…und was sie wirklich dabei denken:
Ich verurteile den Terror, aber…
Ich finde Gewalt gegen Juden völlig in Ordnung.
Die Seeblockade Gazas muss vollständig beendet werden
Irgendwie müssen die iranischen Waffen dorthin gelangen.
Da muss eine UN-Truppe stationiert werden.
Blauhelme sehen was, was israelische Soldaten nicht sehen: Sie sehen… weg!
Israel spielt mit dem Feuer.
Die Juden schlagen zurück. Das geht gar nicht.
Die Religiösen haben viel zuviel Einfluss.
Ich war zwar nie da, aber im Fernsehen habe ich ganz viele Männer mit Schläfenlocken gesehen.
Ich weiß, wie es da zugeht.
Irgendwann flieg ich mal für ein Wochenende hin, komme Freitagabend an und Samstag schreibe ich einen Essay: Der Nahe Osten – gestern, heute, morgen.
Die Hamas ist demokratisch gewählt.
Okay, sie ist antisemitisch, gewaltverherrlichend, intolerant, frauenfeindlich, fanatisch religiös, hält sich einen „militärischen Flügel“ und lässt keine Wahlen abhalten, aber, hey: Die Leute haben damals ihr Kreuzchen gemacht, oder?
Das sagen sogar Israelis wie Uri Avnery!
Notfalls zitiere ich auch hoffnungslose Exoten, Hauptsache, sie erzählen das, was mir in den Kram passt.
Die Palästinenser sind praktisch wehrlos.
Die Palästinenser sind zurzeit leider unfähig, anzugreifen.
Frieden ja, aber es muss ein gerechter Frieden sein.
Ich möchte jedes Zugeständnis Israels als ungenügend zurückweisen und weiter Krieg und Terror rechtfertigen.
Israel muss den Palästinensern entgegenkommen.
Hauptsache, die Palästinenser müssen sich kein Stück bewegen.
Ich habe nur was gegen Netanyahus Regierung.
Mir ist es völlig wumpe, wer in Jerusalem regiert. Auf Rabin, Peres, Barak, Sharon und Olmert hab ich genauso einen Hass gehabt.
Das ist doch gar nicht in israelischem Interesse.
Mag sein, dass die wissen, was los ist. Aber ich weiß es besser.
Ich bin die Tochter von Heinz Galinski.
Ich habe keinen anständigen Beruf.
Jerusalem muss Hauptstadt zweier Völker sein.
Ich kenne zwar weltweit kein Beispiel dafür, aber ich kann es einfach nicht ertragen, dass die Juden Jerusalem beherrschen.
Es ist fünf vor zwölf! Wenn Israel weiter stur bleibt, kommt es früher oder später zur Katastrophe.
Ich kann es kaum erwarten.
Israel muss einen Kurswechsel vollziehen.
Die Juden sollen sich gefälligst wieder beschießen lassen.
Die Palästinenser sind die Opfer in diesem Konflikt.
Oder haben Sie schon mal israelische Opfer gesehen?
Israel setzt immer nur auf Gewalt.
Ich tu mal so, als hätte ich noch nie was vom Oslo-Prozess gehört.
Wenn Israel alle besetzten Gebiete räumt, gibt es Frieden.
Ich habe leider keine Ahnung vom Nahen Osten.
Ich bin solidarisch mit den Palästinensern.
Jedenfalls wenn es gegen Israel geht. Dass Ägypten den Gazastreifen abriegelt und der Libanon die Palästinenser seit 60 Jahren in Lagern hält, raubt mir nicht den Schlaf.
Gerade ich als Deutscher…
…muss aufpassen, was die Juden heute machen.
Ich schäme mich für Israel.
So glaubt mir doch, ich bin ein guter Jude!
Israel muss mit der Hamas reden.
Die Fatah ist mir immer noch zu kompromissbereit, ich halte der Hamas die Stange.
Auge um Auge, Zahn um Zahn!
Ich habe nie die Bibel gelesen.
Für mein Engagement bekam ich das Bundesverdienstkreuz.
Ich erzähle den Deutschen von morgens bis abends, dass die Juden nichts aus dem Holocaust gelernt haben.
Was die Israelis da mit den Palästinensern machen, das geht einfach nicht!
Was die Palästinenser mit den Israelis machen, ist mir egal. Erst recht, was die Türken mit den Kurden machen, die Chinesen mit den Tibetern, die Russen mit den Tschetschenen, die Kirgisen mit den Uiguren und die Araber miteinander. Ich kann mich doch nicht um alles kümmern!
Diese Kassam-Raketen sind doch nur selbst gebastelte Feuerwerkskörper!
Mir wäre es lieber, sie hätten Raketen, mit denen sie Tel Aviv endlich in Schutt und Asche legen.
Israel, das ist doch ein rassistisch-faschistisch-kolonialistischer Militärstaat!
Ich habe halluzinogene Pilze gegessen.
Die Mauer muss weg!
Freie Bahn für Selbstmordattentäter!
Man muss Israel auch mal kritisieren dürfen!
Mein Bedürfnis, mich über den Judenstaat auszukotzen, ist übermächtig.
Des einen Terrorist ist des anderen Freiheitskämpfer.
Was soll daran terroristisch sein, Dutzende Menschen in Bussen und Restaurants in die Luft zu jagen?
Ich bin ein Freund Israels.
Um Himmels Willen!
Extremisten gibt es auf beiden Seiten.
Häuser in umstrittenen Territorien bauen und Menschen in Stücke bomben hat für mich die gleiche Qualität.
Israel rückt immer weiter nach rechts.
Selbst der Likud würde inzwischen einen Palästinenserstaat zulassen, aber wen interessierts?
Die einzige Lösung ist ein binationaler Staat.
Dann ist´s endlich vorbei mit der jüdischen Selbstbestimmung.
Ich will nicht länger schweigen.
Wenn es um Israel geht, komm ich in die Gänge.
Israel muss endlich Resolution 242 umsetzen.
Wie, da steht von einem Palästinenserstaat gar nichts drin? Echt jetzt?
Ich trete für die legitimen Rechte der Palästinenser ein.
Was in Somalia, in Darfur oder sonstwo passiert, geht mir am Allerwertesten vorbei.
Israelkritik ist doch kein Antisemitismus!
Es ist reiner Zufall, dass ich mich ausgerechnet auf den jüdischen Staat eingeschossen habe.
Die Landnahme schreitet voran.
Rückzüge aus dem Sinai, dem Südlibanon, Gaza und den Städten der Westbank? Alles Täuschungsmanöver!
Ich habe jüdische Freunde.
Alle anderen Juden kann ich nicht ausstehen.
Israel muss sich auf die Grenzen von 1967 zurückziehen.
Ich kenne den Unterschied zwischen Grenzen und Waffenstillstandslinien nicht, und von den geostrategischen Gegebenheiten hab ich erst recht keinen Schimmer.
Alle Flüchtlinge müssen in ihre Heimatorte zurückkehren dürfen.
Aber nur alle palästinensischen. Schlesier, Ostpreußen und Sudetendeutsche nicht, das sind Revanchisten.
Israel hat die viertgrößte Armee der Welt.
Rechnen kann ich auch nicht.
Das muss eine unabhängige Untersuchungskommission aufklären.
Ich kann es kaum erwarten, die Juden endlich am Pranger zu sehen.
Die Blockade ist unrechtmäßig.
Eigentlich ist alles, was Israel macht, unrechtmäßig.
Die jüdische Lobby unterdrückt jede Kritik.
Gott, was bin ich mutig. Dabei weiß man doch, dass der Mossad schon Millionen Israelkritiker im Säurebad aufgelöst hat.
Es ist inakzeptabel, wenn bei israelischen Militäraktionen Zivilisten zu Schaden kommen.
Man kann von dieser asymmetrischen Kriegführung halten, was man will, aber verdammt tricky ist sie: Israel kann dabei nur verlieren. Da müssen dann eben ein paar Palis über die Klinge springen.
Gezielte Tötungen sind illegal.
Es hat leider keine Unschuldigen erwischt.
Nur Israel kann die Gewaltspirale durchbrechen.
Es muss eben aufhören, sich zu wehren.
Israel hat mal wieder überreagiert.
Hopp, hopp, ab in die Bunker, mit Gasmaske auf, so gehört sich das.
Israel schadet sich selbst.
Schön wär´s. Na ja, dann schaden eben wir Israel.
Das ist mal wieder absolut genial! Es fehlt eigentlich nur noch ein Passus über Palliwood
Danke!
Voll ins Schwarze getroffen!
lol
Ich versteh die ganze Aufregung um Jerusalem nicht. Gerade wir als Deutsche wissen doch, dass eine geteilte Hauptstadt eine tolle Sache ist!
Das die Mauer fürn Arsch ist versteht sich natürlich von selbst. Gerade wir als Deutsche wissen, dass eine Mauer nicht hilft Terroristen fernzuhalten. Letztlich sind sie doch alle wieder bei uns angekommen, haben sich mehr oder weniger integriert und leben nun Seite an Seite mit uns.
Oh verdammt, mit Terroristen meinte ich natürlich Freiheitskämpfer!
[…] Claudio Casula hat sich die Mühe gemacht eimal aufzuschreiben, was Israelkritiker sagen und was sie…. Polemisch, frech, böse und absolut lesenswert. Die Liste ist zwar schon recht ausführlich, ich möchte ihr aber spontan noch eine Ergänzung anfügen, weil ich die Hoffnung hege, dass sich der Langenscheidt-Verlag vielleicht dazu durchringen kann, ein Wörterbuch „Israelkritiker – Deutsch, Deutsch – Israelkritiker“ herauszubringen, an dessen Entstehung ich nur zu gerne teilhaben würde. Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, das Atomwaffen besitzt. Gebt den Palis auch die Bombe. Ich will endlich Action sehen! […]
Ich als Israelkritikerkennerexperte muss folgende Aussage korrigieren.
„Israel spielt mit dem Feuer.
-> Die Juden schlagen zurück. Das geht gar nicht.“
Die korrekte Übersetzung lautet natürlich
„-> Die Juden provozieren ein globales Progrom“
Diese Übersetzung findet sich dokumentiert auf:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/grossmutter/
Hier werden abermals aus böswilliger Absicht einer rechtschaffenen Gruppe aufrichtiger, besorgter Menschen Meinungen unterstellt, die mit der Realität nichts zu tun haben. Ich protestiere aufs Schärfste und erwarte eine unabhängige Übersetzung anerkannter Experten wie Katajun Amirpur.
Ihr habt euch wieder mal durschauen lassen:
„Mir ist es völlig wumpe, wer in Jerusalem regiert.“
… in TEL AVIV reigiert, nicht in Jerusalem! Ein echter „Israelkritiker“ würde nie Jerusalem als Ort der Israels Staatsmacht erwähnen.
Merke auch: nie die richtige Mehrzahl von „kibbutz“ schreiben. Lieber „kibbutze“ oder „kibbutzs“ von mir aus. Das ist authentisch.
„Kibutznisks“ so hab ich es gelesen in einem rechtsorientierten Blog und die müssen es ja nun mal wissen 😦
wunderbar, danke! 🙂
Das soll eine Satire sein?
Das ist Realität!
Jeden Tag -zigfach erlebt!
sehr schön 🙂
Tschuldigung. Aber Tibet ins Spiel zu bringen find ich nicht in Ordnung. Wer wissen will, was die Chinesen den Tibet-Chinesen gebracht haben, sollte sich an einen alten Film aus Jerusalem erinnern: http://www.youtube.com/watch?v=7ddc9vv1Uwo
Mal wieder ein sehr gelungener Beitrag. Sper!
Wenn es nicht die traurige Wahrheit wäre, würde ich schallend darüber lachen.
Wunderbar, danke dafür…
@Gehirnschluckauf: Die Langenscheidt-Idee ist super, ich würd gleich mehrere Geschenkexemplare kaufen…
diese liste läuft doch im endeffekt darauf heraus, dass man israel in den augen des verfassers de facto überhaupt nicht kritisieren darf, ohne antisemitische interessen zu offenbaren. ich bin der meinung, dass niemand israel das existenzrecht absprechen darf (was nicht wenige öffentliche personen indirekt in ihren aussagen tun). man darf die palästinenser auch nicht als reines opfervolk darstellen, das sind sie auf keinen fall und sie haben mehr als genug zu ihrer prekären situation beigetragen. aber trotzdem denke ich, dass es erlaubt sein muss, aspekte der israelischen politik (z.b. die katastrophale und gegen die genfer konvention verstoßende siedlungspolitik) zu kritisieren. natürlich muss man alle handlungen israels im historischen kontext sehen, was vieles nachvollziehbarer macht. aber israel begreift sich selbst als rechtsstaat und sollte auch wie ein solcher handeln und eben nicht so politisch unreif und kindisch, wie es oft den eindruck macht. die liste finde ich genauso unreif und kindisch weil ihr ein ein schwarz/weiß, gut/böse, israelrfeundlich/antisemitisch weltbild zugrunde liegt. wie soll der konflikt jemals gelöst werden, wenn jegliche dialektik im denken über bord geworfen wird und der eigene standpunkt als unumstößliches nonplusultra moralischer überlegenheit angesehen wird?
Unreif und kindisch sind immer die anderen, nicht wahr?
Eine Satire ohne Provokation ist wie eine zahnlose Oma mit Beißhemmung.
Auf diesem Blog sind bereits 1260 Einträge erschienen, eine bunte Mischung aus Analysen und Kommentaren, Kritiken und Rezensionen, Satiren und Polemiken, Hintergrundinformationen und Philippiken, Fotostrecken, Links und Zitaten. Man muss nicht in jedem einzelnen Beitrag alles zu Tode differenzieren.
Nur so viel: Kritik an israelischer Politik wird in Israel selbst geübt: sachlicher, kenntnisreicher, leidenschaftlicher und mindestens genauso früh wie hier. Es geht darum, dass sich genau aus diesem Grund die Leute hier mal zurückhalten sollten. Die Welt ist groß, und es gibt weiß Gott noch ganz andere Krisen und Konflikte auf der Welt. Sollte man kaum glauben, wenn man sich die in Intensität und Häufigkeit unverhältnismäßige Israelkritik anhört, ist aber so.
Empfehle zum tieferen Verständnis diesen Text zur Lektüre.
@ Jonathan F.
„gegen die genfer konvention verstoßende siedlungspolitik“: Lassen Sie uns doch mal wissen, wo genau im Text der Genfer Konvention das Wort „Siedlung“ vorkommt.
ich bin da ganz anderer meinung.
die siedlungen kann man von mir aus als politisch dumm bezeichnen (und ware damit vmtl mit dayan).
aber einen rechtsverstoss kann ich hier nicht erkennen.
Nun Jonathan F., auch wenn Claudio seine Standpunkte unumstößliches nonplusultra moralischer überlegenheit ansehen mag – immerhin verfügt er über ein umfangreiches Wissen über Israel und den Nahostkonflikt…
Formulierungen wie „die katastrophale und gegen die genfer konvention verstoßende siedlungspolitik“ oder auch „aber israel begreift sich selbst als rechtsstaat und sollte auch wie ein solcher handeln und eben nicht so politisch unreif und kindisch, wie es oft den eindruck macht“ deuten eher auf gewisse Wissenslücken gepaart mit ziemlich gängigen Vorurteilen hin.
