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Archive for the ‘Werbung für die wir nichts kriegen’ Category

Alle Jahre wieder: eine Auswahl empfehlenswerter Bücher zum Selberlesen und Verschenken. Da ich im zu Ende gehenden Jahr ein kleines Vermögen für – hauptsächlich – historische bzw. zeitgeschichtliche Sachbücher (fast ausschließlich angloamerikanischer Autoren) ausgegeben habe und einige wirklich sehr gute darunter waren, springen diesmal doppelt so viele Tipps (genau 20) dabei heraus. Für Freunde des gepflegten Romans ist, das ist einschränkend zu sagen, leider gar nichts dabei.

 

Charles C. Mann:
Kolumbus´ Erbe
Wie Menschen, Tiere, Pflanzen die Ozeane überquerten und die Welt von heute schufen

Wohl niemand hat seinerzeit geahnt, welche Folgen die Entdeckung Amerikas global zeitigen könnte. Dass die indigenen Völker der Neuen Welt einigen von Europäern eingeschleppten Krankheiten zum Opfer fallen, die aus der Alten Welt eingeführten Pferde die Indianerkulturen prägen, Mais, (Süß-)Kartoffeln, Chili, Zuckerrohr, Kautschuk und Tabak nach Europa und Asien gelangen, Schwarze zu Millionen als Sklaven über den Atlantik verfrachtet, mindestens 100.000 Chinesen zum mörderischen Guano-Abbau auf den peruanischen Chincha-Inseln eingesetzt, die Ankunft neuer Pflanzen und Tiere nur allzu häufig gravierende Veränderungen für Mensch und Natur mit sich bringen würden. Und, und, und. Tolle Schilderung des „Homogenozäns“, also jener Epoche, die eine Angleichung der östlichen und der westlichen Hemisphäre aufgrund des kolumbischen Austauschs mit sich brachte, von Wissenschaftsjournalist Mann auf gut 800 mit lockerer Hand geschriebenen Seiten zu Papier gebracht. Ein Buch, das jede Bibliothek schmückt.

 

Adam Hochschild:
Der große Krieg
Der Untergang des alten Europa im Ersten Weltkrieg

Ein herausragendes unter den vielen jüngst zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs erschienenen Werken. Leider ist der Untertitel etwas irreführend; es geht keineswegs primär um das, was die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ für die europäischen Gesellschaften bedeutete. Vielmehr zeichnet der amerikanische Journalist Hochschild aus britischer Sicht und auf durchaus fesselnde Weise den Widerstand nach, der sich gegen das sinnlose Schlachten formierte, indem er sich an den Biographien der kämpferischen Protagonisten entlang hangelt, die sich der allgemeinen Begeisterung nicht anschließen mochten – von einem schottischen Führer der Labour Party bis zu einem Teil der Suffragetten-Bewegung. Ihnen gegenüber stellt er Befürworter des Krieges wie Rudyard Kipling, H. G. Wells und Conan Doyle, aber es verwundert nicht, dass die Sympathien des Autors den Pazifisten jener Zeit gehören.

 

David Gilmour:
Auf der Suche nach Italien
Eine Geschichte der Menschen, Städte und Regionen von der Antike bis zur Gegenwart

Ein Muss für jeden, der ein Herz hat für „das Land, wo die Zitronen blüh´n“. Der Italien-Kenner Gilmour, auch er Brite, erzählt wirklich sehr schön eine Geschichte des Landes unter besonderer Berücksichtigung der Eigenarten seiner Regionen und macht keinen Hehl aus seiner Einschätzung, dass das Risorgimento nicht unbedingt von Vorteil für die Entwicklung Italiens war. Zu unterschiedlich seien die Regionen, wie er schon in der Einleitung mit einer Anekdote unterstreicht. Da meint ein älterer Herr, einst Richter und Politiker, Garibaldi habe Italien einen Bärendienst erwiesen: „Wäre er nicht in Sizilien und Neapel einmarschiert, hätten wir heute im Norden den reichsten und zivilisiertesten Staat Europas… Natürlich hätten wir dann im Süden einen Nachbarn wie Ägypten.“

 

Colin McEvedy:
Städte der klassischen Welt
120 Zentren der Antike von Alexandria bis Xanten

Das posthum erschienene Werk zeichnet „ein umfassendes Bild der antiken Stadtkultur in der klassischen Welt“. Zu jeder Stadt weiß der britische Historiker und Demograph Erhellendes über Geschichte, Topographie und Bevölkerung zu erzählen, zu jeder hat er eigens Karten angefertigt. Nichts, was man in einem Stück lesen würde, aber ein feines Nachschlagewerk für alle, die an antiker Geschichte interessiert sind.

 

David Abulafia:
Das Mittelmeer
Eine Biographie

Eine hochinteressante Geschichte des Mittelmeeraums, zwar eher konventionell (nicht trocken!) geschrieben, aber voller Informationen und schöner Anekdoten – von den Reisen des Odysseus bis zu den Lampedusa-Flüchtlingen. Dazu so schön, dass man sich nicht vorstellen kann, so etwas als E-Book anzuschaffen – auch wenn das praktischer sein mag als der 960-Seiten-Ziegel aus dem Hause S. Fischer.

 

Ian Morris:
Wer regiert die Welt?

Warum Zivilisationen herrschen oder beherrscht werden

Faulheit, Gier und Angst treiben die menschliche Entwicklung voran, so Morris´ These zur Entwicklung neuer Maschinen und Produktionsprozesse zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten. Seine Interpretation, warum der Westen in den vergangenen Jahrhunderten überlegen war und jetzt dabei ist, diesen Vorsprung wieder einzubüßen (Originaltitel: „Why the West Rules – For Now“), schließt eine ausführliche Betrachtung der gesamten menschlichen Geschichte ein, ist interdisziplinär dick unterfüttert und auch sprachlich ein Genuss – ein Buch, das auf jeder Seite neue Einsichten vermittelt und das man daher gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

 

Ian Morris:
Krieg
Wozu er gut ist

Was Steven Pinker in „Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit“ bereits eindrucksvoll belegte, nämlich dass die Gewalt im Verlauf der menschlichen Geschichte, mit gelegentlichen Ausreißern, tendenziell abgenommen hat, thematisiert auch Morris, wenn er postuliert, dass Kriege trotz aller Schrecken, die sie mit sich bringen, sich durch ihre Folgen (Bildung größerer Reiche, Gewaltmonopol des Staates) langfristig positiv auf den Prozess der Zivilisation und die Sicherheit des Individuums auswirken. Und wie bei Pinker fasziniert auch bei Morris die Belesenheit des Autors und seine Eleganz im Ausdruck.

 

Antony Beevor:
The Second World War

Ohne jeden Zweifel mit die beste Gesamtdarstellung des Zweiten Weltkriegs – ein ganz großer Wurf, der allerdings jene Leser, die Beevors Werke „Stalingrad“, „D-Day“ und „Berlin 1945: Das Ende“ kennen, nicht überrascht haben dürfte. Ein Standardwerk für alle Zeiten.

 

Max Hastings:
All Hell Let Loose
The World at War 1939-1945

Dasselbe Thema wie bei Beevor – und gleich diesem das Beste, was dazu je erschien. Nicht nur äußerst packend geschrieben, auch randvoll mit teilweise eher nicht bekannten oder angemessen gewichteten Informationen und wirklich alle Aspekte des Themas ausleuchtend.

 

Reza Aslan:

Zelot
Jesus von Nazaret und seine Zeit

Noch eine Jesus-Biographie? Warum nicht, jedenfalls wenn sie so rasant geschrieben ist und einen eher vernachlässigten Ansatz verfolgt: den historischen Jesus von Nazareth vom im wesentlichen von Paulus erschaffenen Jesus Christus zu trennen. Dass der in Persien geborene amerikanische Religionswissenschaftler Aslan sich durch die Darstellung Jesu als jüdischen Revolutionär nicht nur Freunde machen würde, war vorauszusehen. Für den einschlägig vorgebildeten Leser ist das wenigste neu, dennoch hochinteressant, was die Interpretation etlicher überlieferter Aussagen des Nazareners anbelangt. So löst sich mancher vermeintliche Widerspruch auf, wenn man ihn im historischen Kontext betrachtet.

 

Ranulph Fiennes
Scott
Das Leben einer Legende

Grandiose Biographie des tragisch gescheiterten Polarforschers Robert Falcon Scott – und gleichsam eine Ehrenrettung. Nachdem der mit seinen Männern im antarktischen Eis zugrunde gegangene Scott zunächst als Held verehrt, später heftig als verantwortungslos kritisiert wurde, würdigt Ranulph Fiennes (übrigens tatsächlich um ein paar Ecken mit den Schauspielern Ralph und Joseph Fiennes verwandt) Scotts Leistung auf der Grundlage selbst durchgeführter Polarexpeditionen. Hochspannend.

 

Giles Milton:
Weißes Gold
Die außergewöhnliche Geschichte von Thomas Pellow und das Schicksal weißer Sklaven in Afrika

Weiße Sklaven? Oh ja, die gab es: Bis zu eine Million Weiße – vorwiegend Küstenbewohner in Portugal, Spanien und Italien, aber auch auf den britischen Inseln sowie Schiffsbesatzungen im Mittelmeer und im östlichen Atlantik – wurden ab Mitte des 16.Jahrhunderts von Barbareskenpiraten nach Nordafrika, in etwa das heutige Marokko und Algerien, verschleppt und von Sklavenhändlern verkauft, u.a. um vom Sultan bei großen Bauvorhaben eingesetzt zu werden oder als Soldaten zu dienen. Viele überlebten es nicht. Am Beispiel Thomas Pellows, eines englischen Jungen, der 1716 von muslimischen Korsaren als Sklave nach Meknes gebracht wurde, schildert Milton ihr Schicksal. Übrigens: Erst im Jahr 1816 wurde dem muslimischen Sklavenhandel ein rasches Ende bereitet – auf eine Art und Weise, die dem Spirit of Entebbe entspricht.

