Grundsatzrede des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu vor dem amerikanischen Kongress
„Ihre herzliche Begrüßung ist mir eine große Ehre. Und es ist mir eine große Ehre, dass Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, ein zweites Mal das Wort an den Kongress zu richten.
Herr Vizepräsident, erinnern Sie sich an die Zeit, da wir die Neuen in der Stadt waren?
Ich sehe eine Menge alter Freunde hier. Und ich sehe eine Menge neuer Freunde Israels hier. Demokraten wie Republikaner.
Israel hat keinen besseren Freund als Amerika. Und Amerika hat keinen besseren Freund als Israel. Wir stehen zusammen, um die Demokratie zu verteidigen. Wir stehen zusammen, um den Frieden voranzubringen. Wir stehen zusammen, um den Terrorismus zu bekämpfen. Herzlichen Glückwunsch, Amerika, herzlichen Glückwunsch, Herr Präsident. Sie haben bin Laden. Den wären wir los!
In einem instabilen Nahen Osten ist Israel der Anker der Stabilität. In einer Region wechselnder Allianzen ist Israel Amerikas unerschütterlicher Verbündeter. Israel war immer pro-amerikanisch. Israel wir immer pro-amerikanisch sein.
Meine Freunde, in Israel müssen Sie keine Nationsbildung betreiben. Wir sind bereits gebildet. Nach Israel müssen sie die Demokratie nicht exportieren. Wir haben sie bereits. Sie müssen keine amerikanischen Truppen schicken, um Israel zu verteidigen. Wir verteidigen uns selbst. Sie sind sehr großzügig dabei gewesen, uns die Mittel zu geben, um die Verteidigung Israels selbst zu übernehmen. Danke Ihnen allen, und danke Ihnen, Präsident Obama, für Ihre standhafte Verpflichtung gegenüber Israels Sicherheit. Ich weiß, die Zeiten sind wirtschaftlich schwer. Ich weiß es sehr zu schätzen.
Die Hilfe für Israels Sicherheit ist eine kluge Investition in unsere gemeinsame Zukunft. Denn im Nahen Osten beginnt gerade ein gewaltiger Kampf zwischen Tyrannei und Freiheit. Und ein großer Aufruhr erschüttert die Erde vom Khyber-Pass bis zur Straße von Gibraltar. Die Beben haben Staaten erschüttert und Regierungen zu Fall gebracht. Und wir alle können sehen, dass der Boden sich noch immer bewegt. Dieser historische Moment verspricht eine Morgenröte von Freiheit und Chancen. Millionen junger Menschen sind entschlossen, ihre Zukunft zu ändern. Wir alle blicken auf sie. Sie bringen Mut auf. Sie fordern Würde. Sie sehnen sich nach Freiheit.
Diese außergewöhnlichen Szenen in Tunis und Kairo erinnern an die von Berlin und Prag 1989. Während wir ihre Hoffnungen teilen, müssen wir uns allerdings auch daran erinnern, dass diese Hoffnungen abgewürgt werden können wie 1979 in Teheran. Sie erinnern sich daran, was damals passierte. Der kurze demokratische Frühling im Iran wurde durch eine grausame und unerbittliche Tyrannei abgebrochen. Dieselbe Tyrannei erstickte die demokratische Zedernrevolution im Libanon und brachte diesem leidgeprägten Land die mittelalterliche Herrschaft der Hisbollah.
So steht der Nahe Osten heute an einer schicksalhaften Kreuzung. Wie Sie alle bete ich dafür, dass die Völker der Region den seltener beschrittenen Pfad, den Pfad der Freiheit, einschlagen werden. Niemand weiß besser als Sie, worin dieser Pfad besteht. Dieser Pfad wird nicht allein durch Wahlen geebnet. Er wird geebnet, wenn Regierungen Proteste auf städtischen Plätzen zulassen, wenn der Macht der Herrscher Grenzen gesetzt werden, wenn Richter Gesetzen verpflichtet sind und nicht Männern, und wenn Menschenrechte nicht von Stammesloyalität oder der Herrschaft des Pöbels zerschmettert werden.
Israel hat diesen Pfad, der im Nahen Osten lange Zeit zurückgewiesen wurde, stets begrüßt. In einer Region, in der Frauen gesteinigt, Schwule gehängt und Christen verfolgt werden, ragt Israel heraus. Es ist anders.
Die große englische Schriftstellerin George Eliot sagte vor über einem Jahrhundert voraus, dass der jüdische Staat nach seiner Gründung „wie ein heller Stern der Freiheit inmitten der Despotien des Ostens“ leuchten werde. Nun, sie hatte Recht. Wir haben eine freie Presse, unabhängige Gerichte, eine freie Wirtschaft, stürmische parlamentarische Debatten. Sie denken, Sie gehen hart miteinander um im Kongress? Dann verbringen Sie einmal einen Tag in der Knesset. Seien Sie meine Gäste.
Mutige arabische Demonstranten kämpfen derzeit um dieselben Rechte für ihre Völker, für ihre Gesellschaften. Wir sind stolz darauf, dass mehr als eine Million arabische Bürger Israels seit Jahrzehnten diese Rechte genießen. Von den 300 Millionen Arabern im Nahen Osten und Nordafrika genießen nur Israels arabische Bürger wirkliche demokratische Rechte. Von diesen 300 Millionen Arabern ist weniger als ein halbes Prozent wirklich frei, und sie sind alle Bürger Israels!
Diese erstaunliche Tatsache offenbart eine Grundwahrheit: Israel ist nicht, was falsch ist am Nahen Osten. Israel ist, was richtig ist am Nahen Osten.
Israel unterstützt das Verlangen der arabischen Völker in unserer Region auf ein Leben in Freiheit vollends. Wir sehnen uns nach dem Tag, da Israel eine von vielen wirklichen Demokratien im Nahen Osten sein wird.
