„Zwei mal drei macht vier, widde widde witt und drei macht neune / ich erklär‘ die Welt widde widde wie sie mir gefällt“
Das ist das Motto von Pippi Stützstrumpf, Tochter eines ehemaligen Zentralratsvorsitzenden, und ihren ähnlich verwirrten Gesinnungsgenossen. Denn nur nach diesem Muster können sie den offensichtlichen Schwachsinn, den sie so zwanghaft wie penetrant verbreiten, mit der Realität in Einklang bringen.
Ein typisches Exemplar dieser Gattung hört auf den Namen W. Frankenberg und darf, wie jeder, der hauchdünne Bretter zu bohren in der Lage ist, sich bei Arendt austoben. Selbst sieht W. Frankenberg überall eine allmächtige „Israel-Lobby“ am Werk, die der FAZ womöglich verbieten könnte, der „Tochter“ ein Forum für ihren Schmarrn zu bieten (was sie dann aber doch nicht tat, entweder weil die Israel-Lobby kein Verbot aussprach oder weil sich die FAZ über das Verbot hinwegsetzte), aber Verfolgungswahn macht er bei anderen aus:
Es ist mehr als paranoid, Chomsky, Grosser, Hecht-Galinski oder auch israelische und viele andere jüdische Intellektuelle als „jüdische Selbsthasser“ zu diffamieren, nur weil sie die Verbrechen der israelischen Besatzungsmacht und den schleichenden Genozid am palästinensischen Volk als das bezeichnen, was es ist: ethnische Säuberung des Landes von dessen ursprünglichen Bewohnern.
Gestern wurden anlässlich des Neujahrsfestes die aktuellen Bevölkerungsstatistiken veröffentlicht: Demnach leben in Israel 7,337 Millionen Menschen, davon sind 1,48 Millionen Araber (1948: ca. 150.000). Eine Bevölkerungszunahme um das Zehnfache mit der Behauptung vom „schleichenden Genozid“ und „ethnischer Säuberung“ unter einen Hut zu bringen, kann also nur funktionieren, wenn man sich, widde widde witt, die Welt so macht, wie sie einem gefällt. Es sei denn, man glaubt in jenen Kreisen ernsthaft, dass die Palästinenser in Israel und den Autonomiegebieten (dort: 4,018 Millionen) sich schneller zu vermehren vermögen als die Israelis sie völkermorden können.
Frankenbergs peinlicher Text enthält einige urkomische Stellen, vor allem wenn er Bassam Tibi als „nützlichen Idioten“ bezeichnet, „der sich besonders bei seinen jüdischen Freunden in serviler Weise anbiedert.“
Während Vollpfosten wie die Kronzeugen, hinter denen sich Arendt und seinesgleichen verschanzen, für überaus mutige Dissidenten gehalten werden, ebenso wie die durchgeknallten Antizionisten der Neturei Karta, die sich nicht entblöden, dem Irren von Teheran den Allerwertesten zu küssen. Denn das Kuscheln mit den Israelhassern ist, „argumentiert“ man in jenen Kreisen, mitnichten ein Indiz für ihre Feindschaft gegen, sondern im Gegenteil für ihre aufrichtige Freundschaft mit dem jüdischen Staat. W. Frankenberg drückt es so aus:
Die wahren Freunde kritisieren, wo es notwendig ist
Leider bestehen wohl vor Gericht schlechte Aussichten, solchen Gestalten untersagen zu lassen, sich als wahrer Freund auszugeben. „Wahre Freunde“ eines Israeli sind demnach solche, die ihm tagein, tagaus vorwerfen, ein ethnischer Säuberer, Völkermörder, Landräuber, Verbrecher, Rassist, Folterer, Weltfriedensgefährder et cetera zu sein, und die bei dem Verweis auf echte Feinde noch sagen: Aber die haben doch recht!
Wenn das wahre Freundschaft ist, dann sehnt man sich nach Feinden wie Achmachmirdendschihad. Die haben zwar auch kein Niveau, aber dafür sind sie wenigstens ehrlich.
[…] und die bei dem Verweis auf echte Feinde noch sagen: Aber die haben doch recht! Claudio Casula, Spirit of Entebbe, 30.09.08 über Die Tochter und einen Haufen […]