dann erscheint direkt an zweiter Stelle (nach Henning Mankell bei buch.de) ein Link zur betreffenden Site. Dort in der letzten Zeile unten links "Im Cache" anklicken, und schon hat man den Artikel exhumiert (was den Verwesungsgestank, den Mankell verbreitet, keineswegs verringert).
Über Mankell und Gaarder aktuell auch bei achgut (sehe ich gerade beim Googeln):
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/henning_mankell_loest_die_palsaetinafrage/
Gaza ist heute das, was die Hamas daraus gemacht hat. Bis vor kurzem hatten sie Gaza in eine Raketen-Abschuß-Rampe verwandelt. Für das Westjordanland gilt, wo kein Terror/Selbstmordattentäter werden Grenzanlagen abgebaut.
In Israel leben ca. 20 Prozent Araber/Palästinenser, die auch im Parlament vertreten sind. Ein zukünftiger Palästina-Staat soll also „judenrein“ sein, daher Stopp der Siedlungen? Ist es Palästinensern nicht zuzumuten, mit Juden zu leben? Was meinst du?
Zu Obama und UNO/Ban wäre viel zu sagen, aber ich wünsche lieber allen hier ein schönes Wochenende.
@ medea
„Ist es Palästinensern nicht zuzumuten, mit Juden zu leben? Was meinst du?“
Theoretisch ja. Aber geht das noch praktisch? Bei dem vergifteten Klima? Da wachsen Jahrgänge und Jahrgänge von Kindern auf beiden Seiten auf, erleben Haß, Gewalt, Demütigung, Herrschaft. Das Verhältnis z.B. zwischen den jüdischen und arabischen Einwohners Hebrons lässt nicht erwarten, dass es zu einer einvernehmlichen Koexistenz kommt. Vielleicht kommt es in der Höhle von Machpela zu einem Wunder. Würden die „Siedler“ anerkennen, dass sie Bürger eines palästinenischen Staates wären mit entsprechen Rechten und Pflichten? Wie stellst Du Dir das vor, sind das dann Ghettos mit eigener Schutzpolizei? Sorry, ich sehe z.Z. nur die Möglichkeit der Entflechtung.
Ansonsten schönes Wochenende.
@Volker
Sie wollen also die 20% Palästinenser aus Israel ausgewiesen sehen!?
Mal im Ernst, sie befürworten eine ethnische Säuberung seitens der Araber, übersehen aber, daß diese „Säuberungsbestrebungen“ keineswegs erst seit der Besetzung nach 67 aufkamen, sondern mindestens seit den 20er Jahren aktiv betrieben werden (nicht nur gegen Juden, sondern gegen alle Nichtmuslime, teilweise sogar gegen alle, die keine muslimischen Araber sind). Wußten sie, daß die Vorfahren von etwa der Hälfte der Israelis vertriebene orientalische Juden sind, daß die Zahl dieser Flüchtlinge die der vertriebenen/geflüchteten Palästinenser weit übersteigt?
Im Übrigen schätzen sie auch die Verhältnisse im „Westjordanland“ ziemlich fasch ein… genauer gesagt, sie folgen der Linie der offizieles Berichterstattung – die in diesem Fall leider Desinformation ist.
Auch wenn es naturgemäß kaum laut gesagt wird (Kollaborateure haben es nicht leicht…) wird von vielen einfachen Leuten Israel wesentlich positiver gesehen, als uns unsere Medien vermitteln. Dies hängt damit zusammen, daß die älteren Leute meist gute Erinnerungen an ihre ehemaligen Arbeitgeber und Kollegen haben – und die Jüngeren häufig in „Siedlerbetrieben“ oder JointVentures arbeiten – oder eben direkt in den Siedlungen. Kein Quatsch! Übrigens hängen Kinder und Jugendliche häufig an den Checkpoints ab und vertreiben sich die Zeit mit den jungen Wehrpflichtigen… das ist natürlich für „unsere“ „israelkritischen“ „Journalisten“ keine Story..
Auch die Siedler sind vermutlich heterogener als du es hier wahrnimmst, einige (angeblich bis zu einem Drittel, das glaube ich aber nicht) lehnen skurilerweise den israelischen Staat ab und würden tatsächlich eine palästinensische Staatsbürgerschaft dem Verlassen ihrer Grundstücke vorziehen – wenn sie volle Bürgerrechte bekämen und auch, wie eben alle anderen Bürger auch, durch die Polizei geschützt würden. Übrigens ist es inzwischen wieder fast überall üblich, daß sich die Siedler ihr Obst und Gemüse auf den lokalen Märkten der benachbarten arabischen Dörfer und Städte einkaufen, ob du es glaubst oder nicht.
@ volker
So weit kann es mit Hess und Demuetigung palestinaensischer Kinder ja wohl nicht her sein – oder braeuchte es sonst so widerliche Hasspropagenda a la Hamas-Biene zur Verhetzung diese Kinder?
Natuerlich gibt es unter den Siedlern einige – gelinde gesagt – radikale Unsympathen, Claudio hat ja darauf hingewiesen. Eines sollte man aber bedenken: Waeren sie Palestinaenser, dann wuerden sie in der hiesigen Presse als „gemaessigt“ gelten.
Daniel Leon Schikora wieder mit einem guten Kommentar:
http://www.freiewelt.net/blog-636/antiisraelische-hetze-enttabuisiert.html
am August 7, 2009 um 5:17 Medea
Für das Westjordanland gilt, wo kein Terror/Selbstmordattentäter werden Grenzanlagen abgebaut.
Und was auch oft verschwiegen wird: Das Gebiet erlebt seit 2008 einen signifikanten wirtschaftlichen Aufschwung:
http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1227702390538&pagename=JPost/JPArticle/ShowFull
Dazu kommt noch ein Faktor, der sehr viel über die zukünftige Rolle Jerusalems aussagen könnte: So gut wie alle Pal-Araber in Ostjerusalem würden ein Leben unter Führung der PA ablehnen, weil sie zu schätzen wissen, was sie an der israelischen Verwaltung haben:
http://backsp.wordpress.com/2008/12/11/palastinenser-stimmen-mit-ihren-fusen-ab/
Gleichzeitig fordert der Mufti die Palästinenser seit Jahren dazu auf, nicht an Kommunalwahlen teilzunehmen:
http://backsp.wordpress.com/2008/11/06/jerusalemer-stadtratswahl-in-zahlen/
Tja – wer nicht an Kommunalwahlen teilnimmt, kann auch seinen Einfluss nicht so geltend machen, wie er es gerne hätte. Das ist Demokratie.
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