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Archive for the ‘Palästinensische Traumfabrik’ Category

Die Feinde des jüdischen Staates können in diesen Zeiten frohlocken. Nachdem sie jahrzehntelang vergeblich versucht haben, Israels Existenz mittels konventioneller Kriege zu beenden, scheint die neue Strategie, ihr Ziel auf diversen Umwegen zu erreichen, langsam Früchte zu tragen.

Den „bewaffneten Kampf“ haben weder die Hamas noch die vermeintlich gemäßigte PLO jemals eingestellt, aber bei Rückschlägen legen die palästinensischen Terrororganisationen erstaunliche Flexibilität an den Tag: Entsenden sie aus der Westbank Selbstmordattentäter in Israels Städte oder greifen sie das Land wochenlang mit Tausenden von Raketen an, erlaubt ihnen diese Flexibilität, auf die unweigerlich folgende Reaktion Israels rasch wieder in den Opfermodus zu schalten. Aus dem jahrzehntelangen Medienkrieg gehen sie regelmäßig als Sieger hervor, weil die Welt nicht auf ihren Krieg gegen israelische Zivilisten fokussiert, sondern auf die Gegenmaßnahmen, die zu ergreifen Jerusalem gezwungen ist. Diese Erfahrung haben etliche Ministerpräsidenten vor Netanyahu machen müssen, auch wenn es sich um Sozialdemokraten wie Rabin, Peres oder Barak handelte. Darauf sei hingewiesen, weil die angebliche Hartleibigkeit der aktuellen Regierung immer wieder als „Argument“ für antiisraelisches Gebaren herhalten muss.

Dabei geht es seit jeher im „Nahostkonflikt“ vor allem um eines: darum, dass sich die arabische Welt mit der Existenz eines jüdischen Staates, und sei er auch noch so winzig, abfinden möge. Dann wiederum wäre auch die Gründung eines Palästinenserstaates durchaus denk- und machbar. In Oslo wurde das „Land gegen Frieden“ genannt. Es funktionierte nicht, weil Arafat seinen Terrorkrieg weiterführte, nur dass er diesmal – dank Oslo – vor den Toren Jerusalems stand, und Arafats Nachfolger Abbas, der seit mehr als neun Jahren regiert, weil er nicht wählen lässt, mag einen Anzug tragen, kommt Israel aber ebenfalls keinen Millimeter entgegen. Da Abbas trotz seiner oft demonstrierten Intransigenz und der Glorifizierung von „Märtyrern“ in unseren ganz auf Israel fixierten Breiten immer noch als gemäßigt gilt, gibt es für ihn auch keinen Grund, daran etwas zu ändern.

Den Kuchen zu behalten und ihn gleichzeitig zu essen, kann Abu Mazen aber nur gelingen, weil man ihn mit dieser krummen Tour durchkommen lässt. Der Westen muss sich vorwerfen lassen, nicht auf dem Prinzip „Land für Frieden“ beharrt zu haben, stattdessen finanziert er de facto den palästinensischen Dauerkrieg gegen den jüdischen Staat weiterhin mit Milliarden. Kein Wunder, dass die Palästinensische Autonomiebehörde Blut geleckt hat und nun versucht, mittels offenen Vertragsbruchs die Eigenstaatlichkeit durch die Hintertür zu erlangen, eben ohne dass man sich damit zur Beendigung des Konflikts verpflichten müsste. Die jüngsten Signale aus Schweden und Spanien etwa, auch aus Straßburg, bestärken Abbas in seiner Strategie. Tolldreist plant man in Ramallah bereits, den jüdischen Staat demnächst auch über den Internationalen Gerichtshof anzugreifen und Dschibril ar-Radschub, ein Protagonist der Autonomiebehörde und zurzeit Vorsitzender des Fußballverbands, betreibt die Suspendierung Israels bei der FIFA, während vorgebliche Palästinenserfreunde die Vorgänge im syrischen Lager Yarmuk achselzuckend zur Kenntnis nehmen, weil sie vollauf damit beschäftigt sind, zum Boykott israelischer Produkte aufzurufen. „Kauft nicht bei Juden“ hieß das früher mal, heute nennen sie es „informierte Kaufentscheidung“.

Um das u.a. von den Raketen der Hisbollah und der Hamas bedrohte Israel weiter in die Enge zu treiben, ist den Palästinensern und ihren Fürsprechern jedes Mittel recht – von Kompromissen oder Gesten des guten Willens keine Spur. Warum auch? Wenn Europäer wie Jakob Augstein ein atomar bewaffnetes Regime in Teheran geradezu herbeisehnen und selbst ein amerikanischer Präsident bereit scheint, den einzigen ehrlichen Verbündeten in der Region vor den Bus zu stoßen, kann das die erklärten Feinde Israels nur in ihrem Eifer bestärken.

Der Schriftsteller Hans Habe sagte es vor Jahrzehnten schon: „Der Judenstaat ist, was die Juden immer waren: allein.“ Man kann nur froh sein, dass er heute über die Entschlossenheit und auch über die Mittel verfügt, um sein Schicksal selbst zu bestimmen.

 

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Was sich seit nunmehr 18 Tagen in Israel und dem Gazastreifen abspielt, ist wie geschaffen dafür, die Motive der vorgeblichen Palästinafreunde und Israelkritiker vorzuführen. Die Tatsachen sind eindeutig: Eine islamistische Terrororganisation, die seit sieben Jahren die Herrschaft über 1,8 Millionen Menschen im Gazastreifen ausübt (de facto reicht ihr Einfluss deutlich länger zurück), läutet nach 2008/2009 und 2012 die dritte Runde im ewigen Jihad gegen den jüdischen Staat ein. Nachdem sie in dieser Zeit mit mehr als 12.000 Raketen den Menschen in Südisrael das Leben zur Hölle gemacht hat, verfügt sie zu Beginn der dritten Runde über ein Arsenal von ca. 10.000, vor allem über Tunnel aus Ägypten eingeschmuggelte Raketen mit deutlich größerer Reichweite.

Als sie diese in deutlich größerer Zahl als bis dato auf Städte in Israel abschießt – und zwar direkt aus dicht bevölkerten Gegenden, aus Hochhäusern, neben Schulen, Kindergärten, Kliniken – ist die Regierung in Jerusalem zum Handeln gezwungen und beginnt am 8. Juli mit der Operation „Protective Edge“, hebr. Zuk Eitan (Fels in der Brandung). Zunächst erfolgen Luftangriffe auf Hamas-Ziele (Führungspersonal, Operationszentren, Abschussrampen, Raketen- und Sprengstoffdepots etc.); fünf Tage später sind bereits mehr als 783 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Schließlich startet Israel am 17. Juli, nach einem Versuch von Hamas-Terroristen, durch einen Tunnel auf israelisches Gebiet vorzudringen, die Bodenoffensive, wohl wissend, dass damit auch die eigenen Verluste unweigerlich ansteigen werden.

Wie sich herausstellt, sind die Terror-Tunnel, von denen his heute über 30 gefunden wurden, das zweite große Problem neben dem massiven Raketenbeschuss. Dieser kann eingedämmt werden – durch das zwar teure, aber hocheffektive Raketenabwehrsystem „Eiserne Kuppel“, das die Zivilbevölkerung Israels in den Ballungszentren des Landes schützt. Aber alle zehn Minuten heulen die Alarmsirenen im Land, ein normales Leben wird drei Viertel aller Israelis damit unmöglich gemacht. Der Staat ist also gezwungen, die Gefährdung seiner Bürger auszuschalten, und da ist es mit der Abwehr von Raketen allein nicht getan. Zudem erweisen sich die erwähnten Terror-Tunnel als womöglich noch größere Gefahr: Zwei Mal versuchen Hamas-Terrorkommandos, durch kunstvoll ausgestaltete unterirdische Gänge israelische Kibbuzim in der Nähe des Gazastreifens zu erreichen – das realistische Szenario beinhaltet neben Massakern an den Bewohnern auch die Verschleppung weiterer, weil sich Geiselnahmen in der Vergangenheit als effektives Mittel erwiesen haben, Gesinnungsgenossen aus israelischer Haft freizupressen. Auch deshalb werden in den Tunnels, die die israelische Armee bei der Bodenoffensive im Verlauf der folgenden Tage aufspürt, neben Waffen und Sprengstoff auch Betäubungsmittel und Handschellen gefunden.

Über die Hamas müssen wir an dieser Stelle nur wenige Worte verlieren. Sie ist aus guten Gründen u.a. von den USA und der EU als Terrororganisation gelistet; sie hat Hunderte von Israelis bei Bombenattentaten vor, während und nach der „Al-Aqsa-Intifada“ ermordet, sie hat die rivalisierende Fatah 2007 in einem blutigen Putsch aus dem Gazastreifen vertrieben; sie hat den eliminatorischen Judenhass in ihrem Programm verankert und erzieht schon die Kleinsten in den Kindergärten zum antisemitischen Jihad. Sie erschießt „Kollaborateure“ ohne viel Federlesens auf offener Straße und schleift die halbnackten Leichen auf Motorrädern hupend durch die Straßen Gazas. Sie benutzt Hilfsgelder, um Terrortunnel zu bauen und Waffen und Raketen zu kaufen, weil sie aufs Wohlergehen der Bevölkerung scheißt, sie benutzt diese Bevölkerung, um ihre Waffendepots und Kommandozentralen zu schützen, sie flüchtet in Ambulanzwagen, schießt aus Krankenhäusern, deponiert (bisher in zwei Fällen nachgewiesen) gar Raketen in Schulen – und missbraucht auch Moscheen, sie lässt eiskalt alle Toten, selbst die eines natürlichen Todes gestorbenen und die ermordeten „Verräter“, für die Idioten im Westen als Opfer Israels in die Statistik eingehen. Kurz: Sie pfeift auf alle Regeln eines halbwegs zivilisiert ablaufenden Krieges.

Würde sie sich in offener Schlacht stellen, wäre das Gaza-Problem binnen eines halben Tages erledigt. Aufgrund ihrer durch und durch skrupellosen „Kampf“weise ist es jedoch extrem schwierig, sie zu schwächen oder gar zu entmachten und zu entwaffnen, ohne dass Zivilisten in größerer Zahl in Mitleidenschaft gezogen werden. Das wissen die radikalen Islamisten genau, und hier liegt – eben weil man ihr, wie wir noch sehen werden, auf diese eigentlich weithin sichtbare Leimrute kriecht – ihr großer Vorteil.

Da der großangelegte Angriff mittels Raketentrommelfeuers wegen „Iron Dome“ nicht den gewünschten Erfolg bringt, Tel Aviv also nicht „in Schutt und Asche gelegt“ werden kann, wie es ein Hamas-Führer etwas zu optimistisch ausgedrückt hatte, zieht man mal wieder Plan B aus der Schublade: der Weltöffentlichkeit mittels der zahlreich vertretenen Medien vorzugaukeln, eigentlich das Opfer einer israelischen Aggression zu sein. Und bis auf wenige Ausnahmen zieht die Nummer: Sehr bald konzentriert man sich weltweit auf die „Opfer“zahlen, die unverhältnismäßig seien. Da die Israelis ihre Zivilbevölkerung schützen (Iron Dome, Luftschutzbunker, Code-Red-Apps), liegen sie beim zynischen Bodycount hoffnungslos zurück, zumal die Hamas alles dafür tut, die eigene Zivilbevölkerung mit zur Zielscheibe zu machen.

Dies wird von einigen Journalisten zwar durchaus erkannt, dennoch spielt man dem mörderischen Kalkül der Islamisten in die Hände, indem man auf die zivilen „Opfer“ fokussiert. Stand heute (Tag 18 des Krieges) ist in deutschen Medien grundsätzlich von über 800 getöteten „Palästinensern“ die Rede; in Israel kursieren nach Rückmeldung der Armee realistische Zahlen von bisher 300-500 getöteten Hamas-Terroristen, was mehr oder weniger bedeuten würde, dass auf einen getöteten Zivilisten ein Hamas-Terrorist kommt, aber die interessieren weder Spiegel online noch die Süddeutsche Zeitung. Diese machen auf gewohnte Weise Stimmung, titeln „Israel droht mit verstärkten Angriffen“, nachdem die Hamas eine kurze Waffenruhe gebrochen hat und weisen die Schuld am Beschuss einer UN-Schule Israel bereits zu, als die UN selbst noch nicht weiß, welche der in der Gegend schießenden Parteien das Objekt getroffen haben könnte. Insbesondere im Fernsehen kommen Gestalten wie Jürgen Todenhöfer und Michael Lüders zu Wort, die zwar alles andere als Nahostexperten sind, dafür aber genau das erzählen, was die Medienfritzen ihrer Klientel verklickern möchten. Und man zeigt palästinensische Tote vor, während die Israelis die ihren aus Pietätsgründen diskret beerdigen. Ein Uli Gack quatscht im ZDF von einer „extremen Verrohung auf beiden Seiten“, eine Sabine Rau im ARD-„tagesthemen“-Kommentar von der „brachialen Unerbittlichkeit dieses Feldzuges“; der Hamas die Alleinschuld zuzuschreiben, sei falsch. Man ist ja neutral, möchte sich weder mit einer (noch einmal: offiziell so eingestuften) Terrororganisation noch mit dem von ihr angegriffenen jüdischen Staat gemein machen. „Einseitige Schuldzuweisungen werden der Lage nicht gerecht“, doziert die WDR-Tante aus dem Kölner Elfenbeinturm, denn schließlich wenden sowohl die Terroristen als auch die Angegriffenen Gewalt an. Bäh! Und außerdem ist ohnehin irgendwie die „unerbittliche Siedlungspolitik Israels“ an dem Hass der Hamas schuld, die „Scharfmacher und Populisten“ dieser Regierung Netanyahu.

Leider hat noch keiner der deutschen Oberlehrer präzisieren können, wie denn eine angemessene oder „proportionale“ Reaktion der Israelis auszusehen hätte. Sollen sie auch mal 150 Raketen am Tag aufs Geratewohl auf Gaza City abschießen? Dann gäbe es wahrscheinlich Zehntausende Tote an einem Tag. Sollen sie die Hamas-Führer persönlich ausschalten? Dann würfe man Israel wieder „gezielte Tötungen ohne Gerichtsverfahren“ vor. Die Wahrheit ist: Keine einzige Reaktion der Israelis wird goutiert, und übrig bleibt einzig die Option, sich widerstandslos beschießen zu lassen, bis das Raketenarsenal der Hamas verbraucht ist. Sie sollen sich – wie 1990 im Irakkrieg – vor den Raketen der Hamas ducken, in Schutzräume fliehen, die Sirenen heulen lassen, nachts ihre Kinder wecken, um in die Bunker zu laufen, alten Menschen, darunter 100.000 Holocaust-Überlebenden, und Behinderten zumuten, in 15 bis 90 Sekunden Deckung zu suchen. Und auch dann sind sie ja noch selber schuld, trotz vollständigen Rückzugs aus dem Gazastreifen vor neun Jahren – wegen der „Blockade“ oder des Wohnungsbaus im Westjordanland oder der Tatsache, dass sie einfach ein Stachel im Fleisch der arabischen Welt sind.

Um es mal klar zu sagen: Wer von „brutalen Schlägen“, „unerbittlichen Angriffen“, „blindwütiger Vergeltung“ und ähnlichem schwadroniert, sollte wissen, dass die israelische Luftwaffe in der Lage wäre, das Gaza-Problem binnen Stunden zu lösen – dann allerdings wirklich um den Preis, dass die bisherige „Opfer“zahl um ein Vielfaches steigt und an den schwachsinnigen Genozid-Vorwürfen, die völlig derangierte Antisemiten mitunter vorbringen, endlich mal ein bisschen was dran wäre. Das aber ist ebenso wenig im Sinne der Israelis wie ein Sturz der Hamas-Herrschaft in Gaza, obwohl nur ein solcher die einzige Möglichkeit böte, die verhängnisvolle Entwicklung zu stoppen bzw. rückgängig zu machen. Man wagt sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man feststellt: Jedes andere Land der Welt nähme sich die Freiheit, seine erklärten Todfeinde entscheidend zu besiegen – ein Recht, das man einzig dem jüdischen Staat partout nicht zugestehen mag.

Und so läuft es, wie es immer läuft, ob nun die Islamisten der Hisbollah oder die der Hamas und des Islamischen Jihad Israel attackieren: Alle, die mit dem jüdischen Staat im besonderen und den Juden im allgemeinen ein Problem haben, schauen genau hin, wie sich Israel zur Wehr setzt. Die vorwiegend muslimischen Demonstranten in Europa machen sich nicht einmal mehr die Mühe, zwischen „Zionisten“ und Juden zu unterscheiden und rotzen ihren widerlichen Hass ungefiltert in die Öffentlichkeit, Hitler-Verehrung inbegriffen; die Politik eiert zwischen lauwarmen Bekenntnissen zum Selbstverteidigungsrecht Israels und Aufrufen zur „Mäßigung“ hin und her; die Vereinten Nationen machen sich zum Komplizen der islamistischen Gotteskrieger, indem sie ihre Einrichtungen, wie etwa Schulen, als Raketendepots missbrauchen lassen, und nehmen über den seinem Namen Hohn sprechenden „Menschenrechtsrat“ Israel ins Visier, indem sie die Reaktion der Israelis verurteilen und die Hamas und ihre Angriffe komplett unerwähnt lassen, während sich nur die USA dieser Farce widersetzen und neun europäische Staaten sich feige enthalten; und die Medien spielen das zynische Spiel der Hamas mit, indem sie sich auf tragische Opfergeschichten von Zivilisten konzentrieren, die Kämpfe mit den schwer bewaffneten, 15.000-20.000 Mann starken Einheiten der Hamas ausblenden und ansonsten über eine Handvoll Israelis berichten, die es als einzige von acht Millionen Einwohnern auch nach 20 Jahren immer noch nicht geschnallt haben, dass mit Fatah und Hamas kein Frieden zu machen ist. Und sie heben eine weitere Handvoll Verweigerer als aufrechte Israelis heraus, die im Gegensatz zu allen anderen, denen es auch keinen Spaß macht, Kopf und Kragen zu riskieren, der Meinung sind, es gebe doch sicher eine politische Lösung des Problems. Einfach nur nett sein! Da findet ein Gideon Levy von der gern zitierten linken Ha´aretz ebenso ein warmes Plätzchen wie der Schriftsteller Edgar Keret und eine schöne Seele wie Chen Tamir: „Mit meinen Ansichten gelte ich als radikal“, sagt sie Raniah Salloum von Spiegel online. „Aber ich komme mir nicht so vor. Ich habe das Gefühl, dass ich normal bin und alle anderen verrückt.“

Während diesen Irren eine Bühne bereitet wird, rücken die Israelis in der Bedrohung zusammen. Sie machen sich längst keine Illusionen mehr, weder über die Region, in der sie um ihr Überleben kämpfen, noch über die Weltgemeinschaft, die keinen Finger krumm macht, wenn die Judenmörder von heute ihre Messer wetzen. In dieser hochgradig perversen Welt, in der 1700 Tote des syrischen Bürgerkriegs binnen einer Woche ignoriert werden, während man wegen einiger Hundert in Gaza Amok läuft, das wissen sie, werden sie auf absehbare Zeit und wahrscheinlich auch darüber hinaus auf sich allein gestellt sein. Und dabei trotzdem geduldig und entschlossen bleiben und, anders als ihre Feinde, ihre Menschlichkeit nicht über Bord werfen. Und genau das ist es, was sie so stark macht, angesichts der beschämenden Reaktion der Welt mitten in einem weiteren erfolglosen Versuch, dieses Volk von der Landkarte zu tilgen. Wenigstens das sollte man anerkennen: dass die Israelis ihre Coolness und ihre Moral selbst in diesen Zeiten bewahren.

Während man selbst im Lichte dessen, was tagtäglich zu lesen und zu hören ist, nur noch kotzen könnte.

 

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Eine Woche mit 1100 Hamas-Raketenangriffen auf israelische Zivilisten und 1500 israelischen Luftangrifffen auf Hamas-Ziele hat erwartungsgemäß wieder zahllose Idioten auf den Plan gerufen, die bestenfalls Terror einerseits und den Kampf gegen den Terror andererseits gleich schlimm finden, wenn sie nicht gar tolldreist die Terroristen noch als die eigentlichen Opfer bezeichnen. Leider spielt auch der Großteil der Medien wieder einmal eine unrühmliche Rolle, indem er die kruden Ansichten der „Israelkritiker“ nach Kräften befeuert. Zeit, den fünf gängigsten Behauptungen zum Gaza-Konflikt entgegenzutreten.

 

„Die Hamas ist doch geradezu gezwungen, zu kämpfen, so lange Gaza abgeriegelt ist“

Die Teilblockade Gazas wird von Ägypten und von Israel aufrecht erhalten. Von Israel, weil Gaza eine feindliche Entität darstellt, die den jüdischen Staat seit etlichen Jahren mit mehr als 12.000 Raketen beschossen hat. Dennoch wird der Küstenstreifen von Israel aus versorgt: mit wöchentlich Hunderten von Trucks voller Lebensmittel, Medikamente, Treibstoff. Der Gazastreifen hängt auch nach wie vor am israelischen Stromnetz. Dass jetzt die Lichter für 70.000 Palästinenser in Khan Younis und Deir al-Balah im Norden des Gazastreifens ausgingen, ist einer Hamas-Rakete zu verdanken, die eine israelische Hochspannungsleitung zerstörte. Jetzt dürfen Israelis unter fortgesetztem Raketenbeschuss eine Leitung reparieren, um den ihnen feindlich gesinnten Gaza-Bewohnern wieder Strom zu liefern, der noch nicht einmal bezahlt wird (bisher schuldet man allein der Israel Electric Corporation 220 Millionen Shekel). Der Irrsinn des Nahen Ostens.

Weiterhin versorgen israelische Krankenhäuser Patienten aus Gaza (wie kürzlich bekannt wurde, sogar die Mutter von Ismail Haniya). Der Küstenstreifen ist weder ein „Freiluftgefängnis“ noch „hermetisch abgeriegelt“. Dass die Grenzen grundsätzlich geschlossen sind, ist allein dem Raketenbeschuss aus Gaza geschuldet, period.

Wes Geistes Kind die Hamas ist, zeigt sie seit Jahrzehnten in Wort und Tat: Ein Blick in ihre Charta oder auch in eines der zahllosen Videos, in denen sie martialisch ankündigt, jeden Juden töten zu wollen, sagt alles. Der „Kampf“ gegen Israel ist für sie die Raison d’être, und wer etwas anderes behauptet, macht sich der Verharmlosung einer Organisation schuldig, die juristisch von der EU, von den Vereinigten Staaten und anderen, auch arabisch-muslimischen, Staaten als terroristische Vereinigung betrachtet wird.

