• Startseite
  • The Spirit
  • SoE-Shop

Spirit of Entebbe

It was a daring raid. Even by Israeli standards.

Feeds:
Beiträge
Kommentare
« Hau den Bibi!
Fünf Irrtümer über den Israel-Hamas-Konflikt »

Drecksblatt

Juni 22, 2014 von Claudio Casula

Wenn es Juden an den Kragen geht, davon sind die meisten Deutschen überzeugt, sind sie selbst dafür verantwortlich. Konnte es schon nur deshalb zur Shoa kommen, weil es dem Internationalen Judentum gelang, „die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen“, wie der Gröfaz Anfang 1939 schon mal vorbeugend klarstellte, sind es heute die Israelis, die den unbändigen Judenhass in der Region selbst heraufbeschworen haben.

Schießt der Irak Saddam Husseins im Jahr 1991 Dutzende Scud-Raketen auf Großstädte im nicht am Krieg beteiligten Israel ab, weshalb Millionen Israelis mit Gasmasken in abgedichteten Zimmern auf den nächsten Einschlag warten müssen, erklärt der Grüne Christian Ströbele, dies sei nur „die logische, fast zwingende Konsequenz der israelischen Politik den Palästinensern und den arabischen Staaten gegenüber“. Feuern im Jahr 1996 palästinensische Polizisten auf ihre israelischen Friedenspartner, ist Netanyahu schuld, der die Öffnung eines archäologischen Tunnels in Jerusalem genehmigt hat. Tritt Yassir Arafat im Herbst 2000 eine beispiellose Terrorwelle gegen israelische Zivilisten los, die Tausende das Leben kostet, geht das auf die Kappe des Oppositionspolitikers Sharon, der sich 20 Minuten auf dem Tempelberg aufgehalten hat.

Werden im Juni 2014 drei israelische Jugendliche von Palästinensern verschleppt, dichten mehrere deutsche Zeitungen den Opfern an, „Siedler“ und damit gewissermaßen illegale Besatzer zu sein, die ihr Los wohl reichlich verdient haben. Den vorläufigen Höhepunkt der „Die Juden sind an ihrem Schicksal selber schuld“-Kampagne liefert heute Abend die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Das Qualitätsmedium aus München, das jeden jugendlichen palästinensischen Brandsatzwerfer, der bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften erschossen wird, als mutmaßlich kaltblütig getöteten Jugendlichen darstellt, was die Kommentatorenmeute in „Kindermörder Israel“-Phantasien schwelgen lässt, schafft es tatsächlich, selbst einem 13-Jährigen, der auf dem Golan bei einem von Syrien aus organisierten Anschlag durch einen Sprengsatz ums Leben kommt, mittels kaltblütiger Wortwahl die Schuld für seine Ermordung zuzuschieben:

Auf den Golanhöhen ist erstmals seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs ein Israeli getötet worden. (…) Was er in dem gefährlichen Gebiet zu suchen hatte, ist unklar.

Klar ist hingegen, dass es sich bei der Süddeutschen Zeitung um ein Medium handelt, das fortgesetzt und absichtsvoll jede wahrhaftige und faire Berichterstattung fahren lässt, wenn es um Israel geht; dass es selbst die Würde eines getöteten Kindes mit Füßen tritt, wenn es Israeli ist (bittere Ironie am Rande: das Opfer hieß Muhammad Karaka, war arabischer Herkunft und wohnte in Untergaliläa) und dass nicht einmal dem hässlichsten toten Aal zugemutet werden kann, in dieses Drecksblatt eingewickelt zu werden.

 

Teilen Sie dies mit:

  • Twitter
  • Facebook

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen...

Ähnliche Beiträge

Veröffentlicht in Halunken, Medienschelte, Wie bitte? |

  • Über SoE

    • The Spirit
  • Aktuelle Beiträge

    • Gemischtes Doppel (71)
    • Nizza: Was wir bisher über die Reaktionen auf den Terror wissen – und was nicht
    • Gemischtes Doppel (70)
    • Soll und haben nach Torsten Teichmann
    • In die Ecke gedrängt
  • Neueste Kommentare

    nussknacker56 bei 10 gute Entgegnungen auf 10 dä…
    kuhkuhk bei „Ahmadinedschad der Groß…
    carinamuc bei Der Tag, als der Sack Reis…
  • Kategorien

    • Abgefangenes
    • Besserwisser
    • Blockadekräfte
    • Ehemalige Blockadekräfte
    • für die wir nichts kriegen
    • Fernsehtipps
    • Flieger
    • Fohlen
    • Gastbeitrag
    • Gemischtes Doppel
    • Halunken
    • Helden
    • Hofjuden
    • In eigener Sache
    • Jammerlappen
    • Just a nice Pic
    • Klum
    • Kultur
    • Landeskunde
    • Landeskunde Ausland
    • Lektüretipp
    • Man muss schon sehr genau hinhören
    • Medienschelte
    • Nahostkorrespondenten
    • Nicht kategorisiert
    • Off Topic
    • Palästinensische Traumfabrik
    • Schum
    • UM
    • UM-Schum-Klum
    • Werbung
    • Werbung für die wir nichts kriegen
    • Wie bitte?
    • zynisch und menschenverachtend
  • Archiv

    • Claudio Casula
    • eisealuf
    • Mr. Moe
    • Rowlf, the Dog
    • Lila
  • Blogs und Links

    • Achse des Guten
    • Band of Brothers
    • Botschaft des Staates Israel
    • Deppenleerzeichen
    • Der Fuchsbau
    • Elder of Ziyon
    • Heplev
    • IDF Spokesperson
    • Letters from Rungholt
    • Lizas Welt
    • No blood for Sauerkraut
    • Südwatch
    • Steinhöfel
    • Yaacov Lozowick
  • Twitter

      Follow @ClaudioCasula1
    • Meta

      • Registrieren
      • Anmelden
      • Feed der Einträge
      • Kommentare-Feed
      • WordPress.com

    Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

    WPThemes.


    Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
    Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
    • Abonnieren Abonniert
      • Spirit of Entebbe
      • Schließe dich 1.349 Followern an
      • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
      • Spirit of Entebbe
      • Anpassen
      • Abonnieren Abonniert
      • Registrieren
      • Anmelden
      • Kurzlink kopieren
      • Melde diesen Inhalt
      • Beitrag im Reader lesen
      • Abonnements verwalten
      • Diese Leiste einklappen
     

    Lade Kommentare …
     

      %d Bloggern gefällt das: