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Spirit of Entebbe

It was a daring raid. Even by Israeli standards.

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Horseshit Dance

Februar 7, 2013 von Claudio Casula


Sechs Palästinenser tanzen „Gangnam Gaza Style“ – und schaffen es damit, nein: nicht ins Feuilleton, was schon erstaunlich genug wäre, sondern in den Politikteil (!) von SZ online.

Nun gut, in einer Zeit, in der mangels Möglichkeiten (Fatah in der Westbank) beziehungsweise mangels Lust (Hamas im Gazastreifen, nach der erzieherischen Maßnahme im November 2012) nicht gefeuert, also auch nicht zurückgefeuert wird, und angesichts des für notorisch israelkritische Kommentatoren unbefriedigenden Wahlausgangs – aus dem prognostizierten „Rechtsruck“ wurde nichts, sodass der Prügelknabe bis auf weiteres leider keine Angriffsfläche bietet – muss man nehmen, was kommt. Wenigstens eine, wenn auch an Haaren herbeigezogene, Gelegenheit für die Münchner Kollegen, einmal mehr „das Leid der Palästinenser“ zu thematisieren, also die ebenso sattsam bekannten wie ungerechtfertigten Vorwürfe an Jerusalem zu richten:

Die Lage im Gaza-Streifen gilt als prekär. Die Arbeitslosigkeit unter den etwa 1,7 Millionen Einwohnern liegt bei mehr als 30 Prozent, nach Angaben der Unesco sind 72 Prozent der 15- bis 19-Jährigen ohne Job. Die Versorgung mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Strom ist gefährdet, weil Israel die Grenze kontrolliert – als Schutz vor der Hamas, die seit fünf Jahren in Gaza herrscht und deren erklärtes Ziel es ist, Israel mit terroristischen Mitteln zu beseitigen.

Bis auf den letzten Halbsatz stimmt hier so gut wie nichts. Die Lage in Gaza ist nicht „prekär“, die Menschen dort sind grundsätzlich mit allem versorgt, sie hungern nicht, sie dürsten auch nicht, und Lebensmittel und Strom werden ohnehin nach wie vor von Israel geliefert – dem Land, das von Gaza aus beschossen wird. Übrigens ein historisch einmaliger Vorgang, dass ein Staat seine erklärten Feinde mit allem Nötigen versorgt. Erst vor zwei Tagen war zu lesen:

Die unterirdischen elektrischen Leitungen, die den nördlichen
Gazastreifen von Israel aus mit Elektrizität versorgen, sind in der
vergangenen Woche saniert und aufgerüstet worden.

Diese Leitungen liefern täglich 12,5 MW Elektrizität, das sind zehn
Prozent der Gesamtmenge an Elektrizität, die Israel jeden Tag in den
Gazastreifen liefert. Der Großteil der von den Bürgern des Gazastreifens verbrauchten Energie kommt aus Israel.

Die Aufrüstung der Leitungen hat nun deren Kapazitäten deutlich
erweitert, sodass die Stabilität der Energieversorgung besser
gewährleistet wird. Im nördlichen Gazastreifen liegen mit Beit Hanoun und Beit Lahia zwei größere Städte mit zusammen etwa 70.000 Einwohnern.

Die israelische Regierung verfolgt eine konsequente Politik der
Unterstützung der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

Dass die Arbeitslosigkeit im Gazastreifen hoch ist, ist nicht Israel anzulasten: Die dort herrschende Hamas unternimmt nichts, um diesen Missstand zu beheben (warum auch, ihr Daseinszweck ist die Bekämpfung Israels und die Talibanisierung der eigenen Gesellschaft), dafür werden die Millionen, die die Terrororganisation von Zeit zu Zeit zugesteckt bekommt, gern in Raketen investiert, mit denen man dann den Lebensmittel- und Stromlieferanten beschießt. Eine reichlich absurde Situation, sollte man meinen, zumal nicht nur „Israel die Grenze kontrolliert“, sondern auch Ägypten. Von dort werden allerdings nur die iranischen Raketen importiert, der Strom kommt ja von den verhassten „Abkömmlingen von Affen und Schweinen“. Nahost eben.

Sechs Palästinenser tanzen „Gangnam Gaza Style“. Und vor dem Fenster der Teeküche der SZ-Onlineredaktion rauscht die Linde.

 

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