Heute vor 15 Jahren wurde Yitzchak Rabin ermordet. Wohl für die meisten von uns einer der traurigsten Tage unseres Lebens. Das namenlose Entsetzen, von dem das Land, seine Freunde und die Juden in der Galut erfasst wurden, geht einem bis heute nicht aus dem Kopf. Aus dem Frieden, den er erreichen wollte, wurde nichts – die andere Seite hatte keinen Yitzchak Rabin an der Spitze. Große Menschen begehen wohl auch große Irrtümer. Wer weiß, vielleicht geht eines fernen Tages sein Traum, Israels Traum, ja doch noch in Erfüllung. Od lo avda tikvatenu.
Shalom, Chaver.
Es wäre schön, wenn die ganzen Sandstreu-Wolkenkuckucksheimer sich auch erinnern würde, was Rabin zu seinem Friedensprozess wirklich zu sagen hatte, statt ihm Dinge zu unterstellen, die sie selbst zwar gerne haben würden, die aber mit der Realität – auch der von Rabin – nichts zu tun haben. Der Mann war ein Träumer und hatte einen Prozess in Gang gesetzt, der so nicht erfolgreich sein konnte. Aber er wusste auch, dass die Möglichkeit des Scheiterns bestand – seitens friedensunwilliger Araber. Das wird heute immer gerne ausgeblendet. Der araberkritische Rabin wird geleugnet und die Probleme immer nur Israel angehängt. Rabin rotiert im Grab!
Yitzchak Rabin war kein Träumer, er war Realist und hatte ziemliche Bauchschmerzen dabei, sich mit Arafat einlassen zu müssen. Aber er meinte, alles versuchen zu müssen. Und das ist aller Ehren wert, auch wenn es schmerzhaft für die Angehörigen der Opfer des Post-Oslo-Terrors ist und sich letztlich seine eigenen Befürchtungen bewahrheiteten. Zuletzt hat er sich vielleicht zu sehr von Shimon „New Middle East“ Peres beeinflussen lassen, aber das schmälert seine Verdienste keineswegs. Ein Held meiner Kindheit bleibt er sowieso. Und Amir? Er möge in seiner Zelle verrotten.
Träumer habe ich in diesem Moment bezüglich Rabin nicht negativ gemeint. Er wollte Gutes und Positives und arbeitete an einem (vermeintlich) realistischen Versuch Frieden zu bringen. Das war ehrenwert. Im Gegensatz zu denen, die ihn heute missbrauchen.
Er hat falsch gelegen; das hat damals schon mancher gewusst. Dennoch war es einen Versuch wert, auch wenn es einige Aspekte in der „Vermarktung“ dem eigenen Volk gegenüber gab, die nicht anständig waren.
Allerdings müsste jeder, der sich mit Rabins Äußerungen zum von ihm betriebenen Friedensprozess auseinandergesetzt hat, wissen, dass Rabin auch ein Scheitern dieses Prozesses als solches bezeichnet und den Versuch abgebrochen hätte, als er sich als gescheitert erwies. Das ist das, was heute nicht mehr weitergegeben wird. Die heutigen Friedenshetzer gebärden sich als Rabins Erben. Sie sind es nicht. Sie missbrauchen ihn.
Kein Märtyrer. Er starb für nichts. Wie die Allermeisten.
Irgendetwas stört mich an dem Posting. Stimmt, exakt zwei Sachen
1) Wer hat diesen großartigen Helden des Friedens, der gemeinsam mit Arafat und Peres mit dem Friedensnobelpreis bedacht wurde, ermordet? Es war ein jüdischer Fanatiker, der etwas gegen den Frieden hatte und deshalb Rabin ermordet hat. Die Welt sähe anders aus, wenn Rabin noch leben würde.