 

Henryk M. Broder:
Die letzten Tage Europas
Wie wir eine gute Idee versenken

Eine EU-Schelte, wie man sie von Broder erwarten darf: gnadenlos die Finger auf die Wunden legend, ohne Respekt vor der hehren Vorstellung Europas, wie sie den Brüsseler Bürokraten vorschwebt, und so sarkastisch, wie sie dem Gegenstand ihrer Betrachtung angemessen ist. Das einzige, was man dieser äußerst kurzweiligen Abrechnung vorwerfen kann: Sie ist mit 222 fluffig zu lesenden Seiten viel zu kurz geraten. Dabei ist doch jeder Tag, den der Herr werden lässt, dazu geeignet, dem Buch ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.

 

Roger Moorhouse:
Berlin at War
Life and Death in Hitler´s Capital, 1939-45

Unverständlicherweise immer noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen: Moorhouses Buch über alle relevanten Aspekte des Kriegsalltags für die Berliner Bevölkerung, von den teils kriminellen Folgen, die die Verdunkelung nach sich zog (Stichwort: der „S-Bahn-Mörder“) über den grassierenden Hunger infolge der Lebensmittelrationierung und das Leben mit den Luftangriffen bis zur Bespitzelung durch die Gestapo und den noch heute unfassbaren Terror gegen die jüdische Bevölkerung. Sehr eindringlich geschildert und auch für jene, die sich schon ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben, alles andere als langweilig.

 

Stacy Schiff:
Kleopatra
Ein Leben

Weithin gelobtes Buch der Pulitzer-Preisträgerin über die letzte Herrscherin der Ptolemäer-Dynastie; auch aller Mythen entkleidet bleibt noch genug übrig, was man an der hochgebildeten Griechin (!) faszinierend finden kann.

 

Niall Ferguson:
Der falsche Krieg
Der Erste Weltkrieg und das 20. Jahrhundert

Gesamtdarstellung des Krieges und seiner Ursachen inklusive der immer noch umstrittenen Schuldfrage – gewohnt brillant geschrieben. Bin noch nicht ganz durch, gebe aber gern eine uneingeschränkte Leseempfehlung ab.

 

Ross King:
Michelangelo und die Fresken des Papstes

Ein sehr schönes Buch über die Entstehung der Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle – man erfährt höchst Interessantes über die Maltechniken in der Renaissance, über den schwierigen Charakter Michelangelos und die ambivalente Beziehung des Künstlers zu Papst Julius II.; macht Lust, sich den in Vergessenheit geratenen Hollywoodstreifen „Inferno und Ekstase“ aus dem Jahre 1965 (mit Charlton Heston und Rex Harrison) anzuschauen, der eben dies zum Thema hat.

 

Gerald Drissner:
Als Spion am Nil
4500 Kilometer ägyptische Wirklichkeit

Dass ein Deutscher, der große Sympathie für Land & Leute hegt, sich einen klaren Blick auf die Unzulänglichkeiten wie die wirklich hässlichen Seiten des Landes bewahren kann, beweist der Journalist Gerald Drissner mit der Beschreibung seiner Reisen durch Ägypten. Kenntnisreich und auch als Erzähler überzeugend, bringt Drissner uns den ägyptischen Alltag nahe. Wirklich niederschmetternd: der gemeine Antisemitismus, der auch 35 Jahre nach dem Friedensvertrag mit Israel gang und gäbe ist.

 

Jared Diamond:
Vermächtnis
Was wir von traditionellen Gesellschaften lernen können

Wie handhaben indigene Gesellschaften wie etwa in Neuguinea, Australien oder auf Pazifikinseln Themen wie Kindererziehung oder Umgang mit den Alten, wie lösen sie Konflikte, welche Rolle spielen Religion und Sprache? Der Geograph, Evolutionsbiologe und Anthropologe Jared Diamond („Arm und Reich“, „Kollaps“) beschreibt die vormodernen Kulturen etwa der Yanomami und der ǃKung, erliegt dabei jedoch nicht – wie viele Anthropologen – der Versuchung, die Jäger- und Sammlergesellschaften zu idealisieren.