Aber immerhin gestehen sie Israel ein gewisses Existenzrecht in irgendeiner Form zu, das ist heutzutage nicht genug zu loben.
was soll denn dieser überhebliche tonfall? ich habe nicht gesagt, dass ich israel „ein gewisses existenzrecht“ zubillige, es besteht nicht der geringste zweifel daran. ich stehe eindeutig auf der seite israels, jedoch muss man eigene standpunkte auch manchmal in frage stellen und nicht nur nachplappern, was einem die anderen erzählen.
@ Jonathan F.:
also, zunächt einmal ist dieser Text ja wohl eine Satire; du solltest ihn daher nicht zu wörtlich nehmen. Andererseits ist die Israelkritik sowas von Realsatire, dass sie wiederum von diesem Text eingeholt wird und sich dieser, trotz seines humoristischen Charakters als beseres Abbild der Wirklichkeit erweist als wenn man die israelkritischen Statements wortgetreu auffasst.
„Eine des Antisemitismus unverdächtige Kritik an Israel ist möglich, aber selten. Nur 10% der Befragten, die im GMF-Survey 2004 eine Kritik an Israel ohne antisemitische Anleihen äußerten, signalisierten keine Zustimmung zu mindestens einer weiteren Facette des Antisemitismus. Die Mehrheit dieser Befragten kritisierte ebenso die palästinensischen Angriffe auf Israel und wendete sich generell gegen Gewalt als Mittel der Konfliktlösung. Ihre politische Position markieren sie eher als „links“ oder „Mitte“, sie sind besser gebildet als der Durchschnitt, weniger nationalistisch und autoritär gestimmt und erweisen sich auch gegenüber anderen Gruppen als toleranter.“
(Quelle: http://www.bpb.de/publikationen/3OSAET,2,0,Antisemitismus_in_Deutschland_und_Europa.html#art2)
Warum du in diesen Beitrag gleich wieder ein Kritiktabu reinlesen willst, verstehe, wer will… by the way, bei dem Thema kann ich ja gleich noch ein wenig Eigenenwerbung machen: http://nexusrerum.blogspot.com/2010/07/tabu-la-rossa.html
[…] Was Israelkritiker sagen und was sie denken. […]
„Die Religiösen haben viel zuviel Einfluss.
Ich war zwar nie da, aber im Fernsehen habe ich ganz viele Männer mit Schläfenlocken gesehen.“
ist nicht Israel auf nichts anderem, als auf Religion begründet? Ich frage das ernsthaft – meines Wissens nach definiert sich „das Volk Israels“ (was einfach auch nur Menschen sind, wie alle anderen) doch über ihren Glauben, und die „heimatlosen Juden“ sollten ein Land bekommen. Doch warum wird auf diesem Glauben so herumgeritten? Ist es nicht absolut überholt (natürlich schwer rückgänig zu machen), ein Land zu umreißen und zu sagen – so hier dürfen jetzt alle Juden wohnen, toll oder? Was haben die heutigen Juden noch WIRKLICH damit zutun, was hunderte von Generationen vorher geschehen war, war es wirklich nicht möglich, sich (an Orten ohne Antisemitismus) heimisch zu fühlen? Warum (und tut es das wirklich?) stellt sich ein solches Gefühl ausgerechnet in Israel ein? (abseits von geschichtlichem, womit diejenigen heute lebenden auch wieder nicht wirklich etwas zutun haben..)
Warum wird nicht erkannt(?), dass die Religion der Anfang allen Übels ist (und das ist der Kritikpunkt – die Religion) und hier Menschen anfangen, sich über andere zu stellen, oder sich abzugrenzen?
Ich bin recht neu in der Diskusion. Ich finde jegliche Religion im öffentlichen Leben absolut deplaziert. Der Mensch sollte sich zunächst als Mensch sehen, nicht erst als Anhgehöriger einer Religion. Das selbe gilt für seinen Mitmenschen.
Ich will hiermit nicht provozieren oder jemanden ärgern, sondern nur diskutieren und zu mehr Information und Wissen kommen.
Sie machen leider den typischen Fehler Jude auf ihre Religion zu reduzieren, wir sind und waren immer und vor allem ein Volk. Und die Probleme auf eine Religion zu reduzieren, ist sicher schön einfach, aber macht keinen Sinn, weil es Probleme nur auf einen Fokus reduziert. Damit kommt man nicht weiter und man beleidigt (ob mit Absicht oder nicht) religiöse Juden.
Ja und Nein. Es wiederstrebt mir eigentlich, Menschen nach Religion zu ordnen. Wie schon erwähnt sind Menschen für mich in erster Linie Menschen.
Was ist es dann, was „das Volk“ ausmacht, ganz platt gefragt?
Was das jüdische Volk betrifft, würde Broder sagen: eine Schicksalsgemeinschaft.
„Es wiederstrebt mir eigentlich, Menschen nach Religion zu ordnen.“
Nun, dann gibt es also keine Unterschiede im Verhalten zwischen Finnen, Süditalienern und Japanern!? Wie schon mehrfach gesagt, Juden sind wesentlich mehr als eine Religionsgemeinschaft… einen Tibeter (obwohl auch ein Volk mit „Staatsreligion“) nimmst du wahrscheinlich einfach als Tibeter hin, hast sicherlich Verständniss dafür, daß Tibetaner nach ihren Regeln leben wollen – ich verstehe es auch nicht, warum das bei Juden viel schwerer zu begreifen ist.
In Israel fühlt sich dieser Staat der Juden jedenfalls gut und richtig an, es ist absolut kein „künstliches Gebilde“ und die Verbundenheit mit dem Land ist unübersehbar…
willow ich glaube, du steigerst dich da etwas rein. wo habe ich gesagt, dass es keine verhaltensunterschiede zwischen den von dir genannten gibt? wo habe ich überhaupt behauptet, dass es keine verhaltensunterschiede gibt? damit würde ich sowas die „individualität“ eines menschen, als auch sämtliches existieren von kultur abstreiten.
überhaupt weiß ich nicht, warum du eine sachliche diskusion auf ein hitziges leven bringen willst.
WO habe ich gesagt, dass ich tibeter so hinnehme? nirgendwo. ich sagte, ich mag religion nicht. warum hörst du, ich mag das judentum nicht? manchmal beschäftigt man sich so exzessiv mit dingen, dass man so etwas wie betriebsblind wird, das ist kein vorwurf, aber ich finde, du könntest ein bisschen mehr abstand nehmen.
und zu deiner anderen antwort: es geht nicht darum, negatives zu vergleiche, was wohl schlimmer ist. genauso könnte ich von umweltverschmutzung reden. was ich ausdrücken wollte war, dass es überall negatives gibt. (und das sage ich in diesem fall ohne wertung)
es müssen auch keine moscheen brennen, wenn tagtäglich ausländer diskriminiert werden, abgeschoben werden, zusammengeschlagen werden, die haben recht wenig mit religion zutun.
als ich vom religiös geprägten land sprach, bezog ich mich auf einen kommentar vorher, da hat israel recht wenig mit zutun.
(ich steige hiermit mal aus dem beantworten aus, das führt irgendwie doch meist nur zu zu seltsamen diskusionen. schade, es hatte doch recht lang ganz gut geklappt:)
Es gibt heutzutage eine menge (nicht nur moslemische!) Staaten, die eine Staatsreligion haben und jegliches Abweichen von streng religiöser Lebensweise bestrafen. Das nimmt ihnen aber keiner übel, weil die Religion nicht die jüdische ist.
