Was macht ein Politologe, der, nur weil er noch nie einen Aufsatz in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht hat, von seiner Zunft nicht ernstgenommen wird, um doch noch irgendwie mediale Aufmerksamkeit zu erregen? Er schreibt Bücher zum brisanten Themenkomplex Zionismus-Nahostkonflikt-Holocaust, in dem die jüdische bzw. israelische Seite ganz schlecht wegkommt – eine sichere Bank, zumal er darauf bauen kann, damit Millionen Lesern aus der dunklen Seele zu sprechen.
Über den Verdacht des Antisemitismus ist Norman Finkelstein als Jude und Sohn von Holocaust-Überlebenden natürlich erhaben, auch wenn seine These, die Juden schlügen noch aus der eigenen Shoah-Erfahrung Kapital, jeden Nazi schier aus dem Häuschen geraten lassen muss. Dass so einer das Scheitern seiner Bewerbung für einen Lehrstuhl an der DePaul University of Chicago nur mit einer politischen Verschwörung erklären kann, überrascht nicht wirklich.
Als jüdischer Antizionist bekommt Finkelstein aus akademischen Kreisen in den USA zwar nur spärlichen Beifall, den er locker dem gefühlten Einfluss der Israel-Lobby zuschreiben kann, dafür aber umso mehr von Leuten, denen man lieber nicht im Dunkeln begegnen möchte. Es gehört schon ein gerüttelt Maß an Chuzpe dazu, sich bei den Todfeinden des eigenen Volkes lieb Kind zu machen, aber was den Spinnern der Naturei Charta, die schon dem Irren von Teheran ihre Aufwartung machten, recht war, ist Finkelstein billig: Er reist eine Woche durch den Libanon, wo er den Hisbollah-Kommandanten Nabil Kaouk trifft und das Grenzdorf Aita al-Shaab besucht, Ausgangspunkt des blutigen Überfalls auf eine israelische Grenzpatrouille, der 2006 den 34-Tage-Krieg mit der libanesischen Terrororganisation auslöste.
Nach dem Eingeständnis seiner „Scham“ – allerdings nicht dafür, dass er einer Terrorbande ins Rektum kriecht, sondern für die israelische Reaktion auf den Mord an drei Soldaten und die Verschleppung zweier weiterer – überrascht Finkelstein mit seiner Einschätzung, die Hisbollah, der er trotz des Wissens um den unilateralen Abzug der israelischen Truppen vor sechs Jahren bescheinigt, sie verteidige nur ihr Land, repräsentiere für ihn „die Hoffnung“. Hoffnung worauf? Dass es der selbst ernannten „Partei Gottes“ eines Tages gelingen möge, dem zionistischen Gebilde den Garaus zu machen? Nicht auszuschließen, denn auch die Praxis seiner Gastgeber, „sich feige unter Frauen und Kinder zu mischen“ (Jan Egeland, der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe) und dadurch die hohen zivilen Opferzahlen bei den israelischen Militäraktionen mitzuverantworten, bereitet Norman G. Finkelstein keine unruhigen Nächte. Menschenrechtsverletzungen bedrücken den GröPaZ (Größten Politologen aller Zeiten) nur, wenn er sie von Amerikanern oder Israelis verübt sieht.
Immerhin steht auf Finkelsteins Tournee-Programm noch der Besuch palästinensischer Flüchtlingslager. Dass er dort die nahe liegende Frage stellt, warum Palästinenser nur in arabischen Ländern – und das seit 60 Jahren – in Lagern respektive Slums leben müssen, steht nicht zu befürchten. Das wäre der Eintracht mit den israelkritischen Gotteskriegern wohl doch eher abträglich. Und so furchtbar viele gute Juden gibt es für die Hisbollah schließlich nicht.
Terror ist Hoffnung
Norman Finkelstein, Oberpfeife und Lieblingsjude eines jeden ordentlichen “Israelkritikers”, Palästinenserfans und Neonazis, der Messias der gefrusteten Judenhasser, hat wieder zugeschlagen, radikaler und totaler, als man es sich hätte vo…
[…] Gelesen habe ich den Begriff GröPaZ erstmals bei Claudio Casulas Beschreibung des Knallkopfs auf Spirit of Entebbe. […]
[…] Ein Arsch zu Gast bei Freunden. […]
[…] Arsch da zu Gast bei welchen Freunden ist, beschreibt Claudio Casula eindrücklich auf Spirit of Entebbe. Dabei kreierte er in bester Broder-Tradition einen neuen Begriff, der sofort Eingang in das […]