 

Giancarlo Gasponi:
Rome
The Fascination of Eternity

Zum Abschluss etwas für´s Auge: ein großartiger neuer Bildband für alle Fans der – für mich – neben Jerusalem wohl faszinierendsten Stadt der Welt: Rom. Nicht nur als optisch Eindruck schindendes Coffeetable-Book geeignet, sondern als anregende Einstimmung auf eine Rom-Reise und zum In-Erinnerungen-schwelgen nach einer solchen. Ein echtes Juwel im Schuber – mit einem feinen Essay zu Beginn, grandiosen Fotos im Kern und interessanten Bild-Erläuterungen im Anhang.

 

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Einige der Bücher, die ich zuletzt mit Gewinn gelesen habe, empfehle ich auch dieses Jahr gern zur Lektüre. Um sie jemandem unter den Baum zu legen, dürfte es beinahe zu spät sein, aber falls Sie z.B. das neue Buch von Shlomo Sand geschenkt bekommen sollten, ist dieses Machwerk unbedingt gegen eines der folgenden Bücher einzutauschen.

 

Ganz oben auf der Liste steht natürlich „Vergesst Auschwitz! Der deutsche Erinnerungswahn und die Endlösung der Israelfrage“ von Henryk M. Broder. Erklärung überflüssig.
Sodann, vorausgesetzt, Sie haben ein Faible für maritime Themen, „Der Atlantik. Biografie eines Ozeans“ von Simon Winchester (Autor von „Der Mann, der die Wörter liebte“). Daraus erfährt man u.a. allerlei Wissenswertes über die Entdeckungsfahrten der frühen Neuzeit, die Geschichte des Walfangs, Piraterie, Ozeanographie, Seekriege, die Verlegung des Transatlantikkabels und den Niedergang der Passagierschifffahrt; glänzend geschrieben und gespickt mit Anekdoten.
Großartig auch Niall Ferguson: „Der Westen und der Rest der Welt“ – hier wird erklärt, wie die westliche Welt wirtschaftlich, militärisch und kulturell die dominante Stellung erlangte, derer sie langsam verlustig zu gehen droht, weil ehemals rückständige Länder gerade dabei sind, uns mit unseren eigenen Waffen zu schlagen.
Auf dem weihnachtlichen Gabentisch möchte man „Hitler“ von Ian Kershaw vermutlich ebenso ungern liegen sehen wie „Goebbels“ von Peter Longerich. Gleichwohl sind die beiden sehr umfangreichen Biographien äußerst lesenswert.
Während der Planung einer Rom-Reise stieß ich auf „Quattro Stagioni. Ein Jahr in Rom“ und „Arriverderci, Roma! Ein Jahr in Italien“ von Stefan Ulrich. Im erstgenannten Buch beschreibt der ehemalige Italien-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung die turbulente Akklimatisierungsphase in seinem Lieblingsland, im anderen beschreibt er diverse Erlebnisse vor seinem Wechsel nach Paris. Sehr warmherzig, kenntnisreich und wirklich angenehm humorvoll erzählt Ulrich vom italienischen Alltag, selbst stets hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zum Land und dem Wissen um gewisse Unzulänglichkeiten, die sie einem nicht immer leicht machen.
„Die Wende. Wie die Renaissance begann“ von Stephen Greenblatt empfehle ich ebenfalls gern. Ein sehr schönes Buch, das nicht umsonst mit dem Pulitzerpreis und dem National Book Award ausgezeichnet wurde.
Als harte, aber notwendige Lektüre stellte sich „Neukölln ist überall“ von Heinz Buschkowsky heraus. Kein literarischer Leckerbissen, aber ein eindringliches Plädoyer zum Gegensteuern auf dem Gebiet einer „Einwanderungspolitik“, die lange nicht stattgefunden hat. Die Folgen muss Buschkowsky, müssen vor allem die Bewohner „sozialer Brennpunkte“ nun ausbaden. Der Autor, Sozialdemokrat von altem Schrot und Korn, lamentiert aber nicht herum, sondern analysiert mit klarem Kopf die Ursachen für die Misere und zeigt zahlreiche Mittel und Wege auf, um sie in den Griff zu bekommen.
Und eben gelesen: das Büchlein „Carl Tohrbergs Weihnachten“ von Ferdinand von Schirach mit drei bemerkenswerten Kurzgeschichten, die mich neugierig auf sein Buch „Schuld“ gemacht haben.

Postscriptum: Nach dem Motto „Das bisschen, was ich lese, schreib ich mir selber“ muss ich noch auf ein hübsches E-Book aufmerksam machen. Vom Autor dieser Zeilen sind nämlich auch ein paar Texte dabei.

 

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Jaffa-Orangen waren gestern. Israel hat sich längst zu einem modernen Wirtschaftswunderland gemausert, der Begriff „Silicon Wadi“ steht für das Gewerbegebiet nördlich von Tel Aviv, in dem sich Israels erfolgreiche Hightech-Unternehmen angesiedelt haben. Ein kürzlich auch in deutscher Übersetzung erschienenes Buch erklärt, was hinter dem erstaunlichen Wandel des Landes steckt. Anton Niehoff hat es für SoE rezensiert.