Das ist eben ein guter Beweis dafür, wie „heimisch“ sich ein (selbst ungläubiger) Jude in einem fremden Land fühlen mag. Ein Land ohne Antisemitismus… wo haben Sie denn ein solches gesehen?
Das nimmt ihnen keiner übel? Ich habe nicht das Gefühl, dass muslimische Länder über die Maßen beliebt ob ihrer Religion und all dem was damit einhergeht sind. Ich zumindest habe keine große Lust mehr auf ein Land, das stark religiös geprägt ist.
Ein Land ohne Antisemitismus wird es genausowenig geben wie ein Land ohne Ausländerfeindlichkeit etc.
Ich versuche das nur zu verstehen. Ich kann mich nicht, als ungläubiger Christ, deswegen trotzdem dieser Volksgruppe zugehörig fühlen, nur weil wir alle einmal getauft wurden?
„Ein Land ohne Antisemitismus wird es genausowenig geben wie ein Land ohne Ausländerfeindlichkeit etc.“
Nun, Judenhass geht doch „etwas“ über Ausländerfeindlichkeit hinaus… wann haben sie z.B. in der letzten Zeit von brennenden Moscheen in Europa gelesen? Auf Synagogen oder auch jüdische Gemeindehäuser und Friedhöfe werden regelmäßig (auch heutzutage) Anschläge verübt…
„Ich zumindest habe keine große Lust mehr auf ein Land, das stark religiös geprägt ist. “
Nun, dann sollte Israel kein Problem sein… wer jemals am Wochenende in TelAviv um die Häuser gezogen ist wird sich vor Lachen über das „stark religiös geprägt“ am Boden wälzen …
Nicht nur lächerlich sondern auch schade, dass man Antizionisten so etwas unterstellt. Wer eine antiimperialistische Israelanalyse ablehnt, denkt falsch.
Erstaunlich immer wieder der unbändige Eifer, mit dem „AntiimperialistInnen“ auf den Staat Israel losgehen. Von der lenin’schen Imperialismustheorie ausgehend, ist JEDER kapitalistische Staat in einem gewissen Stadium imperialistisch; heutzutage gibt es mehr als genug westliche Staaten, an denen man als AnhängerIn dieser Theorie seine Kritik artikulieren könnte.
Dennoch verbrauchen „AntiimperialistInnen“ den Großteil ihrer Energie an einem Konflikt, der zahlenmäßig unbedeutend ist und mit ökonomischen Kategorien ziemlich wenig zu tun hat (Israel geht es nicht um Gewinn für seine KapitalistInnen, sondern ums nackte Überleben). Da stell‘ ich mir schon die Frage, ob ihr „AntiimperialistInnen“ keine anderen Probleme habt als euch auf den Staat Israel einzuschießen? Wenn nein, warum nicht? Gibt’s vielleicht irgendetwas, das Israel besonders interessant für euch macht?
@Antiimperialist
Ich verrate dir ein Geheimniss, sich selbst als „Antizionist“ zu bezeichnen ist in etwa so, wie sein Kind Kevin oder Jacqueline zu nennen – eine Diagnose. Das fängt schon damit an, daß die allermeisten Antizionisten nicht mal ansatzweise erklären können, was den Zionismus ausmacht…
„Ich verrate dir ein Geheimniss, sich selbst als „Antizionist“ zu bezeichnen ist in etwa so, wie sein Kind Kevin oder Jacqueline zu nennen – eine Diagnose“
Das kommt in mein Buch mit den coolen Sprüchen – you made my day!
„antiimperialistische Israelanalyse“ ist wahrscheinlich, wenn man arabische bzw. osmanische Imperien ganz toll findet, aber wehe, ein Volk baut sich in seiner historischen Heimat einen unabhaengigen Staat auf…
@ schattengefunkel:
Sorry, ich habe deinen Text erst für eine Satire gehalten, bis du schriebst: „Ich bin recht neu in der Diskusion“.
Vielleicht solltest du dir mal überlegen, dass es noch andere Quellen jüdischer Identität gibt und dass Israel nicht wegen der jüdischen Religion attackiert wird. Weil ich es grad noch im Zwischenspeicher habe, hier mal ein Zitat von Jean Amery dazu:
„Ich trage auf meinem linken Unterarm die Auschwitz-Nummer, die liest sich kürzer als der Pentateuch oder der Talmud und gibt doch gründlicher Auskunft. Sie ist auch verbindlicher als Grundformel der jüdischen Existenz. Wenn ich mir und der Welt, einschließlich der religiösen und nationalgesinnten Juden, die mich nicht als einen der Ihren ansehen, sage: ich bin Jude, dann meine ich damit die in der Auschwitznummer zusammengefaßten Wirklichkeiten und Möglichkeiten.”
P.S. Das mit den Schläfenlocken ist cool, weiter so 😉
Nein, Israel wird nicht wegen der jüdischen Religion attackiert (das ist eher mein persönlicher Kritikpunkt gegenüber allen zu aufdringlichen Religionen, natürlich könnte man auch darüber diskutieren, inwieweit einen zB deutschen das Christentum tatsächlich prägt, aber das es hier etwas anders zugeht, als in islamischen Ländern (habe da nur den Oman erlebt), ist schon auffällig. Und das das hier keinen stört, nur weils keine jüdische Religion ist, stimmt einfach nicht @Ella). Aber war denn nicht die Religion der Auslöser für alles? (ich meine jetzt nicht die Judenverfolgung im dritten und anderen „Reichen“)
Vielleicht verstehe ich das Grundproblem „sich als Volk sehen“ nicht. Gruppen, in denen man Rückhalt findet, mit denen man durch irgendein Schicksal verbunden wird können von jeder Hautfarbe und Religion sein.. Ich mag aber auch den Gedanken von künstlichen Grenzen nicht, so wie sie überall auf der Erde erschaffen wurden.
Nun Schattenblick, das Judentum ist sicherlich keine „aufdringliche“ Religion, ganz im Gegenteil ist konvertieren sogar ziemlich schwierig… wie gesagt, gibt ne Menge Israelis, die keine Juden sind.
„Vielleicht verstehe ich das Grundproblem „sich als Volk sehen“ nicht. Gruppen, in denen man Rückhalt findet, mit denen man durch irgendein Schicksal verbunden wird können von jeder Hautfarbe und Religion sein“
Vielleicht investierst du tatsächlich mal die 220 Euronen für Hin- und Rückflug und machst dir selbst ein Bild? Die Bewohner Israels sind ziemlich „bunt“, sozusagen von blond/hellhäutig bis tiefdunkelschwarz wirst du alle Zwischentöne finden, selbst Inder und Ostasiaten – das klassische Bild des „osteuropäischen“ Schläfenlockenträgers ist ein Propagandamärchen (von einigen Vierteln Jerusalems abgesehen).
Auch viele nichtreligiöse Juden definieren sich ziemlich problemlos als Juden (kenne da z.B. etlich seeehr überzeugte Kibbuznik, für die ist eher der Sozialismus Religion)- warum auch nicht? Ist es nicht der absolute Normalfall, sich für seine Herkunft nicht zu schämen? Stellst du auch Franzosen oder Italienern solche Fragen?
@Jonathan F.
