…und was sie wirklich dabei denken
Multikulturelle Gesellschaft – das ist doch was Tolles!
Ich wohne in einem gutbürgerlichen Viertel mit saniertem Altbaubestand und der einzige Türke, den ich kenne, ist der Gemüsehändler meines Vertrauens.
Der Strafvollzug muss liberaler werden.
Ich bin noch nie überfallen worden.
Furchtbar, diese Folter in Abu Ghraib!
Aber erst seit Saddam gestürzt ist. Vorher haben nur Araber Araber gefoltert. Vor allem haben sie keine Fotos davon gemacht. Und was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Das Schulleben wird viel zu sehr von Leistungsdenken geprägt.
Ich finde, jeder sollte Abitur machen. Notfalls muss man im unteren Leistungsbereich eben differenzieren. Warum sollte es Piktogramme nur an Klotüren geben?
Ich bin gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr.
Ich bin gegen die Bundeswehr.
Einen souveränen Staat wie den Irak durfte man doch nicht angreifen!
Aber der Irak durfte souveräne Staaten wie Iran, Kuweit und Israel angreifen.
80 Prozent Migrantenanteil in der Klasse? Wo ist das Problem?
Ich habe keine Kinder.
Der Kapitalismus ist ein menschenverachtendes System.
Ich habe es leider nicht geschafft, reich zu werden.
Mit den moderaten Taliban muss man reden.
Vielleicht kann man ja Burkas aus Öko-Baumwolle durchsetzen.
Neue Technologien bergen unkalkulierbare Risiken!
Fortschritt ist was für Konservative.
Ich wähle die Grünen.
Ich habe keine wirklichen Sorgen.
Atomkraft – nein danke!
Ausnahme: Iran. Der hat das Recht auf die zivile Nutzung der Kernenergie.
Die flächendeckende Einführung der Stadtteilschule garantiert Chancengleichheit und optimale Förderung der Schüler auch unterschiedlichen Lernniveaus.
Noch sind die Gymnasien nicht ganz kaputt, aber wir arbeiten dran.
Mammutprojekte wie der Transrapid bedrohen die Natur.
Wo welcher Krötenpfuhl jetzt durch den Bau der Trasse bedroht sein könnte, ist mir herzlich egal; Hauptsache, diesen Großkonzernen wird mal in die Suppe gespuckt.
Schrecklich, diese Islamophobie!
Schrecklicher als Ehrenmord, Homophobie und Verfolgung Andersdenkender ist nur das fundamentalistische Eintreten für die Gleichberechtigung der Frau, Schwulenehe und Meinungsfreiheit.
Ich kämpfe gegen Antisemitismus.
Wenn er von rechts kommt. Und wenn ich dabei nichts riskiere. Notfalls muss ich eben mal ein Klezmerkonzert über mich ergehen lassen.
Reich mir mal die Salzstreuerin!
Ich bin Feministin. Finde es aber in Ordnung, wenn massenhaft Leute einwandern, bei denen die Frau hinter dem Mann zu gehen hat.
Ich bin für unbedingte Toleranz.
Ich habe eine Heidenangst, dass die wieder ausflippen könnten.
Daran ist die Gesellschaft schuld.
Der Einzelne ist nie schuld. Es sei denn, er ist Banker. Oder konservativer Politiker. Oder Pharma-Unternehmer.
Schlimm, diese Kreationisten in den USA. Und erst der Papst! Überhaupt: Religion – das ist doch sowas von Mittelalter!
Wie toll ist dagegen der Islam. Der gibt den Menschen Halt. Und erst die reiche Kultur! Stichwort Andalusien, 12. Jahrhundert oder so.
Wir leben doch auf Kosten der Dritten Welt!
Ich habe ein schlechtes Gewissen wegen der Kolonialzeit.
Die Armen werden immer ärmer!
Bei manchen hat der Flatscreen-Fernseher nur 15 Zoll Bilddiagonale. Gut, dass Käthe Kollwitz das nicht mehr miterleben musste.
Das ist doch Elitedenken.
Leider bin ich in keiner Disziplin richtig gut.
In unserer Gesellschaft geht es nicht gerecht zu.
Niemand soll mehr haben als ich.
Im Öffentlich-Rechtlichen zeigen sie wenigstens noch Kultur!
Manchmal, wenn ich nicht einschlafen kann, bin ich dankbar für „aspekte“.
Ich bin gegen Eliteuniversitäten.
Alle sollen gleich doof bleiben.
Das ist doch blanker Rechtspopulismus!
Das weicht von der reinen, wahren Lehre ab. Womöglich glauben das die Leute auch noch!
Ich bin für einen Volksentscheid in der Atompolitik.
Ich bin gegen einen Volksentscheid in der Zuwandererfrage.
Die UNO sollte mehr Macht haben.
Amerika sollte weniger Macht haben. Und wenn China und Iran bestimmen, wo´s langgeht.
Herrlich, dieser Hagen Rether!
Auch wenn es so viel zu lachen gab wie bei meiner letzten Darmspiegelung – er hat genau wie ich einen Rochus auf die CDU, die Amis und die Kirche.
Ich bin gegen die Aushöhlung des Sozialstaates.
Kann schon sein, dass der Sozialstaat am beliebtesten bei den Asozialen ist, aber die sollen mal schön zu Hause bleiben und „Vera am Mittag“ kucken statt mir Konkurrenz zu machen.
Dann müssen die Besserverdiener eben eine Sonderabgabe zahlen.
Besserverdiener sind Leute, die mehr Geld haben als ich.
Diese ganze Gentechnik ist gefährlich.
Mir ist das irgendwie suspekt, ich will mich gar nicht damit beschäftigen.
„Verschärfte Verhöre“ sind Folter und auch dann tabu, wenn Gefahr im Verzug ist!
Mir ist die körperliche Unversehrtheit eines Bombenlegers im Zweifel lieber als das Leben der Menschen, die von seiner tickenden Bombe zerrissen werden.
Flugreisen sind viel zu billig und schaden der Umwelt.
Ich habe keine Lust, am Strand der DomRep meiner Putzfrau zu begegnen.
Migranten sind Opfer von Benachteiligungen.
Welchen Grund sollte es sonst haben, wenn ein großer Teil der Türken und Araber hier nicht in die Hufe kommt?
Das ist doch Stammtisch!
So denkt wahrscheinlich die Mehrheit. Geht gar nicht!
Respekt – das ist ein Querdenker!
Der Typ tut niemandem weh.
Das ist doch ein Provokateur!
Der Typ zweifelt meine Überzeugungen an.
Die Türkei gehört in die EU.
Ich weiß, Erdogan ist extrem antiisraelisch eingestellt. Stört mich kein bisschen. Im Gegenteil.
Wir müssen raus aus Afghanistan.
Mag schon sein, dass die Taliban ziemliche Steinzeitler sind, aber sie sind schwächer als die NATO. Und ich bin immer für die Schwachen.
Terror ist die Waffe der Schwachen.
Ich sags doch, ich bin immer für die Schwachen. Aber natürlich gegen den Terror, klar.
Ich bin für längeres gemeinsames Lernen bis zur sechsten Klasse.
Wenn Kevin, Dustin und Ali es nicht gebacken kriegen, sollen sie wenigstens die streberhaften Zahnarztsöhne vom Lernen abhalten.
Diese Menschen werden benachteiligt.
Normalerweise kann ich mit Menschen, die ihren Kindern kein Schulbrot machen, sondern lieber bis 12 schlafen und dann fernsehen, nichts anfangen, aber irgendwie muss das System schuld sein.
Das wird Ihnen jeder Migrationsforscher sagen.
Gut, dass es diese staatlich geprüften Gesundbeter gibt.
Kein Blut für Öl!
Ich hasse es, wenn Amerika Krieg führt, egal warum.
Ein Liter Benzin sollte fünf Euro kosten.
Ich bin bekennender Liegeradfahrer.
Jeder pro-israelische Blog – SoE, Liza, Heplev, PI, etc. hat seine Alleinstellung.
Die Alleinstellung – oder das Markenzeichen – von SoE ist, dass es häufig was zu lachen gibt.
Ein weitere Witz
Gemüse kaufen beim TÜRKEN?
Also bitte! Türken sind toll als billige Putzkräfte für unsere rundum sanierten Altbauwohnungen, aber von biodynamischem Landbau haben die keine Ahnung.
Hier im Prenzlberg (Glockenbachviertel, Schanzenviertel) kauft keiner diesen türkischen Großmarktfraß!
http://www.zeit.de/2007/46/D18-PrenzlauerBerg-46
Bösmenschen
…und was sie wirklich dabei denken
Multikulturelle Gesellschaft – das ist doch was Tolles!
Ich brauche einfach einen Sündenbock – egal ob es der jüdische Brunnenvergifter, das fahrende Volk oder halt der türkische Schafhirte ist.
Der Strafvollzug muss liberaler werden.
Wenn wir alle Bösen schlachten, muß die Welt doch gut werden.
Furchtbar, diese Folter in Abu Ghraib!
Gefällt mir ganz gut – sehr kreative Ideen.
Das Schulleben wird viel zu sehr von Leistungsdenken geprägt.
Wir brauchen Eliten, die wieder Eliten gebären. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder Arzt und Richter werden kann.
Ich bin gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr.
Nuke them!
Einen souveränen Staat wie den Irak durfte man doch nicht angreifen!
Egal was – ich bin dafür.
80 Prozent Migrantenanteil in der Klasse? Wo ist das Problem?
Ich bekämpfe Symptome mit aller zur Verfügung stehenden Gewalt und Polemik.
Der Kapitalismus ist ein menschenverachtendes System.
Ich habe viel Geld geerbt und halte mich daher für einen Leistungsträger.
Mit den moderaten Taliban muss man reden.
Alle umbringen – wenns einen Gott gibt, soll er aussortieren.
Neue Technologien bergen unkalkulierbare Risiken!
In ein paar tausend Jahren kann man in Tschernobyl eh wieder Urlaub machen.
Ich wähle die Grünen.
Ich habe das Prinzip der Demokratie nie richtig verstanden.
Atomkraft – nein danke!
Tschernobyl?? Nie gehört!
Die flächendeckende Einführung der Stadtteilschule garantiert Chancengleichheit und optimale Förderung der Schüler auch unterschiedlichen Lernniveaus.
Häää?? Wat soll datt heißen?
Schrecklich, diese Islamophobie!
Ich lehne alles ab, das ich nicht verstehen kann oder will.
Ich kämpfe gegen Antisemitismus.
Ich bin Antisemit, aber ich kanns nicht laut sagen.
Ich bin für unbedingte Toleranz.
Und willst du nicht mein Partner sein, hau ich dir den Schädel ein.
Daran ist die Gesellschaft schuld.
