Einst trat Felicia Langer in die kommunistische Partei ein, obwohl der eigene Vater dem kommunistischen System zum Opfer gefallen war. Heute biedert sich die früher verfolgte Jüdin ausgerechnet den Deutschen an – und das in einem Ton, den auch Holocaustleugner und -verharmloser vom äußersten rechten Rand bemühen.
Felicia Langer ist eigentlich eine tragische Figur. Vertrat sie früher arabische Mandanten vor israelischen Gerichten, eine an sich durchaus respektable Tätigkeit, verlegte sie, die dem von Deutschen verübten Massenmord an den europäischen Juden entronnen war, sich irgendwann darauf, ausgerechnet in Deutschland als Kronzeugin gegen Israel aufzutreten. So brachte sie es bis zur „Bundesverdienstjüdin“, ausgezeichnet für ihr zweifelhaftes Lebenswerk, das im wesentlichen darin besteht, den jüdischen Staat zu verunglimpfen. Wohlgemerkt: nicht zu kritisieren, sondern zu verleumden, denn mit ihren maßlosen Attacken gegen den angeblichen „Apartheidstaat“, der ein unschuldiges Volk unterdrücke und die ansonsten friedliche Nahostregion bedrohe, wird sie in Israel natürlich nicht ernst genommen. Dort, wo sich noch immer Zehntausende Überlebende der Shoa in äußerst feindseliger Umgebung ihrer Haut erwehren müssen, hat man aus nachvollziehbaren Gründen andere Lehren aus dem Erlebten gezogen, sodass Felicia Langers Masche, mit Hinweis auf ihre Vita ihren extremen Ansichten ein besonderes moralisches Gewicht zu verleihen, ins Leere läuft.
Nachgerade fassungslos macht einen die von Felicia Langer gewählte Sprache. Sie mag es nicht wissen, weil sie jeglicher Sympathien für die Nazis von heute gewiss unverdächtig ist, aber wir, die wir den Antisemiten jeglicher politischer Couleur aufs Maul schauen, stellen erschreckende Ähnlichkeiten fest, wenn wir Felicia Langers Wortwahl mit jener nicht nur der extremen Linken sondern auch extrem rechter Funktionäre vergleichen. Jeden Menschen, der angeblich für Gerechtigkeit und Frieden eintritt, müsste es doch eigentlich ins Grübeln bringen, wenn sich die Israel-Statements der unappetitlichen NPD-Vertreter genauso anhören wie die eigenen.
Folgende kleine synoptische Darstellung mag exemplarisch verdeutlichen, warum Frau Langer und Gleichgesinnte gut daran täten, sich in ihrem Ton, den sie in Bezug auf Israel anschlagen, zu mäßigen. Es ist ja eigentlich schon peinlich genug, sich als Hofjude in Deutschland einen Orden dafür anheften zu lassen, sich im Land der Täter als Bewährungshelferin der Opfer aufzuspielen. Aber als Überlebende des Holocaust in Bezug auf Israel das gleiche Lied zu singen wie die völlig zu Recht des Antisemitismus gescholtene und aktuell mal wieder vom Verbot bedrohte NPD, ist, gerade wenn man auf dem hohen moralischen Ross sitzt, nun wirklich nichts, auf das man stolz sein könnte.
Hören wir nun, wie sich Frau Langer und NPD-Gestalten wie Jürgen Gansel oder Holger Apfel – denen inkonsequenterweise bisher ein Bundesverdienstkreuz für maßlose Israelkritik versagt blieb – vernehmen lassen, wenn es um Juden und Palästinenser sowie die Rolle Deutschlands und Amerikas geht.
Langer und der NPD-Abgeordnete Jürgen Gansel über Norman Finkelstein und die „Holocaust-Industrie“:
„Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Ausspruch des langjährigen israelischen Außenministers Abba Eban: „There’s no business like Shoah-Business.“ In seinem Buch „Die Holocaust-Industrie“ gab Norman Finkelstein zu Protokoll: „Die Holocaust-Industrie instrumentalisiert den Völkermord an den Juden und beutet das Leid der Opfer aus. Immer neue Entschädigungsforderungen werden gestellt, von denen die Opfer aber kaum Nutzen haben. Jüdische Verbände nutzen ihre moralische Macht zu politischen Erpressungsmanövern. Das Gedenken an den Holocaust hat sich losgelöst von dem tatsächlichen Verbrechen und dient als Druckmittel – um Israels Politik gegen jede Kritik zu immunisieren, um die Defizite der USA in der eigenen Menschenrechtspolitik zu verschleiern, um das ‚Shoah-Business’ am Laufen zu halten.“
(Jürgen Gansel, MdL)
„Antisemitismus als politische Waffe ist ein Thema, das dringend einen Autor gesucht hat – es hat ihn in Norman Finkelstein gefunden, einem Autor, der bisher schon einiges gewagt hat. Wie das vorliegende Buch bezeugt, ist er dem Thema gewachsen; die Genauigkeit und Akribie seiner Recherchen und Analysen sind bewundernswert.
Im ersten Teil des Buches befaßt sich der Autor vor allem mit der Instrumentalisierung von Antisemitismus durch die proisraelische Lobby in den USA und in Europa, zugunsten der israelischen Politik. Immer wenn die Gefahr besteht, die internationale Gemeinschaft könnte mit verstärktem Druck von Israel verlangen, die besetzten Gebiete gemäß dem Völkerrecht zu räumen, wird, so Finkelsteins Analyse, ein neuer Antisemitismus inszeniert: „eine weitere, bis ins kleinste Detail durchkomponierte Oper, die den Zuschauern medienwirksam die erschrecklichen Ausmaße des weltweiten Antisemitismus vor Augen führen soll.““
(Vorwort von Felicia Langer: „Antisemitismus als politische Waffe. Israel, Amerika und der Missbrauch der Geschichte“ von Norman G. Finkelstein)
Langer und die NPD Görlitz über „israelische Kriegsverbrechen“:
„Diese gezielten Angriffe auf die libanesische Zivilbevölkerung sind es, welche als Kriegsverbrechen geahndet werden müssen. Die militärischen wie auch parlamentarischen Verantwortlichen aus Israel haben sich nach internationalem Recht in Den Haag einem Kriegsverbrecher-Tribunal zu stellen.“
(NPD Görlitz)
„Ich habe schon seit langem gesagt, noch lange vor den aktuellen Ereignissen, dass viele unserer führenden Persönlichkeiten in Israel und die Generäle und auch der (Verteidigungsminister) Barak, ja insbesondere der Barak, an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag gehören. Sie sollte dort angeklagt und abgeurteilt werden für ihre Kriegsverbrechen, das vertrete ich schon seit langem.“
(Felicia Langer im Muslimmarkt-Interview)
Langer und der NPD-Mann Jürgen Gansel über deutsche U-Boot-Lieferungen für Israel:
„Auf Druck der USA hat die Bundesrepublik in den letzten Jahren Israel mit modernster Waffentechnik aufgerüstet und dafür verrückterweise auch noch einen Großteil der Kosten übernommen. In den Jahren 1999 und 2000 wurden auf Veranlassung Helmut Kohls drei deutsche U-Boote vom Typ Dolphin an Israel verschenkt – Kostenpunkt für den deutschen Steuerzahler umgerechnet 560 Millionen Euro. Dieser Militarisierungspolitik wollte 2005 der aus dem Amt scheidende Gerhard Schröder nicht nachstehen und beschloß in enger Abstimmung mit Angela Merkel die Schenkung von zwei weiteren deutschen Hochtechnologie-U-Boote an die Israelis, die mit der Lieferung im kommenden Jahr rechnen können.“
(Jürgen Gansel, NPD)
„Und was die Verurteilung von Israels Taten betrifft, so geht das auch Deutschland an: Deutschland akzeptiert die israelische Politik aus missverstandener historischer Verantwortung! Auch die zwei U-Boote – ein Geschenk von 333 Mio. – sind kein Gefallen für das israelische Volk! Glauben Sie mir!“
(Felicia Langer)
Langer und der NPD-Mann Holger Apfel über vermeintliche Missetaten des jüdischen Staates und die Bearbeitung der deutschen Kritiker mit der Auschwitz-Keule:
„Müsste ich alle Verbrechen aufzählen in den über 60 Jahren Existenz, müsste man wohl ein Verbrecheralbum aufschlagen. Erinnert sei an die zahlreichen Mossad-Morde an politischen Gegnern, an die Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten, 17 000 Tote im Libanon bei der Invasion 1982. Erinnert seien an den Bombenterror und das Gemetzel von Bodentruppen im Gazastreifen im Dezember 2008, über 900 Tote, darunter über 300 ermordete Kinder. Wird Israel dann doch einmal im UNO-Gremium kritisiert, ducken sich die Vertreter vor der Israellobby und der blühenden Holocaust-Industrie.“
(Holger Apfel, NPD)
„Wir, die Israelis, die Juden, können keinerlei Recht beanspruchen, als Opfer von gestern Täter von heute zu sein. Das Testament unserer Toten, der Toten des Holocaust, macht eine klare Aussage. Wir haben auch kein Recht, die Schuldgefühle der Deutschen zu funktionalisieren, so wie Israel das tut, und sie, was unsere Taten angeht, zum Schweigen zu verurteilen, damit wir ungestört, jeder Einmischung und Kritik entzogen, die Palästinenser unterdrücken können.
Wir Israelis und Juden haben auch kein Recht, die Deutschen wegen ihrer Vergangenheit über Generationen hinweg für untauglich zu erklären, ihren Standpunkt in Fragen der Moral zu äußern, oder aber sie kollektiv eines quasi angeborenen Antisemitismus zu bezichtigen.“
(Felicia Langer, „Brücke der Träume – Eine Israelin in Deutschland“)
Langer und der NPD-Mann Olaf Rose über menschliche Schutzschilde:
„Auch wenn Kramers Vorwurf zutreffen würde, „die Hamas ist es, die sich hinter der palästinensischen Bevölkerung als Schutzschild verkriecht”, stellt sich die Frage, welche Lehren Kramer dann aus der Geschichte gezogen hat? Wird nicht noch heute das Vorgehen gegen sogenannte Partisanen geahndet, über 60 Jahre nach dem Krieg?“
(
Dr. Olaf Rose, NPD)
„Und wenn man behauptet, Hamas benutzt Kinder als Schutzschild, da kann man darüber nur lachen, weil Gaza zur Hälfte aus Kindern besteht…“
(Felicia Langer im Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur IRIB 2009)
Langer und die NPD Leipzig über Amerika und die Zionisten:
„Der Einfluß der Zionisten auf Obama ist wenigstens so groß wie er in der Vergangenheit auf alle Präsidenten der USA seit Woodrow Wilson gewesen ist. Die amerikanische jüdische Wochenzeitung Forward hatte bereits 2002 klargestellt, an welche Richtlinien sich US-Präsidenten zu halten haben und nach wessen Fiedel hier getanzt wird. Starke Konsequenzen würden folgen, wenn sich die Unterstützung Israels bloß in der banalen Unterstützung des jeweiligen israelischen Premiers zeigte. Amerikanische Juden und pro-Israel eingestellte konservative Christen seien mächtig genug, derartigen Druck auszuüben, daß ein Präsident gezwungen wäre, zurückzutreten oder nicht mehr gewählt werden würde. Von den USA werde nichts weniger als die bedingungslose Solidarität erwartet!“
(NPD-Kreisverband Leipzig)
„Wir sind nicht antiamerikanisch, Mr. President, wie auch die Millionen Amerikaner, die ihre Politik ablehnen und verurteilen, nicht antiamerikanisch sind! Und diejenigen, die die israelische Politik der Besatzung und Unterdrückung verurteilen im Namen von Gerechtigkeit keine Antisemiten sind! Die proisraelische Lobby diffamiert sie als Antisemiten, um die Stimmen der Verurteilung Israels zum Schweigen zu bringen…“
(Felicia Langer zum Bush-Besuch im Juli 2006)
Langer und die „Volksdeutsche Stimme“ über den die „israelische Kriegsmaschinerie“ und hilflose palästinensische Opfer:
„Wieder hat eine der mächtigsten Militärmächte der Welt seine Todesmaschinerie auf den Gaza-Streifen gelenkt. Ein Gebiet, mit 365 Quadratkilometer kleiner als Wien und von fast 1,5 Millionen Palästinensern bewohnt, wird zu Lande, zu Wasser und aus der Luft beschossen, bombardiert, wird zum Ziel der Vernichtung.“
(Kersten Radzimanowski, NPD-Pressestelle)
„Ich mache deshalb alles, um Menschen aufzuklären und ihnen klar zu machen, dass sie mit ihren Taten Völkerrecht brechen, dass sie Verbrechen begehen, die strafbar ist. Israel ist weltweit die 4. Militärmacht und diese 4. Militärmacht zerbombt ein kleines Stück Land mit 1,5 Millionen Einwohnern, darunter ist die Hälfte Kinder.“
(Felicia Langer im Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur IRIB 2009)
Langer und die NPD Naheland über das angebliche Streben Israels nach einem Diktatfrieden:
„Kein Wort fällt darüber, daß die Hamas-Regierung im Gaza-Streifen das Ergebnis freier Wahlen ist. Kein Wort darüber, daß nach dem Wahlsieg der Hamas Israel seine Blockadepolitik dahingehend verschärfte, sodaß eine humanitäre Katastrophe die absehbare Folge sein mußte – und sollte? Auch und gerade dadurch ist eine weitere Radikalisierung der Bevölkerung entstanden (…) weil das Ergebnis der International überwachten demokratischen Wahlen von 2006 den Israelis nicht paßte.“
(NPD Naheland)
„Selbstverständlich soll Hamas vernichtet werden, aber nicht nur das. Die jetzige israelische Regierung will das palästinensische Volk in eine Kapitulation treiben und dermaßen unterwerfen, dass jede Lösung – und sei es ein palästinensischer Staat, der nur aus ein paar Bantustans besteht – diktiert werden kann. Das heißt, die Palästinenser sollen soweit gebracht werden, in ihrer Verzweiflung und Frustration jede Lösung anzunehmen, die ihnen Israel präsentiert.“
(Felicia Langer)
Langer und das NPD-Mitglied Ronny Zasowk über den harmlosen Iran und die wahren Kriegstreiber:
„Weil der Iran den Regierungen der USA, der EU und Israels zu selbstbewusst geworden ist und sich wagt, eigene Interessen vertreten, rüsten die USA und ihre Vasallen zum Krieg. Deutlich wird das Kriegsgebaren an den nun beschlossenen und ab 1. Juli 2012 in Kraft tretenden Sanktionen gegen den Iran. Die Sanktionen zielen nicht nur auf eine Schwächung der Öl-Industrie des Irans ab, sie streben die nachhaltige Zerstörung der ökonomischen Existenzgrundlagen des Irans an, um diesen in einen Krieg zu zwingen.“
(NPD-Mann Ronny Zasowk)
„Die Gefahr kommt von Israel der viertgrößten Militärmacht der Welt, die atomare Waffen besitzt und eine sehr gefährliche Regierung hat. Der Iran bedroht Israel nicht. Iran ist kein aggressives Land, es hat seine Nachbarn seit Jahrhunderten nicht angegriffen. Die Rhetorik von Präsident Ahmadinedschad ändert daran nichts. Abrüstung ist im Nahen Osten ein Imperativ. Israel will aber keine Kontrolle seiner Atomwaffen zulassen. Der israelische Publizist Uri Avnery nennt die ganze Geschichte von der angeblich existenziellen Bedrohung Israels durch den Iran einen Bluff.“
(Felicia Langer im Gespräch mit Arn Strohmeyer)
Langer und die „Volksdeutsche Stimme“ über Solidarität mit Palästina:
„Seit Wochen tobt wieder einmal der Krieg im Nahen Osten und wieder einmal heißt der Kriegstreiber Israel. Mit militärischer Überlegenheit ist eine, von den USA und leider auch von Deutschland, perfekt ausgerüstete Kriegsmaschinerie in den dicht besiedelten Gaza-Streifen eingefallen. Die Zivilbevölkerung leidet und die deutschen Medien stehen wieder fest an der Seite der Besatzer und Kriegstreiber aus Jerusalem.
Wir (…) stellen uns klar an die Seite der Opfer, klar an die Seite Palästinas.“
(Volksdeutsche Stimme)
„Die Palästinenser, enteignet und gequält durch Israel, haben mein Herz und meine Seele gewonnen und dies bis auf den heutigen Tag. (…) Der Tsunami des palästinensischen Strebens nach Freiheit wird nicht enden, er ist unbesiegbar! (…)
Vereint im gerechten Kampf!“
(Dankesrede von Felicia Langer zur Verleihung des palästinensischen Ordens für besondere Verdienste)

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