… so hatte ich mir das doch nicht vorgestellt, laß mal lieber! Jeder von uns kennt doch diese nervigen Leute. Sie wollen eine saure Gurke, aber hat man die saure Gurke aufgetrieben, dann heißt es, „ja wieso denn in Essig, ich wollte doch mit Senfkörnern“.
Israel hat den Palästinensern (angeblich) angeboten, den Bau von öffentlichen Einrichtungen (über die der Staat Kontrolle hat) zu stoppen. Daß die Regierung ungern auf private Bautätigkeit Einfluß nimmt, ist wohl verständlich – noch dazu, wo Wohnungen problemlos bei einer Abtretung von Grund und Boden mit übertragen werden können. Außerdem nennt man so einen Vorschlag einen KOMPROMISSvorschlag, und ohne Kompromißbereitschaft sind Verhandlungen einfach nicht möglich.
Was haben die Palästinenser dazu gesagt? Sie haben den vielen Neins ein weiteres hinzugefügt, selbstverständlich.
A Palestinian negotiator claimed Friday that Israel offered to halt a limited amount of construction work in Jewish settlements in the West Bank in an effort to find a way to restart peace negotiations
Erekat said the Palestinians dismissed it because it applied only to government construction. He noted that 82% of settlement construction is done by private contractors, and called on Israel to halt all building activity. He claimed that Netanyahu deliberately separates the private and state projects in order to „deceive the world.“
Alles oder nichts nennt man das – und diese Haltung kennzeichnet die Palästinenser von Anfang an. Olmert bietet ihnen nur lächerliche 97% der von ihnen geforderten Gebiete an? Nein! (Ich könnte die Beispiele hier ins Endlose weiterführen, aber dieses Beispiel ist einfach so schlagend).
Eine weitere Frage allerdings stellt sich mir doch. Wenn Israel in Gilo Wohnungen baut (in Gilo, das sowohl die Genfer Initiative als auch Rabins Oslo-Pläne als auch der Mifkad in israelischer Hand sahen – Gilo ist eindeutig für sogenannte land swaps prädestiniert), dann steht´s in allen Zeitungen im In- und Ausland. Wenn die Palästinenser vollmundig zu Protokoll geben, daß sie ein Entgegenkommen Israels ablehnen, weil es nicht ihren Forderungen entspricht und sie nur auf 100%ige Erfüllung dieser ihrer Forderungen aus sind – hört Ihr davon was? Erwähnen Tagesschau und Tageszeitung sowas auch? Das interessiert mich wirklich.
Und jetzt geh ich die unerwünschten Gürkchen entsorgen… der Kompost ist geduldig.
Hier ist die Meldung auch in Haaretz, die deutsche Journalisten doch so gern zitieren.
Ob stimmt, was Erekat behauptet, weiß man nicht. Aber daß er so vollmundig zugibt, nichts weniger als 100%ige Erfüllung der Vorbedingungen wird die Palästinenser auch nur an den Verhandlungstisch zurückholen – das ist schon bemerkenswert genug.
Ach, Lila –
der TSP hat mal wieder die passende Schlagzeile für deinen Bericht, bestimmt ganz nach deinem Herzen! 😉
Erst titelt er: „Netanjahu zu Zugeständnissen bereit?“
Und dann schreibt Charles Landsmann weiter:
„Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu ist nach Medienberichten erstmals zu einem Teilbaustopp im Westjordanland bereit.
Allerdings wolle er nur die Erstellung öffentlicher Bauten und von Häusern auf Staatsland vorübergehend stoppen, berichtete die israelische Tageszeitung ‚Haaretz‘. Der Großteil der Siedlungsbauten erfolgt aber privat und auf Privatland.“
http://www.tagesspiegel.de/politik/netanjahu-zu-zugestaendnissen-bereit/5442110.html
*Grübel* – irgendwie hat Landsmann den 9monatigen Baustopp in der Westbank wohl seinerzeit nicht mitgekriegt.
Und dann merkt Landsmann noch an, dass Abbas „in äußerst schlechter Laune“ ist, vor allem, weil die Hamas ihn ruhmmäßig zurzeit in die Ecke gedrängt hat und von Abbas keiner mehr redet.
Aber immerhin – Abbas erklärt dazu, dass er selber, also Abbas, für Israel „der gefährlichste Mann“ sei.
Ja ja, det is doch schon ma wat – odaaaa? 😉
Besonders dreist fand ich ja auch, dass Abbas von Netanjahu jetzt verlangt, er solle ihm noch weitere paläst. gefangene Terroristen und Massenmörder übergeben. Schließlich hätte Olmert – für den Fall, das Gilad Shalit freikäme – ihm das 2008 versprochen.
*Haare-rauf* – können die Jidden in Israel nicht auch mal so frech und dreist vorgehen wie die Palästinenser?
Kurze Suche bei der Tagesschau, der Süddeutschen und dem Spiegel: Das letzte Mal wird Erekat Ende September erwähnt, als „über die neuen israelischen Wohnungsbaupläne in Ostjerusalem“ (Spiegel) „berichtet“ wurde.
Ich ignoriere deutsche Medien lieber, seit Tagesschau-Chef Kai Gniffke sich 2009 in einer eMail an mich auf Richard Falk berief.
[…] – Saeb Erekat lässt wissen, dass Netanyahu einen Stopp von regierungseigenen Bauvorhaben in den umstrittenen Gebieten anbot – letzten Monat. Mit Unterstützung von Peace Now lässt er auch wissen, dass das abzulehnen ist. Es müssen alle Bautätigkeiten eingestellt werden. Das übliche Bild also: Nicht einmal ein Anfang wird akzeptiert, nur das Maximalziel gilt. (s. auch Lilas Kommentar) […]
[…] Heckmeck: – Saeb Erekat lässt wissen, dass Netanyahu einen Stopp von regierungseigenen Bauvorhaben in den umstrittenen Gebieten anbot – letzten Monat. Mit Unterstützung von Peace Now lässt er auch wissen, dass das abzulehnen ist. Es müssen alle Bautätigkeiten eingestellt werden. Das übliche Bild also: Nicht einmal ein Anfang wird akzeptiert, nur das Maximalziel gilt. (s. auch Lilas Kommentar) […]