Ich bevorzuge einfache Lösungen und suche immer nach Schuldigen. Egal ob bei Umweltkatastrophen oder wenn die Milch sauer wird.
Die Armen werden immer ärmer!
Eigentlich habe ich in meinem Leben nichts Wesentliches geleistet, aber ich lebe trotzdem gut von den Ersparnissen meiner Eltern und Großeltern.
…….
Eigentlich könnte ich noch lang so weitermachen, aber mir wirds zu dumm.
Erfreulich, dass es auch Ihnen zu dumm geworden ist. ;o)
und sonst fällt ihnen nichts auf?
Doch: Dass Sie offensichtlich nicht begriffen haben, um was es geht. Im Gegenteil scheinen Sie ein gutes Beispiel für den von mir beschriebenen Typ zu sein.
Glauben Sie´s mir: Nicht jeder, der für seinen Lebensunterhalt selbst auskommt, hat geerbt. Ganz und gar nicht. Nein, die fanatischen Taliban zu bekämpfen heißt nicht, alle umnieten zu wollen. Ebenso wenig will jemand Knackis „schlachten“. Und ja, Tschernobyl war schon ein böser Unfall. Autounfälle kosten allerdings auch Menschenleben. Wollen Sie jetzt das Automobil verbieten? Die Bahn? Das Brotmesser?
ach so 🙂 dann ist meine, von ihnen vermutete, Lebenseinstellung schuld daran, daß sie nicht so schreiben, daß ich sie begreifen kann.
Wenn ich so unhöflich wäre. wie sie es sind, könnte ich ihnen auch unterstellen, daß sie meine Argumentationslinie nicht begreifen. Will ich aber nicht sein – ich erklärs einfach. Ich habe, genauso wie sie, natürlich mit umgekehrten Vorzeichen, kurze, absolut polemische, verallgemeinernde und unwiderlegbare Behauptungen aufgestellt um aufzuzeigen, daß das wirklich jeder kann.
Gutmensch/Bösmensch.
Schon wieder dieser typisch links-grüne Dualismus.
Mein Motto:
„Proud to be a Bösmensch!“
Von mir herzlichen Dank an Peter! Auf die Selbstbezeichnung „Bösmensch“ bin ich nicht gekommen, ich werde sie aber mit großer Freude übernehmen.
„Neue Technologien bergen unkalkulierbare Risiken!
In ein paar tausend Jahren kann man in Tschernobyl eh wieder Urlaub machen.
[…]
Atomkraft – nein danke!
Tschernobyl?? Nie gehört!“
Da Sie offensichtlich ein Vertreter dieser Tschernobyl-als-Totschlagargument-Hysteriker sind, können Sie mir vielleicht mal erklären, wieso Sie (und Ihre Gesinnungsgenossen) diese Argumentationsweise selektiv einzig und allein auf die Kernkraft anwenden? Ich kann das nämlich beim besten Willen nicht nachvollziehen…
Es gibt jede Menge andere Technologien und Industriesparten, die ein höheres Schadensrisiko aufweisen als die zivile Kernkraft, und auch über die Vergangenheit aufsummiert schon viel mehr Schaden angerichtet haben.
Um mal bei der Energiegewinnung zu bleiben: Ist ihnen bewusst, wie viel Schaden (Tote, Verletzte und Sachschaden, negative ökologische Folgen) allein die Energiegewinnung aus Wasserkraft weltweit schon verursacht hat? Google’n Sie mal nach katastrophalen Dammbrüchen u.Ä (von der Zerstörung ganzer Ökosysteme bereits beim Bau von Stauseen ganz zu schweigen). Das stellt die Summe von Tschernobyl und allen anderen (weniger spektakulären) Kernenergie-Unfällen weit in den Schatten. Sind Sie etwa auch für einen Ausstieg aus der Wasserkraft?
Auch Unfälle in der konventionellen Chemie-Industrie haben bereits deutlich mehr Opfer gefordert und mehr Land auf lange Zeit unbenutzbar gemacht als Tschernobyl.
Usw…
da sie ja offenbar ein Vertreter der rechten „alles was Bush sagt ist gut“ Spezies sind, wundere ich mich nicht, daß sie eine Polemik nicht mal erkennen, wenn sie sie in den Hintern beisst.
@Jonas
Ich fürchte, mit Argumenten ist bei solch tiefgläubigen Menschen ebensowenig auszurichten wie mit Ironie & Sarkasmus, prallt einfacht ab. Solche Leute haben damals „Abweichler“ als ungläubige Ketzer verbrannt… wird früher oder später wieder denen drohen die behaupten, die Erde sei keine Scheibe 😉
–> Peter (September 27, 2010 um 07:41)
Die rechte „alles was Bush sagt ist gut“ Spezies …
Danke!
Schöner kann man das kindisch-schlichte Welt- und Menschenbild der Links-Grünen nicht in Worte fassen.
autsch und jetzt ist schon wieder nicht geklärt, ob ich gut oder böse sein soll.
Sehr geehrter peter,
„…Vertreter der rechten „alles was Bush sagt ist gut“ Spezies…“
Worauf begründen Sie denn diese Aussage?
Wie stehen Sie zu strukturiertem und differenziertem Denken?
„Da Sie offensichtlich ein Vertreter dieser Tschernobyl-als-Totschlagargument-Hysteriker sind,…“
Wie begründen sie diese Aussage und Wertung?
Mein Denken ist schon ganz in Ordnung – jedenfalls bin ich damit ganz gut durchs Leben gekommen.
Da ist ungefähr so intelligent wie von einer „linken ‚Jeder Pups, den Hugo Chavez fahren lässt, duftet‘-Spezies“ zu schwadronieren.
@peter
Die Wertung „Tschernobyl-als-Totschlagargument-Hysteriker“ entnahm ich der Tatsache, dass in Ihrem ersten Kommentar der Tschernobyl-Unfall gleich zweimal als alleiniges, quasi „selbsterklärendes“ Argument herhalten muss – einmal für die kompromisslose Anti-Kernkraft-Ideologie, und einmal für die tendenzielle Ablehnung von „neue Technologien“ allgemein.
Ihre an mich gerichtete Wertung „Vertreter der rechten ‚alles was Bush sagt ist gut‘ Spezies“ scheint mir hingegen eher ein Ausweichen vor einer sachlichen Diskussion zu sein…
Ich persönlich zumindest verbinde die Forderung nach einer reflektierten, unvoreingenommenen, für alle Technologien gleichermaßen geltenden Risikobewertung nicht im Geringsten mit diesem Mann… Und auch zu der Annahme, dass ich das was er sagt tendenziell (oder sogar uneingeschränkt) für gut befinden würde, habe ich denke ich keinerlei Anlass gegeben.
@peter,
Sicher kanns jeder, nur eben nicht gleich gut wie CC.
Aber danke für den Beweis!
Peter ist so verspannt, wie ich es von Linken ertwarte.
Ist doch kein Wunder, denn Tschernobyl war doch für die Gutmenschen der Supergau. Bis Tschernobyl waren doch nur kapitalistische Kernkraftwerke gefährlich. Zuvor hat man doch, bis 1973, für die zivile Nutzung der Kernspaltung jedes Jahr zu Ostern demonstriert Nach Tschernobyl musste man die Reaktoren in Greifswald verschweigen. Unklar bleibt nur, ob die SPD, Grünen und SED-Nachfolger mit dem Ausstieg aus der Atomkraft den Sozialismus, der Atomkraft eben nur friedlich nutzt, aufgegeben haben oder sich mit Bushehr ein dialektisches Hintertürchen offengelassen haben. Aber darüber von einem Gutpeter Auskunft zu erwarten, der immer nur gegen kapitalistische Atomkraftwerke war – Tschernobyl ist immer noch im Betrieb – ist müßig.
So ein Schwachsinn. Statt auf die populistische Sozialtrommel zu hauen sollten Sigmar Gabriel und Co. dem arbeitenden Teil der Bevölkerung lieber sagen, wie hoch die tatsächlichen Transferleistungen sind. Es wird auf der 5-Euro Erhöhung herumgeritten, weil es bei der angepeilten Zielgruppe gut ankommt. Die „kostenlose“ Miete etc. wird verschwiegen. Diese Sozialindustrie ist ein Schlag ins Gesicht jedes Menschen, der sich selber versorgt.
>>Furchtbar, diese Folter in Abu Ghraib!
Aber erst seit Saddam gestürzt ist. Vorher haben nur Araber Araber gefoltert. Vor allem haben sie keine Fotos davon gemacht. Und was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.<<
Nee, Fotos haben sie auch gemacht, die Udays und wie sie alle hießen. Aber die kamen nicht an die Öffentlichkeit – das hätte wieder jemanden den Kopf gekostet. Die haben ihre Fotos im intimen Kreis der Kumpel herumgezeigt und angegeben, wer am besten foltern konnte.
Ich empfehle den Blick in die Zeitungsarchive. Gerade bei den Konservativen herrschte große Freude als sich Saddam (war’s 1979???) an die Macht putschte. Man war zufrieden, dass „ein Mann des Westens“ jetzt im Irak das Ruder in der Hand hatte. Dass da plötzlich ganz viele Leute verschwunden waren, zählte nicht und das bisschen Giftgas gegen den Iran störte auch nicht. Etwas unheimlich wurde der Typ erst als er anfing, das Gas gegen die eigenen Staatsbürger (Kurden) einzusetzen. Und da waren es auch nicht die Rechten, die zuerst aufschrien. Der „Irre von Bagdad“ wurde erst geboren, als Saddam die Finger nach Kuwait ausstreckte (die Kuweitis hatten ihn davor übrigens finanziell kräftig unterstützt). Also: Ein bisschen weniger Scheinheiligkeit wär schon angebracht.
@ Bond. Robert Bond:
Sie meinen, was Kissinger in Bezug auf Drittwelt-Diktatoren so ausdrückte: „Ich weiß, das sind alles Hurensöhne, aber es sind unsere Hurensöhne.“
Sie haben recht.
Aber die Linken sind nicht weniger zynisch. Beispiel: Der Irre von Teheran. Nur weil er ein USA-Basher ist, wird Ahmadinedschad von Gesellen wie Jürgen Elsässer und Konsorten ganz doll lieb gehabt.
Es ist das Prinzip „Die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde“. Da nehmen sich – wie in so vielen Dingen – die moralfreien Machtmenschen und die Spinner, die es auf beiden Seiten gibt, nichts.
Der Unterschied liegt darin, dass die Linken die Träger ihrer Gesinnung trotz dieser Tatsache für prinzipiell und unantastbar gut halten und alle anderen („Wer nicht für uns ist, ist gegen uns und ein Verbrecher“) für böse. Weswegen die Links-Grünen ja auch spöttisch als „Gutmenschen“ bezeichnet werden.