Vor 15 Jahren stand ich auf eben diesem Podium und sagte, die Demokratie müsse Wurzeln schlagen im Nahen Osten. Nun, sie hat begonnen Wurzeln zu schlagen. Dieser Anfang trägt das Versprechen einer strahlenden Zukunft von Frieden und Wohlstand. Ich glaube nämlich, ein wahrlich demokratischer Naher Osten wird ein wahrhaft friedlicher Naher Osten sein.
Aber während wir auf das Beste hoffen und hinarbeiten, müssen wir auch die mächtigen Kräfte erkennen, die sich dieser Zukunft widersetzen. Sie widersetzen sich der Moderne. Sie widersetzen sich der Demokratie. Sie widersetzen sich dem Frieden.
Unter diesen Kräften rangiert an erster Stelle der Iran. Die Tyrannei in Teheran behandelt ihr eigenes Volk brutal. Sie unterstützt Angriffe gegen amerikanische Truppen in Afghanistan und im Irak. Sie knechtet den Libanon und Gaza. Sie finanziert den Terrorismus weltweit.
Als ich zuletzt hier stand, sprach ich von den schlimmen Folgen eines Iran, der sich atomar bewaffnet. Nun läuft die Zeit aus, und das Scharnier der Geschichte könnte sich bald umkehren. Denn die größte Gefahr für die Menschheit könnte bald über uns kommen: ein militantes islamisches Regime mit Atomwaffen.
Der militante Islam bedroht die Welt. Er bedroht den Islam. Ich habe keine Zweifel, dass er am Ende besiegt werden wird. Er wird am Ende den Kräften von Freiheit und Fortschritt unterliegen. Aber wie andere Fanatismen, die zum Scheitern verurteilt waren, könnte der militante Islam vor seinem unvermeidlichen Untergang einen fürchterlichen Preis von uns allen fordern.
Ein atomar bewaffneter Iran würde einen atomaren Rüstungswettlauf im Nahen Osten in Gang setzen. Er würde Terroristen einen nuklearen Schutzschirm bieten. Er würde den Albtraum vom nuklearen Terrorismus zu einer klaren und gegenwärtigen Gefahr auf der ganzen Welt machen. Ich will, dass sie verstehen, was das bedeutet. Sie könnten die Bombe überall platzieren. Sie könnten sie auf einer Rakete platzieren. Sie könnte auf einem Frachtschiff in einem Hafen oder in einem Koffer in der U-Bahn sein.
Die Bedrohung für mein Land kann nicht überschätzt werden. Wer sie ignoriert, steckt seinen Kopf in den Sand. Weniger als sieben Jahrzehnte nachdem sechs Millionen Juden ermordet wurden, leugnen Irans Führer den Holocaust des jüdischen Volkes, während sie gleichzeitig zur Vernichtung des jüdischen Staates aufrufen.
Politische Führer, die solches Gift versprühen, sollten aus jedem respektablen Forum auf dem Planeten verbannt werden. Aber es gibt etwas, was die Empörung noch größer macht: der Mangel an Empörung. In großen Teilen der internationalen Gemeinschaft begegnet man den Aufrufen zu unserer Zerstörung mit schierem Schweigen. Es wird dadurch noch schlimmer, dass viele Israel dafür verurteilen, dass es sich selbst gegen die Verbündeten des Iran verteidigt.
Aber nicht Sie. Nicht Amerika. Sie haben anders agiert. Sie haben das iranische Regime wegen seiner genozidalen Absichten verurteilt. Sie haben harte Sanktionen gegen den Iran verabschiedet. Die Geschichte wird es Amerika danken.
Präsident Obama hat gesagt, die Vereinigten Staaten seien entschlossen, den Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu entwickeln. Er veranlasste den Sicherheitsrat mit Erfolg dazu, Sanktionen gegen den Iran zu verabschieden. Sie im Kongress haben sogar noch härtere Sanktionen verabschiedet. Diese Worte und Taten sind existentiell wichtig.
Das Ayatollah-Regime stellte sein Atomprogramm nur einmal kurz ein, im Jahr 2003, als es die Möglichkeit einer militärischen Aktion fürchtete. Im selben Jahr gab Muamar Gaddafi sein Atomprogramm auf – aus demselben Grund. Je mehr der Iran glaubt, dass alle Optionen auf dem Tisch sind, desto geringer ist die Gefahr einer Konfrontation. Daher bitte ich Sie darum, weiter eine klare Botschaft zu übermitteln: dass Amerika niemals zulassen wird, dass der Iran Atomwaffen entwickelt.
Was Israel anbelangt: Wenn die jüdische Geschichte irgendetwas lehrt, dann das, dass wir Aufrufe zu unserer Vernichtung ernst nehmen müssen. Wir sind eine Nation, die aus der Asche des Holocaust entstanden ist. Wenn wir ‚Nie wieder‘ sagen, dann meinen wir ‚Nie wieder‘. Israel behält sich stets das Recht auf Selbstverteidigung vor.
Meine Freunde, während Israel stets wachsam in seiner Verteidigung sein wird, werden wir nie unser Streben nach Frieden aufgeben. Ich nehme an, wir geben es auf, sobald wir ihn erreicht haben. Israel will Frieden. Israel braucht Frieden. Wir haben historische Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien erreicht, die für Jahrzehnte gehalten haben.
Ich erinnere mich daran, wie es war, bevor wir Frieden hatten. Ich wurde bei einem Feuergefecht im Suezkanal beinahe getötet. Ich meine das wörtlich. Ich habe an den Ufern des Jordans gegen Terroristen gekämpft. Zu viele Israelis haben Angehörige verloren. Ich kenne ihre Trauer. Ich verlor meinen Bruder.
Niemand in Israel will also zu diesen fürchterlichen Zeiten zurückkehren. Der Frieden mit Ägypten und Jordanien hat lange als ein Anker von Stabilität und Frieden im Herzen des Nahen Ostens fungiert.
Dieser Frieden sollte durch wirtschaftliche und politische Unterstützung aller gefördert werden, die dem Frieden verpflichtet bleiben.