Die Hamas hat auch vor Tagen angekündigt, in Israel „jeden Bus, jedes Cafe und jede Straße“ zum Ziel von Anschlägen zu machen, was, genau so wie der Beschuss israelischer Städte (und des Atomreaktors in Dimona als erklärtes Ziel!), ein weiteres Kriegsverbrechen darstellt. Noch einmal: Es geht ihr nicht darum, die Lebensbedingungen in Gaza zu verbessern. Im Gegenteil nimmt sie billigend in Kauf, dass die Bevölkerung unter den unvermeidlichen Gegenmaßnahmen der Israelis leidet. Es gibt natürlich Leute, die ihnen diese Opferrolle zugestehen, weil sie die Israelis unbedingt als Täter anklagen möchten, aber denen ist nicht zu helfen.

 

„Die palästinensischen Raketen sind doch nur bessere Feuerwerkskörper“

Die Hamas verfügt inzwischen über ein Arsenal von geschätzt 10.000 Raketen, von denen sie nun binnen einer Woche etwa 1100 auf israelische Städte inklusive Jerusalem abgeschossen hat. (Wir halten das an dieser Stelle fest – für alle, die meinen, man müsse Ostjerusalem den Palästinensern überlassen.) Es handelt sich hier um Qassams, die von SpiegelOnline neuerdings verniedlichend „Kleinraketen“ genannt werden, um Grad- und Fajr-5-Raketen und um die syrischen Khaibar-1 M302-Raketen, die 160 km weit fliegen können. Sie terrorisieren nun täglich fünf Millionen Menschen in Israel, das sich vor neun Jahren bis zum letzten Mann aus dem Gazastreifen zurückgezogen hat. Eine Khaibar-1 M302 mit einem 150-kg-Sprengkopf möchte wohl kein Spiegel-Redakteur in seinem Hamburger Wohnzimmer landen sehen. Geht jedoch Israel gegen den Raketenterror vor, schreibt er leichthändig von – selbstredend – unangemessener Härte und alttestamentarischer Vergeltungssucht. Nun ja.

 

„Die israelischen Luftangriffe sind unverhältnismäßig hart“

Bisher flog die IAF mehr als 1500 Einsätze; dabei sind nach Hamas-Angaben, die alles andere als untertrieben sein dürften, bisher 192 Menschen zu Tode gekommen, wobei nicht klar ist, wie viele der Getöteten der Hamas angehörten, wie viele in ihrer Funktion als „menschliche Schutzschilde“ umkamen und wie viele zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Was passieren kann, wenn die Hamas aus Wohngebieten heraus ihre Raketen abfeuert (noch ein Kriegsverbrechen). Wie auch immer, maximal kommt ein Toter auf acht Luftangriffe (!). Würde die israelische Luftwaffe, deren Feuerkraft immens ist, ohne Rücksicht auf palästinensische Verluste losballern, betrüge die Zahl der „Opfer“ auf palästinensischer Seite ein Vielfaches, so viel ist sicher. Aber dies ist eben nicht der Fall. Angegriffen werden gezielt Raketenstellungen, Waffendepots, Kommandozentren und andere Institutionen der Hamas, auch Privathäuser von Hamas-Granden. Alle diese Ziele sind im Sinn des Kriegsrechts legitim. Wer´s nicht glaubt, kann sich ja mal hineinlesen.

Hinzu kommt, dass die Israelis die Zivilisten in Gaza auf vielfältige Weise vor Einsätzen warnen, per Flugblättern, per Telefon und per „roof knocking“ (bitte googeln). Israel könnte es sich leicht machen, sich sagen, dass zuletzt 75 Prozent der Gazaner Hamas gewählt haben und nach dem alten Motto „Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“ jetzt eben dafür zahlen müssen. Tut es aber nicht. Und zwar nicht nur, weil die Welt dann wieder im Dreieck springen würde.

Wenn sich Mahmud Abbas, der erst vor wenigen Wochen die verhängnisvolle, von den Idioten im Westen begrüßte „Versöhnung“ mit der Hamas zelebrierte, jetzt hilfesuchend an die Weltgemeinschaft wendet und einen „Völkermord“ in Gaza sieht, kann sich jeder klar denkende Mensch nur an den Kopf fassen.

 

„Das Missverhältnis bei den Opferzahlen zeigt klar, dass Israel der Aggressor ist“

Die „Opfer“-Zahlen sagen nichts darüber aus, welche Seite im Recht ist. Im Zweiten Weltkrieg sind einige Zehntausend Briten bei deutschen Luftangriffen gestorben, während die Royal Air Force ganze deutsche Städte in Schutt und Asche legte. Und? Soll das heißen, dass Nazideutschland „im Recht“ war? Göring wollte schon, aber er konnte nicht. So wie die Hamas heute.

Der Grund für das „Missverhältnis“ ist vielmehr: Ein aufwändig entwickeltes und milliardenteures Raketenabwehrsystem schützt die israelische Bevölkerung vor dem Raketenterror aus Gaza; der Zivilschutz ist hervorragend organisiert. In Gaza gibt es nur Bunker für Hamas-Häuptlinge, während die Führung die Bevölkerung dazu aufruft, sich als menschliche Schutzschilde auf die Dächer derjenigen Objekte zu begeben, welche angegriffen werden. Mit anderen Worten: Israel schützt seine Bürger vor Raketen, Hamas lässt seine Raketen von den Bürgern schützen. Letzteres ist nicht nur ein Kriegsverbrechen, es zeigt auch die ganze Perversion der in Gaza herrschenden Dschihadisten, die von Geistesgestörten wie Helga Baumgarten, „KenFM“ und Evelyn „Die Tochter“ Hecht-Galinski für eine „legale Partei“ und eine „Widerstandsbewegung“ gehalten werden.

 

„Ein Waffenstillstand ist das Gebot der Stunde“

Seit jeher sieht ein „Cease fire“ zwischen Israel und der Hamas so aus: Israel ceases and the Palestinians fire. So wie heute, am 15. Juli 2014. Seit 9.00 Uhr hatte Israel auf ägyptische Initiative hin alle Angriffe auf die Hamas eingestellt; diese aber schoss binnen sechs Stunden 50 Raketen auf israelische Städte ab. Am Nachmittag nahm die Luftwaffe ihre Einsätze gegen Hamas-Ziele wieder auf. (Schlagzeile bei SpiegelOnline zusammenfassend: „Nach kurzer Feuerpause: Israel greift wieder Ziele im Gazastreifen an“.)

Während 170.000 Tote im syrischen Bürgerkrieg seit 2011 (mehr Opfer, als der gesamte israelisch-arabische Konflikt inklusive aller ausgewachsenen Kriege in mehr als 100 Jahren gefordert hat!) achselzuckend zur Kenntnis genommen werden, erregen knapp 200 Tote in Gaza erwartungsgemäß weltweite Aufmerksamkeit. Schon tritt der UN-Sicherheitsrat zusammen, schon steigt der Druck auf Israel, die Einsätze in Gaza zu beenden. „Um die Hamas im Rahmen einer ausgedehnten Bodenoffensive wirklich entscheidend zu schwächen, bräuchte Israel aber wohl mehr Zeit, als die internationale Gemeinschaft dem Land gewähren würde“, schreibt Michael Borgstede in der WELT. Man fragt sich, warum die Welt so scharf darauf ist, eine islamistische Mörderbande, der es gerade an den Kragen geht, vor einer entscheidenden Schwächung zu bewahren. Die naheliegende Antwort spricht jedenfalls nicht für die „internationale Gemeinschaft“, die zum Konsens nur dann fähig ist, wenn es darum geht, dem jüdischen Staat im Kampf gegen seine Todfeinde in den Arm zu fallen.