 

„Start-up Nation“ von Dan Senor und Saul Singer befasst sich mit dem Phänomen eines kleinen Landes: mit nur 7,1 Millionen Einwohnern hat es nicht nur die höchste Dichte an Hightech-Start-ups in der Welt (eines pro 1.844 Einwohner), sondern mehr Unternehmen an der US-Technologiebörse NASDAQ notiert als die Länder des gesamten europäischen Kontinents zusammen. Pro Kopf wird zweieinhalbmal mehr Risikokapital investiert als in den USA (und mehr als 30mal mehr als in Europa). Das Buch handelt von Israel, und es erklärt, warum dieses Land in den letzten 50 Jahren so viele erfolgreiche Innovationen hervorgebracht hat wie kein anderes.

Wie viele andere Länder hat auch Israel erkannt, dass Innovationen ein gutes Umfeld brauchen. Exzellenzcluster mit Nähe zu Universitäten, Großunternehmen und Start-ups sind ebenso wichtig wie Zugang zu einem Pool von Talenten und zu Venture Capital – aber diese Bedingungen finden sich auch in den USA, zahlreichen europäischen Ländern und in Asien, etwa in Singapur oder Korea.

Israel zeigt, dass die makroökonomischen Faktoren allein nicht ausreichen. Ausführlich schildern die Autoren, wie die Geschichte des Landes zu diesem außergewöhnlichen Phänomen beigetragen hat. So wanderten z. B. immer wieder Juden aus aller Welt ein, die unterschiedliche Talente und kulturelle Prägungen mitbrachten und die ihren Platz und ihre Beschäftigung finden mussten, egal wie gut oder schlecht die ökonomische Situation gerade war. Und natürlich ist auch die Tatsache von Bedeutung, dass das Land ständigen Bedrohungen durch seine Nachbarn ausgesetzt ist.

In Israel herrscht daher eine sehr spezielle Kultur der Führung, des Risikomanagements und vor allem der Eigeninitiative: „Wenn ein israelischer Unternehmer eine Geschäftsidee hat“, beschreiben die Autoren diese Einstellung, „dann wird er noch in der gleichen Woche mit der Umsetzung beginnen.“ Dazu passt, dass eine typische Hightech-Neugründung in Israel etwa zehnmal mehr Startkapital erhält als ein vergleichbares Unternehmen in Europa – und dass die Fluktuationsrate dieser Neugründungen fast zehnmal so hoch ist wie in den USA. Neue Ideen werden rigoros in der Praxis getestet und entweder verworfen oder beständig verbessert.

Hinzu kommt, dass Israelis es gewohnt sind, in Teams zu arbeiten, sich zu vernetzen, und es vor allem selbstverständlich finden, Autoritäten, Lehrmeinungen und Gewohnheitsdenken beständig zu hinterfragen und herauszufordern.

Europäische Leser können aus dem Buch durchaus Gewinn ziehen. Zum einen schildert es auf hohem analytischen Niveau die vielen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die das kleine Land gemeistert hat und bietet so eine völlig neue Sicht auf Israel, das hierzulande nur auf der Folie des Nahostkonflikts wahrgenommen wird. Zum anderen bietet es auch persönlich nützliche Einsichten. Denn während makroökonomische Faktoren nur langsam geändert werden können, hat es jede Firma, jeder Unternehmer und jeder Gründer selbst in der Hand, persönliche Einstellungen und Unternehmenskultur zu ändern. Denkanstöße dafür bietet das Buch zur Genüge, und deswegen ist es eine höchst anregende Lektüre.

 

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Fast schon eine kleine Tradition: Empfehle gern eine Auswahl der Bücher weiter, die ich im ablaufenden Jahr mit Gewinn (wieder-)gelesen habe.

Steven Pinker:
Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit

1033 Seiten (ohne Anhang, der noch mal 189 Seiten umfasst), aus denen sich unendlich viel lernen lässt – über Geschichte, Psychologie, Ethnologie, Hirnforschung und mehr. Grandioses Werk über den Prozess der Zivilisation, der die menschliche Gewalt in all ihren Formen tendenziell zurückgehen ließ, auch wenn sich mindestens eine Region der Erde ziemlich resistent dagegen zeigt.

Jonathan Wilson:
Revolutionen auf dem Rasen
Eine Geschichte der Fußballtaktik

Hört sich sperrig an, ist aber alles andere als das. Höchst informative, gut geschriebene und sehr unterhaltsame, mit Anekdoten gespickte Darstellung fußballerischer Entwicklungsgeschichte – vom zunächst recht planlosen Gekicke in der Frühzeit des Sports auf der britischen Insel über das legendäre und weltweit praktizierte WM-System bis zum formvollendeten Tiki Taka des FC Barcelona. Jedem Fußballfreund ebenso zu empfehlen wie jedem Ingnoranten, der meint, auf dem Rasen liefen doch nur 22 Personen einem Ball hinterher.

