Gilad Shalit salutiert vor dem Premierminister – ist das ein Zeichen für Militarismus in Israel? Ist es ein PR-Spielchen, um Netanyahus Popularität aufzuhelfen? Ich sehe dieses Bild als vielleicht das wichtigste Bild dieses bisher schon an Bildern und Gefühlen reichen Tags, und ich möchte kurz erklären, warum ich es für bedeutungsvoller halte als die zweifellos emotional starken Bilder der Umarmung von Vater und Sohn.
Gilad ist von der Armee an die Grenze zum Gazastreifen geschickt worden, und dort in die Hände der Hamas gefallen. Er ist als Soldat gefangengenommen bzw als Geisel genommen worden, und als Soldat kehrt er wieder. Es war nicht aus Erbarmen mit dem privaten Leid der Familie, daß Netanyahu den Deal mit der Hamas abgeschlossen hat, sondern es ist Teil des „ungeschriebenen Vertrags“, die das Überleben Israels sichert. Die Söhne und Töchter des Landes ziehen Uniform an und bringen sich in Gefahr. Sie haben keine Wahl. Wir haben keine Wahl. Aber wir können das nur verlangen, wenn wir bereit sind, sie auch um einen hohen Preis nach Hause zu bringen. Dieses Bild ist also wichtig für alle israelischen Haushalte, in denen Uniformhemden auf dem Bügel hängen und Stiefel im Eingang vor sich hin müffeln.
Es ist aber auch wichtig für Gilad, denn die Uniform und die Respektbezeugung vor Netanyahu bedeuten: der hohe Preis, den wir alle zahlen, braucht Gilad nicht zu drücken. Er muß sich nicht sagen lassen: bist du das wirklich wert? fühlst du dich nicht schuldig? Er hat diese Entscheidung nicht getroffen. Netanyahu und wir alle haben gesagt: du bist es wert, und du mußt dich nicht schuldig fühlen. Es war unsere Entscheidung. Wir wollten es so. Die israelische Regierung ist verantwortlich, das Volk trägt es mit, Gilad hat keine moralische Verantwortung, auch wenn, chalila, einer der Freigelassenen zum Terror zurückkehrt.
Im Channel 2, den ich seit heute früh verfolge (mit kurzen Ausflügen in Channel 1 und 10), haben mehrere Gesprächsteilnehmer diesen Aspekt betont. Karnit Goldwasser sagte, sie trägt immer das Gefühl mit sich, daß durch die Freilassung von Terroristen als Preis für die Leiche ihres Mannes andere Menschen in Gefahr geraten sind, andere Familien Schmerz und Trauer und Zorn empfinden. „Es ist ein Sack, den man mit sich herumträgt“.
Und Nissim Salem, der in syrischer Gefangenschaft war und im Rahmen des Jibril-Deals freikam, wies darauf hin, daß die israelische Gesellschaft viel dazugelernt hat. Nach seiner Freilassung mußte er sich oft genug anhören, daß er sich schuldig zu fühlen hat, weil seine Freiheit mit der Freilassung gefährlicher Terroristen erkauft wurde. Ihm fiel auch auf, wie wohl jedem Zuschauer, mit welcher Sanftheit sich alle Gilad zuwandten. Wenige Menschen, wenige Kameras, sanfte Bewegungen, freundliche Interaktion, so wenig Hektik wie möglich. Keiner zerrt oder schiebt ihn. (Unter den Offizieren, die ihn in Empfang nahmen, waren der oberste Kommandant der Abteilung für Verletzte, ein Militärarzt und der Leiter des psychologischen Diensts der Armee).
Nissim erinnert sich mit Grauen an den Lärm und Rummel seiner Freilassung. Der Rummel findet zwar auch hier statt, aber Gilad wird davon abgeschottet. Die Armee schirmt ihn ab, Vertreter der Armee zeigen sich sensibel und fast väterlich. Die Eltern wiederum bestimmen den zeitlichen Ablauf mit.