2) Es fehlt, dass Rabins Nachfolger wie Netanjahu und Sharon durch ihre Politik der Gewalt (man erinnere an „Gegossenes Blei“) ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass bis heute kein endgültiger Friedensvertrag zustande gekommen ist. Und auch, dass Personen wie ein George W. Bush durch ihre zunächst erfolgte Nichtbehandlung des Konfliktes und danach vollkommene Parteilichkeit alle Bemühungen ad absurdum geführt haben.
@ Henning Lesch
1) Nein, die Welt sähe nicht anders aus, wenn Rabin noch leben würde. Wenn Sie nur eine Seite betrachten, können Sie nicht zu einer vernünftigen Einschätzung kommen. Und wenn Sie schon auf Israel fokussieren: Dem Mord vorausgegangen war in Israel ein hitziger Streit darüber, ob Rabins und Peres’ Politik Erfolg haben könnte – kein Wunder angesichts der grauenvollen Selbstmordattentate (etliche bereits im Jahr 1994). Die Gretchenfrage lautete nicht „Sollen wir Frieden schließen?“ sondern: „Werden wir für den Abtritt der Gebiete an die PLO wirklich Frieden bekommen?“
Über kurz oder lang hätte Rabin Arafats Doppelspiel auch nicht länger mitgemacht – meine Einschätzung. Darüber zu spekulieren, ist müßig. Aber zu glauben, der Terror hätte geendet, wenn Rabin nicht ermordet worden wäre, ist einfach naiv und dumm.
2. Bis heute kam kein Friedensvertrag zustande, weil Israel für einseitige Zugeständnisse (Gebietsaufgaben, Bewaffnung der PLO, Amnestie für Gefangene etc.) bisher nichts, aber auch gar nichts im Gegenzug bekommen hat – höchstens noch mehr Terror und Hetzpropaganda von PA und Hamas. „Gegossenes Blei“ hatte eine Vorgeschichte, mein Herr!
Was Bush betrifft: Der zeigte nach 9/11 tatsächlich mehr Verständnis für die israelische Position. „Vollkommene Parteilichkeit“ war das allerdings nicht, weil er sich ausdrücklich für einen Palästinenserstaat aussprach (Juni 2002) – sobald die Palästinenser eine Führung hätten, die nicht in den Terror verstrickt sei. Absolut nachvollziehbar – und übrigens eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen. Jemandem, der weiter auf mich ballert, muss ich nicht noch weiter entgegenkommen. Für den Frieden braucht es mindestens zwei, und wenn eine Partei friedensunwillig ist (und das sind sowohl Hamas als auch Fatah) kann man sich alle Gespräche schenken. Das Problem ist die prinzipielle Weigerung der Palästinenser, sich mit einem jüdischen Staat abzufinden, das wird langsam wohl auch Herrn Obama bewusst. Und daran kann eine Zipi Livni genauso wenig etwas ändern wie ein Bibi Netanyahu. So lange die Situation so ist, wie sie ist, kann Israel die Lage nur mehr oder weniger gut managen. Leider.
Claudio
1) Rabin war ein Friedenspolitiker, der wußte, wie er auf die Palästinenser und Arafat zugehen muß. Rabin war auch jemand, der nicht sich selber über andere gestellt hat, sondern dem es in der Tat um eine Lösung geht.
Was Sie nicht kapieren ist, dass solche Aktionen wie „Mord an PLO-Führern ohne Gerichtsverfahren“, die Ablehnung der Wahlen in Palästina weil das Ergebnis nicht paßt, die Politik Netanjahus während seiner ersten Amtszeit mit Ablehnung aller Friedensbemühungen (die zweite ist in der Tat etwas besser), die Errichtung der Mauer mit dem einhergehenden Landraub, der Tempelbergbestieg Sharons und eben z.B. Gegossenes Blei (schon der Name verrät einiges) nicht wirklich dazu angetan waren, eine Gewaltspirale außer Gang zu setzen. Ganz im Gegenteil. Und im übrigen eines demokratischen Staates unwürdig.