Wir anderen, die wir ein etwas weniger zweigeteiltes Weltbild pflegen, nehmen unter diesen Umständen den „Bösmenschen“-Orden in schmunzelnder Gelassenheit entgegen.
Saddam-Freund des Westens….????
Quelle Wikipedia
Als die Baʿth-Partei 1968 im Irak an die Macht kam, wurde Hussein in der neuen Regierung stellvertretender Generalsekretär des Revolutionären Kommandorates sowie Chef des Ministeriums für Staatssicherheit und des Propagandaministeriums. 1969 wurde er Vizepräsident.
Am 1. Juni 1972 leitete er die Verstaatlichung westlicher Ölfirmen ein, die ein Ölmonopol im Irak hatten. Mit den Öleinnahmen entwickelte er das Land zu einer regionalen militärischen Großmacht
Ich schrieb ja: Lesen Sie die Zeitungen von 1979. Der Westen war so happy über die Machtergreifung, dass die Linke vermutete, die CIA hätte dabei nachgeholfen. Das mag Paranoia gewesen sein, zeigt aber, wie die Sympathien damals verteilt waren.
„im unteren leistungsbereich differenzieren“ 🙂
ich wusste, dass du das übernehmen würdest. habe ich auch 😉
und ich dachte bei dem bösmenschen-kommentar die ersten paar zeilen, es wäre ebenfalls satire ^^
Und wieder mal „Hut ab“ 🙂 Dem ist nichts hinzuzufügen.
Meine Zustimmung zu weiten Teilen, amüsant pointiert. Womit ich nicht einverstanden wäre, aber das ist irgendwie auch thematisch ein wenig aus dem Ramen, wäre das mit dem schlechten Gewissen wegen der Kolonialzeit. Habe ich eher weniger, obgleich gewisse Strukturen und Folgen noch erkennbar sind. Dass es ‚uns‘ gut geht, eben weil es ‚denen‘ schlecht geht, ist nicht mal so umstritten, der Durchschnittsinder konsumiert immer noch einen lächerlichen Bruchteil (30 mal weniger?) im Vergleich zu John Doe aus den USA, welcher dafür auch mehr Schulden macht. Eine Schuldfrage ist müßig, dem ollen Kolonialismus geht halt Stück für Stück die Puste aus, so wüst und ungerecht er war. Mit mehr Mitspielern wie Staatsfonds aus China wird die Situation noch vielfältiger und für Laien schwerer durchschaubar, ich nenne es einfach finanzielle Sklaverei im Dienst des Mammons und ohne Gewissen.
@Peter
Natürlich ist die Umwelt Ursache für Kriminalität, Bildungsverachtung und Terror. Und richtig, mit Terroristen muß man reden, nur hat es keiner der Redewilligen bisher getan, nicht mal Margot Käßmann, unsere moderne Heilige, die mit den Taliban unterm Sternenzelt beten wollte. Das Vertrauen in die Gesprächsbereitschaft der, von der Gesellschaft Verfolgten, kann also nicht so groß sein. Und wenn ein Terrorist tot ist, kann er das nächste Mal keine bombe in der Bäckerei zünden, was tragisch ist.
Und ja, den Reichen muß genommen werden, denn sie sind reich, egal, wie sie dazu gekommen sind und wenn jemand etwas erbt, dann hat er es gefälligst an die zu verteilen, die nichts geerbt haben. Dummerweise gibt es immer wieder Leute, die wegen Findigkeit, Intelligenz, Arbeit , Fleiß und dem Mut, etwas zu unternehmen, häufig reicher werden als der Durchschnitt. Da sollten dann Enteignungszyklen festgelegt werden von denen, die nur in die Arbeit getrottet sind oder gar nicht.
Anders wird diese Welt nie gerechter.
„Der Kapitalismus ist ein menschenverachtendes System.
Ich habe es leider nicht geschafft, reich zu werden.“
mmmh – ist das ein Sarrazin-Zitat? falls jener kein Marktfundamentalist sein sollte, bitte ich um prophylaktisch um Entschuldigung. Ansonsten beharre ich drauf, daß Obiges ne Ansicht von Anno Dunnemals ist.
The Great Divergence coincided with a dramatic decline in the power of organized labor. Union members now account for about 12 percent of the workforce, down from about 20 percent in 1983. When you exclude public-employee unions (whose membership has been growing), union membership has dropped to a mere 7.5 percent of the private-sector workforce. Did the decline of labor create the income-inequality binge?
http://www.slate.com/id/2266025/entry/2266031/
Auf das „Wörterbuch des Gutmenschen“ von Klaus Bittermann (und Bd. 2 auch von W. Droste) sollte man bei der Gelegenheit hinweisen!
Genug, genug, ich kann nicht mehr vor Lachen!!!
Absolutes Remis für beide Seiten. Gratulation, bis auf ein paar weniger Klemmer bei den Kommentaren haben alle irre Kreativität, Gelassen- und Sportlichkeit bewiesen.
Wenn das so weitergeht, reformieren sich die Grünen, die Konservativen bewegen sich und das Tao zieht in die Politik ein.
@Bobo
Wenn es doch nur so einfach wär und alle, die rot-rot-grün fürchterlich finden, Konservative wären… schlimmer noch, schau dir einfach mal die letzten Kommentare aus CDU/CSU/FDP zum Thema Israel an… Gutmenschitis pur! Verglichen damit wär schon die SPD-Linie der 70er ein echter Fortschritt!
@ Bobo:
Wenn Sie unter beiden Seiten verstehen: Peter auf der einen Seite vs. Claudio und im Grunde alle Kommentatoren auf der anderen Seite, dann müsste man ihrem Spielstand-Counter zufolge den Sieg fairerweise Peter zuerkennen, da er dann den Ausgleich der Kräfte gegen eine veritable Übermacht errungen hat.
Mir ist die körperliche Unversehrtheit eines Bombenlegers im Zweifel lieber als das Leben der Menschen, die von seiner tickenden Bombe zerrissen werden.
Ich warte bis heute auf ein reales Ticking Bomb Scenario aber da muss ich wohl genauso wie die Pro-Folter-Fraktion noch lange warten. Und was ist wenn man nur die Oma des Bombenlegers in die Hände bekommt?
Nun Eric, in Israel iss das schon mehrfach passiert, da wurde das Menschenrecht des Selbstmordbombers auf Judenmord in unverantwortlicher Weise durch finale Rettungsschüsse verletz worden – entsprechend die üblichen Kommentare der hiesigen Menschenrechts-Aktivisten…
Rettungsschuss und wir foltern mal munter drauf los, der könnte ja was wissen, sind 2 Paar Schuhe. Ein Ticking Bomb Scenario ist das nicht.
„wir foltern mal munter drauf los“
In was für einem Paralleluniversum leben sie eigentlich!?
Die Antwort ist so bezeichnend. Das Ticking Bomb Scenario ist ein Gedankenexperiment, ein typisches moralisches Dilemma. Man hat die Auswahl zwischen zwei prinzipiellen Möglichkeiten und soll sich für eine der beiden entscheiden.
Was Gutmensche hier meist machen, ist einfach die Entscheidung verweigern. Stattdessen kommen mit irgendwelchen Ausflüchten wie: „Das gibt es doch gar nicht“. Oder: „Das ist bisher noch nicht vorgekommen“.
In anderen Worten: „Das Problem existiert nicht“.
Das machen Linke zum Beispiel generell bei allen Problemfeldern, die für sie unbequeme Dilemmas enthalten.
Beispiel Islam. Probleme mit dem Islam gibt es nicht. Punkt. Ist alles „Islamophobie“.
Man könnte jetzt anhand der Opferzahlen daraus schließen, dass die Angst vor der zivilen Atomkraft und Gentechnik bei den Linken auch als „Phobie“ bezeichnet wird, aber Logik sollte man bei denen besser nicht anwenden. Der Glaube macht’s.
Zurück zum Ticking Bomb Scenario. Man antworte also mal mit: „Ich warte bis heute auf ein reales Ticking Bomb Scenario“. Problem nicht aktzeptiert, Entscheidung verweigert (was natürlich auch eine Entscheidung ist). Wahrscheinlichstes Ergebnis:
Bombe tickt weiter und explodiert.
Mit ähnlichen Prinzipien arbeiten auch Edathy und Leutheusser-Scharrenberger.
Da bin ich dann lieber von Herzen gern Bösmensch.
Um mal deutlich zu werden, ich bin gegen Folter egal in welcher Situation egal welche Konsequenzen das ganze hat. Die Aussage, dass dadurch Leben gerettet werden könnten ist doch ebenso theoretischer Natur. Es hat sich oft genug gezeigt, dass unter Folter gemachte Aussagen nur das Ziel haben die Folter zu beenden und nicht der Wahrheit entsprechen.
@Willow
In einem in dem nicht gefoltert wird.
Um mal deutlich zu werden: Sie sind gegen Folter, egal in welcher Situation [!] und egal welche Konsequenzen das Ganze für andere hat.
Dieses, Ihr Geständnis (nicht unter Folter erpresst) ist in gutes Beispiel für den fließenden Übergang zwischen Gutmenschen und bösen Menschen (nicht zu verwechseln mit meinen Freunden, den Bösmenschen).
Ich bin mir dessen schon bewusst, dass durch dass nicht-foltern Menschen zu schaden kommen oder sterben können. Aber glauben sie wirklich, dass auf lange Sicht durch das Foltern von Terroristen sich die Situation verbessert? Es werden doch einfach unschuldige aber unliebsame Mitmenschen angeschwärzt um die Folter zu beenden und gleichzeitig jemand anderem noch eine auszuwischen. Und was macht dann die Familie des Angeschwärzten aufgrund dämlicher Stammesriten? Aber ja wenn sie sich dann besser fühlen, dann bin ich ein böser Mensch weil ich möchte, dass die Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten eingehalten wird. Ich muss aber auch zugeben, dass ich keine Lösung für den Umgang mit der Hamas habe, denn dass man mit den Idioten nicht verhandeln kann, haben sie mehrfach bewiesen.
@ Eric:
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei und Sie haben nicht verstanden, dass es hier weniger um eine praktische als um eine philosophisch-moralische Frage geht.
Ich bin nicht „für Folter“, auch nicht, um ein mögliches abstraktes Unheil abzuwenden. Ich bin nicht dafür, einem der „Sauerland-Attentäter“ weh zu tun (oder ihm – wie im Falle Magnus Gäfgens – leichte Folter auch nur anzudrohen), in der Hoffnung, dass er die Fährte zu eventuellen bisher unbekannten Attentätern legt, die vielleicht gefährlich werden könnten. Natürlich weiß ich, dass Folter Unschuldigen falsche Aussagen abzwingt (wie in der „klassischen Hexenfolter“, die angewandt wurde, da das Inquisitionsrecht kein Indizienurteil erlaubte, sondern ein Geständnis des Angeklagten für eine Verurteilung zwingend vorschrieb. Heraus kamen Geständnisse, mit dem Antichristen Analverkehr verübt zu haben.)