Eine Waffenruhe, die es der Hamas erlaubt, sich als Sieger zu gerieren und die nächste Runde vorzubereiten, ist kontraproduktiv. Beim nächsten Mal wird es noch schlimmer werden, das zeigt alle Erfahrung im Nahen Osten. Das Gebot der Stunde wäre, Israel das Recht zur Verteidigung nicht nur theoretisch zu gewähren sondern alles zu tun, damit Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen aus dem letzten Loch pfeifen und klein beigeben. Wer, wie Peter Münch heute in der Süddeutschen Zeitung, sich einen Waffenstillstand wünscht, der auch der Hamas gestattet, sich „wie ein Sieger zu fühlen“, hat nichts begriffen.

 

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Der Papst kommt – und wird nicht einmal beim Mittagessen von der traditionellen palästinensischen Larmoyanz verschont bleiben.

Es ist schon ein Kreuz mit den palästinensischen Christen. Jedenfalls, wenn sie, selbst von den Islamisten drangsaliert und zu einem erheblichen Teil bereits weggeekelt, in offizieller Funktion gegenüber westlichen Medien ihre palästinensische Identität herauskehren und das übliche Klagelied von der „israelischen Besatzung“ anstimmen – so wie Bethlehems Bürgermeisterin Vera Baboun, die im Interview mit der „Zeit“-Beilage Christ und Welt barmt:

Wir sind weniger Christen hier als früher. Viele Familien verlassen das Land wegen der politischen Lage: der israelischen Besatzung und ihren Auswirkungen.

Nun sind die Besatzer allerdings seit 20 Jahren verschwunden, da die Stadt 1994 von Arafats Palästinensischer Autonomiebehörde übernommen wurde. Seither, und keineswegs zu Besatzungszeiten, haben allein mehr als 6000 Bethlehemer Christen die Biege gemacht, mehr als 11.000 insgesamt aus dem Westjordanland. In Jerusalem zogen Hunderte christlicher Araber aus der Altstadt fort – in jüdische Viertel. Im israelischen Kernland wächst die Zahl der Christen kontinuierlich und liegt jetzt bei ca. 140.000. Sie verwalten ihre Heiligen Stätten selbst und sind – abgesehen von gelegentlichen Fällen von mutmaßlich von jüdischen Extremisten zu verantwortendem Vandalismus, die in den vergangenen Wochen durch die Medien gingen und auch in Israel entsprechende Reaktionen hervorriefen – keinerlei Beschränkungen unterworfen.

Frau Baboun, die natürlich nicht von dem gut sichtbaren Modell des Felsendoms spricht, das kurz vor Weihnachten 1994 auf dem Dach der Geburtskirche aufgestellt wurde, geschweige denn von der wochenlangen Besetzung derselben durch Fatah-Terroristen im Mai 2001, echauffiert sich, wie könnte es auch anders sein, über die Mauer im Norden der Stadt. Diese verhindert seit einigen Jahren den Beschuss der südlichen Vororte Jerusalems durch palästinensische „Widerstandskämpfer“, muss aber als Monstrosität herhalten, die nicht etwa Terroranschläge, sondern den heiß ersehnten Frieden verhindert:

Eine eingemauerte Stadt ist eine Stadt ohne Frieden.

Wenn Bethlehem, das eben nicht „eingemauert“ ist, eine „Stadt ohne Frieden“ sein könnte, dann läge das zwar allein an der Politik der Palästinensischen Autonomiebehörde bzw. an deren „bewaffneten Armen“, aber das wird dem Papst ganz sicher nicht unter die Nase gerieben werden. Es verträgt sich ja auch nicht wirklich gut mit dem Image der „Stadt des Friedens“, wenn maskierte bewaffnete Kerle von Häuserdächern im Vorort Beit Dschala in die Wohnungen von Gilo feuern, wie es während der „Al-Aqsa-Intifada“ gang und gäbe war. Als eigentliches Friedenshindernis müssen einmal mehr die Folgen herhalten, die der eigene Terror zeitigte.

Also wird dem Oberhaupt der katholischen Kirche das furchtbare Schicksal eines jungen Palästinensers ohne Pass (!) nahegebracht, denn ohne mit dem Finger auf die Juden zu zeigen, können Palästinenser keinen Gast empfangen.

Und anders als die Touristen, die sich die Geburtskirche anschauen und dann schleunigst zusehen, dass sie noch vor dem Nachmittagskaffee wieder zurück in Jerusalem sind, muss Papst Franziskus gute Miene zum bösen Spiel machen. Da die Israelis auch hier ganz anders ticken als ihre Nachbarn jenseits des Zauns, bleibt es ihm immerhin erspart, sich in einem Rehabilitationszentrum in Israel umschauen zu müssen, wo die Opfer palästinensischer Terroranschläge in Behandlung sind, denen eine Mauer zur rechten Zeit ihr Schicksal vielleicht erspart hätte. Gleichwohl muss die Mauer nach Ansicht der christlichen Bürgermeisterin Baboun weg, denn die Juden sollten, wenn man sie schon auf die linke Wange schlägt, auch noch die rechte hinhalten.

Und wenn die Juden christlicher agieren als die Christen, kommen als lachende Dritte die militanten Muslime hinzu. Ein Miteinander der Religionen im Heiligen Land, das gewiss so manchen freuen würde. Nur: Mit Frieden hätte ein solches Szenario nicht die Bohne zu tun, und das wird dem Pontifex hoffentlich gesteckt, wenn er denn politisch werden sollte. Zur Erinnerung: Hinter den Mauern des Vatikans ist Rom; hinter der Mauer südlich von Gilo der Nahe Osten.

 

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Kein Geringerer als „der arabische Oskar Schindler“ wurde in der Dokumentation gesucht, die Arte gestern am späten Abend ausstrahlte.

Der jüdische amerikanische Historiker Robert Satloff begab sich auf Spurensuche in den Maghreb, um zu recherchieren, ob es nachweislich vorkam, dass Araber im Zweiten Weltkrieg Juden vor den Nazis bzw. den Schergen des ebenso antisemitischen Vichy-Regimes retteten. Um es kurz zu machen: Es gab solche Fälle, jedenfalls konnte Satloff einige, natürlich sehr ehrenwerte, ausfindig machen. Dass die große Masse der Araber ungeduldig den Durchbruch Rommels herbeisehnte – geschenkt. Interessant war vor allem, dass der sonst so gern ignorierte arabische Antisemitismus (und auch die Vertreibung der Juden aus arabischen Ländern in den 50er-Jahren) ebenso zur Sprache kam wurde wie der Umgang mit dem Holocaust in der islamischen Welt.

Wie von einer Kultur, in der man Selbstmordattentäter in israelische Städte schickt und sich hinterher über den Bau einer Sicherheitsanlage beschwert, zu erwarten, wird eine stringente Argumentation dort für absolut verzichtbar gehalten. Nach dem Motto „Ich habe mir nie eine Vase von dir ausgeliehen; erinnere mich noch genau, dass ich sie dir heil zurückgegeben habe; und außerdem war sie vorher schon zerbrochen“ fährt die Logik fröhlich Achterbahn. Im wesentlichen, das wird auch im Film gezeigt, läuft die Rezeption des Völkermords an den Juden im Orient auf drei Erklärungsmuster hinaus: Leugnung, Rechtfertigung und Relativierung. Und sie können mühelos nebeneinander existieren, so wie Mahmud Ahmadinedschad ja auch keinen Widerspruch darin erkennt, immer wieder die vermeintliche Allmacht der Juden als Gefahr für die Menschheit zu beschwören und gleichzeitig von „Mikroben“ und „Kakerlaken“ zu sprechen, die der Iran mit einem müden Arschrunzeln ausradieren könne.

Bleibt anzumerken, dass von Casablanca bis Teheran nicht irgendwelche x-beliebigen Ladenschwengel oder Karussellbremser das Holocaust-Feld so abenteuerlich beackern, sondern Politiker, Journalisten, Geistliche und „Historiker“ – so wie ja überhaupt arabische Intellektuelle deutlich mehr antisemitische PS unter der Haube haben als jeder Fellache im Nildelta.