Die Armee hat gelernt, was ein posttraumatisches Syndrom ist, und daß ein Kriegsgefangener kein feiger Verräter ist. Statt Gilad jetzt in Verhören in die Mangel zu nehmen, wie es früher geschehen wäre, wird er zuerst einmal wieder integriert in das Netzwerk von Befehl und Vertrauen, das sich Armee nennt. Auch das bedeutet dieses Bild. Die Armee wird sich weiter um ihn kümmern.
Willkommen daheim, Gilad. Wir haben lange auf dich gewartet.
Danke für diese einfühlsame Stellungnahme!
Mit Grausen habe ich heute die Berichterstattung im Radio (d-radio) verfolgt und das schreckliche Geschwafel deutscher Journalisten ertragen, die NATÜRLICH nur israel-kritische Kommentatoren zu einer Stellungnahme gebeten hatten.
Das ist schwer erträglich!
Ich werde Deinen Beitrag bei mir unter den schon verlinkten Beitrag „Blick nach oben“ hängen, weil es so wichtig ist, Originalstimmen von Menschen aus Israel zu hören, respektive zu lesen!
Und ich würde mich sehr über weitere „Letters from Rungholt freuen.
[…] „Warum dieses Bild wichtig ist„ […]
habe bei iba reingeschaut ,ging mir ganz schön durch.der offizier der ihn in den arm genommen hat.ich habe lange drüber nach gedacht ,ob der deal richtig ist oder nicht .ich denke jetzt das es keine andere möglichkeit gab.und das genau das den unterschied zu anderen nationen ausmacht ,israel ist wie eine große familie.ein einzelner zählt wie eine ganze nation.
am israel chai.
Danke für deine Erläuterungen, Lila. Denn genau diese Gedanken trieben mich um, wie Gilad und seine Familie wohl damit fertig werden würden, nicht nur mit der Entführung und der langen Zeit des Bangens, Wartens, Leidens und Hoffens, sondern ob ihnen die Befreiung selbst eventuell zur Bürde werden könnte, ein grauenhafter Gedanke. Gut und wichtig, wenn das aufgefangen wird!
Ich freue mich für die Familie Shalit, von Herzen, und für die Israelis, die einen der ihren wieder zu Hause wissen. Dies ist, bei aller Schwere der zu bedenkenden Konsequenzen, ein guter, ein schöner Tag.
Das ist ein sehr einsichtsvoller, erhellender und intelligenter Kommentar.
Tja, Lila, wie weise vorausschauend Du bist. Rika berichtet es ja auch schon.
Heute, „Phoenix vor Ort“:
(Anmerkung: habe nicht die komplette Sendung gesehen, nur die letzten Minuten noch)
Für alle, denen heute die gute Laune zuviel wird, zum Abdämpfen bitte ansehen, „Phoenix vor Ort“: Experten im Studio die Herren Thomas Jäger und Rudolf Dreßler.
Dreßler, Rudolf:
„Die Besatzung steht dem Frieden im Weg.“
„Es gibt bei Hamas eine Verbesserung, wie der Gefangenenaustausch zeigt.“
Jäger, Thomas
„Beide, Hamas und Israel, haben diesen Gefangenenaustausch erwirkt, um einen innenpolitischen Erfolg zu erzielen.“
„Phoenix“ ist wohl in Deutschlandder Fernsehsender mit dem besten Ruf, wenn’s um „objektive Berichterstattung“ geht. Wie ich jedoch schon ein anderes Mal beobachten konnte, leider nicht zurecht!
(der Kommentar, den ich verlinke, ist jedoch recht lang. Vielleicht reicht das Stcihwort: „Rudolf Dreßler“?)
Westerwelle (in einer Rede an die Öffentlichkeit):
„…es ist auch eine gute Nachricht für die Menschlichkeit in der Welt…“
Aha!
………
Oh, Lila, und für diesen Satz würde ich Dich am liebsten umarmen: 😳
Du verstehst, wenn Du meinen Kommentar in Antwort auf Dante liest im Artikel “Moralischer Klassenunterschied“.