2) Nicht weil Israel angeblich einseitige Zugeständnisse gemacht hat, sondern weil es u.a. Jerusalem weiterhin nicht als gemeinsame Hauptstadt will, weil der palästinensische Staat ohne eigene Schutzmöglichkeiten stattfinden soll und weil man den Landraub in den Palästinagebieten verfestigen will. Das sind auch die wesentlichen Ursachen.
Ihre einseitige Betrachtungsweise grenzt an Fanatismus, der aber nichts zu den Realitäten sagt.
Die Tragik Rabins war, dass er eben nicht realisierte, wie Arafat auch nach Oslo immer noch tickte. Man liegt wohl nicht ganz falsch, wenn man als Gründe dafür annimmt: a) Peres´ Einfluss sowie b) eine gewisse Bockigkeit, den einmal eingeschlagenen Weg nicht zu verlassen, um seinen Gegnern nicht recht geben zu müssen. Man muss es aber leider sagen: Die Oslo-Skeptiker haben recht behalten, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Wenn einer angreift und der andere zurückschlägt, eine „Gewaltspirale“ zu konstatieren, mag zwar in Ländern, die das Problem nicht haben, üblich sein, Unfug bleibt es dennoch. Diese „Gewaltspirale“ ließe sich nach Ihrer Logik ja nur dadurch unterbrechen, dass man sich die Angriffe bieten lässt. Dazu aber ist der Staat Israel nicht gegründet worden. Man sollte auch schwerlich von Juden verlangen, als Einzige das christliche Motto von der einen und der anderen Wange umzusetzen. Zuletzt: Die „Gewaltspirale“ erinnert mich an Kishons Bemerkung, die Juden seinen schon ein merkwürdiges Volk, außerdem dauernd in solche hässlichen Sachen wie Pogrome usw. verwickelt. Ja, leider muss man im Nahen Osten diese Kriegsspielchen mitspielen, wenn man nicht den Bach runtergehen will, und ganz sauber bleibt man dabei auch nicht. Logisch. Golda Meirs Satz „Wie können Ihnen verzeihen, dass Sie unsere Söhne töten, aber niemals, dass Sie uns zwingen, Ihre Söhne zu töten“ bringt dieses moralische Dilemma auf den Punkt.
2) Die Palästinenser wollen keine „gemeinsame Hauptstadt“, sie wollen (mindestens) Ost-Jerusalem für sich – ohne Anerkennung der jüdischen Verbindungen. Wer die Stadt kennt und liebt, kann das niemals dem Status quo vorziehen, so unbefriedigend der zuweilen sein kann. Lesen Sie Yaacov Lozowicks Ausführungen zur Jerusalem-Problematik, dann sprechen wir uns wieder. „Schutzmöglichkeiten“ brauchen die Palästinenser nicht, weil sie keine Feinde haben (außer sich selbst) – sie wollen eine Armee, um irgendwann zum finalen Angriff blasen zu können. Nichts spricht dafür, dass sie auf diese verlockende Aussicht verzichten könnten.
„Landraub“: Wenn Israel die Gebiete hätte annektieren wollen, wären 40 Jahre wohl ausreichend gewesen. Sie standen aber von Anfang an zur Disposition („Land gegen Frieden“). Wenn am Ende vielleicht vier, fünf Prozent der Westbank Israel zugeschlagen werden müssen, bekommen die Palästinenser immer noch 95 Prozent (plus land swap!). Sie selbst würden Israel, so sie die stärkere Partei wären, nicht ein Prozent lassen, dessen seien Sie gewiss. Die Sturheit, hier nicht nachgeben zu wollen und auf den Abzug aller Juden zu bestehen, kann rational nicht nachvollzogen werden und lässt sich ausschließlich mit der Weigerung erklären, auch nur den kleinsten Kompromiss einzugehen. Offenbar sind Abbas & Kohorten 95 Prozent weniger lieb als die beklagten „Bantustans“. Das verstehe, wer will.