Es geht um die Beurteilung eines moralischen Dilemmas, woraus sich zunächst keinerlei praktische Folge ergibt, aber eine moralische Einordnung.
Das hypothetische (!) „Ticking-Bomb-Szenario“: Ein Terrorist in Polizeigewahrsam hat zugegeben und durch Insiderwissen nachgewiesen (!), dass er den Ort kennt, wo inmitten einer Millionenstadt eine schmutzige (= atomare) Bombe tickt. Aber er weigert sich, zu verraten, wo man die Bombe findet, um sie zu entschärfen. Darf man diesen Menschen foltern, um das Leben und die Gesundheit von Tausenden von Unschuldigen zu retten und das Leid Abertausender zu verhindern?
Ich halte die Befürwortung von Folter für amoralisch. Aber ich halte es für ebenso amoralisch, in diesem speziellen Fall auf dem Folterverbot zu beharren. Und ich meine keine sog. Wasserfolter. Ich meine im Extremfall wirklich Folter wie im Mittelalter oder wie bei Udai Hussein selig oder wie in Filmen wie „Hostel“ oder „Saw“. Schließlich WEISS der Gefolterte, wie er die Folter jederzeit beenden kann (im Gegensatz zu den „Hexen“ oder den Opfern moderner Sadisten oder den Opfern in den besagten Splatter-Streifen). Tut er das nicht, ist er entweder sehr böse oder sehr schmerzunempfindlich, oder beides.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde Schäuble, damals deutscher Innenminister, mit der Frage konfrontiert, ob man Informationen über Attentatspläne verwerten dürfe, die im Ausland von Ausländern durch Folter erpresst wurden. Als Schäuble das bejahte, geriet er unter Beschuss und relativierte seine Haltung.
Ich stelle mit nun vor, dass ein Entscheider, meinethalben Schäuble, auf seinem Schreibtisch zwei Mappen hat: eine enthält ganz konkrete Informationen über eine Bombe, die an einem ganz bestimmten Tag um eine ganz bestimmte Uhrzeit am Alexanderplatz in Berlin hochgehen wird. Und zwar bei einer Veranstaltung, an der er selbst teilnehmen soll und an er auch, wie er weiß, unabhängig von ihm seine Lieblingsnichte Lea-Chantal teilnehmen wird.
In der zweiten Mappe liegt ein Foto des Mannes, der diese Information geliefert hat: Ein totes, blutiges, nicht mehr menschenähnliches Bündel auf einer Folterbank.
Was soll „Schäuble“ tun?
— die durch Folter erpresste Information ignorieren und tapfer zur Veranstaltung, also wissentlich in den möglichen Tod gehen?
— selbst der Veranstaltung fern bleiben, aber seine Nichte und hunderte andere sterben oder als Krüppel weiterleben lassen?
— selbst fernbleiben und auch seine Nichte warnen, sonst aber den Dingen ihren Lauf lassen?
— alle potentiellen Opfer der Bombe retten?
Ich brauche nicht zu betonen, welche Entscheidung für mich die einzig hinnehmbare wäre.
Kann beim anderen Post nicht auf Antworten klicken, deswegen hier:
Wenn es darum geht einen Menschen zu foltern um 100 oder 1000 Leben zu retten mag es noch recht einfach sein sich für die Folter zu entscheiden.
Anderes Szenario, man fast 10 Terroristen, die jeweils ein Passwort kennen, um aber die Datei zu entschlüsseln in der steht wo die Bombe ist und wie man sie entschärft braucht man alle 10 Passwörter. Außerdem weiß man nicht, ob und wenn ja wieviele Menschen bei der Explosion tatsächlich sterben würden. Foltern oder nicht?
Wo zieht man die Grenze? Wieviele Menschen darf man maximal Foltern um möglicherweise 1/10/100 Leben zu retten?
Ein ähnliches Problem habe ich auch mit entführten Flugzeugen. Man weiß die Maschine ist in der Hand von Entführern, es besteht aber keinerlei Kommunikation, man weiß nicht was sie vorhaben. Sie könnten in ein Gebäude fliegen und 3000 Menschen töten oder aber in Syrien landen und nur 2 ihrer „Mitstreiter“ freipressen wollen. Abschießen oder nicht?
Ich habe einfach die Befürchtung, dass das ganze ausartet wenn man beginnt die Folter in bestimmten (Grenz)Fällen zu erlauben. Ich bin aber auch froh darüber, dass ich wohl nie in die Lage komme tatsächlich über so etwas entscheiden zu müssen, da ich nicht weiß wie lange ich bei meinem Standpunkt bleiben würde. Es hat durchaus einen guten Grund, warum Opfer/ persönlich Betroffene nicht über das Strafmaß/die Anwendung von Folter entscheiden.
@Eric
„ich bin gegen Folter egal in welcher Situation egal welche Konsequenzen das ganze hat.“
ist typisch Gutmensch – aus Angst davor, daß ein Großteil der Bevölkerung nicht annähernd den eigenen hohen moralischen Anforderungen an Andere entspricht, verbieten wir alles, was auch nur entfernt der Folter nahekommt -auch in extremen Ausnahmesituationen!- es könnte ja zu Mißbrauch kommen, wer Glaubt schon an unabhängige nachträgliche Untersuchungen…
Dadurch wälzt man dann natürlich letztlich nur die Verantwortung auf die „Betroffenen“ ab – natürlich erwarten auch Gutmenschen, daß im Extremfall ein bißchen grober zugepackt wird, im äußersten Notfall das Flugzeug in der Hand der Terroristen abgeschossen wird, keine Frage.
Aber da man selbst sich vor klaren Regelungen gedrückt hat, wird man dem tapferen Menschen, der „das Notwendige“ unternommen hat natürlich vor ein Tribunal stellen und zur Befriedigung der Gutmenschen aburteilen…
@Eric, September 30, 2010 um 11:44
Wo zieht man die Grenze? Wieviele Menschen darf man maximal Foltern um möglicherweise 1/10/100 Leben zu retten?
Das ist die falsche Fragestellung, denn es geht hier nicht um Quantitäten oder eine Kosten-/Nutzen-Rechnung.
Es geht darum: Kann der Delinquent die gewünschte Information liefern und somit die Folter abwenden bzw. jederzeit beenden – oder ist es wie bei den Hexen? Und: Wie sicher muss man sein, dass der Delinquent die verlangte Information liefern kann, um ihn foltern zu dürfen? Und hier besteht das Dilemma (aus meiner Sicht): GANZ sicher – sicher genug – kann man nur sehr selten sein, falls überhaupt. Weswegen diese Folterfrage anhand des „Ticking-Bomb-Szenarios“ ja auch eher eine philosophisch-moralische als eine praktische Dimension hat.
Ihr Beispiel mit den 10 verschiedenen Terroristen, von denen jeder nur ein Puzzlestück der benötigten Information besitzt, ist interessant. Denn selbst wenn 100% sicher ist, dass alle 10 Terroristen die jeweils von ihnen verlangte Information besitzen, ist nicht sicher, ob nicht vielleicht ein einziger von ihnen der Folter widersteht oder unter der Folter stirbt, ohne seinen Teil der Information preiszugeben. Was hieße, dass alle anderen neun Terroristen, selbst wenn sie „gesungen“ hätten, umsonst gefoltert worden wären.
Da wir aber nicht mehr im Mittelalter leben, gibt es heute modernere Methoden der Wahrheitsfindung als die Körperfolter. Z. B. das sog. „Wahrheitsserum“. Dessen Anwendung ist aus moralischen Gründen verboten, weil es den Willen den Betroffenen zwar nicht bricht, wie bei der Folter, aber außer Kraft setzt. Dieses Verbot ist mir, wenn es um die Rettung auch nur eines einzigen unschuldigen Opfers geht, absolut unverständlich; ist ist unethisch.
Letztlich dreht sich diese teils sehr theoretische Diskussion um die Folter ebenso wie z. B. die Diskussion um die sog. „(nachträgliche) Sicherheitsverwahrung“ um folgenden Streitpunkt: Worauf sollen wir mehr Rücksicht nehmen – auf das Wohl des Täters oder auf das Wohl des Opfers?
Dieses Problem hat aber eine weitere Dimension, da in dem gekaperten Flugzeug auch „Unschuldige“ sitzen. Wäre der Flieger nur von Terroristen besetzt, fiele der Abschuss aus meiner Sicht leicht. Zwischen Folter und „finalem Rettungsschuss“ besteht ja ein beträchtlicher Unterscheid.
So ist es. Wie bei der Todesstrafen-Diskussion. Das beste, aus meiner Sicht das einzige unschlagbare Argument gegen die Todesstrafe ist die oft bewiesene Fehlbarkeit menschlicher Rechtsprechung. Wie sicher muss ich bezüglich der Schuld des Angeklagten sein, um ihn der Giftspritze überantworten zu dürfen? Reicht ein Geständnis? Falsche Geständnisse von Verdächtigen gibt es in der Justizgeschichte zuhauf. Wo zieht man die Grenze? Und wird diese Grenze nicht über kurz oder lang verschwimmen?
@Eric, September 30, 2010 um 11:44
Das ist die falsche Fragestellung, denn es geht hier nicht um Quantitäten oder eine Kosten-/Nutzen-Rechnung.
Es geht darum: Kann der Delinquent die gewünschte Information liefern und somit die Folter abwenden bzw. jederzeit beenden – oder ist es wie bei den Hexen? Und: Wie sicher muss man sein, dass der Delinquent die verlangte Information liefern kann, um ihn foltern zu dürfen? Und hier besteht das Dilemma (aus meiner Sicht): GANZ sicher – sicher genug – kann man nur sehr selten sein, falls überhaupt. Weswegen diese Folterfrage anhand des „Ticking-Bomb-Szenarios“ ja auch eher eine philosophisch-moralische als eine praktische Dimension hat.
Ihr Beispiel mit den 10 verschiedenen Terroristen, von denen jeder nur ein Puzzlestück der benötigten Information besitzt, ist interessant. Denn selbst wenn 100% sicher ist, dass alle 10 Terroristen die jeweils von ihnen verlangte Information besitzen, ist nicht sicher, ob nicht vielleicht ein einziger von ihnen der Folter widersteht oder unter der Folter stirbt, ohne seinen Teil der Information preiszugeben. Was hieße, dass alle anderen neun Terroristen, selbst wenn sie „gesungen“ hätten, umsonst gefoltert worden wären.