PS/und hey reineke, auch von Dir guter Kommentar! 😉
„…israel ist wie eine große familie.ein einzelner zählt wie eine ganze nation…“
„Beide, Hamas und Israel, haben diesen Gefangenenaustausch erwirkt, um einen innenpolitischen Erfolg zu erzielen.“
Die Gleichsetzung ist natürlich pervers, aber es geht noch perverser, wie ein Kommentar von ZEITonline-Leser „Scholl-Latour Fan“ zeigt:
CC: „…aber es geht noch perverser…“
zB.
„…damit der westlichen Welt gezeigt wie man mit Gefangenen umgeht…“
(…und deshalb durfte NIEMAND Gilads Gesundheitszustand überprüfen, weder Familie, nichteinmal das Rote Kreuz…das ist die klassische ‚Umkehrung der Lüge in Wahrheit‘, wie sie andernorts schon beschrieben steht. Ob die bei „der Zeit“ diese feine Widersprüchlichkeit bemerken?)
„…Kuchen und Tee…“
Mann, nichteinmal Kaffee!
Oder wie irgendwann mal ’ne französische(?) Prinzess sagte:
„Warum jammert das Volk? Wenn sie kein Brot haben sollen sie doch Kuchen essen.“
Da kann man sich nur noch die Stirn plattklatschen.
Oder wenigstens mal daran denken… 😉
Danke für die Info, CC.
[…] https://spiritofentebbe.wordpress.com/2011/10/18/warum-dieses-bild-wichtig-ist/ […]
Danke Lila. Ich gestehe, dass ich beim Lesen deiner Zeilen etwas Tränen in den Augen hatte.
Übersetzung auf Niederländisch:
Mit freundlichem Gruß,
E.J. Bron
Entschuldigung! Die erste Reaktion nicht gesehen! 😉 🙂
Leider verlangt Ägypten für die Freilassung Ilan Grapels, die Freilassung aller Ägypter in israelischen Gefängnissen.
Offenbar hat der Schalit-Deal Israels Bürger zum feuchten Traum des Abschaums der Welt werden lassen.
Eine Gesellschaft die so handelt (wie Ägypten, Gaza) trägt den Keim des Untergangs in sich. Diese moralische Korruption und Menschenverachtung richtet sich irgendwann gegen sich selbst.
PS ich hoffe Ouda Tarabin, der seit zehn Jahren im ägyptischen Knast schmort, kommt auch frei.
http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/148667#.Tpwvnd5T_xY
@Serious Black
„Offenbar hat der Schalit-Deal Israels Bürger zum feuchten Traum des Abschaums der Welt werden lassen.“
Nu, diese Dimension, die dieser Handel angenommen hat, ist schon herausragend, aber insgesamt ist das doch nichts neues. Die Terroristen (öhm, Mörder, etc) konnten stets mit einem „menschlichen“ Israel rechnen, das wird doch auch klar in deren Handlungen berücksichtigt (zB all die anderen Entführungen/deals). Nur eben der „geneigten“ Presse etwa dieses Deutschlands wird die Version erzählt, die Israel „entmenschlicht“ erscheinen läßt.
„ich hoffe Ouda Tarabin,[…] kommt auch frei.“
Hm, ich glaube, das ist auch eine sehr tragische Geschichte. Ouda geriet in Gefangenschaft, weil er sich nicht davon abbringen ließ, seine Schwester im Sinai zu besuchen.
Allen Deppen, die glauben, Gilad Shalit hat ein Verwöhn-Wochenende hinter sich, empfehle ich Aussie Daves Gegenüberstellung zweier Bilder.
http://www.israellycool.com/2011/10/18/who-do-you-think-was-treated-better/
Für die Mangelernährung Gilad Shalits hat ein Spon-Leser eine grandiose Erklärung:
Komischerweise sehen genau die Typen da nicht genau hin, wenn man z.B. die Hamastypen sieht. Die sehen nicht gerade unterernährt aus.
