Treffen sich ein Israeli und ein Ägypter. Sagt der Israeli: „Ich darf jederzeit gegen die Regierung in Jerusalem demonstrieren!“ Worauf der Ägypter antwortet: „Genau wie bei uns! Auch ich darf jederzeit gegen die israelische Regierung demonstrieren!“
Gegen die eigene Regierung auf die Straße gehen – das darf man im arabischen Raum zwar immer noch nicht, aber man tut es. Und das ist gut so. Grundsätzlich. Zumal kein einziges arabisches Land von wirklich demokratisch gewählten Politikern regiert wird. Beunruhigend ist allein, dass es in der islamischen Welt nicht die Übelsten unter jenen sind, die jetzt um ihre Macht bangen müssen. Die Übelsten (siehe Teheran) schlagen Proteste mit eiserner Faust nieder. Dort, wo eine Art Diktatur light herrscht und die Regierung einigermaßen prowestlich agiert (siehe Tunis, Kairo, Amman), ist hingegen zu befürchten, dass an deren Stelle nicht über Nacht die Demokratie Einzug hält sondern auf das Chaos die Machtübernahme derer folgt, die am besten organisiert sind und die wenigsten Skrupel an den Tag legen. Merke: Es kann alles immer noch schlimmer kommen, dafür bieten die Türkei, Libanon und der Iran schauerliche Beispiele. Jeder, der jetzt in Euphorie ausbricht, weil in Ägypten die Menschen auf die Straße gehen (gegen einen Diktator, der bislang, jedenfalls in unseren Medien, nie als solcher firmierte sondern stets ein gefragter Interviewpartner war, wenn es galt, Israel anzuklagen), sollte sich daran erinnern, was in den palästinensischen Autonomiegebieten passierte, als man eine Wahl zuließ, ohne dass demokratische Parteien vorhanden gewesen wären, durch die sich der in einer Zivilgesellschaft frei diskutierte Wille der Menschen hätte artikulieren können. Was wollt Ihr: Hamas oder Fatah? Pest oder Cholera? Entscheidet Euch, rasch. Ah, die Pest. Na dann.
Wenn die Ereignisse der vergangenen Woche eines zeigen, dann, dass die islamische Welt eben nicht am israelisch-palästinensischen Konflikt krankt, sondern an Unterdrückung, Terror und Gewalt. Schon deshalb führt an der Demokratisierung des Orients kein Weg vorbei; George W. Bush hat es begriffen, und irgendwann werden es auch die Bush-Basher begreifen. Deshalb galt und gilt es, die Regime unter Druck zu setzen, um längst überfällige Reformen, Meinungsfreiheit, Opposition, schließlich freie Wahlen zuzulassen. Mittelfristig werden die Menschen dort nicht gegen die eigenen Interessen wählen; aber so lange ein freier Diskurs ausbleibt und „die Straße“ sich zuweilen antiwestlicher und antiisraelischer aufführt als die Regierung, mithin derjenige auf den Schild gehoben werden dürfte, der sich am radikalsten gebärdet, lautet die Alternative zu einer ätzenden Autokratie wie der Mubaraks nicht Demokratie, sondern Anarchie – spätere Füllung des Machtvakuums durch radikale Islamisten nicht ausgeschlossen. Die politische Landkarte des Nahen und Mittleren Ostens gibt schon jetzt genügend Anlass zur Besorgnis: Hamas-Gaza, Hisbollah-Libanon, Mullah-Iran, Erdogans islamisierte Türkei und, wer weiß, vielleicht bald auch noch die Muslimbruderschaft am Ruder eines 80-Millionen-Volkes mit Riesenarmee. Nach dem noch so kalten Frieden der letzten 30 Jahre wird man sich dann schon sehr bald zurücksehnen.
„Friedensnobelpreisträger“ hört sich ja gut an, aber Arafat war auch ein solcher … Herr Baradei liebäugelt mit der Muslimbruderschaft, liest man überall. Das läßt nichts Gutes für Ägypten und vor allem Israel ahnen!
Margot
zumindest für tunesien gibt es noch grund zur hoffnung:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/es_gibt_immer_grund_fuer_hoffnung/
ansonsten…abwarten. immerhin rumort es wohl auch langsam im gazastreifen…vielleicht kann man sich dort dann von der pest befreien.