Die Friedensabkommen mit Ägypten und Jordanien sind lebensnotwendig. Aber sie reichen nicht aus. Wir müssen auch einen Weg finden, um einen dauerhaften Frieden mit den Palästinensern zu schmieden. Vor zwei Jahren habe ich mich selbst einer Lösung von zwei Staaten für zwei Völker verschrieben: einem palästinensischen Staat an der Seite des jüdischen Staates.
Ich bin bereit, schmerzhafte Kompromisse einzugehen, um diesen historischen Frieden zu erzielen. Als Regierungschef Israels ist es meine Verantwortung, mein Volk zum Frieden zu führen.
Dies ist nicht leicht für mich. Ich sehe ein, dass wir bei einem wirklichen Frieden einen Teil des jüdischen Heimatlandes werden aufgeben müssen. Das jüdische Volk ist in Judäa und Samaria kein ausländischer Besatzer. Wir sind nicht die Briten in Indien. Wir sind nicht die Belgier im Kongo.
Dies ist das Land unserer Vorväter, das Land Israel, in das Abraham die Idee des einen Gottes brachte, wo David sich Goliath entgegenstellte und wo Jesaia eine Vision von ewigem Frieden hatte. Keine Geschichtsverzerrung kann das vier Jahrtausende alte Band zwischen dem jüdischen Volk und dem jüdischen Land leugnen.
Aber es gibt noch eine andere Wahrheit: die Palästinenser teilen dieses kleine Land mit uns. Wir trachten nach einem Frieden, in dem sie weder Israelis Untertan noch seine Bürger sein werden. Sie sollen ein würdevolles nationales Leben führen als ein freies, lebensfähiges und unabhängiges Volk in ihrem eigenen Staat. Sie sollen eine prosperierende Wirtschaft haben, in der ihre Kreativität und unternehmerische Initiative gedeihen können.
Wir haben bereits die Anfänge dessen gesehen, was möglich ist. In den letzten beiden Jahren haben die Palästinenser damit begonnen, ein besseres Leben für sich selbst aufzubauen. Ministerpräsident Fayad hat diese Bemühungen angeführt. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung von seiner jüngsten Operation.
Wir haben der palästinensischen Wirtschaft geholfen, indem wir Hunderte von Straßensperren für den freien Verkehr von Gütern und Personen entfernt haben. Die Resultate sind sehr bemerkenswert. Die palästinensische Wirtschaft boomt. Sie wächst um mehr als 10% pro Jahr.
Die palästinensischen Städte sehen heute ganz anders aus als noch vor wenigen Jahren. Sie haben Einkaufszentren, Kinos, Restaurants, Banken. Sie haben selbst E-Businesses. All dies geschieht ohne Frieden. Man stelle sich vor, was mit Frieden geschehen könnte. Frieden würde beiden Völkern eine neue Ära ankündigen. Er würde den Traum eines umfassenderen arabisch-israelischen Friedens zu einer realistischen Möglichkeit machen.
Hier ist also die Frage. Man muss sie stellen. Wenn die Vorzüge des Friedens mit den Palästinenser so klar sind, warum ist er uns versagt geblieben? Alle sechs israelischen Ministerpräsidenten seit der Unterzeichnung der Osloer Verträge haben der Gründung eines palästinensischen Staates zugestimmt. Auch ich gehöre dazu. Warum ist also kein Frieden erreicht worden? Weil die Palästinenser bislang nicht bereit waren, einen palästinensischen Staat zu akzeptieren, wenn dies bedeutete, daneben eine jüdischen Staat zu akzeptieren.
Sie sehen, unser Konflikt ging nie um die Gründung eines palästinensischen Staates. Er ging immer um die Existenz des jüdischen Staates. Dies ist es, worum der Konflikt geht. 1947 stimmten die Vereinten Nationen für eine Teilung des Landes in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Die Juden sagten Ja. Die Palästinenser sagten Nein. In den letzten Jahren wiesen die Palästinenser zweimal generöse Angebote von israelischen Ministerpräsidenten zurück, einen palästinensischen Staat auf nahezu dem gesamten Territorium zu errichten, das Israel im Sechs-Tage-Krieg gewonnen hatte.
Sie waren schlicht nicht willens, den Konflikt zu beenden. Und ich bedauere, sagen zu müssen: Sie fahren damit fort, ihre Kinder zum Hass zu erziehen. Sie nennen weiter öffentliche Plätze nach Terroristen. Und – schlimmer noch – sie pflegen weiter die Phantasie, dass Israel eines Tages von den Nachkommen palästinensischer Flüchtlinge überflutet werde.
Meine Freunde, dies muss ein Ende nehmen. Präsident Abbas muss tun, was ich getan habe. Ich stand vor meinem Volk – und ich sagte ihnen, es war nicht leicht für mich – und sagte: ‚Ich werde einen palästinensischen Staat akzeptieren‘ Es ist Zeit, dass Präsident Abbas sich vor sein Volk stellt und sagt: ‚Ich werde einen jüdischen Staat akzeptieren.‘
Diese sechs Wörter werden die Geschichte verändern. Sie werden den Palästinensern klar machen, dass dieser Konflikt ein Ende nehmen muss. Dass sie nicht einen Staat aufbauen, um den Konflikt mit Israel fortzuführen, sondern um ihn zu verändern. Sie werden das israelische Volk davon überzeugen, dass sie einen wirklichen Partner für Frieden haben. Mit so einem Partner wird das israelische Volk bereit sein, einen weit reichenden Kompromiss zu machen. Ich werde bereit sein, weit reichende Kompromisse zu machen.
Dieser Kompromiss muss die dramatisch demographischen Wandlungen reflektieren, die seit 1967 vonstattengegangen sind. Die große Mehrheit der 650 000 Israelis, die jenseits der Grenzen von 1967 leben, wohnen in Vierteln und Vororten von Jerusalem und dem Großraum Tel Aviv.
Diese Gebiete sind dicht bevölkert, aber geographisch recht klein. Nach jedem realistischen Friedensabkommen werden diese Gebiete, so wie andere Orte von strategischer und nationaler Bedeutung in die endgültigen Grenzen Israels eingegliedert werden.
