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Entlarvende Spiralen

November 30, 2011 von Mr. Moe

Die Welt ist kompliziert. Eine der vornehmlichen Aufgaben von Journalisten ist es daher, die Dunkelheit zu erhellen und ihren Lesern so zu ermöglichen, komplexe Vorgänge richtig einzuordnen – auch ohne sich den Kopf über in der Regel doch eher lästige Tatsachen zerbrechen zu müssen. Es ist daher uneingeschränkt begrüßenswert, dass Stefan Kornelius von der Süddeutschen Zeitung erklärt, warum die Ausweisung aller iranischer Diplomaten aus Großbritannien keine gute Idee ist.

Hierzu zieht Kornelius die ebenso naheliegende wie eingängliche Metapher der „Spirale“ heran:

Ist es jetzt also klug, wenn die Briten die Spirale eine Umdrehung weiter drehen und nun ihrerseits die Beziehungen abbrechen?

Natürlich ist das nicht gut, denn am Ende jeder Spirale steht der Krieg, und der ist schlecht. Doch was tun? Selbstverständlich bietet Kornelius eine ganze Reihe hervorragender Alternativen zu Großbritanniens aggressivem Vorgehen an:

Botschafter abziehen, Notpersonal in Teheran stationieren – es gäbe viele Möglichkeiten.

Insbesondere der Vorschlag, Notpersonal zu stationieren, überzeugt: So wäre weiterhin ein – natürlich kritischer – Dialog möglich. Und wer weiß, womöglich bestünde so sogar die Chance auf eine Annäherung mit Teheran? Das wichtigste Argument gegen Großbritanniens derzeitigen Konfrontationskurs hebt sich Kornelius freilich für den Schluss auf:

Die Briten hatten auch vor der Schließung der Botschaft ihr Ziel bereits erreicht. Das Regime in Teheran war bloßgestellt, seine Radikalität und Unberechenbarkeit waren entlarvt. Und der Bruch in der Führung war nach der Entschuldigung des Außenministeriums für alle klar erkennbar.

An dieser Argumentation überzeugt, dass sie die allzu engen Grenzen des Verstandes sowie das starrköpfige Beharren auf zeitlichen Abfolgen gekonnt übersteigt. Nur so wird zudem offensichtlich, was vorher noch unklar war: Großbritannien dreht nicht nur am Ende, sondern auch am Anfang der Spirale! Zunächst wird Teheran bloßgestellt und entlarvt und anschließend werden dann die Beziehungen abgebrochen.

Den Grund für diese heimtückische Strategie nennt Kornelius natürlich auch: Nur so hätte die Radikalität und Unberechenbarkeit des gemeinhin als friedfertiges Mitglied der Staatengemeinschaft anerkannten Iran entlarvt werden können. Und da dies freilich eine enorme Errungenschaft ist, stellt Kornelius den listigen Briten abschließend die entscheidende Frage:

Was will Großbritannien mehr?

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