Dem Leser kann man nur entgegnen: Herr, schmeiß Hirn vom Himmel.
@ejbron
Bedankt für dieses hübsche Video (die kurze, schüchterne Umarmung – ojwewoj!).
Herzliche Grüße zu den Käseköppen 😉 !
@Lila,
Danke Dir auch nochmal.
Beim Betrachten dieses Bilds bekam ich kurz Gänsehaut.
Das ist wirklich wunderbar!
@A.mOr
Mach ich, Herr/Frau Sauerkraut!
LOL!!! 😀
😆
Danke!!
Ach ja, ’s a Herren(menschjen),
und dem fängt gerade wieder das Gesicht vom vielen Lachen an zu schmerzen… Danke, nochmals!
Die 20Uhr-Nachrichten (ARD)
„unter den freigelassenen Palästinensern befinden sich auch ‚Attentäter’…“
[…] Bron: https://spiritofentebbe.wordpress.com/2011/10/18/warum-dieses-bild-wichtig-ist/ Auteur: Lila Vertaald uit het Duits door: E.J. Bron (www.ejbron.wordpress.com) […]
Einer für Tausend — das ist das Zahlenverhältnis, von dem auch Jeshajahu spricht, wenn auch in Bezug auf die Kampfkraft von Israelis und Philist(inens)ern: http://www.geiernotizen.de/einer-fuer-tausend
Korrektur: Nicht Jeshajahu, sondern Jehoshua (Js. 23, 10).
[…] gezerrt. Aber dann endlich hatte ein langes Warten ein Ende. Über das wichtigste Bild des Tages berichtete Bloggerin […]
Gipfel der kitschigen, geistesschwachen usf. Heuchelei jenes ZEITonline-Drunterschreibers ist doch dieses Quietschen, „…Kuchen und Tee bewirtet… Könnte ich mir aussuchen in wessen Gefangenschaft ich sein sollte, ich würde lieber in Hamas-Hand sein…“
Oder? Vielleicht schreibt er die Wahrheit. Also ist der einer von jenen 1027, oder träumt er feucht von einem Heldenleben? Dann müsst‘ er aber trotzdem gewalttätig aufpassen, denn einen gewissen Arrigoni hat die Hamas nicht kuchengut gefangengenommen, sondern sie haben ihn ermordet, obwohl er ein echt heldischer Aktivist war.
Lieber von der Hamas ermordet oder fünf Jahre in einem Keller gefangengehalten werden, als in einem israelischen Gefängnis Post & Besuch & ein Fernstudium zu kriegen? Manche wollen leiden.
@aristobulus:
Irrtum, Arrigoni hat eine Konkurrenzorganisation der Hamas auf dem Gewissen. Der wurde von der Hamas tatsaechlich kuchengut verhaetschelt, auslaendische Sympathisanten totalitaerer Regime sind ja schliesslich wertvolles Propagandamaterial. Kennen wir ja.
Die Hamas jat natuerlich mehr als genug andere Gefangene auf dem Gewissen. Folter und Mord von politischen Gegnern sind an der Tagesordnung, man denke nur an die 18 Palaestinenser, die in den ersten Tagen von „Cast Lead“ von der Hamas hingerichtet wurden.
Ah stimmt, Peter, jetzt fällt’s mir wieder ein, es waren diesmal die Salafisten. Die gab’s oder gibt’s, nicht? Alles bedrohte Völker. Pardon, ich verwechsel die immer mit Muslimbrüdern, Baathisten, Schiiten, Tanzim-Brigaden, Ajatolalas und den al-Dizz-al-Quassam oder Pasdaran. Oder war’s al-Ahram? Al-Manar gab’s auch noch.