Was bei dieser Argumentation „an Fanatismus grenzen“ soll, bleibt Ihr Geheimnis. Sie können es bei Gelegenheit gern mit uns teilen.
@Henning Lesch
Lass mal bitte die Kirche im Dorf. Die Operation „Gegossenes Blei“ wurde unter Olmert, Livni und Barak geführt. Also ohne Beteiligung der „Gewaltpolitiker“ Netanjahu und Sharon wie Du meintest. Ferner war es nicht Sharon der den Rückzug aus Gaza befohlen hat? Und war es nicht Netanjahu der unzählige Straßensperren der Vorgängerregierung abgeschafft hat und damit den Transit zwischen den Gebieten und Israel maßgeblich erleichtert hat? Von einer „Politik der Gewalt“ zu sprechen ist insofern ebenfalls fragwürdig, da die meisten Zugeständnisse für Palästinenser traditionell von der sogenannten „Rechten“ kommen.
René
Ich hab auch nicht behauptet, des Netanjahu oder Sharon „Gegossenes Blei“ zu verantworten haben, sondern dies war eine Aufzählung. Lesen!
Netanjahu hat in seiner ersten Amtszeit jedoch alles getan, um die von ihm gehassten Oslo-Verträge zu unterminieren. Die zweite Amtszeit ist etwas besser, das ist richtig.
Sharon hat den Rückzug angeordnet, richtig. Sharon hat aber auch die Intifada provoziert, als er den Tempelberg bestiegen ist. Sharon ließ auch Personen ermorden, von denen er vermutete, dass sie Straftäter sind. etc. pp.
Netanyahu hat in seiner ersten, tatsächlich eher chaotischen Amtszeit nichts „unterminiert“, sondern auf reciprocity bestanden. Dazu waren und sind die Palästinenserführer nicht bereit, weswegen man immer noch keinen Schritt weiter ist. Abbas, Erekat & Co. sind groß darin, wenn es um das Stellen von Forderungen geht. Nur geben wollen sie nichts.
Zu Sharon: siehe meine andere Antwort.
heplev
danke für „Friedenshetzer“ – kannte ich nicht, doch es wird eine Lücke in meinem Vokabular füllen
CC
Bill Clinton in der NYT von gestern ist Henning’s Meinung und er formuliert es so elegant, daß es wie ne Anklage gegen Rabin’s Nachfolger rüberkommt.
Seine bessere Hälfte bietet an/fordert in der derzeitigen Foreign Affairs world leadership für die USA. Bei all meiner frühkindlich verwurzelten Liebe zu den Amis, sie formuliert das mehr als a bisserl ungeschickt,
das sollte man im Gedächtnis behalten, für den unwahrscheinlichen Fall, daß Lieberman mal wieder mangelndes diplomatisches Geschickt vorgeworfen wird. 😉
Im übrigen empfinde ich diese Duette der beiden Clintons als ne ganz neue und ziemlich befremdliche Form von Nepotismus. (in meiner Wahrnehmung jetzt binnen kurzem das zweite) Also wenn mein Ehemann derartig in meinem Amtsbereich versuchen würde, die Meinungsführerschaft an sich zu reißen, da wäre aber was gefällig.
Henning
es wird Israel gerne unterstellt, Gewalt unverhältnismäßig zu beantworten.
Kleines Beispiel: Erinnern Sie sich an die Zweite Intifada?
In Taba wurde ALLES angeboten, was Arafat sich nur erträumen konnte. Teilung Jerusalems, eingeschränkte Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge und mehr als 90% der Westbank. Sie wissen was passierte.
Als Joschka Fischer damals in Tel Aviv weilte, gab es einen Anschlag auf eine Diskothek. 20+ Israelis starben. Der Hardliner Ariel Scharon war bereits am Ruder. Fischer schrie Arafat an, diesen Wahnsinn endlich zu beenden und er bat Scharon, stillzuhalten.
