Das Erdbeben in der Türkei war wohl auch in einigen Hochhäusern in Israel spürbar. Gott sei Dank, nicht bei uns, ich habe nichts für Erdbeben übrig – wer hat das schon? Als mir klarwurde, wie ernst diese Katastrophe ist, war mir klar, daß Israel sofort Hilfe anbieten muß. Nur um zu prüfen, ob ich auch die richtigen Werte weitergebe, erzählte ich Quarta von dem Erdbeben – und sie sagte sofort: Mama, wir müssen helfen, weißt du noch, wie die Türken uns geholfen haben?
Ehud Barak und Avigdor Lieberman denken genauso, so wenig sie ansonsten mit Quarta gemeinsam haben, und haben bereits Hilfe angeboten. Sie waren die ersten – und noch bevor die Türken antworteten, gaben sie Anweisung, vorsorglich schon mal einen Einsatz vorzubereiten. Im Fernsehen wurde berichtet, daß die Türken geantwortet haben, sie kommen im Moment noch allein zurecht. Wenn ich die Bilder sehe, könnte ich aber heulen. Bei so einem Unglück ist doch jedes Paar Hände nützlich, besonders, wenn es ausgebildete Leute mit Ausrüstung und Erfahrung sind.
Hoffentlich besinnen sich die türkischen Verantwortlichen noch. Wir würden gern helfen. Ich werde nicht vergessen, wie schnell die Türken letztes Jahr hier waren und bei der Löschung des Brands halfen, zusammen mit Griechen und Zyprioten. Eines der Löschflugzeuge geriet bei seiner Schleife über dem Meer bis in unsere Gegend, und ich winkte idiotisch in den Himmel und schrie danke.
Allerdings erinnere ich mich auch an Haiti. Die Israelis errichteten nach dem verheerenden Erdbeben sehr schnell ein Feldhospital und retteten viele Leben. Sie blieben noch lange da, als andere Abordnungen schon abgereist waren. Doch in vielen Teilen der Welt breiteten sich bösartige und dummdreiste Gerüchte aus, daß die Israelis dieses Hospital nur errichtet haben, um Verletzten und Toten – Organe zu entnehmen. Wie es genau gehen soll, unter solchen Bedingungen brauchbare Organe zu entnehmen und die zu verkloppen, fragte keiner nach. Beim Erfinden von Lügen über Israelis sind manche Leute eben schamlos, und andere so gutgläubig, daß es einen grausen kann. (Ich verlinke die Seiten nicht, die diese aus den Fingern gesogenen Verleumdungen propagieren… Google kennt sie).
Nun, unser Angebot steht. Es wäre schön, wenn die Tradition gegenseitiger Hilfe, die seit vielen Jahren besteht, nicht abbräche. Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt. Es ist ein Privileg, helfen zu dürfen.
Moeglicherweise hat die tuerkische Regierung kein Interesse daran, den betroffenen Kurden im Erdbebengebiet schnell und effizient zu helfen…
Wer den von dir nicht verlinkten Blödsinn glaubt, der will ihn glauben. Der ist aber nicht gut- sondern bestenfalls leichtgläubig.
Wollen wir mal hoffen, dass die Opferzahl nicht noch höher liegt und Hilfe in der Türkei tatsächlich ausreichend vorhanden ist, aber auch schnellstmöglich angefragt wird, wenn man sie eben doch brauchen sollte. Dieser komplett bescheuerte politische Zank darf darauf keinen Einfluss haben.
Kontrastprogramm gefällig?
„Mit Bestürzung hat die Bundesregierung auf die Erdbebenkatastrophe in der Türkei reagiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schickte dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan am Sonntag ein Beileidstelegramm.“
Hallo Lila! Es ist gut, wieder etwas von dir zu lesen. (Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.)
Und derartige Gerüchte (Organentnahme) gab es auch schon bei Einsätzen der israelischen Armee im Gazastreifen. Das sind moderne Versionen der alten Ritualmordlegenden. Derartiges ist wohl nicht tot zu kriegen, ebenso wenig wie die Dummheit mancher/leider vieler Menschen. LG Eleonore
Das ist doch eine gute Nachricht: „… Ministerpräsident Tayyip Erdogan hatte zunächst erklärt, die Türkei komme ohne internationale Hilfe aus. Nun kam die Regierung aber auch auf das israelische Hilfsangebot zurück. Israel kündigte an, eine Luftbrücke in das Katastrophengebiet im Südosten der Türkei einzurichten. …“ http://is.gd/qO6o9R
(@Piet.)
ARD-Tagesschau:
„Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel waren zuletzt auf einem Tiefpunkt. Hintergrund ist der Streit über einen israelischen Militäreinsatz gegen eine Hilfsflotte für den palästinensischen Gazastreifen…“
Nu, ohne „Israelkritik“, bzw Verzerrung der Realitäten kommen se trotzdem nicht aus, schäbig!
Nebbich, dafür können die Menschen im Erdbebengebiet ja nichts. Hoffen wir, daß durch israelische (etc) Hilfe sogar noch Menschen aus den Trümmern gerettet werden können!
Wie kaltherzig, die Hilfe aus dem Ausland erst dann zu rufen, wenn es um die Versorgung geht…
Aber, wie gesagt, dafür können ja die Menschen im Erdbebengebiet nichts.