„nicht nur nachplappern, was einem die anderen erzählen.“
Fordert Jonathan F., nachdem er die ebenso verbreitete wie falsche Behauptung über die „gegen die genfer konvention verstoßende siedlungspolitik“ nachplappert… naja.
wie treffend zusammengefasst! 🙂
@schattengefunkel
Zunächst einmal – vieles dreht sich um die Frage, warum „die Juden“, egal wie auch immer sie sich definieren oder von anderen definiert werden, keinen eigenen Staat haben sollen…
„ist nicht Israel auf nichts anderem, als auf Religion begründet?“
– komplizierte Frage, da werden dir die vielenvielen säkularen und/oder agnostischen Israeli sicher eine ganz andere Antwort geben als tiefreligiöse Juden. Etliche von letztere hielten/halten z.B. das zionistische Projekt Israel für Blasphemie. Auch wenn dies „unsere“ Medien nicht transportieren, Israel ist (mehr oder weniger, nicht viel anders als bei uns – siehe Sonntagsruhe) ein säkularer Rechtsstaat mit Trennung von Politik und Religion. Übrigens leben im heutigen Israel neben (mehrheitlich säkularen) Juden auch über 20% Moslems, Christen, Drusen, Samariter, Beduinen, Bahai….
„Was haben die heutigen Juden noch WIRKLICH damit zutun, was hunderte von Generationen vorher geschehen war, war es wirklich nicht möglich, sich (an Orten ohne Antisemitismus) heimisch zu fühlen?“
– nun, wenn es jemals auf Dauer einen solchen Ort gegeben hätte, dann wär die Frage vielleicht tatsächlich berechtigt. Ist dir wirklich nicht bekannt, daß auch in diesen Tage Juden meinen, vor dem sie umgeben Judenhass fliehen zu müssen? Im Moment betrifft dies vertstärkt z.B. Frankreich, Schweden oder auch Venezuela. Die letzen Juden im Jemen wurden vor Kurzem ohne einen Aufschrei der internationalen Öffentlichkeit vertrieben und auch hier bei uns wird gepackt… also nichts von „vor Generationen“ – heute. Das ist auch für die in Israel lebenden Juden ein echtes Thema – schon, weil es eben keine sichere Zuflucht für den „worst case“ gibt.
Es ist auch kein Zufall, daß sich die Einbürgerungspraxis Israels -die jedem Juden einen *Anspruch* auf die Staatsbürgerschaft garantiert- nicht nur für Juden im religiösen Sinne gilt, sondern (leicht vereinfacht) für alle, die von den Judenhassern als Juden verfolgt und umgebracht wurden/werden.
„Ich bin die Tochter von Heinz Galinski.
Ich habe keinen anständigen Beruf.“
Menno, jetzt kann ich mir den Kaffee vom Monitor wischen. 😉
@ schattengefunkel:
„…und zu mehr Information und Wissen kommen.“
Da hast du aber Glück, dass du bei Claudio gelandet bist. Es gibt kaum einen Zweiten, der die Sachverhalte – auch/gerade in Form von Satire – so präzise auf den Punkt bringt.
Nimm dir die Zeit und arbeite den Blog durch, dann wirst du genug Information und Wissen erhalten.
Aber Vorsicht!!! Es könnte sein, dass du hinterher auf einige Leute sauer bist, die dich bisher verschaukelt haben.
Meiner Meinung nach hat das Selbstverständnis Israels als jüdischer Staat wenig mit Religion zu tun.
Es geht viel mehr darum, nach Jahrhunderten schlechter Erfahrungen (ganz kleine Untertreibung) als Minderheit erstmals eine sichere Heimat für Juden zu schaffen. Und dies funktioniert (und wird noch lange nur so funktionieren), wenn sie die Mehrheit in einem Staat stellen.
Das die Araber diesen kleinen Staat von Anfang an vernichtet sehen wollten, ist wohl die kranke Ironie des Schicksals.
„… war es wirklich nicht möglich, sich (an Orten ohne Antisemitismus) heimisch zu fühlen? “
Zähl mal bitte diese Orte auf!
Selten so einen Mist gelesen.
Werde ich jetzt auch als Antisemit beschimpft weil ich Kritisiere und eine eigene Meinung habe?
Welche Kritik? Dass das „Mist“ ist? Mein Neffe ist 5 und kann schon präziser kritisieren und Satire versteht er auch schon besser.
ZIONISMUS NEIN DANKE.
Die Gebrueder Kain schlagen sich auch 2010 weiter ihre Schaedel ein.
DIE IRREN VON ZION LEBEN LEIDER IMMER NOCH.
Ja stimmt, wir Juden leben immer noch. Furchtbar nicht?!
Das ist ja mal total peinlich. Erst einmal ignorant, dann israel-loyal und vor allem polemisch. Oder ein schlechter Scherz?
„Erst einmal ignorant, dann israel-loyal und vor allem polemisch.“
Ja, so ist das. Wir, die wir uns mit der Geschichte, den Fakten, den Leuten und dem Land Israel auskennen, sind ausnahmslos diesem Fleckchen verfallen. Es gab mal einen schönen Vergleich auf diesem Blog: Die einen sind so, die anderen so. Sehr zu empfehlen. Und jetzt können Sie weiterklicken. Haben Sie schon genug geklickt heute?
Danke für die Empfehlung. Hier der Link zum Artikel:
Das wird wieder einmal ein Klassiker.
Wunderbar, Claudio!
Was muss ich da lesen, Claudio? Du bist israel-loyal? Ignorant und polemisch kann man ja noch durchgehen lassen, aber israel-loyal? Echt voll peinlich! (((-; ROFL!
@anno
Du wirst als Antisemit bezeichnet, wenn Deine Kritik die Dämonisierung und Delegitimierung Israels sowie die Anwendung von Doppelstandards enthält.
Wurde schon hundertmal erklärt, ist das so schwer zu verstehen?
„eine eigene Meinung haben“ adelt einen nicht per se, sie sollte fundiert und begründbar sein!
Tja Popeye, die Zeiten ändern sich und alles bleibt gleich…
„israel-loyal“ kannte der „Stürmer“ noch nicht, aber das Unverständniss über „Menschen, die Juden nicht hassen“ scheint irgendwie überlebt zu haben.
Natürlich wird jetzt das Argument kommen „aber ich hasse doch nur Zionisten!“ – als wär das eine Entschuldigung!
Der religiöse Antisemit hasste „nur“ den Menschen jüdischen Glaubens, der rassische Antisemit hasste die schiere Existenz von Juden in seiner Nähe – der Antizionist möchte nirgendwo auf der Welt einen Platz, an dem die Juden selbstbestimmt und ohne Judenhasser leben können…
Jaja, man sieht es mal wieder höchst eindrucksvoll – wer Israel „nicht mag“ braucht keine Argumente… wie schon weiter oben bemerkt, die merken seltsamerweise nich mal, wie peinlich (und doof 😉 ) sie sind!
Wunderbar, Claudio …
ein druckreifer Klassiker!
Zunächst einmal Danke für das Freischalten des provokanten Beitrags.
@willow
Woraus kann man schließen, dass ich Israel „nicht mag“? Das ist eine Unterstellung die völlig unbegründet (und übrigens schlicht falsch) ist. Zum Thema „keine Argumente“:
Um Argumente austauschen zu könne müsste erstmal eine Diskussion akzeptiert werden. Wenn jedoch jegliche Diskussion dadurch im Keim erstickt wird, dass die Israel-Kritiker ja sowieso etwas völlig anderes (radikales) denken, als sie sagen wird das wohl nichts mehr werden. Sachlichkeit sieht für mich anders aus. Durch (gegenseitige) Unterstellungen ist noch kein Problem gelöst worden.
@anno
Woraus schließen sie, daß dies auf sie gemünzt war? 😀 Aber gut, wer sich angesprochen fühlt… 😉
Wie sehr ein bisschen Satire doch ins Schwarze treffen kann, immer wieder schoen zu sehen wie sowas funktioniert und die getroffenen aufjaulen.