Ein Fernsehbericht zeigte mir soeben einige Stimmen von Demonstranten. Besonders deutlich artikulierte sich ein Mann, der betonte, dass der Sieg über Mubarak die Freiheit für alle Araber erreichen würde und dass man dann Israel zerstören würde.
Ein Einzelfall ???
Wäre einen Versuch doch wert!
Gesine Lötzsch, Fronfrau der SED nachfolger sollte nach Kairo reisen und den unterdrückten Ägyptern den Weg zum Kommunismus erklären. In der BRD hat das Endziel der SED nachfolger scheinbar keiner richtig verstanden.
Man braucht keine Andergläubigen mehr mit sich selbst ind die Luft sprengen um ins Paradies zu kommen. Das Paradie ist im Kommunismus ja auf Erden.
Brüder zur Sonne zur Freiheit……………….
Vielleicht ereignet sich das Wunder und einige arabische Nachbarn werden demokratisch.
Hosni, der Ägypter, erzählt
Also die Idee ist daß als Folge eines Umsturzes in arabischen Ländern Demokratie wie in Europa eingeführt wird und sich alles zum Guten wendet? Es ist ja auch so, daß die Kräfte, die in den Millionen Ägyptern wirken lupenreine Demokraten sind und sofort Israel anerkennen werden, Sozialversicherungen einrichten, die bizarre Korruption und das Analphabetentum in kurzer Zeit überwinden und friedliebende und konstruktive Mitglieder der Völkergemeinschaft werden.
Nein, Bush hatte nicht recht mit der Idee Demokratie durch das Militär einführen zu lassen. Demokratie bedarf eines kollektiven Lernprozesses, der sich über Jahrzehnte, oder länger hinzieht. Wir werden sehen was für Figuren in ein paar Monaten Ägypten beherrschen werden. Wenn es harmlos endet, wird die Ukrainische Lösung, nach dem Motto alle zurück auf Los kopiert werden.
Wieso wurde Mubarak eigentlich innerhalb weniger Tage in der deutschen Presse vom angesehen Staatspräsidenten zum Diktator? Welch eine Karriere. Mubarak steht für dreißig Jahre verläßlichen Frieden mit Israel. Ist das nichts? Scheinbar werden Katastrophen wie die Nasser Zeit einfach vergessen.
Ich reise ständig in Saudi Arabien, UAE, Bahrain, etc. Wer glaubt am Golf gibt’s es jemals eine Demokratie ist einfach naiv.
Daniel Pipes (http://www.danielpipes.org/9391/turmoil-in-egypt, im Lauf des Abends sicherlich auch auf Deutsch) schreibt, dass in Tunesien bis auf Ben-Ali und seine (angeheiratete) Familie eigentlich alle von der alten Garde noch in Amt und Würden sind – was eigentlich heißt, dass sich bis auf etwas Kosmetik nicht wirklich etwas ändert. Geht aber auch nicht von einem Tag auf den anderen.
Für Ägypten sehe ich da eher schwarz. Die „Opposition“ ist nicht stark genug, bis auf die Muslimbrüder. Und so sehr sich unsere Medien darauf kaprizieren, dass die nicht gewalttätige werden wollen und dass die Ägypter sie mehrheitlich nicht haben wollen – aber nicht nur die boshaften Parolen gegen Israel lassen da anderes ahnen.
Mohammed ElBaradei ist zwar der Liebling der europäischen Medien.
Als der Friedensnobelpreisträger seine Landsleute zum Boykott der Parlamentswahlen aufrief, folgte niemand seinem Aufruf.
ElBaradei verfügt in Ägypten über keinerlei Machtbasis.
Deswegen ist der links-liberale ElBaradei auf die Unterstützung der Islamisten dringend angewiesen.
Vorübergehend kann es für die Muslimbruderschaft praktisch sein, Mohammed ElBaradei als zivilisiertes Gesicht für eine islamistische Machtübernahme zu nützen.
Apropos Bild. Es ist einer dieser seltenen Gelegenheiten, konsequenzenlos was Antisemitisches zu zeigen. Die Zeit (natürlich) hat mehrere Tage hinweg solche Bilder auf der Homepage platziert, ohne sie mit je einem Wort zu kommentieren.