Der Hardliner Scharon wartete tatsächlich ab. Bis bei einem Anschlag am Sederabend 20, 30 Israelis starben.
Erst dann mobilisierte Scharon die IDF. Monatelange Militäreinsätze waren notwendig, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen.
Das zeigt zwei Dinge. A) Israel hört zu, wenn man aufrichtig konstruktiv Kritik übt.
B) es gibt keine Spirale der Gewalt, aber sehr wohl einseitige Aggression
Haben Sie jemals von jüdischen Lynchmobs gehört? Haben Sie jemals gehört, daß Juden ihre Hände im Blut von Palästinensern gebadet haben?
Vergleichen Sie auch bitte mal das Verhältnis von Todesfällen unbeteiligter Zivilisten zu Soldaten/Terroristen bei modernen Kampfeinsätzen.
Die IDF schneidet dabei doppelt so gut ab, wie die USA im Irak/Afghanistan.
Tote Zivilisten, bleiben tote Zivilisten. Das entschuldigt nichts, aber es rückt den Vorwurf „unverhältnismäßiger Gewalt“ gegenüber Israel in den richtigen Kontext.
Schöne Geschichte. Vielleicht eine kleine Anmerkung:
„Haben Sie jemals gehört, daß Juden ihre Hände im Blut von Palästinensern gebadet haben?“
Vorsicht! Es könnte passieren das bei diesem Argument der Name Baruch Goldstein (http://de.wikipedia.org/wiki/Baruch_Goldstein) genannt wird. Man kann also leider nicht sagen das es noch keine jüdischen Terroranschläge gegeben hat. Jedoch verurteilt man diese Leute, von denen es im Vergleich mit ihren arabischen Pendant nur eine verschwindend geringe Anzahl gibt, aufs schärfste und benennt keine Straßen und Plätze nach ihnen. Jedenfalls wäre mir neu das es irgendwo im Land eine „Baruch Goldstein Av.“ geben würde. [Man stelle sich den internationalen Aufschrei vor]
Goldstein war in der Tat eine Ausnahme, aber es ist von keinem Menschen in Kiriat-Arba bekannt, dass er seine Hände in palästinensischem Blut gebadet hätte. Lynchmorde sind in Israel noch nie vorgekommen, selbst unmittelbar nach Terroranschlägen nicht.
Serious
Wenn Sie z.B. gezielte Tötungen von Tatverdächtigen (!!!) nicht berücksichtigen, wenn Sie Auslöschung ganzer Familien außer acht lassen, wenn Sie die Mauer mit dem dazugehörigen Landraub und der nachfolgenden Verarmung ganzer Familien, wenn Sie die Aussperrung von Arbeitsstellen – wenn Sie all dies außer acht lassen, kommen Sie zu ihrer höchst einseitigen Sichtweise.
Mit Verlaub, Ihre Sichtweise ist einseitig: Gezielte Tötungen werden vorgenommen, wenn von einer „ticking bomb“ unmittelbare Gefahr ausgeht bzw. die Ausschaltung eines Top-Terroristen oder Führers einer Terrororganisation Terroranschläge verhindert, also mithin Leben rettet. Leider ist ein polizeilicher Zugriff durch Israel etwa in Gaza nicht möglich, es bleiben also nicht viele Optionen.
„Auslöschung ganzer Familien“: Es gab einen Fall dieser Art, was in Israel sehr bedauert wird. Leider passieren solche Dinge im Krieg. Aber den Krieg hat nicht Israel gewollt, sondern die Hamas, welche nicht nur den Tod jedes Juden begrüßt, sondern auch den Tod jedes Palästinensers für ihre Propaganda zu nutzen weiß.
Auf „Landraub“-Gelaber reagieren wir hier allergisch, dennoch ganz kurz dazu: Die Sperranlage ist eine Reaktion auf den Terror, nicht umgekehrt. Näheres dazu entnehmen Sie bitte den 10 guten Entgegnungen auf zehn dämliche Phrasen.
