Wer das Weltgeschehen in den letzten zwei Wochen nur sporadisch verfolgen konnte, darf sich über einen scheinbaren Widerspruch wundern: Es ist viel geschehen und doch alles wie immer. Eine kurze und selektive Rückschau:
In Syrien ermorden Assads Schergen hunderte von Demonstranten. Anders als von der Obama-Regierung und westlichen Medien suggeriert, steht dies nicht im Widerspruch, sondern im Einklang mit dem Wesen Assads und seiner Diktatur. Nennenswerte Reaktionen blieben und bleiben aus, ganz wie im Fall Irans 2009. Das Argument, dass auf Assad Schlimmeres folgen könnte, greift gleichermaßen ins Leere: denn was könnte schlimmer sein als ein Regime, das nicht nur die eigene Bevölkerung drangsaliert, foltert und ermordet, sondern überdies der größte Verbündete der Islamischen Republik Iran ist, Terrorismus im Irak und andernorts unterstützt, ausländische Staatschefs ermorden lässt und den Kampf der Hisbollah gegen Israel finanziert und fördert? Dass Syrien in den UN-Menschenrechtsrat gewählt werden wird, ist freilich kein Skandal, sondern konsequent. Wer das noch nicht verstanden hat, hat nichts verstanden.
Die Hamas und die Fatah haben sich derweil, einmal mehr, gegen Israel verbündet – auch wenn deutsche Medien das anders deuten und eine „Aussöhnung“ der beiden Gruppierungen herbeisehnen. Eindeutiger Sieger des Bündnisses ist die Hamas. Eine tragende Rolle bei der Vermittlung hat Ägypten gespielt, das sich der Hamas und dem Iran – Israels Feinden also – annähert. Folgerichtig will Ägypten den Grenzübergang nach Gaza öffnen. Im September wird mit Amr Moussa, ehemaliger ägyptischer Außenminister und derzeit Generalsekretär der Arabischen Liga, voraussichtlich ein durch und durch israelfeindlicher Präsident gewählt werden. Die Befürchtung, Israel habe nicht allzu viel Gutes vom „arabischen Frühling“ zu erwarten, hat sich damit vorerst bestätigt.
In den USA hat ein Mitarbeiter der Obama-Regierung den Ansatz ebensolcher gegenüber einem Reporter des New Yorker als „leading from behind“ bezeichnet. Was als Kompliment gemeint war, wird nun völlig zurecht als Steilvorlage von Obamas Gegnern genutzt.
Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Provinz, zu Deutschland. Es wurde in den Rang einer Nachricht erhoben, dass Antisemitismus in der in der Partei Die Linke weit verbreitet sei. Obgleich dies zweifelsfrei auch auf andere Parteien sowie die Bevölkerung in Deutschland zutrifft, gilt: Die größte antisemitische Partei in Deutschland im Jahr 2011 ist Die Linke.
Ach so, und jetzt ist bin Laden also tatsächlich tot. Das Wichtgste, was dazu zu sagen ist, hat Yaacov Lozowick bereits gesagt:
The killing of Osama Bin Laden is an unalloyed good thing. Congratulation to all the American officials who contributed, and to any others who assisted.
@CC
Kleine Anmerkung:
„Die größte antisemitische Partei in Deutschland im Jahr 2011 ist Die Linke.“
Nein, die größte judenfeindliche Partei in Deutschland sind die Deutschlandsbewohner ohne eine Parteizugehörigkeit. Vor allem die Deutschen und die „Mitbürger“ islamischen Glaubens.
Gefühlte jeder Zweite ist ein Israe-l (oder Juden-)hasser.
Die Parteilosen sind das die diese Mehrheit der Antisemiten bilden.
@joram
Du schreibst ja selbst, dass die meisten judenfeindliche Deutschen ohne Parteizugehörigkeit sind. Somit widersprichst Du dir selbst.
Das schliesst doch die zutreffende Bemerkung Mr. Moes: „Die größte antisemitische Partei in Deutschland im Jahr 2011 ist Die Linke.“ nicht aus.