Da wir aber nicht mehr im Mittelalter leben, gibt es heute modernere Methoden der Wahrheitsfindung als die Körperfolter. Z. B. das sog. „Wahrheitsserum“. Dessen Anwendung ist aus moralischen Gründen verboten, weil es den Willen den Betroffenen zwar nicht bricht, wie bei der Folter, aber außer Kraft setzt. Dieses Verbot ist mir, wenn es um die Rettung auch nur eines einzigen unschuldigen Opfers geht, absolut unverständlich; ist ist unethisch.
Letztlich dreht sich diese teils sehr theoretische Diskussion um die Folter ebenso wie z. B. die Diskussion um die sog. „(nachträgliche) Sicherheitsverwahrung“ um folgenden Streitpunkt: Worauf sollen wir mehr Rücksicht nehmen – auf das Wohl des Täters oder auf das Wohl des Opfers?
Dieses Problem hat aber eine weitere Dimension, da in dem gekaperten Flugzeug auch „Unschuldige“ sitzen. Wäre der Flieger nur von Terroristen besetzt, fiele der Abschuss aus meiner Sicht leicht. Zwischen Folter und „finalem Rettungsschuss“ besteht ja ein beträchtlicher Unterscheid.
So ist es. Wie bei der Todesstrafen-Diskussion. Das beste, aus meiner Sicht das einzige unschlagbare Argument gegen die Todesstrafe ist die oft bewiesene Fehlbarkeit menschlicher Rechtsprechung. Wie sicher muss ich bezüglich der Schuld des Angeklagten sein, um ihn der Giftspritze überantworten zu dürfen? Reicht ein Geständnis? Falsche Geständnisse von Verdächtigen gibt es in der Justizgeschichte zuhauf. Wo zieht man die Grenze? Und wird diese Grenze nicht über kurz oder lang verschwimmen?
[…] Was Gutmenschen sagen. Explore posts in the same categories: Blotto! […]
Super Liste – Vielen Dank!
Was sind dann DIESE Linken… Bös- und oder Gutmenschen- oder soll da nur der Genpool neu gemischt werden: http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/139738
[…] h/t: Spirit of Entebbe […]
Finde diese Liste offen gestanden eher mäßig.
Das zentrale Element im Gutmenschen ist ja, daß er eben gerade nicht rationalisiert, denkt, auseinandersetzt. Der Gutmensch fühlt, seine Meinung ist nicht wirklich eine Meinung, sondern stets nur Sympathie oder Haß. Peter demonstriert dies netterweise und das auch noch ziemlich plastisch. Immerhin findet Peter noch Worte, auch wenns zu kaum mehr als infantilem Geschwurbel reicht, während der typische Gutmensch in Diskussionsforen lieber Karmapunkte verteilt anstatt Beiträge zu schreiben.
guter Witz 🙂 Wenn das, was ich hier geschrieben habe, „Haß“ zeigt, was geht dann von den meisten anderen Kommentatoren aus?
Ansonsten – wenn ich auf billige Rhetorik aus wäre, fielen mir Bemerkungen über seniles Getippsel ein.
Ich kann Ihnen oftmals zustimmen, jedoch leider nicht immer. Auch ich war immer alles andere als politisch korrekt, sogar sehr pro-zionistisch, bis ich das Vergnügen bekam, an einer zionistischen Schule zu arbeiten und in der Siedlung Kirjat Arba zu wohnen. Seitdem hat sich meine Meinung grundlegend geändert.
http://freiesicht.wordpress.com/2010/09/11/siedlungen-voelkerrecht-gewalt/
Und schöne Bilder gibts hier: http://freiesicht.wordpress.com/2010/09/15/hartung-in-israelpalaestina-bilderstrecke-westbank-sued/
Warum müssen eigentlich so viele Menschen, welche für Demokratie, Freiheit, damit gegen einen politischen Islam kämpfen oft so radikal pro-zionistisch sein, wo doch dort so massiv gegen Völkerrecht verstoßen wird?
Das geht auch unideologisch!
@Hartung
Irgendwie schon seehr seltsam, ich kenne wirklich eine Menge Leute die -kürzer oder länger- in Israel waren, keiner von ihnen ist dort zum Israelhasser geworden …
Bin ich ein Israelhasser weil ich hier anprangere dass Verbrechen geschehen? Bin ja auch keint Antideutscher, nur weil ich Merkels Politik abscheulich finde.
Auf was Menschen ideologisch immer schließen…
Nun, habe den Fehler begangen mir mal ihre Seite anzuschauen… ziemlich unreflektierte pro-Palästina-Propaganda, gespickt mit Lügen, Unterstellungen, Halbwahrheiten. Israelhass eben.
(„760 km Mauer“, „Landraub“, „Wasserraub“, „voelkerrechtswidrige Siedlungen“, „Großisrael vom Euphrat bis zum Nil“…)
Habe mir ebenfalls Ihre Seite mal angeschaut, die man gut und gerne auch als „Nationalsozialistisch light“ („Jungdeutsche“) bezeichnen könnte.
Und, wie Ihre Genossen von links, hetzen Sie hier mit (absichtlichen?) Halbwahrheiten und antizionistischen Stereotypen über Israel …
Interessant auch eins Ihrer letzten Statements auf Ihrer Seite:
Zitat:
Hartung | 28. September 2010 um 12:24 pm | Antworten Ich glaube allerdings auch, das dies miteinander zusammenhängt. Aber, die Radikalisierung der muslimischen Welt ist direkt auf die imperialistischen Machenschaften der USA und ihrer Alliierten zurückzuführen, die Radikalisierung in den Parallelgesellschaften wegen der Verpflanzung eines großen Teils eines Kulturkreises in das Herz eines komplett anderen.
Ich denke, mehr muss man dazu nicht sagen.
nein Hartung unideologisch geht es leider leider nicht
Malcom Gladwell hat im New Yorker dieser Woche ein interessantes Stück über „weak ties“ und „strong ties“. Unser Aktivismus hier, egal welche eleganten Worte wir finden, führt bestenfalls zu „weak ties“. „Strong ties“ die zu echter Risikobereitschaft und Standfestigkeit führen verlangen anderes.
Das iss nu mal leider so und die kochenden Temperamente da in tragbare Handlungen umzuwandeln ist Sache einer hoffentlich weisen und starken Führung.
Jeder Häuslebauer kann bestätigen, daß er schwerstens ideologisch wird, wenn er das Pech hat, einen bösen Nachbarn zu erwischen
mhhh mir drängt sich jetzt beim lesen dieses Postings eine Frage auf.
Ist das auch als politische Positionierung des Blogs zu verstehen?
Also explizit solche Dinge wie „Volksentscheid in der ‚Zuwandererfrage'“, Bundeswehr, Rechtspopulismus, Die Positionierung gegen „Multikulti“ etc. pp.?
Keine Sorge. Habe mir nur die Mühe gemacht, mich in eine bestimmte Sorte Mensch hineinzuversetzen. Um bei Ihren Beispielen zu bleiben: Man kann nämlich auch für Multikulti sein und auf ein gewisses Maß an Integration bestehen. Und es ist doch erstaunlich, dass jemand wie Sigmar Gabriel an einen Volksentscheid denkt, wo er eine Mehrheit hinter sich zu haben meint, während ihm zu anderen Fragen nicht einfallen würde, das Volk entscheiden zu lassen. Und was ist „Rechtspopulismus“? Alles, was einem nicht in den Kram passt und mit dem man sich nicht auseinander setzen will?
Die Motive einer politischen Glaubensgemeinschaft bloßzustellen, sagt erstmal nichts über die eigene Einstellung zu den Inhalten aus. Die sehe ich durchaus differenziert – im Gegensatz zu nämlichem Typus..
Eine solche direkte Demokratie zu fordern ist absolut richtig, das Wort „rechtspopulistisch“ nichts als eine inhaltsleere Phrase, die als Kampfbegriff umfunktioniert nur Menschen diffamieren soll, die Probleme aussprechen!
@Robert Bond,
Richtig, Saddam war sowohl für den Westen wie für die Golf-Araber (!) ganz nützlich um den Iran in schach zu halten – nicht sehr moralisch, aber damals wenigstens sinnvoll.
Übrigens hätten die Linken als erste aufgeheult, hätte der Westen seine Machtergreifung verhindert, Liebkind der UdSSR der er als Vertreter des Arabischen Sozialismus war.
Dafür haben viele Linke die Machtergreifung Khomeinis begrüßt (wie sie auch schon Fans von Gadaffi waren).
http://www.fr-online.de/politik/-noch-nie-war-der-islam-im-iran-so-verpoent-wie-heute-/-/1472596/3349158/-/index.html
de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_Schilling
Ich kann mich nicht entscheiden. Soll ich sie mögen, weil sie die teilweise wirklich unglaublich engstirnigen Ansichten sämtlicher Öko-Mütter in meinem Umfeld – meine eigene eingeschlossen – so gut parodiert haben, oder soll ich der Provokation aufsitzen und mich über ihre Wortwahl in Bezug auf Arbeitlose aufregen?
So oder so wäre es mir glaube ich lieber, wenn sie beim Hauptthema des Blogs blieben. Nennen sie mich ruhig träge, aber dann brauche ich über diese Frage nicht groß nachzudenken.
Ich bin zwar in einem Haushalt aufgewachsen, der sie in seiner links-grünen Einträchtigkeit vermutlich anwidern würde und bin mit den entsprechenden Glaubenssätzen großgezogen worden, was sich niemals ganz abschütteln lässt, aber wissen sie was? Ich bin trotzdem zu dem Schluss gekommen, dass Israel ein großartiges, unterstützendswertes Land ist.
Stellen sie keine Zusammenhänge her, wo es keine gibt.
Ist doch schön, daß es auch Menschen mit links-grünen Überzeugungen gibt, die finden dass Israel ein großartiges, unterstützendswertes Land ist.
Aber sie wissen schon, daß sie mit dieser Ansicht auf geselligen Zusammenkünften bissel vorsichtig sein sollten – vorsichtig formuliert?
Wie auch immer, ich denke „Unter Linken“ von Jan Fleischhauer wär bestimmt eine geeignete Literatur für sie…
Ja, danke, die Erfahrung habe ich bereits gemacht – war nicht angenehm. Es hat allerdings meinen Trotz geweckt, war also vielleicht nicht vollkommen schlecht. 😉
Okay, wenn die Bibliothek es hergibt, les ich auf jeden Fall mal rein. Vielen Dank für die Empfehlung.
[…] Was Gutmenschen sagen …und was sie wirklich dabei denken Multikulturelle Gesellschaft – das ist doch was Tolles! Ich wohne in […] […]
Es gibt einen Unterschied zwischen staatlich verordneter Sprachregelung und dem was tatsächlich „Volkes Willen“ ist.
