Test, Test, Test… Eins, zwei, drei… Was ist denn das schon wieder für eine verdammte Scheiße hier?! Kann mal irgendwas klappen? Mann, Mann, Mann. Oh, geht das Mikro wieder? Entschuldigung. Die Pressekonferenz ist hiermit eröffnet. Bitte sehr!
Rupert Bias, BBC:
Mr. Abbas, der Guardian und al-Jazeera haben vor einiger Zeit die sogenannten Palestine Papers veröffentlicht, bisweilen ist auch von Palileaks die Rede. Können Sie sich zum Inhalt dieser Auszüge und ihrer Interpretation äußern?
Das, was Al-Jazeera da veröffentlicht hat, ist, wie Saeb Erekat schon sagte, nichts als ein Haufen Lügen! Und, verdammt, das könnt Ihr ihm glauben, denn wenn einer auf diesem Gebiet zu Hause ist, dann er!
Lasse Samström, Aftonbladet:
Herr Präsident, waren Sie denn nun wirklich einer Vereinbarung so nahe und wenn ja: Warum haben Sie dann während des zehnmonatigen israelischen Siedlungsmoratoriums nicht mit der Regierung Netanyahu verhandelt?
Eine sehr gute Frage! Die nächste, bitte.
Richard J. Johnston, New York Times:
In den bekannt gewordenen Dokumenten, die ja lediglich interne Aufzeichnungen sind oder als solche ausgegeben werden, ist die Rede von einer Teilung Jerusalems, das „Holy Basin“ solle unter internationale Aufsicht gestellt werden. Erkennen Sie entgegen früheren Aussagen damit nun doch eine jüdische Verbindung zur Stadt an?
Niemals! Glaubt Ihr im Ernst, dass unser Verhandlungsführer Erekat das Wort (verzieht das Gesicht) „Yerushalayim“ in den Mund genommen hat? Eher würde er ein Pfund Gefilte Fish essen! Aus der Dose!!
Verzeihen Sie, Sir, aber Ihre Argumentation ist ein wenig verwirrend. Widerspricht das, was Sie den Israelis in den Verhandlungen sagen, nicht eklatant dem, was Sie Ihrem Volk seit ehedem einimpfen? Was ist denn nun Ihre Position?
Ach, wissen Sie (kichert)… wir sind keine Dogmatiker, wir sind da sehr flexibel. Lassen Sie es mich so sagen: Wir waren extrem kompromissbereit, aber es waren die Israelis, die keinen Deal wollten! Ähm, für die arabischen Kollegen (spricht auf Arabisch weiter): Wir sind natürlich keinen Millimeter von unseren Forderungen abgewichen! Das wäre ja noch schöner. Ich kann nur wiederholen, was ich bereits im März 2009 gesagt habe: Ich bin hier nicht auf einem Marktplatz oder auf dem Bazar. Ich kam, um die Grenzen Palästinas zu markieren – die vom 4. Juni 1967 – ohne auch nur einen Zentimeter dranzugeben, ohne auch nur einen einzigen Stein von Jerusalem oder von den Heiligen Stätten der Muslime und Christen dranzugeben. Deshalb haben wir nicht unterschrieben.
Gideon Levy, Haaretz:
Euer Hochwohlgeboren, würdet Ihr mir dahigehend zustimmen, dass es die verfluchten Zionisten sind, an denen die Friedensgespräche scheiterten?
Ja, natürlich, Gidi! (zwinkert)
Claudio Casula, Spirit of Entebbe
Ist nicht Ihr ewiges Dilemma, dass seit Oslo zwar Kooperation mit Israel angesagt ist – ich erinnere an das Auslieferungsabkommen in den Osloer Verträgen, Anlage IV, Artikel 2, Absatz 7 -, aber seit jeher Kooperation, jedenfalls öffentlich, mit verabscheuungswürdiger Kollaboration und Verrat gleichgesetzt wird, weshalb Sie nicht vor und nicht zurück können?