Simon Sebag Montefiore:
Jerusalem. Die Biographie

Packende Gesamtdarstellung der Geschichte der Heiligen Stadt aus der Feder des bekannten Stalin-Biographen. Und, ja: Der Autor ist tatsächlich ein Nachfahre des britischen Philanthropen Sir Moses Montefiore, der 1857 die Windmühle in Mishkenot Sha´ananim bauen ließ. Nicht nur ein Muss für jeden, der Jerusalem liebt; das Buch liefert unentbehrliches Faktenwissen, über das man unbedingt verfügen sollte, wenn man von einer selbstverständlichen Teilung Jerusalems schwadroniert.

George W. Bush:
Decision Points

GWB schildert entscheidende Momente seiner achtjährigen Präsidentschaft, reichert sie mit Hintergrundinformationen und privaten Histörchen an und legt dabei eine Fähigkeit zur Selbstkritik an den Tag, die man so manchem ihm in herzlicher Feindschaft verbundenen Redakteur wünschen würde. Vom SPIEGEL natürlich verrissen, aber das will nichts heißen, denn dass Bushs, Rumsfelds und Rices Darstellungen ihrer Amtszeit von den üblichen Verdächtigen in Bausch und Bogen abgekanzelt würden, ahnte man schon vorher.

Ian Kershaw:
Das Ende. Kampf bis in den Untergang –
NS-Deutschland 1944/45

Es scheint unglaublich, dass das weitgehend abgegraste Thema Zweiter Weltkrieg immer noch in weiteren Facetten ausgeleuchtet werden kann. Und keiner macht es besser als britische Historiker, die zu allem Überfluss auch noch glänzend schreiben können. Ian Kershaw erzählt, warum die Deutschen, selbst als der Krieg längst verloren war, bis zum bitteren Ende durchhielten. Wissenschaftsprosa vom Feinsten.

Benny Morris:
One State, Two States
Resolving the Israel/Palestine Conflict

Bei Pro-Palästina-Aktivisten ist der Historiker längst unten durch, das spricht für ihn. In seinem kurzen (200 Seiten) aber knackigen Buch zeigt Morris auf, welche Ziele die jüdische und die arabische Nationalbewegung hatten und wie sie sich zur Zweistaatenlösung verhielten und verhalten. Nachdem die palästinensische Führung in dieser Hinsicht längst die Hosen heruntergelassen hat, schadet es nichts, sich mit der langen Tradition der kompromisslosen Ablehnung des Zionismus in der arabischen Welt vertraut zu machen. Morris ist pessimistisch, also realistisch, was eine Friedenslösung für Nahost angeht – und lässt den Leser ernüchtert zurück, wenn er´s nicht schon vorher war.

Russell Shorto:
New York – Insel in der Mitte der Welt

Hochinteressante Darstellung der Frühzeit New Yorks, als die Holländer die Kolonie Nieuw Nederland auf der Halbinsel Mannahatta gründeten und diesem Flecken Erde frühzeitig einen liberalen Hauch verpassten. Im Mittelpunkt des Werkes steht die Rivalität zwischen dem letzten Generaldirektor Pieter Stuyvesant und dem heute weitgehend vergessenen Adriaen van der Dock, der wohl als Erster eine Idee von einem neuen Amerika hatte. Shorto stützt sich dabei auf zeitgenössische Quellen, die erst verwertbar wurden, seit ein kauziger Experte für Altniederländisch viele tausend Seiten kaum lesbarer Aufzeichnungen aus dem frühen 17.Jahrhundert übersetzt hat. Tolle Lektüre.

Joachim Fest:
Ich nicht

Kann mich nicht einmal an ein halbes Dutzend Autobiographien erinnern, die mich derartig fasziniert haben wie die Erinnerungen Joachim Fests an seine Kindheit und Jugend. Eine untergegangene Welt, in der Jungs noch draußen herumtobten oder während einer Bahnfahrt freiwillig Heinrich Heine lasen. Mit diesem Buch setzt Fest seinem Vater ein Denkmal, einem Mann, der sich von seinem ersten Gehalt eine Goethe-Gesamtausgabe kaufte und der als überzeugter Konservativer auch ein überzeugter Nazigegner war – und die Konsequenzen trug, auch wenn er seiner Familie damit einiges zumutete. Dafür machte er seine Kinder immun gegen die perverse Ideologie der braunen Machthaber. Selten las ich ein persönliches Buch, das mich so beschäftigte.