Gleiches gilt für die so genannte „Gutmenscheritis“. Als gut gilt, was im jeweils politisch gewollten Stil der Zeit korrekt ist.
Wagt es jemand an prominenter Stelle, einmal Ansichten und Meinungen offen auszusprechen, die nicht dem Gedankenmuster der jeweils die öffentliche politische Meinungslinie beherrschenden Diskussion entsprechen, so wird dieser, zumindest in Deutschland, gerne in die Nähe Extremer gestellt. Dies gilt m.E. in gleicher Weise für die gut 50 Jahre anhaltende Debatte über das Verhältnis Israels zum Rest der Welt (speziell der in direkter Grenznähe), den Weg in der Entwicklungshilfe, dem Zugang zu Bildung oder dem verantwortungsvollem Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Zu alledem fällt mir nur ein hervorragender amerikanischer Berufskollege ein, der heute leider etwas in Vergessenheit geraten ist: Ambrose Bierce mit seinem Wörterbuch des Teufels – ein Buch, das noch in den 80-er und 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts al Neuauflage beim Inselverlag zu bekommen war. Im Original war es 1911 erschienen. Bierce selber war schon seit den 68-ern des 19. Jahrhunderts verantwortlicher Redakteur einer Satirekolumne beim „Newsletter“ in San Francisco. Seine Aufgabe dort: Die gesellschaftlichen Unsäglichkeiten seiner Zeit ausf Korn zu nehmen. Ich denke, Bierce wäre heute ein gefragter Mann und hätte genug Arbeit 🙂
Nachtrag zu Ambrose Bierce:
Ich habe soeben in meiner Bibliothek nachgesehen:
Die erste Auflage des Nachdrucks des Nachdrucks von 1966 des Originals von 1911 ist 1980 erschienen. Als Inseltaschenbuch in einer Auswahl von Dieter E. Zimmer, der gleichzeitig übersetzt und das Nachwort geliefert hat.
In Eingang zum Buch heißt es: Bierce stellt in diesem Wörterbuch den Kanon der menschlichen Schwächen, der Vorurteile, Absurditäten und Gewohnheiten zusammen. Die spitzfindigen „Definitionen“ der Wörter legen genau den Aspekt in ihnen frei, den das normale Bewußtsein heuchlerisch zu vertuschen bestrebt ist. Weiter heißt es, das Bierce noch lange kein Fall für die Literaturgeschichte ist.
In Ergänzung zu meinem ersten Kommentar: Zimmermann bestätigt 1980 das, was wohl heute ebenfalls noch Gültigkeit hat. Dies noch zum Schluss: Die Sprachdiktatur eines Gutmenschentums hatte ja bereits George Orwell mit seinem 1984 vorausgesehen. Nur, dass Orwells Vision eines „Neusprechs“ längst nicht den subtilen Charakter dessen erreicht hat, was heute in einem anderen Wortsinne tatsächlich multi-medial untergeschoben wird.
Hony soit qui mal y pense 🙂
Bierce:
Das Insel-Taschenbüchlein beinhaltet nur eine kleine Auswahl von „The Devil’s Dictionary“; vollständig ist die Haffmanns-Ausgabe aus dem Jahre 2000 (1119 Seiten), die es mittlerweile auch in Nachdrucken gibt.
Bierce ist auch nicht besonders in Vergessenheit geraten. Im Gegenteil. Auf Deutsch liegt sein Werk in mehreren Ausgaben und vielen Auflagen vor und 1999 veröffentlichte Haffmanns die umfangreiche Bierce-Biographie von Roy Morris.
Ich denke, heute würde ihn der Ostrazismus der Dressurelite treffen. Er würde seinen Arbeitsplatz verlieren und aus der Partei, dem Club, dem Veteranenverein etc. ausgestoßen werden (worin auch immer vielleicht Mitglied war). Möglicherweise müsste er seinen Namen ändern und unter Polizeischutz in den Untergrund abtauchen.
Rotstift:
… (worin auch immer er vielleicht Mitglied war) …
Ach ja, der goettliche Ambrose Bierce. Als Antidot zum Gutmenschen wuerde ich mich z.B. auch nicht als „Boesmenschen“ bezeichnen (um den von meinem Namensvetter oben vorgeschlagenen Begriff aufzunehmen), sondern als stolzer Zyniker, gemaess der Bierce’schen Definition:
„Cynic, n. A blackguard whose faulty vision sees things as they are, not as they ought to be. Hence the custom among the Scythians of plucking out a cynic’s eyes to improve his vision.“
Bierce war großartig. Er hat´s sogar fertiggebracht, Zwerchfell negativ zu definieren: „Kuppelförmiger Muskel, der die Erkrankungen des Bauches von denen der Brust trennt.“
Vielen Dank, ich habe mich schlappgelacht!! 100% Zustimmung!
In meinem Umfeld sind alle Eltern für die Gemeinschafts-bzw. Gesamtschule, deren Kinder zu schwach für das Gymnasium waren. Der Linksfascho von der „Linken“ der die Unterschichtstombola erfunden hat (in Berlin: Gymnasium per Los, eigentlich nur für Hartz4-Emfänger) hat mir persönlich ganz klar gesagt, es gehe darum, die Bildungsbürgerkinder zu zwingen, mit den anderen zu leben, wenn sie darunter zu leiden hätten, geschähe es ihnen recht. Mein Einwand, daß so ein Haß ekelerregend sei und es ja wohl auch fleißige Arbeiterkinder gäbe, beantwortete er dahingehend, daß die dieses System ja dann mittragen würden (zu deutsch:zu kritisch, leistungsstark und selbstbestimmt die „Linke“ zu wählen).
Aus meiner Erfahrung als Ex-Linke kann ich den Gutmenschenkanon voll bestätigen:Fehlt nur ihre totale Humorlosigkeit, siehe Fleischauer „unter Linken“.
Was die so für geistreich und witzig halten, zeigt wie gerufen eindrucksvoll Peter, der herrlich beleidigt hier alle Vorurteile bestätigt, da hab ich noch mehr gelacht.
Weswegen ich aus Versehen konservativ wurde?
Die Konservativen haben den besseren Witz und sind einfach unverkrampfter. Die Linken sind moralinsauer.
Und Konservative sind höflicher und toleranter. als Südeuropäerin war ich nur geschockt, auf welche widerliche Weise ein alter Herr im Prenzelberg auch körperlich von linken Gesinnungsfaschisten angegriffen wurde, weil er Zettel für die CDU verteilte. Das erinnerte mich schon an Berichte über die SA. Die Linken bewundern Ausländer ja angeblich so und machen Deutschland ständig runter, aber in Italien und Spanien hätte man denen für ihre feige Art sich mutig darzustellen schlichtweg die Fresse poliert, einen alten Mann anzugreifen geht da gar nicht.
Flagge zeigen die Linken nämlich nur, wenn es total ungefährlich ist, die meisten sind nur Mitläufer.
Die Linken halten sich gerade in Sachen Humor gegenüber den Rechten für weit überlegen – weil sie (z. B. im politischen Kabarett) so amüsant und geistreich über den politischen Gegner herziehen. Der Konservative hingegen ist in ihren Augen verkniffen, verknöchert, geistlos und gar nicht fähig, zu lachen.
Doch Humor ist bekanntlich, „wenn man trotzdem lacht“; will heißen, wenn man (auch) über sich selbst lachen kann. Genau dem verdankt der jüdische Witz seinen Ruhm. Und genau deshalb sind die Linke und der Islam so humorfrei.
[…] und dann fernsehen, nichts anfangen, aber irgendwie muss das System schuld sein. (entnommen dem Blog spirit of entebbe, vielen […]
Sie haben unrecht, denn die Wahrheit sieht so aus:
Was Gutmenschen nicht sagen:
„Ich kann die Zusammenhänge nicht erkennen, deshalb plappere ich sicherheitshalber das nach, was der Stärkere sagt. Zusammenhänge und Wirklichkeit sind mir egal; Hauptsache, ich vertrete eine Meinung, die schon mal jemand anderes von den Guten gesagt hat.“
Entschuldigung, Herr Mittelhesse, aber ich lese da immer nur „Wurstbrot“ bei allem, was Sie schreiben!
Hartung
erstens ist Israel ein Land im Krieg mit ab und zu mal a bisserl Waffenstillstand dazwischen und schön und edel oder nicht, im Krieg gelten andere Regeln, auch für Kritiker
und zweitens so lange Deutschland noch in irgendeiner Weise von dem profitiert, was es im 1000-jährigen Reich zusammengerafft hat, steht es keinem Deutschen wohl an, irgendwas Negatives über Israel zu sagen
klingt vielleicht extrem für die „man wird doch wohl noch mal“, aber ich bin sicher, Mr Knightley aus Jane Austen’s Emma wäre der Meinung, daß ich recht habe.
Solange Israel Waffen und andere Rüstunsgüter aus Deutschland bekommt, immer wieder eine historische Verantwortung gemahnt wird, solange haben wir gerade die Pflicht etwas zu sagen.
Und so könnte ja auch der Iran argumentieren. Unrecht geht jeden Menschen der Welt etwas an, ob es nun in Israel, dem Iran oder sonstwo passiert 😉
„Hartung
Solange Israel Waffen und andere Rüstunsgüter aus Deutschland bekommt, immer wieder eine historische Verantwortung gemahnt wird, solange haben wir gerade die Pflicht etwas zu sagen. “
Schon klar, wegen der historischen Verantwortung müssen Deutsche Israel schaden, indem sie bösartig Lügen verbreiten… schon klar.
Gerade wir als Deutsche – Ein widerlicher und schleimiger Euphemismus für nationale Gesinnung, für nationalhymnische Gefühle, für kollektiven Wahn, eine Redewendung also , die extra erfunden worden zu scheint für Leute wie Martin Walser und solche, die gerne so sein würden.
Die nationalsozialistische Vergangenheit wird in dieser Formel zum kuriosen Argument dafür, daß die Deutschen gegenüber den Juden und gegenüber den Rest der Welt eine besondere Verantwortung hätten. Die Verantwortung besteht darin, die Juden und den Rest der Welt davon abzuhalten, das gleiche zu tun wie die Deutschen im zweiten Weltkrieg, nämlich die Juden auszurotten und den Rest der Welt zu erobern. Weil das aber niemand tut und auch niemand in Sicht ist, der die Mittel und Möglichkeiten dazu hätte, gehen die Deutschen mit ihrer Verantwortung hausieren, d.h. sie müssen zunächst sich und andere davon überzeugen, daß alle möglichen Konflikte auf der Welt, ob Bürgerkrieg, Pogrome oder Stammesfehden, schon so schlimm sind wie das, was die Deutschen angerichtet haben.
http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr28.htm
1939-1945 haben die Deutschen in Berlin und andernorts jüdische „U-Boote“ gejagt, heute liefert Berlin deutsche U-Boote an den jüdischen Staat.