@Bärli
DIE LINKE hat ca. 74 Tausend Mitglieder. Angenommen, dass alle dort Antisemiten wären (was ich nicht glauben kann – ich denke hier an die Pau und Kipping), wäre eine Grossenordnung von weniger als 0,1% der Bevölkerung vernachläßigbar. Gagas und sonstige Psychopaten gibt es überall. Sogar in Israel gibt es mehr Antisemiten als DIE LINKE Mitglieder haben. Aber wenn man weiß, dass die 70% Einwohner von der Bundesrepublik Israel für die größte Gefahr für den Weltfrieden halten und jede Zweiter hier zulande hat eine mehr oder weniger ausgeprägte Abneigung gegenüber Juden, dann ist der Antisemitismus bei der Partei DIE LINKE nur eine Ablenkung von einem viel größeren Problem in Deutschland. Die gefühlte Hälfte der Einwohner der Bundesrepublik hat eine Klatsche, wenn es um Juden und Israel geht.
Mehr wollte ich nicht schreiben. Und für die Haarspalterei bin ich nicht zu haben.
„Und für die Haarspalterei bin ich nicht zu haben.“
Naja, für eine sachliche Auseinandersetzung auch nicht. Für dumpfe und dumme Polemik aber schon.
Komisch. Goldhagens These von Hitlers willigen Vollstreckern ist selbst von seinen Kollegen Harvards damals anno dazumal bereits zurück gewiesen worden und war in der weltweiten Historikercommunity nicht haltbar. Selbst Goldhagen hält diesen Aberwitz nicht länger aufrecht.
Aber bei Dir sinds alles Anti-Semiten. Aber nicht erschrecken Claudia Casula: Du gehörst dazu, bist ja auch ein Deutscher. Welcome to the Club.
Erstens hat niemand behauptet, alle Deutschen seien Antisemiten und zweitens heiße ich nicht Claudia.
Claudio oder Claudia, da mag der Name falsch geschrieben sein (was ich bedauere), aber inhaltlich ändert es nichts an der Tatsache der Aussage. Die die ist eindeutig:
„Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Provinz, zu Deutschland. Es wurde in den Rang einer Nachricht erhoben, dass Antisemitismus in der in der Partei Die Linke weit verbreitet sei. Obgleich dies zweifelsfrei auch auf andere Parteien sowie die Bevölkerung in Deutschland zutrifft“
…meint Mr. Moe. Ich würde präzisieren: auf erhebliche Teile der deutschen Bevölkerung.
Weit verbreitet heißt aber eben nicht alle! Wie kann man das so missverstehen? Mit Absicht?
„Aber bei Dir sinds alles Anti-Semiten. “
Belegen Sie es doch erst einmal, bevor diese üblichen Lügen herauskommen, Henninga. 😀
„Claudia“ und „Henninga“ lassen Grüssen.
Herbert Wehner: „Ich weiss nichts – Sie wissen nichts – Herr Lüg!“
Reporter Ernst Dieter Lueg: „Vielen Dank für diese Zwischenkommentierung – Herr Wöhner!“
@bärli
genau das war beabsichtigt. 😉
Verpflichtet bist Du erst einmal zu belegen, dass an Deiner These etwas dran wäre, dass die bösen Deutschen (ab alle oder überwiegend ist da nur semantisch, weil Dir nämlich gerade aufgefallen ist, dass Du DIch selber zum Antisemiten abstempelst) antisemitisch sind.
Wie gesagt: schon Goldhagen ist mit einer solchen These gescheitert. Aber viel Spass, ich bin ja gespannt, wie Dir dieser Höllenritt gelingt, der nicht zu belegen ist – weil er blanker Unsinn ist.
@Henning
es ist leider ganz typisch, eine Frage herumzudrehen.
Nicht der Autor ist verpflichtet, etwas zu belegen, sondern SIE, der behauptet hat, alle Deutschen würden hier als Antisemiten bezeichnet werden. Den Beleg bleiben Sie mehrfach schuldig und haben sich damit als Gesprächspartner selber disqualifiziert.
Und Tschüss.
henning
SELBSTgespräche sind manchmal beim Sortieren des eigenen Hirninhalts ganz hilfreich
Man stelle sich vor, Israel wäre in den UN-Menschenrechtsrat gewählt worden.
Ein Aufschrei ginge durch Europa.