(Abu Mazen schaut mit verschränkten Armen schräg nach oben, pfeift vor sich hin)
Coniglio Ripieno, La Repubblica
Mr. Abbas, sind Sie denn bereit für eine endgültige Verhandlungslösung?
Gegenfrage: Soll ich 40 Jahre lang betonen, dass Palästina vom Fluss bis zum Meer reicht, dass wir auf dem Rückkehrrecht bestehen, ebenso auf die Grenzen von vor-1967, den Haram al-Sharif – und dann trete ich auf einmal vor die Tür und sage: Ätsch! Ich habe mich soeben mit Olmert auf Gebietstausch und die Ansiedlung von schlappen 100.000 Flüchtlingen in Haifa, Yafo und Ramle geeinigt? Die schießen mich doch sofort über den Haufen! Da gehe ich lieber in den Ruhestand oder mache einen bescheidenen Flaggenshop auf. Nein, nein, natürlich werden wir niemals das Rückkehrrecht für alle Flüchtlinge aufgeben! Von den 700.000 Palästinensern, die 1948 im Land lebten, sind fünf Millionen in der Naqba vertrieben worden, vergessen Sie das nicht! Und Palästina war damals schon längst unser Land, was Sie bereits an den Namen diverser Institutionen erkennen können: Palestine Symphony Orchestra, Palestine Electric Company, Palestine Post…
Khaled Abu Toameh, Jerusalem Post:
…wobei letztere eine jüdische Zeitung war, nämlich der Vorläufer meines Brötchengebers, das Orchester unter maßgeblicher Beteiligung von Jeckes gegründet wurde und die Elektrizitätsgesellschaft von Pinhas Rutenberg…
(Abu Mazen schnappatmet)
Ulrike Putz, DER SPIEGEL:
Die Palestine Papers legen nahe, dass die Fatah teilweise die Oslo-Vereinbarungen ernst nimmt, was der palästinensischen Straße nicht zu vermitteln ist. Warum erkennen Sie nicht an, dass die Hamas die einzig legitime Vertretung Ihres Volkes verkörpert?
Maskierter Mann mit Hamas-Stirnband:
Wir kriegen Dich, Abu Mazen, Du Hundsfott! Elender Verräter! Du bist ein toter Mann!
Enrico Blockflöth, Sächsische Zeitung:
Ist es nischd seldsom, doss Ihre Fadah, die sisch als Widerschdandsbeweschüng definierd, weid ziönisdenfreundlischer agierd als sö unvereengenömmene, ausschließlisch dor Wohrheid verbflischdede jörnalisdische Insdidudsiön‘ wie dor Guardian und Al-Jazeera?
Ich habe die Frage leider nicht verstanden. Ja, bitte, Ahmed?
Ahmed al-Dschihad, The Guardian:
Ist nicht ein binationaler Staat die Lösung, damit die einzige jüdische Entität zugunsten eines 23. arabischen Staates verschwindet?
Ein binationaler Staat – das wäre natürlich noch am ehesten in unserem Interesse!
Khaled Abu Toameh, Jerusalem Post:
Heißt das, Sie würden auch Juden in Palästina dulden, so wie es 1,4 Millionen Araber gibt, die die israelische Staatsbürgerschaft besitzen?
Nein, nein, die Binationalität bezieht sich selbstverständlich nur auf die Einstaatenlösung.
Wenn die Palestine Papers echt wären, implizierte das nicht, dass Israel Ihnen tatsächlich fast 95 Prozent der Westbank plus Gaza plus Ostjerusalem plus, wenn auch begrenzte, Repatriierung von bis zu 100.000 Palästinensern innerhalb Israels angeboten hat und dass Sie dennoch nicht unterschrieben haben, wohl wissend, dass Ihnen Mr. Netanyahu höchstwahrscheinlich nicht dasselbe anbieten würde wie Mr. Olmert?