Sorry für den Zynik-Modus, aber ich halte das für einen Fortschritt.
Ich bin stolz auf jedes Waffensystem aus deutscher Produktion, das Israel in seinem Unabhängigkeits- und Antiterror-Kampf hilft.
willow
wo iss denn die Hartung Seite?
ich habe gesucht, aber es war jenseits meiner Google-Fähigkeiten. Wenn Du also nicht direkt linken willst, ein Helferchen fürs Googeln täte es auch.
Ich vermute mal hier:
http://freiesicht.wordpress.com/2010/09/11/siedlungen-voelkerrecht-gewalt/
Und schöne Bilder gibts hier: http://freiesicht.wordpress.com/2010/09/15/hartung-in-israelpalaestina-bilderstrecke-westbank-sued/
Nicht Schlimmer als das, was uns Verenkotte, Engelbrecht & Co. immer erzählen wollen, so als Augenzeugen vor Ort, die es eigentlich besser wissen müßten.
Danke willow
Kennst Du das Video, das Yaacov Lozowick von den Kindern hatte, die von ihren Eltern dazu angehalten wurden, vor der IDF rumzuhopsen und ihnen ins Gesicht zu schreien? Wer duldet, daß seine Kinder sich derartig risikoträchtig aufführen, sollte 3x täglich vom Kinderschutzbund durchgeprügelt werden. Wie war das noch „erst wenn sie ihre Kinder mehr lieben?“
Im Vergleich dazu ist dem sein Fotoalbum aber nix. Ansonsten sollte er vielleicht mal drüber nachdenken, nen Fotokurs zu besuchen. Könnte seiner Sache dienlich sein ;-(
@Silke
Die verlinkt er doch in seinen „Kommentaren“ immer recht fleißig (leider auch hier – nach oben scrollen). Wahrscheinlich braucht er ein paar Klicks drauf, weil sich sonst kein Schwein dafür interessiert 😉 Ist auch gaaanz wichtig sein Geschreibsel.
Stimmt das fällt auf. Andere haben seine penetrante Eigenwerbung für diese obskure Seite schlicht gelöscht. Wohl die einzige Möglichkeit.
[…] ich einen Rochus auf die CDU, die Amis und die Kirche. Mehr gutmenschliche Deutungen gibt es auf: https://spiritofentebbe.wordpress.com…enschen-sagen/ __________________ Etiam si omnes, ego […]
[…] Spirit of Entebbe & Verbrochenes Tags: Kreuzberg Kurzweil, […]
Mir sind Situationen und Konsequenzen eben nicht egal und deshalb bin ich gegen fatalistische Gutmenschen wie sie.
Man könnte jetzt sagen, dass ist Heuchelei und das halten sie niemals durch, wenn es hart auf hart kommt.Aber ich bin mir da schon lange nicht mehr sicher. Ich glaube mittlerweile wirklich Menschen wie sie ziehen das durch bis zum bitteren Ende.
Soll keiner sagen sie wären mit dieser Meinung allein. BVerfG, EGMR, UN, Medien, NGOs und viele mehr sind doch voll mit Leuten wie ihnen. Das ist sicher die europäische Mehrheitsmeinung, die sie hier vertreten. Ist ja auch ihr gutes Recht. Die Aussagen sind nur immer so frappierend ähnlich („Keine Folter niemals unter keinen Umständen“), dass man sich schon fragen muss, was wohlüberlegt ist und was einfach nur nachgeplappert wird, weil es gerade opportun ist. Bei der Definition von Folter sieht es übrigens genauso aus.
Ist „Kein Krieg niemals unter keinen Umständen“ bei uns eigentlich auch schon Mehrheitsmeinung? Müsste doch eigentlich so sein, oder?
Eine Welt frei von Krieg, Folter und Atomwaffen.
Das Paradies auf Erden ist ganz nah.
(Wenn nur Bösmenschen wie ich nicht wären.)
@Silke
Auf welche Weise profitiert denn Deutschland von dem was im „1000-jährigen Reich zusammengerafft“ wurde?
Das würde mich wirklich interesieren.
Gestern oder heute las ich in der Bild am Sonntag wird die letzte Rate für die Entschädigungen des ersten,ja richtig des ersten Krieges bezahlt.Da war ich baff.Das gerade Länder wie Frankreich oder England irgendwelche Forderungen an D. stellen das ist ja wohl ein Witz der Geschichte
Ausserdem meine ich jeder hat das Recht zu sagen was und zur wem er es will.Machst du ja auch,hier und überall ohne Ende
@ Peter M.:
Zweimal Unsinn.
Weltkrieg I: Nach 1945 wurden die Reparationszahlungen nicht wieder aufgenommen. Ich weiss ja nicht, was die deutsche Presse schreibt, aber was bis 2010 zurueckgezahlt wurde, waren Schulden, die zur Zahlung der Reparationen aufgenommen wurden.
Zusammenraffen zwischen 1933 und 1945: Schon mal was von „Arisierung“ gehoert?
Was ist denn an dem was ich schreibe „nationalsozialistisch“? Es sind schlicht und einfach Bestandsaufnahmen, was dort tagtäglich passiert. Übrigens, vorgestern nacht sind hier ein paar Hundert Menschen von Hebron nach Kirjat Arba gezogen und haben „Mavet laArawim“ geschriehen und wieder einmal Steine auf die benachbarten Häuser geschmissen. Glaubt Ihr denn, die Armee wäre eingeschritten? Und ja ich glaube, dass das was hier passiert direkt mit der Radikalisierung der palästinensischen Bevölkerung zu tun hat!
Was Ihr bringt sind pawlow’sche Reflexe, die Ihr aber selber bei den Gutmenschen anprangert. Selber sind viele Kommentatoren hier nicht besser. Wie wär es einmal, wenn man Fakten liefert anstatt wüste Beschimpfungen. Ich habe das jedenfalls getan, indem ich Fotos aufgenommen habe oder verlinkt habe.
Zurück zum Nationalsozialismus.
Von einem Aussprechen von Unrecht darauf zu schließen, dass ich oder meine Gruppe Menschen auf Grund ihrer ethnischen Herkunft pauschal hasse und deren Vernichtung fordere ist schon recht absurd. Diejenigen, die mich hier in Verbindung mit jenen Massenmördern verbinden tuen Schäbiges und verharmlosen dabei die Taten. Wenn ich die chinesische Siedlungspolitik in Tibet anprangere, Freiheit für Tibet fordere, möchte ich dann deshalb die „mongolide Rasse“ vernichten?
Was mir die Augen geöffnet hat war meine Zeit als Angestellter bei der Jewish Agency. Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass Israel Unrecht begeht, die Schuld für den Konflikt hauptsächlich beim Islamismus gesucht. Wenn man aber mitkriegt, was den Kindern hier beigebracht wird, Völkerrecht und anderes international geltendes Recht mit einem religiösen Anspruch missachtet und auch sogar dagegen gewetter wird, weil Gott angeblich ALLES dem volk Israel geschenkt habe, da wird einem schon anders.
Ich verbreite Lügen? Dann widerlegt doch das was ich sage! Und zwar mit Belegen. Aber Einseitigkeit kann man mir bezüglich dem Nahostkonflikt nu wirklich nicht nachsagen. Ich prangere genauso Hamas, Fatah und allgemein den Islamismus an.
Wow, Lehrer an einer zionistischen Schule, Angestellter bei der Jewish Agency … beeindruckend.
Wenn sie mit diesem Hintergrund allerdings über eine 760Km lange Mauer schreiben, ist das eindeutig eine bösartige Lüge…
Ähnlich seht das mit der Behauptung aus:
„Jenes Israel reicht auch noch heute fuer viele Nationalreligioese nicht bis zur sogenannten „Gruenen Linie“, sondern weit hinter den Jordan. Sprich, Jordanien, ein grosser Teil Syriens (inclusive Haupstadt Damaskus), der Sinai, ja gar vom Nil bis zum Euphrat.“
Wie viele sind denn bitteschön „Viele“!?
Im Übrigen, da sie ja auch vom Landraub überzegt sind und davon, daß Israel völkerrechtswidrig handelt – haben sie jemals von Palästina-Mandat des Völkerbundes gehört? und wenn sie die böse Geschichte vom geklauten Wasser nachplappern, haben sie schon irgendwann mal von sog. Oslo-Verträgen gehört? Nein?
Aber immer alle israelfeindlichen Behauptungen nachplappern …
Übergriffe, Steinwürfe und Beschimpfungen gehen natürlich auch *nur* von Siedlern aus. Wenn eine Siedlerfamilie erschossen wird und in der nächsten Nacht werden Siedlerparolen an die Wände palästinensischer Häuser geschmiert – dann verurteilen sie die Schmierereien!
willow
nich vom Titel verblüffen lassen, Ctrl-F es für „Wasser“ und staune und staune und staune
alles was es braucht, ist das einer mal nachrechnet. Interessiert das irgendeine Sau? natürlich nich
http://germanmediawatch.posterous.com/die-agenda-der-israelkritiker-von-alex-feuerh
sehr sehr hübsch in Sachen Wasser sind auch die stories rund um Gaza’s Water World, am vollständigsten wohl zu finden beim Elder of Ziyon
und wer Desinformation live will darf mich gern um den Link zu nem Interview mit dem „Ghandi for Palestine“ Mustafa Barghouti vom 30.04.2010 auf Radio Open Source bitten. Der hat natürlich auch was zu Wasser. Wenn ich den Typen eins zugestehe, dann iss es Schamlosigkeit beim Mixen von Fakten und Lügen, wobei die Lügen weit weit weit in der Mehrzahl sind, während ich immer noch drauf warte, die IDF-Spokesman Seite bei einer zu „erwischen“.
Danke Jule
dann iss es also tatsächlich dieser aufgeblasene Dummbeutel, den ich letztendlich doch ausgebuddelt hatte – watt et nich aallens jibt bzw. et jibt wirklich nix, watt et nich jibt. Großartig finde ich allerdings, daß seine Site so auf Jugend macht, da fängt so ne Lustgreisin wie ich, sofort an, von Knackä…hen und dergleichen zu träumen. Schade, daß er davon keine Fotos zu haben scheint.
Ist irgendwas bekannt, wie er seine Landpartien in jenen Gegenden finanziert? Kommt das Moos von Papa oder anderen Gönnern oder -innen;-) oder malocht er bei ner NGO.
