Herr Kaufmann,
Sie müssen entschuldigen: Gestern Abend von einer Reise nach Israel zurückgekehrt, konnte ich mich erst heute, 24 Stunden nach Ablauf des von Ihnen gestellten Ultimatums, über die Androhung einer Strafanzeige amüsieren.
Lassen Sie sich eines sagen: Wer, wie Sie, Texte auf Erhard Arendts „Palästina-Portal“ veröffentlicht, ruiniert seinen Ruf selbst. Schließlich verleumdet Ihr Freund Arendt fortwährend den Staat Israel — unzweifelhaft eine freie, extrem pluralistische Demokratie — als militaristischen, rassistischen, faschistoiden, völkermordenden, „Dissidenten“ verfolgenden Staat ohne Existenzberechtigung und ruft gleichzeitig, wie alle seine Gesinnungsgenossen, dazu auf, die Hamas — eine von westlichen Demokratien zu Recht als terroristisch betrachtete Organisation fanatischer Judenhasser — als „demokratisch gewählten“ und daher legitimen Verhandlungspartner zu akzeptieren.
Ein, gelinde gesagt, mehr als zweifelhaftes Demokratieverständnis also, von dem Sie, Herr Kaufmann, sich ganz gewiss nicht distanziert haben. Es wird, da bin ich sehr zuversichtlich, noch erlaubt sein, dies sarkastisch zu kommentieren. Aber so wie es Leute gibt, die den Nachbarn vor den Kadi zerren, weil die Zipfelmütze seines Gartenzwergs ins fremde Grundstück hineinragt, gibt es offensichtlich auch solche, die sich problemlos unter den unappetitlichsten Rufmördern im Bodensatz der Blogosphäre bewegen, jedoch eine spitze Formulierung über sich selbst nicht aushalten. Lesen Sie sich nur fünf Minuten lang mal durch, was Ihr erbärmlicher Gastgeber Arendt so von sich gibt (unter anderem über mich), dann wird Ihnen, sollten Sie sich einen Rest von Vernunft bewahrt haben, vielleicht dämmern, wie unfreiwillig komisch Ihre „Strafanzeige“ ist.
Wäre es Ihnen lieber, wenn ich nunmehr präzisiere: Herr Othmar Kaufmann lässt seine Texte von Leuten veröffentlichen, welche die Hamas, die sich in Gaza an die Macht putschte, für „demokratisch gewählt“ halten, mithin den Gazastreifen als Ort erachten, an dem die Demokratie blüht (Achtung, sarkastisch formuliert: ein „Bollwerk der Demokratie“)? Wie albern.
Andererseits leben wir in einem freien Land, und so wie ich das Recht habe, Sie und andere Hampelmänner aus dem Dunstkreis des „Palästina-Portals“ bloßzustellen, haben Sie natürlich auch das Recht, sich lächerlich zu machen. Tun Sie, was Sie nicht lassen können.
Weswegen will er denn Strafanzeige stellen?
Shalom
Avram
@ Avram
Weil er unbedingt einen Aufhänger braucht, um den verhassten Freunden Israels eins reinzuwürgen. Mehr vielleicht demnächst, verspüre nach den Eindrücken der Israelreise wenig Lust, mich mit traurigen Gestalten wie dem Potzdamer zu beschäftigen.
@ Claudio
„verspüre nach den Eindrücken der Israelreise wenig Lust, mich mit traurigen Gestalten wie dem Potzdamer zu beschäftigen.“
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich freue mich auch schon, wenn demnächst hier die neuesten Fotos gezeigt werden … 😉
Shalom
Avram
Tja, das Systen kennt man ja von Melzer oder der „tochter“. Erst wird geklagt oder Anzeige erstattet. Hat man dann verloren, so heisst es in Verdrehung der Tatsachen, „Israelkritiker“ wuerden juristisch zum schweigen gebracht. Einfach nur jaemmerlich…
Potzdam ist gut….
Und Kaufmann teilt groß aus.
Aber meine Festplatte ist mindestens so zuverlässig wie seine.