Der Status der Siedlungen wird nur in Verhandlungen entschieden werden. Aber wir müssen auch ehrlich sein. So sage ich heute etwas, das jeder, der es ernst mit dem Frieden meint, öffentlich sagen sollte. Bei jedem Friedensabkommen, das den Konflikt beendet, werden einige Siedlungen jenseits der israelischen Grenze verbleiben. Über die genaue Grenzziehung muss verhandelt werden. Wir werden sehr großzügig in Bezug auf die Größe eines zukünftigen palästinensischen Staates sein. Aber wie Präsident Obama sagte, wird die Grenze anders verlaufen als die vor dem 4. Juni 1967. Israel wird nicht zu den nicht zu verteidigenden Grenzen von 1967 zurückkehren.
Wir sehen ein, dass ein palästinensischer Staat groß genug sein muss, um überlebensfähig, unabhängig und prosperierend zu sein. Präsident Obama hat zu Recht von Israel als dem Heimatland des jüdischen Volkes gesprochen, so wie er auch vom zukünftigen palästinensischen Staat als Heimatland des palästinensischen Volkes gesprochen hat. Juden aus aller Welt haben ein Recht darauf, in den jüdischen Staat einzuwandern. Palästinenser aus aller Welt sollten – wenn sie sich dazu entscheiden – ein Recht darauf haben, in einen palästinensischen Staat einzuwandern. Dies bedeutet, dass das palästinensische Flüchtlingsproblem außerhalb der Grenzen Israels gelöst werden wird.
Was Jerusalem angeht: Nur das demokratische Israel hat die Religionsfreiheit aller Glaubensrichtungen in der Stadt geschützt. Jerusalem darf nie wieder geteilt werden. Jerusalem muss die vereinte Hauptstadt Israels bleiben. Ich weiß, dass dies eine schwierige Angelegenheit für die Palästinenser ist. Aber ich glaube, mit Kreativität und gutem Willen kann eine Lösung gefunden werden.
Dies ist der Frieden, den ich mit einem palästinensischen Partner, der dem Frieden verpflichtet ist, zu schmieden plane. Aber Sie wissen sehr gut, dass im Nahen Osten nur ein Frieden Bestand haben wird, den man verteidigen kann.
Der Frieden muss also in Sicherheit verankert sein. In den letzten Jahren hat sich Israel aus dem Südlibanon und aus Gaza zurückgezogen. Aber wir haben keinen Frieden bekommen. Stattdessen wurden von Hisbollah und Hamas 12 000 Raketen von diesen Gebieten auf unsere Städte, unsere Kinder abgefeuert. Den UN-Friedenstruppen im Libanon ist es nicht gelungen, den Schmuggel dieser Waffen zu verhindern. Die europäischen Beobachter in Gaza haben sich über Nacht verflüchtigt. Sollte Israel also einfach so die Gebiete verlassen, würde der Waffenstrom in einen zukünftigen palästinensischen Staat unkontrolliert sein. Raketen von dort könnten nahezu jedes Haus in Israel in weniger als einer Minute erreichen. Ich will, dass sie auch daran denken. Stellen Sie sich vor, wir hätten jetzt weniger als 60 Sekunden Zeit, vor einer eintreffenden Rakete Schutz zu suchen. Würden Sie so leben wollen? Würde irgendjemand so leben wollen? Nun, wir wollen auch nicht so leben.
Die Wahrheit ist, dass Israel aufgrund seiner einzigartigen Größe einzigartige Sicherheitsvorkehrungen benötigt. Israel ist eines der kleinsten Länder auf der Welt. Herr Vizepräsident, ich gestehe Ihnen das zu, es ist größer als Delaware. Es ist sogar größer als Rhode Island. Aber das ist es dann auch. Israel innerhalb der Grenzen von 1967 würde halb so breit sein wie der Washington Beltway.
Hier noch ein wenig Nostalgie. Zum ersten Mal kam ich nach Washington vor 30 Jahren als junger Diplomat. Ich brauchte eine Weile, aber am Ende stellte ich fest: Es gibt ein Amerika jenseits des Beltway. Aber Israel in den Grenzen von 1967 wäre nur neun Meilen breit. So viel zur strategischen Tiefe.
Es ist also absolut lebensnotwendig für Israels Sicherheit, dass ein palästinensischer Staat voll entmilitarisiert ist. Und es ist lebensnotwendig, dass Israel eine langfristige militärische Präsenz am Jordan beibehält. Solide Sicherheitsvorkehrungen vor Ort sind nicht nur notwendig, um den Frieden zu schützen; sie sind auch notwendig, um Israel in dem Fall zu schützen, dass der Frieden zerbricht. Denn in unserer instabilen Region kann niemand garantieren, dass unsere Friedenspartner von heute morgen noch da sein werden.
Und wenn ich sage morgen, meine ich nicht irgendeinen entfernten Zeitpunkt in der Zukunft. Ich meine morgen. Frieden kann nur am Verhandlungstisch erreicht werden. Der palästinensische Versuch, durch die Vereinten Nationen eine Lösung zu erzwingen, wird keinen Frieden bringen. Ihm sollte von allen, die das Ende dieses Konflikts sehen wollen, kraftvoll entgegengetreten werden.
Ich weiß die klare Position des Präsidenten in dieser Frage zu schätzen. Frieden kann nicht aufgezwungen werden. Er muss verhandelt werden. Aber er kann nur mit Partnern verhandelt werden, die dem Frieden verpflichtet sind.
Und die Hamas ist kein Partner für Frieden. Die Hamas bleibt Israels Zerstörung und dem Terror verpflichtet. Sie haben eine Charta. Dies Charta ruft nicht nur zur Vernichtung Israels auf, sondern sagt: ‚Tötet Juden, wo immer ihr sie findet.‘ Der Führer der Hamas verurteilte die Tötung Osama bin Ladens und pries ihn als heiligen Krieger. Nun möchte ich es abermals klarstellen. Israel ist bereit, sich heute hinzusetzen und mit der Palästinensischen Autonomiebehörde über Frieden zu verhandeln. Ich glaube, wir können eine strahlende Zukunft für unsere Kinder gestalten. Aber Israel wird nicht mit einer palästinensischen Regierung verhandeln, die von der palästinensischen Version al-Qaidas gestützt wird.