Da er behauptet, mal bei der Jewish Agency gearbeitet zu haben, dürfte er Kontakte zum NGO-Zirkus haben und das interessiert mich ein büschen watt.
Peter M.
Du versuchst witzig zu sein, oder?
falls Du nur unter nem Mangel an „connecting the dots“ Fähigkeiten leidest:
jedes Mal wenn Du ein Museum besuchst z.B. …
An diesem Thema bin ich emotionslos
–> Es ist mir scheissegal
😉
Nein ich mach keien Witze!Ich hab dir ne einfache Frage gestellt obwohl ich seeehr lange gezögert habe ob ich es machen soll.Ich will dich nicht auch noch zum schreiben animieren.
Das mit dem Museum war wohl ein Witz,oder?
Ich muß mal eine Lanze für Hartung brechen.Nur weil ihr nicht seine Meinung teilt Leute müßt ihr doch nicht so ausfallend werden.Es ist immer das gleiche.Man wird sofort als Antisemit,Nazi oder Terrorsymphatisant beschimpft wenn man von euer Linie abweicht.Bleibt mal locker Leute!
Seid Ihr alle denn nicht alle selbsternannte Demokraten,Liberale die auch für die Meinungsfreiheit einstehen?Könnt ihr denn auf seine Argumente reagieren ohne beleidigend zu werden?
Peter M
nu ma nich imma ma schnell wieder’n anderes Faß aufmachen, wenn es mit einem nich geklappt hat – meinen Kreisen erkennt man darin Feigheit
– zuletzt war’n wir bei die Museumsbesuche oder vielmehr deren Beständen!!!
und wenn Du meinst, Du hättest was zu sagen, dann sag mal was dazu
ansonsten bekenne ich, daß mein Versuch, mich Hartung’s sprachlichen Möglichkeiten anzupassen, noch nicht wirklich gelungen ist.
Nein Peterlein, das mit dem Museum war kein Witz
und wenn Du nicht weißt, daß das keiner war, dann solltest Du mal lieber ganz schnelle ganz stille sein
immerhin ist ne interessante Diskussion ausgebrochen 🙂
Aber es ist wirklich faszinierend, wie schnell Leute bereit sind Urteile über Personen zu fällen, die sie weder kennen noch bereit sind kennen zu lernen.
Silke hast du schon mal was von russischer Buetekunst gehört?Du hättest dir ein anderes Beispiel vielleicht ausdenken sollen,deswegen fragte ich dich ob’s ein Witz war
Ausserdem heiss ich Peter nicht Peterlein aber ich denke ab einen gewissen Alter verfällt man wieder in die Kindersprache
@peter
„Ich weiss ja nicht, was die deutsche Presse schreibt, aber was bis 2010 zurueckgezahlt wurde, waren Schulden, die zur Zahlung der Reparationen aufgenommen wurden“
Genau das meinte ich auch.Immerhin die Ursache für die Schuldenaufnahme war ja der Versailler Vertrag.
Noch mal zurück zum profitieren des „1000 jährigen Reiches“.Ich rede nicht von irgendwelchen Typen die sich die Taschen vollgestopft haben sondern von D. als ganzes.
Peter Mchen
falls es Dir entgangen sein sollte, unsere Museen sind massenweise in öffentlicher Hand und öffentliche Hand ist in meiner Welt für „Deuschland als Ganzes“
und ob und was andere als „Beutekunst“ abgeschleppt haben oder nicht, ist ne ganz andere Schublade. Ich darf den Franz nicht hauen, weil der Eugen den Michael haut. Es ist nun mal ne total ungerechte Welt.
„lein“ und „chen“ an Namen anzuhängen ist meine Art zu signalisieren, daß ich jemanden für a bisserl unreif halte.
Naja, das Vordergründige für D. als Ganzes war ja damals nicht das Zusammenraffen, sondern das Dahinraffen, oder?
Und da hat D. durchaus profitiert: es durfte nämlich weiterexistieren (wenn auch geteilt und in „Gesundschrumpfung“ begriffen), während seine Opfer nun auf ewig tot sind…
Tja, haette Deutschland das Geld in die Schuldentilgung investiert, dass es zur Aufruestung ausgegeben hatte, um nochmal ueber seine Nachbarn herzufallen, dann waere die letzte Rate auch schon laengst gezahlt worden. Dumm gelaufen.
daniel
ich bin da nich so sicher, was Vorder und was Hinter war, denn so ganz allgemein bin ich überzeugt, daß die Aussicht auf Materielles dem Laxwerden im Ethischen durchaus zuträglich ist.
silke
Da ham wir se wieder, die große Frage: Das dritte Reich – rational oder irrational? Vernunft oder Wahn? Oder beides?
Ich meine, vordergründig kam damals die Wahnhaftigkeit in aller Rationalität zum Vorschein.
Auch wenn Menschen oft dazu neigen, die Welt in Schubladen einzuteilen, damits einfacher wird – die Kategorien „Gutmensch“, „Bösmensch“ sind genauso seltsam wie viele andere Schubladisierungen, und sollten von vernünftigen Leuten vermieden werden. Leute im Grünen/Sozialdemokratischen Umfeld sind keineswegs alle Israelfeindlich oder gegen Leistung oder blauäugig für Multikulti, ohne die Probleme zu sehen. So homogen-einfach ist das nicht, wie gerne unterstellt wird. Und es sollte nicht vergessen werden, dass die Gründergeneration Israels auch vielfach sozialistisch etc. geprägt war – und die Leute waren weder leistungsfeindlich noch sonst etwas in dieser Richtung, sondern haben großartige Leistungen unter schwierigsten Bedingungen erbracht. Waren das nicht eigentlich auch „Gutmenschen“ in gewisser Hinsicht? Leute, die sich um die Emanzipation aller Menschen Gedanken gemacht haben. Und um ihre Emanzipation gekämpft haben. Und die auch idealistisch waren – und gerade deswegen viel geschafft haben?
Aber für die meisten Menschen scheint heute das Wichtigste zu sein, sich über andere zu erheben. Das gilt für alle Seiten.
Und das wird uns nicht weiterbringen.
Trotzdem ist die Polemik oben teilweise ganz gut – aber leider blind dafür, wie inhomogen und teilweise ziemlich konservativ Leute sind, die rot/grün unterwegs sind.
@Dina
Interessante Behauptung – Leute im Grünen/Sozialdemokratischen Umfeld sind per se gut…
Ob das so haltbar ist? Auch der Gutmensch ist, wie ich finde, nicht nur in einem bestimmten politischen Biotop zu finden – der links-alternative Gutmensch ist nur deshalb medial so überproportional stark vertreten, weil eben die mediale Öffentlichkeit inzwischen extrem stark „links“ tickt – alles was „nicht links“ aber auch „nicht nur links“ ist, ist da ja sowieso schon böse.
Vielleicht sollten wir ja abklären, was unter „Gutmensch“ verstanden wird – keineswegs jemand, der sich vorbildlich verhält, sondern -ganz im Gegenteil!- jemand, der durch Zwang oder Druck erreichen will, daß sich die Anderen (nach seinen Maßstäben) moralisch verhalten.
Würde auch sagen, dass der kritische Gehalt des Begriffs „Gutmensch“ endlich ist. Die Kategorien „Gutmensch“ / „Bösmensch“ sind zur Einteilung von Menschen („Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins …“) völlig unbrauchbar. Wo letztere auf einmal herkommt ist mir schleierhaft. Ich vermute mal, ein Versuch der als „Gutmenschen“ titulierten, sich zu wehren und ihre weniger naiven bzw. weniger heuchlerischen Kritiker zu denunzieren. Möglicherweise auch eine weitere Abrenzung gegenüber Gutmenschen, die den Sinn der Denunziation freilich ad absurdum führt.
Aber auch beim sog. „Gutmenschen“ bin ich mir noch nicht mal ganz sicher. Ok, gemeint ist wohl ein Mensch, der sich moralisch für besser hält und/oder sich so darstellt, und in Wahrheit garnicht viel besser ist bzw. im schlimmsten Fall sogar schlechter. Wasser predigen, Wein trinken. bla bla
Interessanter finde ich, dass es in unserer Mediendemokratie durchaus sinvoll ist, sich als moralisch einwandfrei und gemeinwohlorientiert (im Gegensatz zu rein privatwirtschaftlichem Interesse) darzustellen. Obwohl eigentlich allen klar ist, dass es so moralich kaum zugeht, haut man sich gegenseitig die Taschen voll bis man es schließlich selbst glaubt. Anders kann ich mir manche gutmenschlichen Ausfälle nicht erklären.
Das alles hat mit links / konservativ erstmal nichts zu tun. Allerdings stellt die Linke sozusagen den Idealtypus des Gutmenschentums dar, indem sie ein regelrechtes Monopol auf das moralisch Gute erhebt.
daniel
Bingo!!!
nun bleibt nur noch zu entscheiden, was war Henne und was war Ei 😉
Ich probiers mal: der Wahn war die Henne, die die Vernunft ausgebrütet hat. Ob sie das Ei auch gelegt hat? Keine Ahnung.
@Silke
Klar es ist auch um soviel prifitabler ein paar alte Schinken im Keller zu haben.Deutschland hat ja nur ungefähr ein Drittel seiner Fläche verloren aber ich das ist gar nichts im Vergleich zu dem Bernsteinzimmer den jemand auf dem Dachboden hab.Wenn du heileiger sein willst als Papst,bitte schön!Mir gehts am A…h vorbei
Ich glaube Churchill hatte mit euch Deutschen Recht.Entweder springt ihr einen an die Kehle oder liegt zur seinen Füßen.Versuchs doch mal mit etwas dazwischen
selten so gelacht
unglaublich schlechter beitrag, aber leider scheint konservativismus der neue punk zu werden
Punk ist vielleicht cooler, aber man kann nicht davon leben, sondern muss die Konservativen um ’nen Euro anpumpen.
Gute Sprüche müssen ja auch recyled werden …
„Ich bin kein Konservativer – ich bin Reaktionär!“
So reaktionär, dass ich schon wieder Avantgarde bin!
Dann haben also die Punker genau wie die Gastronomen die Euro-Einführung benutzt, um ihre Tarife zu verdoppeln. Früher hieß es auf der Straße: „Haste ma ne Maak?“ Heute:
„Haste ma fünfzig Cent?“„Haste ma nen Euro?“ Euro = Teuro![…] auf SoE der wunderschöne Blogpost „Was Gutmenschen sagen“ veröffentlicht wurde und auch „Was Konservative und ihre Politiker sagen“ durch und […]
Danke für die amüsanten Zeilen 🙂 Habe den Blog gerade als Lesetipp erhalten und es nicht bereut. Was aber wären wir ohne die „Gutmenschen“ ? Ohne Stoff zum Bloggen und Lachen 😉