Ein hochrangiger Muslimbruder (el-Baltagy)bezeichnet ElBaradei nur als „Übergangslösung“: http://www.youtube.com/watch?v=dg6QTL8QjU4&feature=player_embedded
Und Muhammad Ghannem fabuliert vom Krieg gegen Israel:
http://www.jpost.com/Headlines/Article.aspx?id=206130
Die Irren wetzen schon die Messer.
Hier isser:
http://de.danielpipes.org/9397/aegypten-aufruhr
>Wenn die Ereignisse der vergangenen Woche eines zeigen, dann, dass die islamische Welt eben nicht am israelisch-palästinensischen Konflikt krankt, sondern an Unterdrückung, Terror und Gewalt …
Danke Herr Casula – ich vergebe 100 Punkte für Ihre, wie ich denke, richtige Einschätzung und nebenbei auch m e i n e Meinung hier 🙂
@ anti3anti —> 🙂
Pat
[…] Kommentare « Nieder mit dem Diktator! Hoch… ja, was? […]
Allen Schwarzsehern moechte ich dann doch folgendes entgegenhalten:
Dass die Muslimbruderschaft, sollte sie an die Macht kommen, den Friedensvertrag aufkuendigen wuerde, kann man getrost annehmen. Aber: So what? Aegypten hat dreimal versucht, Israel von der Landkarte zu tilgen, und hat dreimal von Israel fuerchterlich eins auf die Omme bekommen. Das wuerde auch bei einem vierten mal so sein. Aegypten profitiert vom Friedensvertrag weit mehr als Israel.
und all die Israelis die bei der Gelegenheit ins Gras beißen oder „nur“ Verletzungen (körperliche und/0der PTSD) davon trugen, was macht das schon.
Jedes Jahr Frieden ist ein Jahr unversehrt gelebtes Leben für alle Bürger.
Ich habe übrigens auch ein „Wanted“-Poster mit Gabi Ashkenazi gesehen.
der beitrag spiegelt doch genau das dilemma wieder: einerseits muss der der nahe osten demokratisch werden, zum wohle der araber und zum wohle israels, aber keiner weiß wie der übergang geschehen soll, ohne das israel angst haben muss vor der nächstenislamischen revolution.
das die regime den weg zur demokratie selbst ebnen: „Deshalb galt und gilt es, die Regime unter Druck zu setzen, um längst überfällige Reformen, Meinungsfreiheit, Opposition, schließlich freie Wahlen zuzulassen.“
ist ein frommer wunsch und dafür scheint es nun auch zu spät zu sein. eins muss klar sein: es wird kein sanftes hinübergleiten in die demokratie geben, der weg dorthin wird steinig und blutig, aber er muss (auch zum wohle israels) gegangen werden (schon weil nur demokratische staaten im nahen osten eine lösung des „flüchtlingsproblems“ durch integration der „flüchtlinge“ in die gesellschaften ihrer aufenthaltsländer ermöglichen werden).
was man bei der betrachtung ägyptens vielleicht nicht vergessen sollte, sind die auswirkungen auf die anderen länder der region. und wenn in syrien und jemen die diktaturen stürzen, in marokko, algerien, jordanien reformen der zivilgesellschaft und damit dem aufbau von strukturen, die dort einmal eine demokratie errichten können, größere spielräume eingeräumt werden, die iranische jugend vielleicht nochmal ermutigt wird, den sturz des regimes in angriff zu nehmen…dann dürfte dies auf ange sicht auch für israel positiv sein.
die ägyptische revolution ist fakt, dass einzige was noch bleibt, ist alles was säkular oder laizistisch und prodemokartisch ist zu unterstützen, um zu verhindern, dass die muslimbrüder an die macht kommen.
peter: „Aegypten profitiert vom Friedensvertrag weit mehr als Israel.“
Mag sein. Aber auch Israel profitiert.
[…] Nieder mit der Diktatur – Hoch… ja was? auf Spirit of Entebbe […]
[…] Nieder mit der Diktatur – Hoch… ja was? auf Spirit of Entebbe […]
man muss schon ziemlich irre sein, um die türkei in einem schlimmeren zustand zu wähnen als ägypten
Ach ja? Die Türkei wird nach unseren Informationen bereits von Islamisten regiert.
Na na, dort herrscht doch eine lupenreine Demokratie. 😀 Weißte doch. 😉
Vielleicht sollten Sie sich mal davon verabschieden, dass nicht alles, was nicht pro-westlich ist, auch antidemokratisch ist.