Und so etwas kommt aus einer Ecke, in der man beim geringsten Anzeichen freier Meinungsäußerung laut „Jagdaktion“ schreit und flennt wie eine Gruppe kleiner Schulmädchen (damit möchte ich nichts gegen kleine Schulmädchen gesagt haben 😉 ich denke, die sind unseren Lieblings-„Israelkritikern“ charakterlich und intellektuell um einiges voraus)
@ Claudio Casula
Dass das ein schlimmer Finger sein muss, wird ja aus Deinen Ausführungen deutlich, aber ich bekomme von Dir kein klares Bild; Deine Hinweise sind eher im Konjunktiv, Du legst die Tatwaffe nicht vor. Dass der bei Arendt veröffentlicht, spricht nicht für ihn. Ich wollte Kaufmann mal im Original und bin deshalb mal auf das Palästina Portal gegangen. Dort gibt es einen Beitrag „Strafanzeige gegen Claudio Casula“ von Othmar Kaufmann.
Mein Eindruck: Seine Anzeige die er offenbar schon erstattet hat, wegen falscher Tatsachenbehauptung wirst Du mit Deinen jetzigen Ausführungen nicht kontern können. Gut, bei Gericht ist man in Gottes Hand …
Ich denke, es wäre gut, diesen Angriff genau zur Kenntnis zu nehmen, um besser gewappnet zu sein.
Seine Ausführungen zur Bündnispolitik der Freunde und Unterstützer Israels scheinen mir zumindest diskutabel.
Kaufmann fordert ja zum Widerlegen seiner Argumente auf und macht sich einen Spass daraus, dass das nicht geschieht. Warum eigentlich nicht auf diese Herausforderung in Einzelheiteten eingehen? Schärfen wir damit nicht die eigenen Argumente?
Typisch „Israelkritiker“ – erst dreiste Hetze verbreiten und wenn Gegenrede kommt wird mit Klage gedroht. Arm, ganz arm. Aber wenn man keine Argumente hat, dafür aber eine schwere Neurose, dann kann man wohl nur so reagieren.
In der Hall of Shame wird der Platz so langsam knapp. Man müßte ja lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
Es ist immer wieder rührend: wenn jemand über die Gemeinheit der Welt klagt, weil die seinige nicht erfolgreich genug ist!
nach Otto Weiss
@Claudio,
warum dauert es bei Dir so lange, bis Du Kommentare freigibst? Komisch, in dieser Anglegenheit habe ich den Eindruck, dass da etwas hängt und nicht weitergeführt wird. Der hat doch Vorwürfe geäußert die Du kontern musst und offenbar eine Strafanzeige wegen falscher Tatsachenbehauptung aufgegeben. Komisch, ich habe bei Arendt jetzt nochmals nachgesehen, da finde ich den Text von Kaufmann nicht mehr. Ist da was im Busch?
@ Volker
Ähm – ich erwähnte schon einmal, dass die Blogbetreiber auch noch ein Leben neben SoE führen, Familie und Freunde haben und bisweilen sogar Urlaub machen. Da kann es schon mal vorkommen, dass einige Tage lang „etwas hängt“.
Wenn Herr K. vernünftig ist, hält er die Justiz nicht von ihrer seriösen Arbeit ab. Mehr sag ich dazu nicht, den Umgang mit Menschen wie ihm möchte man sich eigentlich gar nicht mehr zumuten. Desweiteren ist mir eigentlich auch die Zeit zu schade, mich mit jedem Mist auseinandersetzen zu müssen (Stichwort: „Aftonbladet“). Was aus solchen Kreisen kommt, ist nur noch widerwärtig.
Habe mir das Elaborat von Herrn K. gerade im Google Cache angeschaut. Eine Strafanzeige von einem Individuum wegen „falscher Tatsachenbehauptung“ bzgl‘.eines Kommentars, der unter Verwendung eines falschen Namens veroeffentlicht wurde (also entweder wohlwollend als anonym oder strenger als Vorspiegelung falscher Tatsachen zu werten) – wow! Das laesst sich an Absurditaet nur sehr schwer ueberbieten!