So appelliere ich an Präsident Abbas: Zerreißen Sie Ihren Vertrag mit der Hamas! Setzen Sie sich hin und verhandeln Sie! Machen Sie Frieden mit dem jüdischen Staat! Und wenn Sie das tun, verspreche ich Folgendes: Israel wird nicht das letzte Land sein, das einen palästinensischen Staat als neues Mitglied der Vereinten Nationen willkommen heißt. Es wird das erste Land sein, das dies tut.
Meine Freunde, die folgenschweren Prüfungen des letzten Jahrhunderts und die sich entfaltenden Geschehnisse dieses Jahrhunderts zeugen von der entscheidenden Rolle der Vereinigten Staaten bei der Förderung des Friedens und der Verteidigung der Freiheit. Die Vorsehung hat die Vereinigten Staaten zum Wächter der Freiheit gemacht. Unter den dankbarsten Nationen ist meine Nation, das israelische Volk, das gegen unmögliche Widerstände für seine Freiheit und um sein Leben gekämpft hat, in früherer und in neuer Zeit gleichermaßen.
Ich spreche im Namen des jüdischen Volkes und des jüdischen Staates, wenn ich Ihnen, den Repräsentanten Amerikas, Danke sage. Danke Ihnen für Ihre unerschütterliche Unterstützung Israels. Danke Ihnen für die Sicherstellung, dass die Flamme der Freiheit auf der ganzen Welt hell brennt. Möge Gott Sie alle segnen. Und möge Gott die Vereinigten Staaten für immer segnen.
(Quelle: Botschaft des Staates Israel; das Video kann man sich hier anschauen.)
ein gaaanz gefährlicher typ!!
Danke, für die Übersetzung und diesen Blog überhaupt! Ich lese ihn immer wieder gerne.
Freut uns! Gleichwohl gebuehrt der den Dank fuer die Übersetzung nicht uns. Es schien uns nur sinnvoll, die Rede in voller Laenge zu dokumentieren: Es ist alles drin, was man wissen muss, und es zeigt, wie die Lösung des Konflikts aussehen muss. Jeder, der damit ein Problem hat, outet sich letztendlich als Gegner einer vernünftigen Lösung. Nebenbei: Auch als rhetorische Leistung ist der Text vom Feinsten.
Ich habe mir die Rede gerade angeguckt, auch gebracht wurde sie mit genau dem richtigen Schmackes an genau den richtigen Stellen. Ich war anscheinend nicht die einzige, die das Gefühl hatte, daß die Amis auf Zuruf ihren Präsidenten sofort ausgetauscht hätten …
http://blogs.the-american-interest.com/wrm/2011/05/25/the-dreamer-goes-down-for-the-count/
The Dreamer Goes Down For The Count
Ich hab’s gecheckt, Wikipedia sagt, Walter Russell Mead ist Demokrat und hat Obama gewählt.
Sehr schön auch der Link im Text, der mir bestätigt, daß die PR rund um die Bin-Laden-Aktion reichlich amateurisch war. Das nur jenen ins Gesangsbuch, die so gern an Israel’s Öffentlichkeitsarbeit mäkeln. 😉
Also doch ein Diktatfrieden … mit dem Ziel, einen nicht lebensfhigen amputierten Staat zu schaffen. Das nennt man nicht Frieden, sondern Besatzungsmacht mit anderen Mitteln.
Das, was Netanyahu anbietet, ist unendlich viel mehr als das, was den Juden angeboten würde, wenn die Araber auch nur einen Krieg gewonnen hätten (nämlich: nichts!). Warum sollte denn dieser Staat „nicht lebensfähig“ sein? Bringen Sie mal ein Argument, statt die ewig gleichen Plattitüden der Israelgegner wiederzukäuen – oder verzichten Sie darauf, hier zu kommentieren.
„und es zeigt, wie die Lösung des Konflikts aussehen muss“
Das zeigt nun, dass Sie keinen Frieden wollen. Denn warum sollte jemand einen Vasallenstaat akzeptieren.
Also dann: freuen wir uns auf die Gründungsfeiern eines neuen Staates, der friedlich sein wird und gleichzeitig seine Rechte als Staat erhalten wird.
Wessen Vasall soll denn Palästina sein?
Ein Palästinenserstaat unter den von Netanyahu beschriebenen Voraussetzungen wäre durchaus lebensfähig und böte seinen Bewohnern eine weit bessere Zukunft als das, was diese in Vergangenheit und Gegenwart ihr eigen nennen. Aber Sie raten zur Taube auf dem Dach? Cool – wenn die Palästinenser es für Sie ausbaden.
Und das OHNE Teleprompter!
Die Journalisten in den Qualitäts-Zeitungen und unserem wunderbaren öffentlich-rechtlichen Zwangsbezahlfernsehen scheinen eine andere Rede gehört zu haben… meine (gerade abbestellte) Lokalgazette zitierte die hier – unglaublich!
http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/den_bogen_ueberspannt_1.10693147.html
Ein Staat,
der durch israelische Speerzonen (zweck Versorgung von Siedlungen) durchpflügt ist,
dass durch fremde Truppen am Jordan der ständigen Bedrohung gegenwärtig sein muss,
dass sich und seine Bürger nicht schützen darf (Kernaufgabe eines jeden Staates)
der keine Hauptstadt hat
usw.
Sorry, aber da will ein Netanjahu keinen Frieden und keine Verhandlungen. Da will ein Netanjahu nur seine Spielchen spielen.