Die AKP ist zwischenzeitlich das dritte Mal in freien und demokratischen Wahlen bestätigt worden. Die kemalistische Opposition hat mit der Unterstützung von Ergenekon ihr demokratisches Verständnis gezeigt.
Die AKP war es z.B., die die Todesstrafe abgeschafft hat (in den USA und Israel gibt es die noch). Die AKP war es, die die Türkei auf europäischen Kurs getrimmt hat – um dann von dort mal wieder die kalte Schulter gezeigt zu bekommen.
Demokratie heisst auch, Minderheiten zu schützen und andere Meinungen und Lebensvorstellungen zur respektieren.
„Demokratie heisst auch, Minderheiten zu schützen und andere Meinungen und Lebensvorstellungen zur respektieren.“
Das ist richtig, aber genau das macht die Politik in der Türkei eben nicht. Siehe z.B. die Probleme von Christen oder die Behandlung von kritischen Journalisten. Der Schutz dieses Gutes hat nichts mit westlich zu tun. Denn nur freie Wahlen macht keine Demokratie aus.
Rosentiger:
Erdogan lässt kritische Journalisten massenweise verhaften, die Türkei liegt auf dem Index der Pressefreiheit auf Platz 138. Es gibt mehr eingesperrte Journalisten als in China: http://www.youtube.com/watch?v=yz6Yq7FxL2Y&feature=player_embedded.
In Internet-Cafes wurden mehr als 1 Million Internet-Seiten zensiert, darunter Google und Facebook(!)BBC, Amazon, die Seite des türkischen Menschenrechtsvereins, Seiten für Schwule und Lesben sowie Teile der englischsprachigen Wikipedia(das Stichwort „Kurdish People“ ist dort nicht mehr abrufbar). Ab dem 22.August werden alle türkischen Internetnutzer gezwungen sein, einen von vier ausgewählten Filtern zu benutzen.
Vor allem in Südanatolien wurde das Land zunehmends islamisiert, siehe hier:http://www.welt.de/politik/article2127238/Wie_die_AKP_die_Tuerken_in_den_Islam_zwingt.html?wtmc=plista ,außerdem schaffte die AKP-Regierung klammheimlich das Kopftuchverbot an Universitäten ab:http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,723590,00.html
Seine Politik gegenüber Minderheiten ist sehr schelecht, allerdings war das schon vor ihm so. Christen und Kurden haben nicht dieselben Rechte wie Türken. Seine antisemitischen Ausfälle und Freundschaft zu Achmedinedschad sind allgemein bekannt. Erdogans Mentor war übrigens ein gewisser Necmettin Erbakan, der an eine zionistische Weltverschwörung glaubt und die Scharia einführen wollte.
Ach, und wenn es in Israel noch die Todesstrafe gibt, dann wohl nur gegen Nazi-Verbrecher.
Die AKP ist in der türkischen Bevölkerung nur wegen des wirtschaftlichen Aufschwungs beliebt oder weil sie selbst Islamisten sind!
sobald es um die Türkei geht, empfehle ich als derzeit besonders leckeres Stück dieses hier, ein Profil des Außenministers, der man höre und staune ein Epoche machendes Buch geschrieben hat, das als Aufruf an die Türkei, ihr Schicksal zu ergreifen, verstanden wird. Nein, ich sage nich, woran mich das erinnert, dieser Autor hier ist schließlich Akademiker.
He was an academic before he was a diplomat. His book “Strategic Depth,” published in Turkish in 2001, is regarded as the seminal application of international-relations theory to Turkey, though it is also a work of civilizational history and philosophy. (Such is Davutoglu’s intellectual ambition that he planned to follow up with “Philosophical Depth,” “Cultural Depth” and “Historical Depth.” He hasn’t yet gotten around to the others.) The book has gone through 41 printings in Turkish and has been translated into Greek, Albanian and now Arabic. It is 600 pages long, very dense and almost certainly more known than read. One of Davutoglu’s aides describes the book as “mesmerizing.” (Henri Barkey, a Turkey scholar at Lehigh University, pronounces the work “mumbo jumbo,” adding that Davutoglu “thinks of himself as God.”) “Strategic Depth” weaves elaborate connections between Turkey’s past and present, and among its relations in the Middle East, the Caucasus, the Balkans and elsewhere. The book was read as a call for Turkey to seize its destiny.