Diese und ähnliche Vorwürfe haben schlicht keine Substanz. Auch das Gerede von Sharons Tempelberg-Stippvisite auf dem Tempelberg als Auslöser der Terrorintifada ist längst widerlegt – nicht zuletzt von den Palästinensern selbst. So hat ein Minister der PA schon vor Jahren zugegeben, dass die Terrorwelle von langer Hand geplant war, und erst vor wenigen Tagen verplapperte sich Hamas-Führer al-Zahar: Arafat selbst habe nach Camp David 2000 grünes Licht für Anschläge in Israel gegeben. Hören Sie doch einfach auch mal hin, was auf der anderen Seite des Zauns gesagt wird, sonst kommt Ihr besserwisserisches Getue hier nicht besonders gut an.
Henning Lersch findet es offensichtlich schlimmer, wenn ein israelischer Oppositionspolitiker den juedischen Tempelberg besteigt, als wenn palaestinensische Terroristen israelische Zivilisten (sogar Saeuglinge)massakrieren. Damit hat sich diese widerliche Type selbst diskreditiert, und solchen Leute sollte man nicht noch den Gefallen tun, auf ihren Mist einzugehen.
War auch das letzte Mal. Bei mir ist das eben meistens so: Die Höflichkeit besiegt den Ekel.
Henning
erstens: meine Anmerkung über „Hände im Blut baden“ war keine Metapher sondern wortwörtlich gemeint.
zweitens: wenn Sie meinen die Juden wären rachsüchtig, wieso lynchten sie nach dem Zweiten Weltkrieg keine Deutschen? Die Möglichkeiten dazu waren günstig.
drittens: Ihr Hinweis auf Goldstein (und nicht zu vergessen Amir) sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Selbst der Terror der von der Stern-Gang oder dem Irgun ausging waren nichts anderes als Randerscheinungen.
Die Terroristen werden nicht hochgejubelt und gefeiert, ihre Taten werden verdammt.
Schauen Sie sich nur mal an wie lange Menachem Begin auf dem politischen Abstellgleis stand.
Der war übrigens in der Lage Frieden zu schließen, was Arafat nicht konnte und Abbas bereits mehrmals nicht wollte.
viertens: träumt die PA immer noch (auf arabisch) von einer „judenreinen“ Westbank. Der Landverkauf an Israelis steht unter Todesstrafe. „Kaufen beim Juden“ zieht ebenfalls Strafe nach sich.
Btw, wir reden hier von den „moderaten Friedenspartnern“ und nicht von Hamas!
Können Sie sich vorstellen, daß Obama mit Al-Kaida verhandelt, oder Spanien mit der ETA?
@Serious
Der Hinweis auf Goldstein kam von mir. Ich wollte damit darauf hinweisen, dass es gefährlich sein kann ultimativ zu argumentieren. So ist es ein Leichten das Andere die eigenen Argumente gegen einen verwenden. Der Ausspruch, dass noch nie „Juden ihre Hände in dem Blut von Arabern gebadet“ hätten, ist allein durch die Nennung des Namens Goldstein widerlegt. Und das wäre eigentlich schade, da der Kern stimmt: Auf arabischer Seite ist Terror fest im Mainstream verankert, auf israelischer Seite allenfalls eine Randerscheinung. Und das ist natürlich eine Auffassung die auch ich teile.
Operation Entebbe protocols revealed
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3980051,00.html
„Sharon hat aber auch die Intifada provoziert, als er den Tempelberg bestiegen ist.“
Herr Henning,
das ist nur ein Beispiel, dass Sie Dinge nachlabern, die schon seit Jahren! widerlegt sind, zeigt das nur Ihre Einseitigkeit und Desinformationen.