Jetzt aber die köstlichen Holocaust-Erklärungen aus tausendundeiner Nacht – ein Geschichtsunterricht der besonderen Art. Genießen Sie’s.

Leugnung

Leugnung

 

Rechtfertigung

Rechtfertigung1

Rechtfertigung2

 

Relativierung

Relativierung1

Relativierung2

 

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Zu Weihnachten war, wieder einmal, hier und da vom „ummauerten Bethlehem“ die Rede.

Das Licht kam aus einer Stadt,
in der die Menschen von einer Mauer umgeben
wie in einem Gefängnis eingesperrt leben müssen.

barmt etwa Arn Strohmeyer auf Arendts „Palästina-Portal“.

Die häufige Wiederholung macht die Behauptung allerdings auch nicht wahrer. Abgesehen davon, dass man von Bethlehemer Busstationen nach Jerusalem, Beit Jala, Beit Sahour, Hebron, Nahalin, Battir, al-Khader, al-Ubeidiya und Beit Fajjar gelangen kann, was das „Gefängnis“-Geschwafel ad absurdum führt: Bethlehem ist nicht von einer Mauer umgeben, schon gar nicht vollständig.

bethlehem barrier

Vielmehr verhält es sich so, dass – nachdem ein Dutzend Selbstmordattentäter aus nämlicher Gegend in Israel zahlreiche Menschen ermordet und andere fürs Leben körperlich und seelisch gezeichnet hatten – es bedauerlicherweise notwendig wurde, die Terroristen durch den Bau einer Mauer entlang der Grenze zu Jerusalem in Schach zu halten, aber die Mühe und die Kosten lohnten den Aufwand: Menschenleben wurden gerettet. Für die Bewohner Bethlehems bedeutet dieser Umstand keineswegs, „eingesperrt“ zu sein, und wenn an Strohmeyers herzzerreißender Klage („Hoffnungslos ist die Lage innerhalb der großen Mauer“) etwas dran sein sollte, dann ist dies sicher nicht den israelischen Sicherheitsmaßnahmen anzulasten, sondern dem Holzweg, den die palästinensische Führung einmal beschritten und nie wieder verlassen hat, ja, den weiter zu beschreiten sie eisern entschlossen ist. Sowas kommt von sowas.

 

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ismail the ripper @haniyeh

Down with the infidels, down with the Jewish dogs! Kill them all! #Israel has NO right to exist! Never!

hamasgroupie @Baumgarten

I understand – you are ready to accept the two state solution?!

ismail the ripper @haniyeh

@hamasgroupie Of course – one for Hamas, one for Fatah. For the time being.

Lying Dutchman @erekat
Ha-ha. Let her tell the Germans!

Doublespeak @AbuMazen
@Khaled: You are right, brother! @Westerners: “I don’t agree with Khaled Mashaal’s statement on the non-recognition of Israel.“

ismail the ripper @haniyeh
They will buy it, I bet one of my spacious villas.

Explosive Belt @al-Zahar
@Doublespeak: From now on, I will follow you. Beware!

Lying Dutchman @erekat
Resigned once again from my position as chief negotiator. Or not.

Khaled @KhaledMashaal
Just sitting in the jacuzzi and laughing myself to death while reading DER SPIEGEL in English.

ismail the ripper @haniyeh
Shortest joke ever? Elections in #Palestine.

Khaled @KhaledMashaal
Now, THAT was hilarious! Crazy shit.

Doublespeak @AbuMazen
Ha-ha-ha – elections in Balestine! Best thing since sliced bread!

ismail the ripper @haniyeh
Still undecided: Have we now been the helpless victims of Israeli aggression oder are we glorious, victorious fighters?

Lying Dutchman @erekat
Victims for the Europeans, heroes for the Arabs. It works, believe me!

Explosive Belt @al-Zahar
Believing Erekat! Holy shit, ya´allah!

Khaled @KhaledMashaal
Would you buy a used car from Erekat? Would you kiss my ass?

hamasgroupie @Baumgarten
Wish I could!

ismail the ripper @haniyeh
By the way, @hamasgroupie: I just received a perfumed letter by Ulrike Putz…

hamasgroupie@Baumgarten
Woah! Woah! 
Putz – what a tramp, hussy, tart!

Erhard Arendt @palaestinaportal
Graet victory in Gza! For a just piece in the Middle, East!

ismail the ripper @haniyeh
Hey, @Doublespeak: The Zionist will freeze your taxes ´til March 2013! He he he.

Doublespeak @AbuMazen
@ismail the ripper: Bloody bastard!

ismail the ripper @haniyeh
Keep calm, collaborator! Ever dragged behind a motorcycle? Just kidding.

Lying Dutchman @erekat
Just told CNN: 20.000 people massacred in Gaza during latest Israeli aggression.

ismail the ripper @haniyeh
Or so. The main thing: We brought the Zionists to their knees!

Explosive Belt @al-Zahar
Bad news: Ahmad martyred, Zionists killed him. One bystander lightly injured.

Lying Dutchman @erekat
Another war crime! Have to call my friends at CNN. See you.

Shisha @michaellueders
Smoked a water pipe or two. And again, Deutschlandradio is asking for my expertise. Shiiiit…

 

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…den die Welt nicht braucht, aber dessen Entstehen sie gar nicht erwarten kann. Ein Staat, der mit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten nichts am Hut hat, der statt Freiheit nur Arrangement mit dem organisierten Bandenwesen zu bieten hat und der darauf giert, das Nachbarland mit Krieg zu überziehen.

Zu verhandeln gibt es mit diesem Staat nichts, das hat Abu Mazen gestern in New York klargestellt:

Wir werden nicht weniger akzeptieren als die Unabhängigkeit eines Staates Palästina mit Ost-Jerusalem als seiner Hauptstadt – auf dem gesamten Territorium, das 1967 besetzt wurde – um in Frieden und Sicherheit neben Israel zu leben.

Exakt die „Verhandlungsposition“ also, mit der die PLO vor beinahe zwei Jahrzehnten in den so genannten Friedensprozess gegangen ist. Teilung Jerusalems, 100 Prozent der Westbank, darunter machen sie es nicht. Schön, dass das auch mal vor der Weltgemeinschaft so offen ausgesprochen wurde. Wer mag, kann sich die „kämpferische Rede“ (Spiegel online) ja mal anschauen und sich zu Wort melden, sollte er darin irgendwelche Anzeichen für die Bereitschaft Abu Mazens erkennen, zu einem friedlichen Ausgleich mit Israel zu kommen.

Was soll´s, Abbas ist nun mal, wie er immer war, wie er ist und wie er bleiben wird. Dass allerdings das Gros der „Weltgemeinschaft“ Revanchismus, Hetze, Kompromisslosigkeit, Geschichtsklitterung, Larmoyanz und Verleumdung neuerdings mit der Anerkennung der Staatlichkeit belohnt, ist nur ein weiteres Argument dafür, dieses Irrenhaus, das sich „Vereinte Nationen“ nennt, so bald wie möglich zu schließen (und durch eine Liga der Demokratien zu ersetzen). Von 57 Staaten, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist, mag nichts anderes zu erwarten sein, aber da sind noch ein paar Dutzend weitere, die offenbar nichts dagegen haben, wenn jemand unterschriebene Verträge offen bricht.

Doch Obacht: Süd-Ossetier, Abchasier und Transnistrier, Katalanen und Basken, Kurden, Iren und Schotten, Tibeter und Sahraoui, Tschetschenen und andere nach Unabhängigkeit strebende Volksgruppen sollten sich keine trügerischen Hoffnungen machen: Separatismus, auch mit gewaltsamen Mitteln (vulgo: Terror) bekundeter, lässt man nicht jedem Volk durchgehen. Genauer gesagt: nur einem einzigen, das rein zufällig mit dem einzigen jüdischen Staat im Clinch liegt. Tja.