Assaf Gavron:
Ein schönes Attentat

Irrwitziger Roman über einen Tel Aviver Yuppie, der auf dem Höhepunkt der Terror-Intifada drei mörderische Anschläge überlebt und damit eine gewisse Prominenz erlangt, die ihm einen weiteren Attentatsversuch einbringt. Parallel wird die Geschichte aus der Perspektive eines jungen Palästinensers erzählt, der den Israeli, der längst als Symbol für den Überlebenswillen seines Volkes steht, gerade deshalb endgültig aus dem Weg räumen will. Originell, schwarzhumorig, ziemlich verrückt.

Frederick Taylor:
Die Mauer
13. August 1961 bis 9. November 1989

Wer flockig geschriebene Bücher über deutsche Geschichte sucht, ist mit einem (schon wieder!) britischen Historiker meistens gut bedient. Taylor erzählt, was der Eiserne Vorhang für die Menschen bedeutete, die in seinem Schatten lebten. Sollte vor allem jenen auf den Nachttisch gelegt werden, die sich nach einer „kommoden Diktatur“ zurückzusehnen scheinen.

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Jetzt wird Tacheles geredet! Unser Lieblingsdozent Dan Schueftan, bekannt für seine klaren Worte, die gern in die (bzw. der) Öffentlichkeit getragen werden dürfen, ist wieder im Lande, um beherzt auszuteilen. Näheres steht hier. Münchner, Hamburger und Berliner haben das große Los gezogen, für alle anderen lohnt sich aber auch eine längere Anreise.

Und wer Schueftan live verpasst, hat ja immer noch SoE. Wir werden berichten.

Nachfolgend die Einladung zur Veranstaltung in Berlin.

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Eskalation in Nahost?
Israel in einer Region im Umbruch

Dr. Dan Schueftan (Israel) im Gespräch mit Prof. Lars Rensmann über Israel und die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten.

Freitag, 18.11.2011, 19.00 Uhr
Robert-Koch-Saal, Dorotheenstr. 96, 10117 Berlin.

 

Der Anfang des Jahres hoffnungsvoll gefeierte „arabische Frühling“ ist einer weit dunkleren Szenerie gewichen. Statt Freiheit und Demokratie drohen sich in Nahost vor allem islamistische Kräfte durchzusetzen. Der israelisch-palästinensische Konflikt steht vor einer neuen Eskalation, die Palästinensische Autonomiebehörde strebt unbeirrt eine internationale Anerkennung als Staat an, während in Gaza der Islamische Jihad der Hamas Konkurrenz macht. Schließlich treibt die Islamische Republik Iran unbeirrt ihr Atomprogramm voran, und es gibt Anzeichen für einen Militärschlag gegen den Iran. Wir laden Sie herzlich ein, diese Entwicklungen mit einem der international angesehensten israelischen Sicherheitsexperten zu diskutieren.

Dr. Dan Schueftan ist Direktor des Zentrums für Nationale Sicherheitsfragen an der Universität Haifa. Seit drei Jahrzehnten gehört er zu den Beratern der israelischen und anderer Regierungen. Er tritt regelmäßig in internationalen Medien auf und hat in seinen Büchern u.a. einflussreich für den einseitigen israelischen Rückzug aus Gaza plädiert.

Gesprächsführung: Dr. Lars Rensmann, DAAD Professor an der University of Michigan und Permanent Fellow am Moses Mendelssohn Zentrum. Jüngste Veröffentlichung u.a. Politics and Resentment: Antisemitism and Counter-Cosmopolitanism in the European Union (2011, mit Julius H. Schoeps).

Veranstaltung in deutscher Sprache!
Anmeldung bitte unter info@mideastfreedomforum.org

Eine Veranstaltung im Rahmen der Berlin Middle East Talks (B’EMET) von Scholars for Peace in the Middle East (SPME) und dem Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB).

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Aus aktuellem Anlass neu in der Blogroll: der kürzlich gestartete offizielle Blog der Botschaft des Staates Israel in Berlin. Unter anderem mit wertvollen Informationen zu den Entwicklungen rund um die gestoppte Hamas-Solidaritätskreuzfahrt.

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Ein Beleg ist dieses beinahe unglaubliche Interview auf der Webseite der FAZ. In diesem Zusammenhang sei an jenes Projekt erinnert, das SoE schon unterstützt hat, als es überhaupt noch nicht existierte.

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Israel wird wieder mit Kassam-Raketen beschossen. In bemerkenswerter Klarheit äußert sich zu diesem Thema der ehemalige Bundeswehrsoldat Marc Lindemann in seinem Buch „Unter Beschuss“:

Die Raketenangriffe stellen nicht nur operativ, sondern auch psychisch eine extreme Belastung dar. (…) Über siebzig Raketen waren es 2008. Man mag es zugeben oder nicht, aber nach einer gewissen Zeit setzen bei jedem Soldaten eine Form der Zermürbung und der dringende Wunsch ein, sich endlich wehren zu können.