Oh, Heinrich Heines Almansor tät sich grausen, weißg“tt mit Grund…
@ aristobulus:
Ja, da kann man schon durcheinanderkommen. Kennen wir ja auch von anderem totalitaeren Pack (Bolschewisten vs. Sozialrevolutionaere, Hitler- vs. Strasser-Fluegel, Stalinisten vs. Trozkisten, Austrofaschisten vs. Oesi-Nazis etc. etc. etc.)
Und solange die sich gegenseitig an die Gurgel gehen, soll’s mir ja recht sein.
Mich empoert ja eher, dass niemanden (auch den Digitalsudler des Zeit-Kommentarbereichs) offensichtlich das Schicksal jene Palaestinenser kuemmert, die in Hamas-Kerkern gefoltert und ermordet werden. Aber da man die Schuld an ihrem Schicksal nicht den Israelis in die Schuhe kann, kuemmern sie halt keinen…
Mensch peter, nun sei doch nicht so kleinlich! 😆
Ich hab‘ das Thema doch auch gerade aufgenommen (su).
Und von wegen „Konkurrenz“, das ist doch eine alte Geschichte bei denen, seit Mohammed abgetreten ist. Gegenüber Israel aber sind sie sich alle „kuchengut“ einig…
Liebe Lila,
kurz angemerkt, auch ich vermisse Deinen Blog sehr! !!!
nd ich freue mich hier von Dir zu lesen, bin ich doch schon so lange eine sogenannte stille Leserin dieses und Deines Blogs. #Auch mir ergeht es hier wie vielen Bloggern ähnlich.. das ich aufgrund der in „den öffentlich-rechtlichen Medien“ dargestellten Gründen des sogenannten Gefangenaustausches nur noch mit Ohnmacht reagieren kann. ´Kaum eine erklärende Erläuterung über das zustandekommen des Austausches, stattdessen wie in Kulturzeit im 3sat gesehen, Frau Mendelsohn von neuen Friedensbemühungen der Palistinänser..schwaflent, wohlverschweigend wer die Bedingungen definierte.
nd dann er Blick auf Gilad Schalit, der so blass aussah, das auch jedem Reporter (Journalisten) klar sein musste, das dieser Mensch in den letzen 5 Jahreen kaum, wenn garnicht die Sonne gesehen hat.
Aber was macht Spiegel-online… nur Bilder der entlassenen jubelnden P. ist im Zug
augetauschten,
[…] Seit heute ist es nicht mehr nur eine Forderung: Gilad Schalit ist frei! […]
Hola aristobulus!
Den Arrigoni zu erwähnen ist sehr klug. Es sollte wenigstens denen nochmal helfen, die da, warum auch immer, noch Unsicherheiten zu Aussagen wie die bei jenem Drunterschreiber „Scholl-Latour Fan“ haben…
As ZEIT passes by…
Öhm, Danke übrigens, denn das erinnert mich an so „revolutionäre Tage“, wie sie einst einem durch die Köpfe spuken konnten, aus den Achtzigern – ZEIT für Übermorgen 😉
(Nö, was bestimmtes will ich damit jetzt nicht sagen, und ist wohl auch nicht jedermans Musikgeschmack, nebbich! 🙂 , nur „ZEIT vorbei“…)
Als vorwiegend stiller Mitleser ist es mir eine Freude, hier diese Berichte und Statements zu lesen! Ich habe in meinem Kollegenkreis überwiegend Menschen, die von den Medien verbildet wurden und die, vielleicht nicht ganz so widerlich wie der Zeitonlinefuzzy-ähnlich über Israel denken.
Es ist sehr wohltuend, daß es Menschen gibt, die nicht auf die Propaganda reinfallen.
Ich freue mich sehr, daß Gilad frei ist, und ich hoffe, daß er alle erdenkliche Hilfe bekommt. (Wobei ich keine Zweifel habe, daß die IDF da alles tut, was möglich ist)
Ich will mich nicht über die Anzahl freigepreßter Verbrecher auslassen, es ist ohnehin widerlich, was da freikam.