N. hat nix angeboten, absolut nix. Er ist hinter jede zielführende Politik zurück gegangen.
Keine Sorge, die Palästinenser bekämen ein zusammenhängendes Staatsgebiet, an Enklaven hat niemand ein Interesse. Eine Hauptstadt hatten sie auch, ob Ramallah, Abu Dis oder meinetwegen Gaza City, nur eben nicht Jerusalem. Bedrohungen wehrt die israelische Armee am Jordan ab, jedenfalls bedroht sie keinen Palästinenserstaat. Warum auch? Das könnte sie doch jetzt viel besser.
Ob es Ihnen passt oder nicht: Es wird nicht anders gehen. Land für Frieden oder zumindest Sicherheit – oder der Deal platzt. Wer keinen Deal möchte, sollte es offen sagen statt herumzumaulen. Wer den Krieg diesem Deal vorzieht, zeigt seine wahren Absichten.
PS: N. hat damit jede Verhandlungsfähigkeit verloren. Der Staat Palästina wird nun zu Recht im Herbst proklamiert und auch die internationale Anerkennung finden. Europa wie die USA werden hier relativ belanglos bleiben – dies werden andere Staaten besorgen, die sich bereits erfolgreich von Kolonialsystem befreit haben.
Sie sind hier schon wieder in zwei Punkten auf dem falschen Dampfer. Das betrifft zum einen das „Kolonialsystem“ und zum anderen die Tragik, einfach nicht zu begreifen, dass die Palästinenser ihren Staat nur von Israel bekommen werden oder gar nicht, jedenfalls nicht von Vanuatu oder dem Kongo.
Nein Casula, die Palästinenser baden derzeit aus, dass sie einen Gegenüber haben, der Bedingungen will, die nur seinen entsprechen und zu allem anderen „No“ sagt. Schon allein die Forderung, dass Israel nach Gutdünken Truppen durch einen unabhängigen Staat an die Jordan-Grenze schicken will … also wem hier nicht die Dümmlichkeit auffällt, ist selber schuld.
Aber keine Angst: im Herbst wir ein unabhängiger Staat Palästina ausgerufen in den Grenzen von 1967. Netanjahu hat gerade jede Chance verspielt, diesen Prozess mitgestalten zu können und wird die Quittung dafür relativ rasch serviert bekommen.
Tja, haetten die Palästinenser beizeiten was für den Frieden getan, hätte das Misstrauen der Israelis abgebaut werden können. Sie hatten 20 Jahre Zeit dazu. aber sich in Wort und Tat kriegerisch zu gebärden, stimmt den anderen nicht gerade kompromissbereiter. Mit Peres, Barak oder Olmert kam man ja auch nicht in die Pötte. Und jetzt verritt die Regierung in Jerusalem die Interessen der weit überwiegenden Mehrheit der Bürger. Man kann Abbas nur raten, endlich die Kurve zu kriegen, sonst bleibt er ewig auf seinen Autonomiegebieten sitzen. Die interrnationale Anerkennung wird vielleicht seinem Ego nützen, seinen Leuten bringt es nix.
Hm, also Israel als der große Geschenkeonkel?
Ich glaube, Sie irren sich mal wieder ziemlich gewaltig. Vielleicht ist das ein großer Schock für Sie, aber Israel hat keine Geschenke zu verteilen, die ihm gar nicht gehören. Weder Palästina noch Jerusalem sind Bestandteil des Staates Israel.
Während Palästina irgendwie das Gebiet ist, auf dem Palästinenser leben und eine Minderheit von israelischen Staatsangehörigen, ist Jerusalem eine juristisch internationalisierte Stadt, die zwar derzeit Besatzunsgebiet ist, aber staatsrechtlich zu niemand zählt.
So, die Palästinenser gründen also den Staat auf ihrem Gebiet und alle fremden Truppen, die auf diesem Gebiet stehen, befinden sich dort spätestens im September illegal.
Nun ist mir bekannt, dass Sie von internationalen Organisationen recht wenig halten. Das ist Ihre persönliche Meinung und diese sollen Sie auch vertreten können. Nur entspricht diese Ihre Ansicht nicht den Realitäten. Israel wird es irgendwie ziemlich schwer fallen, einen Staat, der zwischenzeitlich von Zweidritteln der Staatengemeinschaft alsbald anerkannt wird sobald er gegründet ist, zu ignorieren.
Da können Sie jetzt Burzelbäume schlagen und im Dreieck springen. An den Tatsachen wird sich nix ändern.
Was das Gebiet der Palästinenser ist und was nicht, kann nur gemeinsam verabredet werden. Da es nie einen Staat Palästina gab, können die Araber in den Gebieten ihre Grenzen auch nicht nach Gutdünken ziehen. Die Realitäten vor Ort sehen ziemlich anders aus als man das hier mitunter gern hätte. Ich rate dringend zu Pragmatismus, sonst stehen die Palästinenser am Ende mit ziemlich leeren Händen da. Dass sie dafür Hennings Segen haben, wird ihnen nicht weiterhelfen.
Wie gesagt: Israel ist nicht der Geschenkeonkel, der nach freien Gutdünken was verteilen könnte. Auch wenn Sie dies gerne hätten.
Es hätte Netanjahu gut zu Gesicht gestanden, ein reales Angebot zu machen und nicht als „Mr. No“ in die Geschichte einzugehen, der sich gerade von jedem Pragmatismus losgesagt hat. Nun steht er mit leeren Händen da.
Interessante These! So weit ich das sehe, haben die Israelis bereits einen prosperierenden Staat. Was sich von den Palaestinensern mit ihrer Alles-oder-nichts-Haltung nicht sagen lässt. Und Sie reden von Pragmatismus.
Lol, guter Witz.
Ein prosperierender Staat, der
1) auf drei Milliarden an Hilfen allein von den USA angewiesen ist
2) der ein nicht unerheblichen Anteil seines Budget für Sicherheit aufwenden muss und dadurch seine Verschuldung irgendwie in die Höhe treibt
3) ein Staat mit gravierenden sozialen Problemen
Und: Ein Staat mag schön prosperieren, aber so lange wie er fremdes Gebiet besetzt hält und auch mal wild irgendwelche Personen meuschelt, kann ich nicht davon sprechen, dass dieser Staat irgendwie gut bestellt ist.