Und wieder einmal ein Dank an „Spirit of Entebbe“ fuer die erfrischenden Zeilen und die Reaktionen der getroffenen.
…und schon wieder die gleiche Leier. Man wird als „getroffener“, „peinlich“ und „doof“ bezeichnet. Offenheit und Toleranz sind hier ja wohl ein Fremdwort. Wo bleibt das Verständnis für die Leute, die Sachen einfach nur emotionslos, nüchtern und sachlich betrachten wollen?
Und noch etwas:
Es ist mir durchaus bewusst, dass der Beitrag nicht ganz ernst gemeint sein kann. Aber es steckt auch Wahrheit in ihm. Genau das ist der Punkt, den ich hier versuche anzusprechen. Es werden sehr schnell Unterstellungen gemacht, wenn man Kritik an Israel übt. Hier sind sofort Emotionen im Spiel (was man auch an den Kommentaren hier sehen kann, wie ich finde). Es muss doch wohl im Interesse aller sein, dass man über Probleme sachlich und emotionslos diskutiert (ja, ich wiederhole mich). Oder wie Popeye schon geschrieben hat: „fundiert und begründbar“. Warum kann man nicht mal über seinen Schatten springen und die Emotionen aus dem Spiel lassen?
Wie Sie auf den Begriff Satire kommen ist mir schleierhaft. Polemik trifft die Sache in diesem Fall schon eher. Oder ist das wieder zu sachlich?
Einen noch:
ISRAEL ISOLIERT SICH IN DER WELT
bedeutet: Kapituliert doch endlich vor dem Terror, wir wollen unsere (Friedhofs-)ruhe !
Shalom, bei allem respekt für die Kreativität, aber ich fürchte, du unterstellst vielen israelkritikern, dass sie eine hohe Bildung und tiefes, breites Wissen über den ganzen Sachverhalt haben. Meiner Einschätzung nach würdem ungefähr die Hälfte aller Kritiker mindestens! auf 60% deiner Ideen mit einem Fragezeichen im Gesicht antworten. Weil sie kurz und gut keine Ahnung haben. Oder nicht so weit zu denken vorhatten.
An der Oberfläche verbirgt sich der meiste Dreck.
lg
[…] Was Israelkritiker sagen …und was sie wirklich dabei denken: Ich verurteile den Terror, aber… Ich finde Gewalt gegen Juden völlig […] […]
Klasse. Ich hab mir die Freiheit genommen zu ergänzen:
Israel ist ein Apartheidstaat.
– Ich steh mehr auf die Demokratien von Marrakesch über Gaza bis Kabul. Die sind auch so schön judenfrei.
Palästinenser sind in Israel Menschen zweiter Klasse
– Die Juden sollen sich mal eine Scheibe von den Palästinensern abschneiden. Da werden die Rechte der Gegenseite noch gewürdigt.
Israel verstößt gegen Völkerrecht.
– Eigentlich kratzt mich das Völkerrecht ja nicht weiter. Ich hab‘ nur was gegen Juden. Wenn andere Staaten seit Jahrzehnten halbe Inseln besetzt halten, qualifiziert das mindestens für EU-Beitrittsverhandlungen.
Was Israel in Gaza macht ist Völkermord.
– Bei armenischen Christen ist die Zählweise anders. Außerdem heißt es da nicht Völkermord sondern Kriegsopfer.
Hunderttausende Palästinenser wurden aus Israel vertrieben. Das ganze nennen wir Nakba.
– Dass gleichzeitig praktisch alle Juden aus den arabischen Staaten nach Israel vertrieben wurden, interessiert mich nicht. Deshalb erhält diese Vertreibung auch keinen Namen.
Sonst erfährt noch jemand, dass es sogar mehr waren.
Die Palästinenser müssen wieder zurückkehren. Ihre Lage ist einfach schrecklich.
– Die Juden sind Schuld, dass die Jordanier die Palästinenser heute noch in Flüchtlingslagern einpferchen anstatt sie in ihre Gesellschaft zu integrieren. Das nennt sich dann nicht Apartheid, sondern arabische Brüderlichkeit.
Köstlich zu lesender Artikel. Vielen Dank Claudio.
Kleine kritische Anmerkung jedoch:
„Gezielte Tötungen sind illegal.
Es hat leider keine Unschuldigen erwischt.“
Leider kamen bei gezielte Tötungen auch immer wieder unbeteiligte Menschen (also Unschuldige) ums Leben, diese Tatsache nicht zu erwähnen wäre unehrlich. Gezielte Tötungen halte ich persönlich für Mord und mit den Grundsätzen freiheitlich demokratischer Rechtsstaaten schwerlich vereinbar.
Profis in Sachen „gezielter Tötung“ sind jedoch, meines Erachtens nach, die Briten und sein Special Air Service, der immer wieder mal gerne Volunteers der IRA liquidierte (z.B. Gibraltar und Loughgall).
Das machen die USA und die Briten auch. Wie viele Talibankämpfer haben die so getötet? Nur da regt sich die Masse nie auf. Das ist diese Doppelmoral und der typische doppelte Standard.
@ Perry04
Natürlich sind hin und wieder bystanders umgekommen, keine Frage. Der Gedanke im Kursivsatz drückt ja auch nur das zynische Bedauern darüber aus, dass es keine Zivilisten erwischt hat – dann muss man selbst protestieren, wenn ein Terrorist aus dem Verkehr gezogen wurde.
Nein, ich halte gezielte Tötungen nicht für Mord, im Gegenteil: sie retten das Leben Unschuldiger. Mord ist bei uns auch nicht umsonst eine Tötung aus „niederen Beweggründen“. Davon kann bei der Ausschaltung eines Mörders nicht die Rede sein. Rechtsstaatliche Regularien können im Kriegsfall nicht greifen, zumal wenn sich der Terrorist in autonomen Regionen wie ein Fisch im Wasser bewegt und man anders keinen Zugriff auf ihn hat. Beispiele: Scheich Yassin und Rantisi. (Da wo es geht, im Westjordanland, finden Razzien statt – und der jahrelang von dort ausgehende Terror ist zum Erliegen gekommen. Zum Nutzen von Israelis und Palästinensern, wie man betonen muss.)
Um Dan Schueftan zu zitieren:
„Gezielte Liquidationen sind ein sehr moralisches System: Man erschießt die Terroristen. Ich habe die Logik noch nie kapiert, nach der man Staaten angreift statt zunächst deren Führer.“
Also bei Kriegsteilnehmern (und die Hamas ist einer)stört mich schon der Begriff „gezielte Tötung“ das hat was von Zivilist und Strafrecht.
Hier handelt es sich um Militärische Gegner und die werden ausgeschaltet. Das hat auch nichts mit Demokratie oder nicht zu tun sondern mit dem Kriegsrecht.
Kollateralschäden sollen dabei wenn möglich vermieden werden, wenn das nicht geht zu mindestens dem Ziel nach im Verhältnis stehen.
oh wie schön! danke mal wieder für eine viertelstunde lachen vorm rechner. mag den style des blogs.
bye
Der Text ist sehr treffend und witzig.
Man könnte noch ergänzen:
Gezielte Tötungen sind illegal.
Es hat leider keine Unschuldigen erwischt (womit uns leider wieder ein Beweis durch die Lappen gegangen ist, wie schlimm die Juden mit den Palästinensern umgehen).
Gezielte Tötungen sind illegal.
Ich möchte nicht, dass israelische Spezialeinheiten palästinensische Terroristen töten. Ich hätte es gerne andersrum.
Man darf Israel nicht kritisieren.