Ich finde es großartig, dass Gilad Shalit frei ist !!! 🙂 Insbesondere… wenn ich den ausgehungert und eher krank als gesund aussehenden jungen Mann sehe und mich frage, wie lange er wohl noch gelebt hätte, wäre er jetzt nicht frei gekommen. Demgegenüber sieht man die vor Gesundheit strotzenden, entlassenen palästinensischen Verbrecher, fit genug um gleich wieder von neuen Verbrechen zu träumen. Besonders widerlich finde ich den heroischen Empfang in verschiedenen Ländern, besonders eklig in der Türkei, die auch hier ihre neue Rolle betont. Sorgen um die Folgen der Entlassungen muss man sich vielleicht nicht speziell machen, denn z.B. Gaza hat vermutlich 10 000 und mehr potentielle (Massen-) Mörder bereit stehen, da machen die Entlassenen das Kraut auch nicht mehr fett.
Also… sollten sich alle halbwegs vernünftig und menschlich denkenden Mensch für Gilad freuen. Wie schön, dass er frei ist!!! 🙂
[…] Verpflichtung gegenüber eines seiner Soldaten. Auf dem Blog SoE erklärt „Lila“ in „Warum dieses Bild so wichtig ist“, auf dem Gilad Shalit nach der Übergabe von der Hamas via Ägypten an Israel vor dem […]
Dies sei allen sogenannten Israelkritikern, sprich Antisemiten auf ihre Fahnen geschrieben, die so oft und so gerne von Rachsucht schwafeln, die den Juden immer das Talionsprinzip unterjubeln wollen, sei es aus Unwissenheit oder aus Bösartigkeit:
Hier wurde tausendfach auf „Rache“ oder auf „Strafe“ verzichtet um ein Leben zu retten! Kol ha kavod Israel!
Hallo Lila,
durch eine arge Bronchitis war ich für einige Tage ‚kalt‘ gestellt. Deshalb habe ich Deinen wunderbaren und sehr einfühlsamen Beitrag erst jetzt gelesen.
Ähnliche Gedanken haben mich auch ‚umgetrieben‘.
Ich machte mir Sorgen wegen der Belastung die aus dem Austausch für Gilad entstehen könnte.
Deine Ausführungen haben meine Sorgen zerstreut:
„Er muß sich nicht sagen lassen: bist du das wirklich wert? fühlst du dich nicht schuldig? Er hat diese Entscheidung nicht getroffen. Netanyahu und wir alle haben gesagt: du bist es wert, und du mußt dich nicht schuldig fühlen. Es war unsere Entscheidung. Wir wollten es so. Die israelische Regierung ist verantwortlich, das Volk trägt es mit, Gilad hat keine moralische Verantwortung, auch wenn, chalila, einer der Freigelassenen zum Terror zurückkehrt.“
Beneidenswert wie Groß Ihr denken könnt. Das geht, glaube ich, aber auch nur mit einem entsprechenden religiösen Hintergrund.
Meine Bedenken bezüglich der Zahl der Ausgetauschten hat Euer Geheimdienstchef Cohen zerstreut. Er sagte, leider wird das aber viel zu selten kommuniziert, dass die Hamas über ca. 20 000 Kämpfer verfügt. Unter den Ausgetauschten befänden sich etwa 200. Diese geringfügige Steigerung des Potentials könne Israel wohl verkraften.
Da muss ich Cohen recht geben.
Nach Allem was man so hört und auch im Fernsehen sieht, hat Israel den humansten Strafvollzug den man sich denken kann. Die Bilder von den freigelassenen Häftlingen sind eine eindrucksvolle Dokumentation dafür.
Die Bilder von Gilad Shalit sind ein eindrucksvolles Dokument der unmenschlichen Bedingungen unter denen er die 5 Jahre im Gefängnis der Hamas verbringen musste.
Soweit ich es beurteilen kann, gibt es deshalb keinen Aufschrei der Weltöffentlichkeit, keine Forderungen nach Untersuchung der Haftbedingungen durch die UNO oder andere dafür zuständige Gremien.