 

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…und was sie wirklich dabei denken – Teil 2

Vor zweieinhalb Jahren haben wir schon einmal die gebetsmühlenartigen Phrasen „israelkritischer“ Geister dechiffriert. Höchste Zeit, zu aktualisieren.
 
 
 
Die Waffenruhe hält.
Satter Raketenhagel auf Israel. So muss es sein.
 
Im Nahen Osten droht eine Eskalation.
Die Juden könnten zurückschießen.
 
Neue Runde der Gewalt in Nahost!
Klar, dass den Juden irgendwann der Kragen platzen würde. Na, dann mal los!
 
Die Gaza-Offensive wurde doch nur aus wahltaktischen Gründen gestartet.
Das fehlte ja noch, dass ich denen zugestehen würde, irgendwas zu Recht zu unternehmen.
  
Wegen der israelischen Angriffe werden die Leute in Gaza sich nur umso stärker um die Hamas scharen!
Obwohl sie ihnen die Scheiße eingebrockt hat. Na ja.
 
Israel hat natürlich das Recht, sich zu verteidigen…
Aber wehe, sie tun es! Dann zähl’ ich jeden einzelnen Toten in Gaza, mit Genuss…
 
Das Missverhältnis der Opferzahlen ist eklatant!
Die Juden könnten mal eine Weile auf Zivilschutz und Iron Dome verzichten, mir kommen viel zu wenige von denen um.
 
Die Menschen in Gaza haben keine Bunker, in die sie sich flüchten können!
Weil die Hamas keine bauen ließ. Egal, muss nicht jeder wissen.

Israel fliegt schwere Luftangriffe auf Gaza, Hamas antwortet mit Raketenbeschuss.
Zwei mal drei macht vier, widde-widde-witt und drei macht neune, ich mach‘ mir die Welt, widde-widde wie sie mir gefällt…
 
Beide Seiten schießen aufeinander.
Die einen auf Waffendepots, Raketenstellungen und Hamas-Einrichtungen, die anderen auf Städte. Wir wollen das hier aber nicht zu Tode differenzieren. Sie schießen eben beide, aus die Maus. Und Gewalt ist inakzeptabel!
 
Es werden auch Unschuldige getötet!
Hurra! Lässt sich super gegen Israel verwenden.

Gezielte Tötungen verstoßen gegen das Völkerrecht!
Mist, es hat nur einen Hamasführer erwischt.

Der arabische Frühling hat neue Realitäten in der Region geschaffen, auf die sich der Westen einstellen muss.
Mir doch egal, wenn die ins Mittelalter zurückfallen, Hauptsache, es geht den Itzigs an den Kragen. Sollten wir nach Kräften unterstützen.

Es ist die Verzweiflung, die die Menschen Raketen abschießen lässt!
Aber stolz wie Oskar sind sie darauf, das muss man schon sagen.
 
Ein Ende der Gewalt ist das Gebot der Stunde!
Nicht, dass die Hamas noch empfindlich getroffen wird.
 
Das sagen übrigens auch Israelis wie Avi Primor!
Der ideelle Gesamthofjude. Ich liebe ihn.
 
Am Telefon begrüße ich den Nahostexperten Michael Lüders…
Ich würde auch Erich von Däniken als „Wissenschaftler“ begrüßen.

Schlimm, diese Blockade!
Mir doch wurscht, dass da jede Woche Tausende Tonnen Güter über die Grenzübergänge geschafft werden.

Das stand auch in der liberalen Tageszeitung Ha’aretz.
Eher lass ich mir den rechten Arm abhacken als dass ich ein anderes Blatt zitiere.

Wenn Israel so weitermacht, droht ein Flächenbrand!
Ein Evergreen. Hat sich zwar noch nie bewahrheitet, kommt aber immer gut.

Die Wahlen in Israel sind nur formal demokratisch – die israelische Gesellschaft ist es schon lange nicht mehr.
Ich habe einen Liter Klosterfrau Melissengeist intus.
 
Die Hamas ist der Sieger.
Jedenfalls sind Haniye zwei Finger zum Victory-Zeichen geblieben.
 
140 Tote in Gaza!
Und 40.000 Tote in Syrien. Wen interessiert’s?
 
Israel sollte es nicht zu weit treiben.
Der Jude wird frech.
 
Ein Staat Palästina liegt im Interesse Israels.
Gott, was muss ich aufpassen, dass ich mich vor Lachen nicht einnässe.
 
Aber er war es auch, der den Deal möglich machte.
Die Geiselnahme hat sich ausgezahlt. Toller Kerl, dieser Dschabari!
 
Ein Dieter Graumann, ein Zentralrat der Juden hat langsam keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft.
„Juden raus!“ darf man ja so nicht sagen.
 
Ich unterstütze den Boykott israelischer Produkte.
„Kauft nicht bei Juden“ geht leider auch nicht mehr.
 
Abbas’ Antrag auf Anerkennung Palästinas als Staat muss man doch unterstützen!
Osloer Vereinbarungen? Drauf geschissen!
 
Der Friedensprozess muss wieder in Gang kommen.
Die einseitigen Zugeständnisse Israels müssen weitergehen.
 
Israel folgt doch nur wieder dem Racheimpuls.
Ich habe kein Problem damit, die Bekämpfung von Terroristen zum überholten archaischen Ritual umzudeuten.
 
Selbst der Emir von Katar und der türkische Außenminister machen der Hamas ihre Aufwartung.
Na gut, echte Granaten sind das nicht, aber man muss nehmen, was man kriegt.
 
Den Palästinensern sind doch nur 22% des historischen Palästinas geblieben!
Was bitte ist „Jordanien“?
 
Israel schafft einseitig Fakten durch Siedlungen in den besetzten Gebieten!
300 weitere Wohnungen in einem Jerusalemer Stadtteil bereiten mir schlaflose Nächte.
 
In Jerusalem gehen Vertreibung und ethnische Säuberung weiter.
1967 lebten 55.000 Araber dort; heute sind es nur noch 281.000.
 
Nun, es gibt überhaupt gar keinen Grund, in irgendeiner Weise Sympathien für die Hamas zu haben. Aber…
…lieber als dieser Judenstaat ist sie einem doch allemal.
 
Juden siedeln im arabischen Viertel Silwan.
Unglaublich, was man den Palästinensern zumutet.
 
Endlich Waffenstillstand in Gaza!
Jetzt ist Wiederbewaffnung angesagt – und dann kann es wieder losgehen!

 

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Am 11.11. hat die Karnevalszeit begonnen. Rein zufällig lief wenig später die israelische Militäroperation „Pillar of Defense“ an, und einige der üblichen Verdächtigen unter den deutschen Narren stiegen sogleich in die Bütt. Hier die Highlights der vergangenen Tage.

 
 
Auf die zitierte Feststellung des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, in Israel kämen im Gegensatz zum Gazastreifen Politiker durch Wahl und nicht durch Gewalt an die Macht, hyperventiliert Evelyn Hecht-Galinski in der jungen Welt am 21.11.:

Das ist auch gelogen, die Hamas wurde bekanntlich demokratisch gewählt, was wohl niemand außer Graumann bestreitet. Demgegenüber sind die Wahlen in Israel nur formal demokratisch – die israelische Gesellschaft ist es schon lange nicht mehr.

Zur Erinnerung: Die Hamas, die – ähnlich wie die rivalisierende Fatah – mit der Demokratie so viel zu tun hat wie „die Tochter“ mit einer echten Publizistin, regelte die Machtfrage im Gazastreifen im Jahr 2007 auf arabische Art. Was dieses Gebaren mit der auch in Israel praktizierten westlichen Demokratie zu tun haben soll, bleibt das Geheimnis von Frau Hecht-Galinski. Ebenso wie ihre Behauptung, die Wahlen in Israel seien nur „formal demokratisch“ und „die Gesellschaft schon lange nicht mehr“, sich mit der Tatsache vertragen könnte, dass sich in der Knesseth derzeit Abgeordnete aus 13 (!) Parteien tummeln, darunter auch etliche arabische.