Verdammt, jetzt formuliere ich eh schon so geschickt und trotzdem merkt man wes Geistes Kind ich bin.
Der beste und lustigste Artikel, der mir je zum Nahostkonflikt untergekommen ist.
Und oft so treffend! Fulminant!
Vielen Dank dafür! Mir tut der Wanst weh vom Lachen…
Öhm, ich mag Israel. Ich mag auch Deutschland. Aber beide Länder haben schwerwiegende Probleme. Ich kritisiere Deutschland, die USA, Israel, den Iran, Palästina, und jedes andere Land, wenn ich es für richtig erachte.
(Anm.: Der letzte Satz wurde zensiert – bitte beachten Sie die Spielregeln, die wir für die Kommentarfunktion verkündet haben. Den Polemik-„Vorwurf“ lass ich mir gefallen, aber noch so eine Anspielung – Sie wissen, was ich meine – und Sie sind leider draußen. Und was die unterstellte Ignoranz betrifft: die lass ich mir mit meinem Hintergrund bei diesem Thema grundsätzlich nicht vorwerfen, und schon gar nicht von einem 20-jährigen Grünschnabel. Sie sind, bestenfalls, der Webdesign-Experte, aber ganz gewiss keiner für den Nahen Osten. CC)
Mit Palästina ist das automome Gebiet gemeint.
„Wo bleibt das Verständnis für die Leute, die Sachen einfach nur emotionslos, nüchtern und sachlich betrachten wollen?“
Wo bleibt das Verständnis für Leute, die angesichts der immer schlimmer werdenden Israel- und Judenfeindlichkeit nicht einfach nur ruhig und emotionslos betrachten wollen, wie sich erneut eine fürchterliche Katastrophe anbahnt?
[…] Das aber nur als Vorbemerkung, mit einem Verweis auf diesen Großartigen Artikel von Claudio Casula. […]
… au Mann, ist das gut…!
Weitere Beispiele:
„DAS EXISTENZRECHT ISRAELS STEHT SO LANGE INFRAGE, ALS ES DIE NORMEN DES VÖLKERRECHTS IGNORIERT“
„Mit Antisemitismus habe ich nichts im Sinn. Vielmehr steht die israelische Politik in der Pflicht, alles zu vermeiden, was antijüdische Ressentiments aufleben läßt“
Bravo, Ihr bei weitem bester Kommentar! Und dabei fing es doch vielversprechend an mit
Der Vorsatz war gut, aber was danach kam weniger. Anstatt ernst gemeinte Fragen zu stellen und die vielfach guten Antworten hier als ‚lesson learned‘ zu akzeptieren, haben Sie Ihre Thesen als unumstößliche Tatsachen präsentiert und alles, was diese nicht untermauerten abgelehnt. Und so wollten Sie an „mehr Information und Wissen kommen“?
Obwohl die meisten Fragen oben bereits zutreffend beantwortet wurden, hier nochmal eine kurze Zusammenfassung:
1. Das Judentum ist in erster Linie ein Volk und erst in zweiter Hinsicht eine Religion. Wenn Sie sich das Pentateuch (also die 5 Bücher Mose) einmal ansehen, dann werden Sie feststellen, daß es mehr wie ein Geschichtsbuch, als ein religiöser Kanon aussieht.
Die anderen jüdischen Schriften enthalten im Groben außer den Geboten und Verboten zahlreiche Regelungen des menschlichen Miteinander, viele davon sind sogar rein juristischer Natur mit äußerst präzisen Festlegungen.
2. Nein, der Staat Israel ist in keinster Weise auf der Religion begründet. Im Gegenteil war Theodor Herzl ein durch und durch säkularer Jude und seine Idee von einem Judenstaat basierte auf dieser seiner Auffassung. In den Anfängen wurde er von vielen religiösen Juden sogar wüst beschimpft und seine Ideen abgelehnt.
Es gibt dazu ein ganz hervorragendes Buch von Amnon Rubinstein „Die Geschichte des Zionismus“, welche jeder der die Entstehungsgeschichte Israels und des Nahostkonfliktes ernsthaft verstehen will, gelesen haben sollte. Darin erkennt man sehr genau wie vielschichtig die Gespräche unter den Juden in der Diaspora gewesen sind und wie unterschiedlich die Meinungen und Ideen.
Man spricht ja oft davon, daß die Gründung des Staates Israel ein Wunder gewesen sei. Wenn man dieses Buch gelesen hat, dann könnte man zu dem Schluß kommen, daß der Staat trotz der vielen unterschiedlichen und zum Teil völlig widersprüchlichen und konträren Auffassungen überhaupt entstehen konnte.
3. Das Judentum ist keine aufdringliche Religion. Und weil sie das eben nicht ist, wird sie auch kritisiert, daß sie sich zu sehr abschottet. Man kann es manchen eben nie ganz recht machen. Tatsache ist jedoch, daß das Judentum nicht missioniert. Das Judentum hat keine Probleme mit anderen Relgionen. Es will sich nur selbst erhalten und nicht durch Einflüsse anderer Religionen zersetzt werden. Das hat nichts mit Arroganz, Separatismus oder Intoleranz zu tun.
4. Ihre Erfahrungen im Oman haben rein gar nichts mit Israel zu tun. Wenn Sie Israel beurteilen wollen, dann fahren Sie hin und machen Sie sich ein eigenes Bild.
Finden Sie wirklich? Auch wenn es keine richtige Diskussion gegeben hat und Sie gar nichts dabei gelernt haben? Ein solches Ergebnis wäre für mich ziemlich unergiebig.
Shalom
Avram
„Wo bleibt das Verständnis für Leute, die angesichts der immer schlimmer werdenden Israel- und Judenfeindlichkeit nicht einfach nur ruhig und emotionslos betrachten wollen, wie sich erneut eine fürchterliche Katastrophe anbahnt?“
Das wird Sie vielleicht überraschen, aber dieses Verständnis ist durchaus da. Und genau so sollte es meiner Meinung auch sein. Man sollte Meinungen akzeptieren und darüber diskutieren aber nicht darüber spekulieren. Wie gesagt, ich habe ein Problem damit dem Gegenüber Dinge zu unterstellen oder sprichwörtlich das „Wort im Munde umzudrehen“. Dies ist im Übrigen meine generelle Einstellung und hat nichts mit diesem speziellen Thema hier zu tun.
Nur ein Beispiel, wenn ich solche Sachen lese
http://networkedblogs.com/5Dmp4
dann ist mir absolut nicht nach „andere Meinungen akzeptieren und darüber diskutieren“.
Das mag bei anderen Themen, Fußball, Essen, Unterhaltung etc. alles zutreffen, aber es gibt Grenzen – Judenhass, ob offen oder subtil ist für mich nicht verhandelbar, und ich finde es absolut richtig, wenn Claudio derartige Idioten durch den Kakao zieht und als die Deppen dastehen läßt, die sie sind…
Ich bin in Lilas Kommentarstrang auf Deinen Artikel „So wird man Nahostkorrespondent – Eine Anleitung“ gestoßen. Darf ich den in die „Korrektheiten“ übernehmen? (www.korrektheiten.com)
Früher hatte ich immer geglaubt das Israelkritiker so ein Synonym für linke Spinner ist. jetzt muss ich feststellen, dass der Wahn auch bei den Liberalen angekommen ist. Aber da hab ich mich erinnert, woher dieser Möllemann kam. Es ist jetzt logisch: http://www.bissige-liberale.net/2010/07/10/israelkritik/
@willow
„http://networkedblogs.com/5Dmp4“
Um solche Fälle ging es mir auch nicht. Das ist offensichtlicher Hass und hat mit Kritik wenig zu tun. Mir ging es nur um die Kritiker. Dazu zähle ich keine Gegner und keine Extremisten. Es gibt im Übrigen auch positive Kritik.