@ Silke
Waere schoen, wenn Du dieses Leben in Unversehrtheit (und Freiheit) auch den Aegyptern goennen wuerdest.
Und was antisemitische Plakate betrifft, so wollen wir doch bedenken, dass bei jeder vom Mubarak-Regime in der Vergangenheit gebilligten (ergo: organisierten) Demo weit, weit mehr davon zu sehen waren. Und antisemitisches Hetzfernsehen in schlimmster Stuermer-Manier im staatlichen Rundfunk wollen wir doch auch nicht vergessen.
Gewiss, wenn das Mubarak-Regime jetzt stuerzt, dann KANN im schlimmsten Fall die Muslim-Bruderschaft ans Ruder kommen. Nur, sollte sich das Mubarak-Regime fuers Erste halten, dann WIRD, so zumindest meine Ueberzeugung, mittelfristig die Muslim-Bruderschaft ans Ruder kommen.
Und vergessen wir nicht: Am meisten zu fuerchten haetten eine islamistische Herrschaft in Aegypten nicht die Israelis (deren Befuerchtungen ich ja gar nicht bagatellisieren will), sondern die aegyptischen Christen und saekulaeren Moslems. Und dennoch gehen diese jetzt gegen das Mubarak-Regime auf die Strasse. Im Angesicht dieses Mutes kommt mir die Verzagtheit hiesiger Kommentatoren doch sehr beschaemend vor.
Uebrigens, Claudio: „Diktatur light“ ist ja wohl voellig widerlich. Waere schade, wenn Du Dich jetzt auf die Seite der Kulturrelativisten schlagen wuerdest…
Sorry, sollte keine Verharmlosung sein sondern daran erinnern, dass es, wie einer meiner Lehrer früher meinte, auch „Klassenunterschiede in der Scheiße“ gibt. Alles ist eben relativ.
noch’n paar „Einzige“ in BBC-Berichten von Donnerstag vormittag. Ganz schön gruselig für Nicht-Romantiker
http://itunes.apple.com/de/podcast/today-egypts-army-will-fire/id73330187?i=90983656
http://itunes.apple.com/de/podcast/today-chaos-if-mubarak-quits/id73330187?i=90947225
Ich gönne ein Leben in Unversehrtheit und Freiheit jedem, der nicht vom Völkermord träumt.
Und das Dumme ist nun mal, daß, wenn man Angehöriger einer Einheit=“entity“ ist, man ganz schnell und ganz unfreiwillig und vollkommen unschuldig und schuldlos zum Opfer von „mitgegangen, mitgehangen“ werden kann. Aber das ist eine dieser unbequemen Tatsachen, die man am besten ausblendet, dann ist das Leben gleich viel schöner und die Aussichten viel rosiger.
Natürlich kann es in Ägypten ganz anders laufen, als überall sonst, wo freie Wahlen Islamisten an die Macht brachten. Wunder gibt es schließlich immer wieder mal – in der Zwischenzeit versuche ich nicht dem Sieg der Hoffnung über die Erfahrung zum Opfer zu fallen.
Goethe sagt übrigens in Faust II irgendwo: Hoffnung und Furcht seien ganz schlimme Feinde der Menschheit. Könnte er da was Bedenkenswertes gesagt haben?
Yaacov Lozowick hat ne Rede von Netanyahu, über den ich heute bis jetzt nur gelesen habe, daß er total schrecklich ist, so verlinkt:
Apropos what the Israelis think, here’s Netanyahu yesterday. Spoken by a different sort of man, many would hail such talk as nuanced and sophisticated.
http://yaacovlozowick.blogspot.com/2011/02/is-unfettered-democracy-good.html
(Yaacov sagte früher mal, er hätte nicht für ihn gestimmt bei den Wahlen, aber Yaacov ist eben ein Mann, der des Lesens kundig ist)
ich bin endlich dazu gekommen, dieses Stück zu lesen, daß massenweise verlinkt ist. Der Autor ist eindeutig Partei, aber was er erzählt, klingt nach allem, was ich je über frühere derartige Ereignisse gelesen habe, ziemlich wahrhaftig. Und so stimme ich Hannes Stein auf achgut zu: „Wird zwar manchem die Illusionen rauben, koennte aber stimmen.“
http://www.americanthinker.com/2011/02/the_story_of_the_egyptian_revo.html