Äääääääääääääh…
Was wäre denn ein Abkommen mit Israel wert, so lange die Hamas, deren Ziel die Vernichtung Israels ist, den Gazastreifen beherrscht?
Öööööööööööööh…
Claudio Casula, Spirit of Entebbe:
Mr. Abbas, wie lange noch wollen Sie Ihr Doppelspiel spielen und im Zwischenzustand verharren, nur weil es bequem für Sie ist, keine Verantwortung übernehmen zu müssen? Haben Sie vielleicht mehr Schiss als Fatahlandsliebe?
Ganz und gar nicht. Den Kurs von Muhammad Abd ar-Rahmn Abd ar-Rauf hält weder Ochs noch Esel auf! Vorwärts nimmer, rückwärts immer! Ich liebe… ich liebe doch alle… alle Menschen!
Christoph Schult, DER SPIEGEL:
Herr Präsident, können Sie garantieren, dass Sie im Amt bleiben und dass keine Demonstrationen in Ramallah stattfinden werden? Nicht, dass ich Sie zu spät Diktator, Despot oder Tyrann nenne…
Saeb Erekat:
So, Herrschaften, das reicht. Die PK ist beendet. Herzlichen Dank.
Maskierter Mann mit Hamas-Stirnband, wild gestikulierend:
Du bist ein toter Mann, Abu Mazen! Hörst Du? Tot!!
Abu Mazen (im Hinausgehen):
Wie war ich?
Saeb Erekat:
Nicht zu fassen – wie immer.
Haha, endlich wieder was zum lachen! Spitzenmäßig!
Köstlich amüsant!
Haben Sie zufällig einen Link für das Auslieferungsabkommen in den Osloer Verträgen, Anlage IV, Artikel 2, Absatz 7?
Danke vorab!
Gern: hier.
Man hat aber rasch keinen Zweifel daran gelassen, sich nicht an die Vereinbarung zu halten:
„No Palestinian will ever be extradited to Israel. A decision has been made to this effect, and it is inconceivable to think that such a thing would ever happen.“
(Hanan Ashrawi, Voice of Palestine, zitiert von Arutz 7, 14. August, 1997)
Tatsächlich hat man, war die Öffentlichkeit wegen der Schwere der begangenen Tat einmal etwas wachsamer als sonst, die sogenannte Drehtürpraxis gepflegt (kurzzeitige Verhaftung von Terroristen), bevor man dazu überging, sie öffentlich zu feiern.
schalom ,ich habe den namen Abbas zum ersten mall gehört<<wo in münchen 15 israelische sportler ermordet wurden. drahtzieher dieser
Aktion war der terrorist abbas,<<warum er immer noch als präsident angesprochen wird ist
mir ein rätsel. ein präsident muss rechtsmässig gewählt sein und das ist abbas schon seit einigen jahren nicht mehr. ich wundere mich das die israelische regierung mit einem terroristen gesspräche führt der noch nicht einmal die mehrheit der palis besitzt.abbas müssten die besuche nach israel verboten werden. keine ein
reise für terroristen<<worunrter ich ,der schon 1946 im heutigen israel war,auch Abbas zähle.
gott schütze israel. karl
war schon witzig 😉 nur wer ist gideon levy?
Ein Propagandist der Hamas, der für die Haaretz schreibt.
Sagen wir: einer, der für sein Land nichts übrig hat, der für seine Darstellung palästinensischen Leids (und israelischer Schuld) im Ausland geschätzt wird, aber, wie man bei Yaacov Lozowick lesen musste, leider kein Arabisch spricht, die echten oder vermeintlichen Leidensgeschichten also selbst immer nur aus zweiter Hand erfährt. Ein Experte also.
[…] Casula hat sich eine treffende Pressekonferenz des geliebten Führers der PA ausgedacht. […]
hatte der maskierte man mit dem hamas-stirnband einen starken ruhrgebietsakzent und eine schwäche für orthographie?