Im selben Paralleluniversum wie EHG dreht Karin Leukefeld ihre Runden. Ungeachtet der selbst von extrem „israelkritischen“ Beobachtern attestierten präzisen und dem Schutz selbst feindlich gesinnter Zivilisten Priorität einräumende Vorgehensweise der IAF gegen Hamas-Ziele schreibt sie, ebenfalls in der jungen Welt, am 24.11.:
 

Die überlebenden Kinder in Gaza haben ihre Eltern und Geschwister, Onkel, Tanten, Freunde vor ihren Augen sterben sehen. Lehrer, Nachbarn, selbst ein Mann, der das Wasser in einen Container bringt, wurde mit seinem Sohn getötet, ihr Zuhause zerstört. Kindergärten und Schulen, Spielplätze, Gesundheitszentren, ihre komplette Nachbarschaft wurde dem Erdboden gleich gemacht.

Was zum Henker raucht Karin Leukefeld?

Vordergründig seriöser kommt da Peter Münch daher, dem ebenfalls keine überbordenden Sympathien für den jüdischen Staat nachgesagt werden können. Wie es sich für einen Besserwisser der Süddeutschen Zeitung gehört, erteilt er der Regierung in Jerusalem am 18.11. Ratschläge, derer sie unbedingt bedarf:
 

Aber Israel wäre gut beraten, diesen Einsatz nicht zu weit zu treiben – weder aus dem Gefühl der eigenen Stärke noch aus Rachsucht heraus. Denn im neuen Umfeld kann heute ein Angriff auf die Hamas plötzlich als Angriff auf die gesamte arabische Welt verstanden werden.

Dies, nachdem er in seinem Artikel die äußerst israelfeindliche islamistische Front von Nordafrika bis Iran geschildert hat, aber das nur am Rande. Nahe liegt in jedem Fall die Frage, ob Israel die vorausgegangenen Angriffe der Hamas in diesem Sinne auch als Angriff der gesamten arabischen Welt zu verstehen hat – und welche Konsequenzen das haben sollte. In jedem Fall muss das Land davor gewarnt werden, es mit seiner Selbstverteidigung zu weit zu treiben, widrigenfalls die arabische Welt Israel, nun: sowieso nicht leiden kann.
 
In der taz bemüht sich Susanne Knaul am 15.11., auch das Positive an einem Terrorfürsten wie al-Dschabari zu sehen:

Man kann Verständnis dafür haben, dass in Israel niemand um Ahmed Al-Dschabari trauert. Der getötete de facto-Armeechef im Gazastreifen lehrte seine Feinde das Gruseln. Fünf Jahre hielt er den israelischen Soldaten Gilad Schalit in seiner Gewalt. Doch er war es schließlich auch, der den Geiselaustausch möglich machte.

Noch einmal: Ein Mann lässt eine Geisel nehmen, hält sie mehr als fünf Jahre lang an einem unbekannten Ort gefangen und lässt sie schließlich frei – weil er dafür 1077 verurteilte Mörder freipressen kann. Nach der Logik der Susanne Knaul ist ihm das irgendwie hoch anzurechnen.
 
Unfassbar, aber es geht noch irrer.

Die Politologin Helga Baumgarten ist seit fast zwei Jahrzehnten Dozentin an der Universität Bir Zeit bei Ramallah. Dort gibt es – richtig geraten! – genau zwei Listen, die Studenten wählen können: den Fatah-Block „Märtyrer Yassir Arafat“ und die Hamas-nahe Liste „Die islamische Befreiung“. Angesichts dieses Umfelds kann es nicht verwundern, dass Frau Baumgarten spätestens hier ein gestörtes Verhältnis zur Realität entwickelt hat. Im Tagesspiegel lässt sie sich am 15.11. wie folgt vernehmen:

Die palästinensische Seite hatte klar signalisiert, dass sie zu einem Waffenstillstand bereit ist. Die israelische Reaktion darauf war die sogenannte gezielte Tötung – im normalen Sprachgebrauch nennt man das Mord – des militärischen Führers der Hamas.

 
Israel eliminiert einen Raketenschmuggler und Geiselnehmer, und die Reaktion einer deutschen Politikwissenschaftlerin fällt in die Kategorie Imbezillität – im normalen Sprachgebrauch nennt man das Schwachsinn.
 
Auf Spiegel online hat auch Ulrike Putz am 17.11. einen guten Rat für Bibi Netanyahu parat: Er solle die Operation abbrechen und zu Hause als Sieg verkaufen. Allerdings, so die in Beirut wohnhafte Korrespondentin, muss er dafür den Hamas einen klitzekleinen Gefallen tun:
 

Im Gespräch ist die permanente Öffnung der ägyptischen Grenze zum Gaza-Streifen für Güter und Waren. Dies würde die Blockade des Gaza-Streifens seitens Israel, das bislang allen Warenverkehr in das Gebiet kontrolliert, de facto beenden.
Israel verlöre so zwar die Kontrolle über die Ein- und Ausfuhr, würde aber langfristig profitieren. Denn wenn der ungehinderte Warenfluss im Gaza-Streifen künftig ein Wirtschaftsleben garantieren würde, könnte sich das Leben dort normalisieren. Und Menschen, die ein halbwegs normales Leben führen können, sind weniger radikal und willens, Raketen auf ihre Nachbarn zu schießen.

In den Gazastreifen führte die Hamas bisher heimlich – durch zahllose Tunnel – Raketen ein, darunter auch solche iranischer Bauart, die bis Tel Aviv und Jerusalem reichen, aber, noch einmal: Israel sollte die Kontrolle über die Ein- und Ausfuhr ganz aufgeben. Denn wenn es den Palästinensern in Gaza gut geht, so glaubt Lieschen Müller Ulrike Putz, und sie satt und glücklich sind, hat die Hamas die Juden lieb, egal was in ihrem Programm steht, egal was ihre Führer jeden Tag öffentlich verkünden, und egal, wie viele Raketen sie noch abschießen werden. Denn Radikalität hat immer rationale Ursachen, nie und nimmer die Erziehung zum Hass schon von Kindesbeinen an in einer Gesellschaft, die von klerikalfaschistischen Gruppen geprägt wird.
 
Zum Abschluss lassen wir noch Herrn Michael Lüders zu Wort kommen, der es – wie auch immer – geschafft hat, in diesem Land seit Jahren unter der Bezeichnung „Nahostexperte“ herumgereicht zu werden und der insbesondere im Deutschlandradio als gefragter Märchenerzähler in Erscheinung zu treten pflegt.
 

Nun, es gibt überhaupt gar keinen Grund, in irgendeiner Weise Sympathien für die Hamas zu haben. Aber…

 
sagt er dortselbst am 15.11.und
 

Natürlich sind solche Raketenangriffe völlig inakzeptabel und natürlich hat Israel das Recht, sich dagegen zu verteidigen. Aber…

 
im Deutschlandradio-Interview am 21.11. Das soll genügen, denn klar ist: Israel hat das Recht, sich zu verteidigen – bis es dieses Recht anwendet.

Die Schlusspointe gehört allerdings Focus online, sie datiert vom 22.11. und fasst den grassierenden Wahnsinn in einem Satz ultimativ zusammen:

Weiter Raketen auf Israel, aber Waffenruhe hält vorerst

Merke: Gewalt gegen Juden ist normal – erst, wenn sie zurückschlagen, beginnt ein verhängnisvoller „Kreislauf der Gewalt“. Tolle Tage für deutsche Nahostexperten.

 


 

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