Sie können natürlich noch länger davon reden, dass Israel sich nicht bewegen muss und einen Mr. No-Ministerpräsidenten an der Macht halten sollte. Dessen „wir wollen nichts“-Politik ist an Ihr Ende gekommen.
Diese Politik wird zwischenzeitlich der Welt zu bunt und damit sind nicht – wie Sie verniedlichend zu meinen glauben sagen zu müssen – Vanuatu oder der Kongo das Problem, sondern beispielsweise Brasilien und Indien.
Also: finden Sie sich einfach damit ab, dass im September es einen weiteren Staat auf der Landkarte geben wird.
Man merkt, dass Sie noch nicht einen Fuß in das Land gesetzt haben, über das Sie hier so selbstherrlich reden.
Sie wollen es einfach nicht begreifen, dass es den Palästinenserstaat nur geben wird, wenn er keine Gefahr für Israel darstellt. Ob Indien oder Brasilien das unterstützen oder nicht, ist völlig wumpe, die müssen nicht mit so einem Nachbarn leben. Einen Staat, der nicht bereit ist, seinen Nachbarn anzuerkennen, braucht die Welt sowieso nicht. Die Palästinenser haben die Wahl. Wenn es einen „Mr. No“ gibt, dann ist es deren Führer, der sich in 20 Jahren kein Stück bewegt hat.
Also, finden Sie sich einfach damit ab, dass Ihr letzter Kommentar hier tatsächlich der letzte war. Diskussionen mit Leuten wie Ihnen sind leider für die Katz.
Herr Casula, woher nehmen Sie denn die Gewissheit, dass jemand noch keinen Fuss in das Land seiner Betrachtung gesetzt hat? Wann waren Sie denn dort?
Fragen über Fragen …
PS: Im übrigen sollten Sie aufpassen, dass Ihre Reaktion nicht so rüberkommt als würden Sie keine anderen Meinungen vertragen.
Ad 1: Erfahrung. Bislang hab ich auch immer richtig gelegen. Ist aber auch nicht so schwer. Wer kundtut, bei Israel handle es sich um eine Art Drittweltstaat, der am ausländischen Tropf hängt und von lauter Fanatikern bevölkert wird, KANN einfach noch nicht dort gewesen sein. Leute, die das Land kennen, reden ganz anders.
ad 2: Vor 30 Jahren das erste Mal, seitdem gut 20-mal. Und, ja, auch in der Westbank.
Ad P.S.: Die Sorge hab ich nicht, unter den vielen Tausend Kommentaren sind genügend, mit denen ich nicht übereinstimme – nachweisbar, lesen Sie’s nach.
Ich bin allerdings nicht mehr gewillt, mich mit Leuten herumzuschlagen, die entweder unangenehm daherkommen oder ohne die nötigen Grundkenntnisse mitquatschen oder mir wertvolle Lebenszeit rauben wollen, indem sie „Fragen“ stellen, die sie gar nicht beantwortet haben wollen. Ausserdem muss ich nicht nach etlichen Jahren des Bloggens und Kommentierens jedesmal wieder bei Adam & Eva anfangen. Den anderen Autoren geht’s übrigens genau so.
Nun lieber Casula,
die Finanzhilfen der USA sind eine reale Tatsache. Die existieren nun einmal. Dies disqualifiziert Sie doch stark, wenn Sie dies nicht zur Kenntnis nehmen wollen.
Tia
Die amerikanische Finanzhilfe belaeuft sich auf 3% des israelischen Bruttoinlandsprodukts, Sie Schlaumeier. Empfehle dringend, sich mal vernünftig zu informieren, bevor Sie uns halbgare Bröckchen hinwerfen. Davon ist ca. die Hälfte Militärhilfe (wie sie u.a. auch Ägypten bekommt), die noch dazu für Waffenkaeufe in den USA ausgegeben werden muss, die andere ein rückzahlbares Darlehen. Israel kann längst auf eigenen Beinen ganz gut stehen, was sich von den arabischen Ländern nicht sagen lässt, ausser von denen, die das Glück hatten, dass man bei ihnen Oel fand. Und Israel macht das alles mit Brainpower.
Tja.
Die Übersetzung ist von der israelischen Botschaft.
Richtig. Wurde nur leicht redigiert.
Wenn ich das lese, kocht die Wut in mir hoch. Nicht wegen der Rede, sondern aufgrund der Tatsache, dass ich heute mit Walter Hermann von der Kölner Hasswand „diskutiert“ habe, und er mir allen Ernstes erzählen wollte, dass die Mörder Vittorio Arrigonis Kollaborateure des Mossads waren und die eigentlichen Verbrecher die Israelis, ach, was red ich, die Juden seien.
Diese Meinung propagieren die Kölner Antisemiten sogar auf einem neuen Plakat. Darauf heißt es wörtlich:
„Vittorio Arrigoni. entführt, gefoltert, ermordet. Die Täter: Kollaborateure von MOSSAD (=israel. Terror-Organisation)
Man kriegt das kalte Kotzen!
Danke Claudio! Du bist ein Highlight.
Beim Namen Netanyahu rümpfen viele die Nase, aber wo er recht hat, hat er recht! Es interessiert nur keinen, der „Böse“ steht schon fest! Abbas riecht Morgenluft und glaubt keinen Frieden unterschreiben zu müssen, wenn er seinen Palästinenser Staat einseitig
ausruft. Die halbe UN steht hinter ihm.
Danke
betreffend OHNE Teleprompter (LOL galore)
wenn Netanyahu „es“ tut, ganz ohne Konzept, dann, finde ich, bringt er’s sogar noch besser rüber. Aber natürlich, ohne Spickzettel vor den Congress zu gehen, wäre selbst für einen Draufgänger wie Netanyahu denn doch eine Nummer zu riskant.