Hier wurde immer wieder die Frage aufgeworfen, wie oder womit definiert sich ein Volk.
Sagt mal, ist euch noch nie der Gedanke der gemeinsamen Sprache gekommen? Hebräisch gab es vor mehr als 2.500 Jahren, hebräisch waren die ersten Schriften, hebräisch war die Sprache des Rabbi Joshuas, des Paulus, hebräisch hatten sich die Juden weltweit in der Liturgie verständigt, hebräisch ist heute auch wieder die Landessprache Israels, wenn auch moderner, genau wie andere Sprachen dem Wandel unterliegen, so gilt das moderne Ivrit doch als Hebräisch oder?
Also ein Jude in China kann sich mit einem Juden in Feuerland unterhalten, mit einem in Südafrika, in Äthiopien – kurz überall, und genau das zeugt von einer Volksgruppe, da kann niemand auf Religion oder anderes herumreiten, es ist die Sprache, die verbindet……und das seit langer Zeit…..
Danke Avram für den Buchtip, den habe ich gebraucht.
na, so ganz haut das aber auch nicht hin.
franzosen, belgier, quebeqois, schweizer – ein volk?
englaender, iren, us-amerikaner, kanadier – ein volk?
von deutschen und oesterreichern mal ganz zu schweigen, denn wie sprach schon erwin ringel: „was deutsche und oesterreicher trennt ist die gemeinsame sprache“
im uebrigen: dank an claudio! lange nicht mehr so eine knackige und passende polemik gelesen.
und wer den begriff polemik als abwertend versteht, hat’s nicht begriffen. so ist eine gute polemik immer ein vergnuegen zu lesen, selbst wenn man anderer meinung ist (trifft fuer mich z.b. auf meinen lieblingspolemiker broder zu).
Also, wenn Du mit Rabbi Joshua Jesus meinst – der sprach aber im taeglichen Leben eher aramaeisch. Und Paulus schrieb seine Briefe auf griechisch. Und wer eine liturgische Sprache als verbindende Volkscharakter annimmt, muesste auch von der fortdauernden Existenz des roemischen Volkes bis in di Neuzeit ausgehen – wegen des gebruchs der lateinischen Sprache bei den Katholiken.
Es bleibt dabei: Ein Volk ist ein Volk, weil es sich als solches empfindet. Das sollte genuegen. Rationale Gruende fuer die Einheit eines Volkes bzw. die Abgrenzung nach aussen halten einer genaueren Pruefung kaum stand. Das gilt fuer alle Voelker. Dass man dies aber beim israelische Volk derart kritisiert, sagt mehr aus uebeer die Kritiker Israels als ueber das israelische Volk.
[…] Linksparteipolitiker unter dem Label der legitimen Kritik an der israelischen Besatzungspolitik™ (o.ä.). Von wegen: Auschwitz und Antisemitismus sind zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe. Eine […]
Ich habe mal einen sowjetischen Pass gesehen. Als Nationalität stand dort „Jüdisch“ (Jewrej).Der Inhaber dieses Passes war ein Georgier. Er sprach weder Hebräisch noch yiddish, hatte niemals eine Synagoge vom Innen gesehen, vom Bar Mitzwa hat er auch nie gehört. Er bezeichnete sich selber als Atheist und Brit Millah/Brismile wurde ihm ebenfalls erspart.
Sogar nach der Halacha könnte er nicht als Jude gelten, weil seine Mutter eine Armenierin war. Sein Pech, der auch sein Schicksal besiegelte war, dass im Pass seines Vaters als Nationalität „Judisch“ (Jewerej) stand. Die Nationalität war in der Sowjetunion vererbbar, und zwar nach dem Vater.
So ist auch er zum Juden geworden. Viele Berufslaufbahnen wurden dadurch für ihn geschlossen, ein Komsomolez dürfte er in seinem Dorf nicht werden. Er hatte begrenzte Wahl der Studiengänge gehabt. Und viele anderen Nachteile musste er in Kauf nehmen. Irgendwann ist ihm nach 1990 gelungen Georgien zu verlassen und nach Kanada zu gelangen. Dort interessiert sich kein Mensch, ob er ein Jude oder ein Georgier ist. Er ist einfach ein Kanadier aus dem ehem. Sowjetunion. Punkt. So weit zu der Frage wie das ist mit dem jüdischen Volk. Manche Menschen sehen sich als Juden, manche werden als Juden gesehen. Aber manchmal wird man gegen seiner Wille zum Juden dekretiert und bekommt man dadurch nur Nachteile.
In meiner alten Heimat gab eszum Glück während der kommunistischen Zeiten keine Nationalitätstempel im Pass oder im Ausweis. So dass man mich in der Öffentlichkeit nach meinem Nachnahmen „einsortieren“ konnte. Mein Vater war nämlich ein Funktionär in der Partei und während der „antizionistischen Säuberung“ 1968 wurde aus der Partei rausgeworfen und sein Name mit der Bezeichnung „Zionist“ ist so in die Zeitungen gelangen. Dadurch hatte ich auch manche Nachteile zu erleiden.In der Schule, im Studium und dann im Berufsleben. Erst nach dem Zusammenbruch des Kommunismus habe ich erfahren, dass das im Innenministeriun eine Kartei geführt wurde, wo man die Bürger nach der Volkszugehörigkeit „kategorisierte“. Und ohne zu fragen, ob sich jemand zu dieser Volkszugehörigkeit bekenne oder nicht. Das war besonders problematisch für Menschen die als „Deutsche“ oder „Juden“ in der Kartei bezeichnet worden sind. Die beiden Volksgruppen hatten in meiner alten Heimat „verschisssen“. Und manche von denen wussten überhaupt nicht warum. Das Innenministerium wusste besser wer Jude oder Deutscher ist als der Betroffene selbst. Es war so, dass viele Eltern haben den Kindern nichts über ihre Wurzel erzählt um kein Ärger mit dem Staat zu haben. Der Staat wusste trotzdem Bescheid.
Das es nicht einfach ist die Juden als Volksgruppe zu definieren ist seit langem bekannt. Nur was für eine Bedeutung das hat? Vor allem für Nichtjuden? Vielleicht nur für die vielen soziopathischen Deutschen, die alles in den Schubladen gut sortiert haben möchten. Erstmal haben die Nazis die Nürnberger Gesetze verabschiedet um die Juden zu diskriminierenden Zwecken zu erfassen. Und jetzt tun Neonazis alles um die Existenz der Juden als eines semitischen Volkes zu leugnen und dem Israel sein Recht als Heimatstätte des jüdischen Volkes abstreiten zu können (sog. Khazarenfrage).
Wenn das keine Soziopathie ist, was ist das denn?
Klasse Beitrag, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
DAS IST GENIAL!
UNBEDINGT DIES AN DIE DEUTSCHE LINKE SCHICKEN!
a proposito Linke.
die haben wieder einen neuen antiisraelischen Antrag im Bundestag gestellt:
Klicke, um auf 1702553.pdf zuzugreifen
Wann haben sich die Linken eigentlich mit ähnlich kritischen Anfragen beim Bundestag auch zu folgenden Ländern gestellt ?
Nordkorea
Kuba
Russland
China
Iran
Syrien
Aegypten
Türkei
Venezuela
[…] https://spiritofentebbe.wordpress.com/2010/07/06/was-israelkritiker-sagen/ […]
[…] […]
[…] haben, Israel niemals anerkennen werden.“ (Ismail Haniya, friedliebender Tourist in Teheran, Israelkritiker) […]