Dieser Besuch war mit der Autonomiebehörde abgesprochen. Shlomo Ben-Ami hatte persönlich mit dem höchsten paläst. Sicherheitschef Jibril Rajoub darüber gesprochen.
Rajoub hatte Scharon versichert, dass es keine Probleme geben würde, wenn Scharon sich von der Moschee fernhielt.
Zuvor wurde am 27. September ein 19-jähriger israelischer Soldat David Biri aus Jerusalem von einer Bombe getötet. An diesem Tag begann die 2. Intifada. Also vor dem Besuch Scharons.
oder hier (Quellen gibt es zur Genüge)
http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/Aktuelle_Kontroversen.html#A
Daher wäre es besser, zu diskutieren, wenn man wenigstens richtige Grundlagen mitbringt und nicht die typische antiisraelische Hetze. So kann es nur peinlich werden, obwohl man das von „Israelkritikern“ ja gwohnt ist.
falls es jemandem entgangen sein sollte:
Kauft nicht beim Juden – so geht’s heutzutage
http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=194096
Bethlehem man indicted for buying from settlemen
vom wundervollen Khaled Abu Toameh
Leider sagt der Artikel nix, was mit den beschlagnahmten Gütern geschieht:
großes Freudenfeuer?
oder verscherbeln bei e-bay zur Finanzierung von allerlei Nützlichem durch die Ehrlichsten der Ehrlichen?
und derweil diskutieren auch nicht Bekloppte, ob man denen eine unabhängige Staatsgründung gestatten sollte, damit sie der Welt vormachen können, wie Judenfrei heutzutage geht?
yael
hat da nicht vor kurzem so ein Hamastaner verkündet, daß Arafat die Befehle längst vorher ausgegeben hatte?
und weil wir gerade dabei sind, hier ist noch eine „nette“ Geschichte zum Thema wer greift wen an:
http://elderofziyon.blogspot.com/2010/11/israelis-australian-almost-lynched-in.html
Israelis, Australian almost lynched in Jerusalem
ich habe die Komplettversion (ist verlinked) gelesen. Es kann einen nur noch schaudern, von wegen spontan und so. Also wenn ich Schrott zusammensuchen will, das dauert ein Weilchen, es sei denn ich habe ihn griffbereit irgendwo liegen und das war hier in aller Unschuld wohl rein zufällig der Fall …
Es ist immer wieder erschütternd (oder erheiternd, je nach Stimmungslage), wie selbstsicher Menschen Phrasen von sich geben, die sie aus den Medien aufgeschnappt haben (Spirale der Gewalt, Provokation, Landraub…), ohne daß sie überhaupt eine Ahnung von den Fakten haben. Dieser Herr Lersch ist bestimmt der Meinung, superfit in Sachen Nahost zu sein und alles zu wissen, was es zu wissen gibt.
Die Welt ist von solchen Leuten, die ihre durch jede Sachkenntnis ungetrübten Ansichten stolz herauskrähen. Da kann man sich nur seufzend abwenden. Denn so ein Lersch ist gänzlich faktenresistent, das zeigt die Erfahrung. Er hält sich bestimmt auch für ausgewogen, objektiv und fair.
Pardon für das ad hominem, aber das war einfach ein klassisches Beispiel für den typischen deutschen Zeitungsleser.
@ Claudio Casula:
„1) Nein, die Welt sähe nicht anders aus, wenn Rabin noch leben würde….“
Das ist relativ denke ich. Eine Sache die Sie nicht erwähnen ist die ausstrahlung die Rabin im Ausland genossen hat. Wenn ein Rabin sich vor die weltöffentlichkeit stellt und sagt dass oslo gescheitert ist, wäre es ganz anders aufgenommen als wenn das sharon oder netaniahu sagt.
ich denke dass die weltöffintlichkeit ihm anders zugehört hat und anders zuhören würde und israel vielleicht nicth so isoliert dastehen würde heutzutage.
Ich glaube das das die große lücke ist die er hinterlassen hat.
Jakobo