Nach den letzten Tagen wüßte ich zu gern, ob er gut Poker spielt oder spielen würde, so er denn spielen würde.
willow – 12:40
ich glaube, das hier wird Dir gefallen:
Yisrael Hayom reminds its readers that „At yesterday’s joint press conference, Obama and Cameron warned the Palestinians against a unilateral declaration at the UN,“ and points out that such a declaration „would legally violate the Oslo accords.“ The author contends that yesterday’s press conference shows that Prime Minister Benjamin Netanyahu’s remarks did not, as was widely predicted, make it more difficult for the American President to rally European leaders against a unilateral Palestinian move.
http://www.mfa.gov.il/MFA/Archive/Editorials/2011/Summary-of-editorials-from-the-Israeli-press-26-May-2011.htm
Das MFA verschickt einen täglichen Newsletter mit einer Auswahl Editorials – habe ich erst kürzlich entdeckt und finde ich sehr lesenswert
Flüchtlingsproblem – Ich hab‘ da noch ’ne Frage an die Experten.
Netanyahu sagt:
„Palästinenser aus aller Welt sollten – wenn sie sich dazu entscheiden – ein Recht darauf haben, in einen palästinensischen Staat einzuwandern. Dies bedeutet, dass das palästinensische Flüchtlingsproblem außerhalb der Grenzen Israels gelöst werden wird.“
So wie ich das verstehe, gehen die Standard-Formulierungen aber eher in diese Richtung:
„the absolute necessity to solve the Palestinian refugee problems exclusively within the borders of the future Palestinian state“
Ygal Palmor, Israeli Foreign Ministry Spokesperson, am 20.05.2010
http://english.cntv.cn/program/newshour/20110520/106489.shtml
Also ich finde Netanyahus Statements hierzu weniger konfrontativ. Ist das nun Kaffeesatzleserei meinerseits oder baut er der PLO-Führung eine Brücke. Wäre er bereit in einem Verhandlungspacket eine symbolische Zahl von Palestinensern aufzunehmen, wie es laut den Palestine Papers schon mal diskutiert wurde?
http://www.guardian.co.uk/world/palestine-papers-documents/4507
Was meint ihr?
Natürlich könnte Israel eine symbolische Zahl von Palestinensern aufnehmen, etwa im Rahmen von Familienzusammenführungen. Ansonsten besteht die Perspektive der Exilpalästinenser entweder in der Einwanderung in einen Staat Palästina oder in der Einbürgerung in den Staat, in dem sie leben. Dies wird ihnen bislang in allen arabischen Staaten – außer Jordanien, wo sie schon lange die Mehrheit der Bevölkerung bilden – verwehrt.
In seinem White-House Impromptu nach Obama und vor dem AIPAC und Congress Bohai hat Netanyahu ganz unmißverständlich und ohne alle Vorbehalte NEIN NIX DA gesagt.
Danke.
Starke, gute Rede, und pragmatisch den „Zuständen“ gerecht werdend.
Bravo Bibi!
CC um 7:01
Keine Sorge, die Palästinenser bekämen ein zusammenhängendes Staatsgebiet, an Enklaven hat niemand ein Interesse.
Wie denn das?
wenn Gaza dazugehören soll?
https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/maps/maptemplate_is.html
bei Elder of Ziyon hat einer ausgeknobelt, daß da mickrige 40 km irgendwie dem contiguous-Gemache als Problemchen ins Haus stehen.
Es ging um das angebliche Zerschneiden der Westbank.
Natuerlich ist die „safe passage“ zwischen Gazastreifen und Westbank noch ein ganz anderes Problem; aber, wie die meisten Punkte, mit gutem Willen lösbar.
„wie die meisten Punkte, mit gutem Willen lösbar.“
Fehlt nur noch ein Ministerpräsident in Tel Aviv, der diesen Willen besitzt. Derzeit gibt es ihn bedauerlicher Weise nicht!
Da haben Sie mal Recht, denn es gibt tatsächlich keinen Ministerpräsidenten in Tel Aviv – sondern in Jerusalem. Danke für die Gelegenheit, Sie mit dieser Pointe zu verabschieden!
Baruch HaSchem, es war auch kaum noch auszuhalten, diese ewig gleiche Mantra zu lesen.
Malte Lehming liest zuviel New York Times:
„Er düpierte Obama und hielt ihn zum Narren – unter Beifall auch der meisten Demokraten, die aus Angst davor, als israelfeindlich zu gelten, zähneknirschend mitmachten. Er vertiefte das Misstrauen in der arabischen Welt. Und er beschleunigte die Entfremdung von Europa, wo es sich viele Länder nun neu überlegen, wie sie im Herbst in den Vereinten Nationen über einen Palästinenserstaat abstimmen. Das ist ein hoher Preis dafür, eine Stunde lang im US-Kongress bejubelt und in Israel wegen der klaren, harten Sprache und des Triumphes, den mächtigsten Mann der Welt in die Knie gezwungen zu haben, wie ein Held gefeiert zu werden.
Wie viele Scherben man doch ohne Not zerschlagen kann, bevor überhaupt zu Tisch gebeten wurde!“
http://www.tagesspiegel.de/meinung/ende-keiner-freundschaft/4218966.html
der von mir überall angepriesene Walter Russell Mead, Obama Wähler, sieht Obama’s „Niederlage“ aber einzig und allein als Obama’s Schuld bzw. Folge von Obama’s Verhalten. Jede andere Erklärung ist ja auch blödsinnig. Läge Obama nich generell überall so daneben, würde doch gar nix gehen.
Seit wann kann ein Abteilungsleiter einen Vorstandschef anmachen, solange der Vorstandschef die Zügel in der Hand hält.
Daß man den Präsidenten der USA vor dem Premierminister von Israel glaubt beschützen zu müssen, ist aber schon irgendwie witzig. Entweder glaubt hier einer an den Sieg von David über Goliath oder es liegt an den bösen bösen Lobbyisten.
Übrigens, ich glaube es war Victor Shikhman, der darauf aufmerksam gemacht hat, daß Obama mit seinem Vorpreschen mit der Middle East Rede gegen lang lang eingefahrene Sitten gehandelt hat – naja Hope und Change eben.