Am 27. Dezember desselben Jahres taten Soldaten an einem anderen Ort in einem anderen Krieg genau dies – sie wehrten sich. Wir in Kunduz verfolgten sehr genau, wie die Streitkräfte Israels an jenem Tag zu einem Schlag gegen die im Gaza-Streifen sitzenden Terroristen der Hamas und verschiedener anderer Organisationen ansetzten. Auslöser der Operation „Gegossenes Blei“ war genau jener Raketenterror, den auch wir in Afghanistan täglich spürten. Nur im Unterschied zu uns wurden die in den Städten Sderot, Aschkelon und Aschdod beheimateten Israelis im Laufe des Jahres 2008 nicht mit zweiundsiebzig BM-1-Raketen, sondern mit 1730 teilweise doppelt so starken Qassam-Raketen angegriffen – zudem noch mit 1528 Mörsergranaten.

Den Terror, den die Zivilbevölkerung in der Grenzregion zum Gaza-Streifen bis heute erleidet, kann man sich als deutscher Soldat in Afghanistan zumindest ungefähr vorstellen, nachdem man eine ähnliche Bedrohung über fünf Monate am eigenen Leib gespürt hat. Denjenigen, die Israel sofort nach dem Angriff auf die Stellungen der Terroristen der „Unverhältnismäßigkeit“ in der Wahl der Mittel bezichtigten, möchte ich dringend empfehlen, sich nur eine Woche dieser permanenten psychischen Belastung und Bedrohung des eigenen Lebens auszusetzen. Vielleicht würden sie danach ihre stereotypen anti-israelischen Ausfälle unterlassen. (Seite 52f.)

Lindemanns Buch ist insgesamt wärmstens zur Lektüre empfohlen. Zweifellos das beste Buch eines deutschen Soldaten, der in Afghanistan gedient hat.

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Auch im Jahr 2010 wieder ein schöner Anblick. Und keine Sorge: Als echte Dogmatiker haben wir selbstverständlich schweren Herzens darauf verzichtet, uns die abgebildeten Bikinis zu kaufen.

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Man sollte nicht für möglich halten, woran manche Zeitgenossen so ihre Freude haben. Ist es denkbar, dass Menschen mit Genuss einen Bildband durchblättern, auf dessen Einband „Das Schönste aus offenen Geschwüren“ steht? Jedenfalls geilt sich das antizionistische Pack bisweilen an Prachtbänden mit Fotos der „Apartheidmauer“ auf – und jetzt auch an Kalendern, von denen traurige Kulleraugen palästinensischer Flüchtlingskinder aus dem Libanon herabschauen.

„Palästinensische Flüchtlingskinder aus dem Libanon erzählen auf der Rückseite der Kalenderblätter in fünf Sprachen (deutsch, englisch, französisch, finnisch, arabisch) ihre Geschichte: von der Herkunft ihrer Familie (einschließlich einer kurzen Beschreibung des ursprünglichen Heimatortes), über ihr Leben in den Flüchtlingslagern und von ihren Zukunftsträumen.“

Allerdings nicht über die Tatsache, dass sie, ihre Eltern und Großeltern, insgesamt 390.000 Menschen, vom Libanon seit Jahrzehnten wie Aussätzige behandelt werden, während jene Araber, die 1948 nicht flohen, und ihre Nachkommen in Israel ein freies Leben in relativem Wohlstand führen. Sie erzählen auch nicht über die Kämpfe zwischen palästinensischen Milizen und libanesischen Einheiten im Flüchtlingslager Nahr el Bared. Und sie erzählen erst recht nicht von der Weigerung der Palästinenserführung, sie dereinst in einen Staat Palästina einwandern zu lassen, weshalb man lieber auf dem aussichtslosen „Rückkehrrecht“ nach Israel beharrt, auf dass auch noch die nächste und übernächste Generation in Flüchtlingslagern leben, leiden und klagen möge.

Sollten auch Sie Freude am Leid anderer Menschen haben, solange Sie das unstillbare Bedürfnis verspüren, die Schuld daran dem jüdischen Staat zuzuweisen statt den wirklich Verantwortlichen, dann ist dieser Kalender genau das Richtige für Sie. „Heimatlos“ drängt sich aber auch als Präsent für Ihren Intimfeind auf, etwa für den Chirurgen, der bei der OP neulich sein Skalpell in Ihrem Bauchraum zurückließ, für den Kerl, der Ihnen die Frau ausgespannt hat und für den „Call Center Agent“, der Ihnen am Telefon erzählen wollte, dass Sie „ein Auto gewonnen“ haben.

Lieferung, solange der Vorrat reicht. Bestellen Sie gleich, Arendt hat schon drei.

Der Erlös aus dem Verkauf des Kalenders fließt selbstverständlich direkt an die Hisbollah.

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